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ThemaD-Pulver (Metallbrand) bei Fahrzeug-Bränden?3 Beträge
RubrikFeuerwehrtechnik
 
AutorDarr8e H8., hamburg / Hamburg856849
Datum02.03.2020 22:422414 x gelesen
Moin,

gibt es Beispiele, wo man bei Fahrzeug-Bränden D-Pulver hätte erfolgreich einsetzen können.

Macht das bei den verbauten Leichtmetallen Sinn, D-Pulver für sowas vorzuhalten

Und reichen da dann wirklich 12 kg?

Mit Dank und Gruß
Hansi

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AutorPete8r M8., Ronneburg / Hessen856851
Datum02.03.2020 23:431668 x gelesen
Es würde mich wundern, wenn man da ein Beispiel finden würde. Metallbrandpulver funktioniert durch abdecken und somit Sauerstoffzufuhr unterbinden. Das funktioniert bei einem Haufen Metallspäne wunderbar - aber jeder der das im industriellen Bereich schon angewandt hat, weiß auch wie lange man das ganze stehen lassen muss damit die Temperatur in einen unkritischen Bereich absinkt.

Um ein Fahrzeug (das vielleicht brennende Getriebegehäuse - alleine abzudecken, dürfte sich ziemlich schwierig gestalten) mit seiner dreidimensionalen Struktur, diversen Hohlräumen und einer gewissen Bodenfreiheit qualifiziert abzudecken wäre eine Menge Pulver nötig, die am Ende mehr wiegt als das Fahrzeug selbst. Ich glaube das will dort auch niemand haben.

In der Praxis sind die brennenden Metallteile nicht sonderlich kritisch. Die entsprechenden Metallteile machen nur einen Teil des Fahrzeuges aus und am Ende sind meist nur hier und da ein paar Kilo des entsprechenden Metalls betroffen. Dann ist die Oberfläche im Verhältnis zur Materialmenge deutlich kleiner als bei irgendwelchen Spänen im Industriebereich - was einerseits weniger heftiges brennen zur Folge hat und andererseits auch noch den Effekt der Wärmeleitung mit ins Spiel bringt.
Das alles verschafft uns beim herkömmlichen Löschen mit Wasser (mit oder ohne Zusätzen) ein paar Vorteile, weswegen bislang auch sämtliche Fahrzeugbrände mehr oder weniger erfolgreich gelöscht worden sind.

Wenn man sich ein paar Gedanken macht, kann man vielleicht von der Vorgehensweise her noch ein bisschen optimieren:
Natürlich fängt ab rund 1600° unser Wasser an, sich zu einem Teil in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten was als Knallgas wiederum zu interessanten Effekten führt. Das entscheidende ist jetzt an der Stelle mehr Kühleffekt zu erzeugen, als wir auf der anderen Seite Probleme mit Knallgas bekommen.
Was kann ich tun um den Kühleffekt möglichst groß zu machen?
- Kleinere Tröpfchen / besser verteiltes Wasser (Vollstrahl auf die Stelle die am hellsten Brennt ist nicht zielführend)
- Umgebung massiv kühlen
- noch nicht brennende Bereiche, die mit dem brennenden Bereich in Verbindung stehen, kühlen - um Wärmeleitung auszunutzen
- Netzmittel / Kühlwirkung erhöhendes Additiv zumischen
- Genug große Menge Wasser auf einmal einsetzen.

Wobei eine Aluminium-Motorhaube solche Gedanken noch nicht im geringsten nötig macht. Da müsste schon Getriebegehäuse, Zylinderkopf und Ähnliches brennen.

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW856880
Datum03.03.2020 16:411085 x gelesen
So ist auch meine Erfahrung:

Karosserieteile aus Leichtmetall "verschwinden" einfach wenn es ihnen zu heiß wird, Alufelgen werden manchmal flüssig (breiig), was optisch hinterher recht bizarr aussehen kann.

Richtige Leichtmetallbrände kenne ich z.B. aus dem Innenraum, da fliegen dann einmal kurz Funken und dann ist Ruhe, und aus dem Motorraum. Ich meine, das wäre mal eine Lichtmaschine von einem T2-Bus gewesen? Die hatte sich damals etwas gewehrt, zumal sie von unten auch noch vom brennenden Öl angefeuert wurde. Letztlich hatte es geholfen, den Bus auf die Seite zu werfen, das Öl mit Schaum abzudecken und den Leichtmetallbrand einfach mit genug Wasser zu löschen.

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 02.03.2020 22:42 Darr7e H7., hamburg
 02.03.2020 23:43 Pete7r M7., Ronneburg
 03.03.2020 16:41 Henn7ing7 K.7, Dortmund
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