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ThemaDigitalisierung: Lagefeststellung in Zeiten von Social Media4 Beträge
RubrikTaktik
 
AutorSeba8sti8an 8H., Wiesloch / B-W831599
Datum10.07.2017 10:492118 x gelesen
In der Zeit von Freitagnachmittag bis in die frühen Morgenstunden des Samstages, 8. Juli 2017 beobachteten Feuerwehrsprecher der Düsseldorfer Feuerwehr die sozialen Medien und lieferten wichtige Informationen an die Hamburger Kollegen, um das Einsatzlagebild zu vervollständigen. Die Hamburger Feuerwehr hatte sich am Freitagmittag an die Pressestellen der Berufsfeuerwehren in ganz Deutschland
gewandt und bekam so bis Sonntag früh aus dem ganzen Bundesgebiet qualifizierte Unterstützung. Beim sogenannten
"social-media-monitoring" wird in den sozialen Medien nach wichtigen Informationen recherchiert, um für die Feuerwehreinsatzleitung ein "Ohr und Auge" an der Einsatzlage zu haben. So wurden weitere Kanäle
genutzt, um zügig die Gegebenheiten beurteilen zu können und entsprechende Hilfe zu entsenden.

[...]

Quelle: https://www.facebook.com/duesseldorf.feuerwehr/posts/1775267712501957

Spannend zu beobachten da:
- Die Fähigkeiten des S5 zu einer Verschmelzung/Umkehr des klassischen Informationsflusses mit S2 führen
- Die Art der Tätigkeit völlig neue Formen der abgesetzten/länderübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht
- Der Bedarf in Zukunft bei Flächen- und Sonderlagen durch Verbreitung und verändertem Kommunikationsverhalten (Hashtag #112?) sicher steigen wird.

Mal sehen, wann/ob der Bedarf dieser Fähigkeiten für ILS erkannt wird und ob/wie eine Umsetzung erfolgt. Eher klassisch oder neuen Möglichkeiten folgend (z.B. als bundesweites Kompetenzzentrums, hoch automatisiert, integrativ etc.).

§2, FwG BW:
"Die Feuerwehr hat bei Schadenfeuern (Bränden) und öffentlichen Notständen, [..] Hilfe zu leisten und den einzelnen und das Gemeinwesen vor hierbei drohenden Gefahren zu schützen."
Von Löschen steht hier nichts.

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW831600
Datum10.07.2017 10:571405 x gelesen
Geschrieben von Sebastian H.Spannend zu beobachten da:
- Die Fähigkeiten des S5 zu einer Verschmelzung/Umkehr des klassischen Informationsflusses mit S2 führen


Den folgenden Text hab ich schon vor einigen Jahren fürs http://www.einsatzleiterhandbuch.org/ geschrieben:

3 S Stab/TEL Aufgaben S 5

3-STAB/TEL-Aufgaben S 1 S 6
7-2 Vordrucke zur Kommunikationsplanung, Einsatzmittelübersicht etc.

S 5 PRESSE UND MEDIENARBEIT

Der S 5 ist bei größeren Lagen alleine mit allen zu erfüllenden Aufgaben überfordert.
Er benötigt dann personelle Unterstützung nicht nur durch Personal vor Ort an der Einsatzstelle, sondern auch für die Hintergrundarbeit, z.B. die Medienauswertung. Dies läuft am besten über ein mit entsprechendem Personal ausgestattetes Backoffice (= Büro mit Stabsunterstützungspersonal!) ausserhalb des eigentlichen Stabsraumes.

Achtung:
- Medienauskünfte der unterschiedlichen Behörden, Organisationen und beteiligten Firmen dürfen sich nicht widersprechen und müssen daher miteinander abgestimmt sein! Der S 5 übernimmt hier die Koordination sowohl präventiv als auch im Ereignisfall.
- Beim Zusammenwirken mehrerer Stäbe (z.B. Einsatzleitung vor Ort, Abteilungs- bzw. Bereitschaftsführung und in einer Gebietskörperschaft sowie Heimat-Stab bei überregionalen Einsatzunterstützungen) ist die Arbeit der jeweiligen S 5 zu koordinieren!
- Der S 5 ist Berater im Stab/Einsatzleitung und hat dort grundsätzlich Präsenzpflicht!
- Daraus folgt, dass die operative Pressearbeit primär durch sein Backoffice bzw. natürlich Pressesprecher und Interviewpartner vor Ort erfolgen muss.
- Sensible Auskünfte sind mit dem Einsatzleiter bzw. der Einsatzleitung unbedingt abzustimmen!
- Ausreichend Personalressourcen sind präventiv vorzuhalten und Teil des Alarmplans.
- Alle notwendigen Ressourcen sind für den Bereich Presse-/Medienbetreuung vorzuhalten bzw. anzufordern!
- Der S 5 im Stab kann die nötige Präsenz vor Ort durch eine Pressebetreuung (v.a. für die Kameraleute) nicht umsetzen, da er zu jeder Zeit die Lage hinsichtlich der Kommunikationsstrategie beurteilen können muss!
- Der S 5 gibt Strategie und Inhalte der Presseinformationen vor; die Umsetzung erfolgt ggf. durch das Backoffice und ggf. auch durch Pressesprecher vor Ort.

Presse- und Medieninformation durch den S 5 bzw. sein Backoffice

Sammeln und auswählen der Informationen aus dem Stab durch den S 5.
Ausgabe der Strategie und Botschaften an das Backoffice durch den S 5.
Informationen und Botschaften aus dem Stab inhaltlich aufbereiten, abstimmen zwischen S 5 und der Einsatzleitung mit anschließender Weiterleitung.
Erfassen, dokumentieren und auswerten der Presse- und Medienlage und über Reaktionen weiterer Zielgruppen und Anfragen für die Einsatzleitung, durch das Backoffice mit laufendem Bericht an den S 5.
Vorhaltung der Medienverteiler und laufende Ergänzung
Bedienung aller Informationskanäle sowohl für die Medien als auch für weitere mögliche Interessens- bzw. Anspruchsgruppen (Politik, Bevölkerung, besondere Objekte (z.B. Großkrankenhäuser) bzw. große Firmen mit Conti-Fertigung, Mitarbeiter)
Bereitstellung der Infrastruktur und Betreuung der Medienvertreter vor Ort in Abstimmung mit den Sicherheits- und Einsatzkräften
Dokumentation des Ereignisverlaufs


Presse- und Medienbetreuung
Informieren, führen und unterbringen der Presse- und Medienvertreterinnen und vertreter
Je nach Lage die Berichterstattung vor Ort unterstützen (Kamera und Mikrofon)
Vorbereiten und durchführen von Presse- und Medienkonferenzen, Presse- und Medienkoordination
Je nach Lage Interviewpartner und Statements vor Kamera und Mikrofon organisieren, abstimmen und bereitstellen
Im Einzelfall bündeln, abstimmen und steuern der Presse- und Medienarbeit mit den Pressesprecherinnen und -sprechern von anderen beteiligten Behörden, betroffener Betriebe und insbesondere der Polizei
Halten des ständigen Kontakts mit Presse und Medien

Presse- und Medieneinbindung in die Schadenbekämpfung
Veranlassen und betreuen von Informationstelefonen
Veranlassen von Warn- und Suchhinweisen für die Bevölkerung
Veranlassen von Warnungen in den Kanälen weiterer Zielgruppen
Wenn vorhanden: laufende Informationen an Callcenter und Aktualisierung der Bürgertelefone (auch Bandansagen)

Auswertung und Nutzung Social Media
Auswerten der gängigen Plattformen (z.B. Facebook, Twitter, lokale Medien mit
Eingabe von Hinweisen für die Bevölkerung
Auswertung bzw. Steuerung von privaten Hilfsangeboten in Absprache mit S 3.


Vorbereitende Maßnahmen:

- Erstellung und laufende Aktualisierung von Medienübersichten und Adressverzeichnissen (vgl. Medienübersichten unter 6.6)
- Laufende Kontaktpflege zu den verschiedenen Medien
- Laufende Kontaktpflege zu den verschiedenen Pressesprechern anderer Behörden bzw. von großen Firmen
- Klare Kompetenzregelung (v.a. welche Aufgabe hat z.B. eine städtische Pressestelle, welche der Medienbetreuer der Feuerwehr im Einsatz oder im Normalbetrieb)
- Einbindung der Pressesprecher in gemeinsame Übungen
- Je nach Regelwerken oder Kommunikationssystemen:
Qualifikation der Personen, die Medien betreuen, vor Kamera und Mikrofon agieren oder in Kontakt mit Journalisten kommen, aber nicht Auskunft geben dürfen
- Qualifikation der Einsatzleiter zu Aspekten der Ereigniskommunikation und der integrierten strategisch-taktischen Entwicklung von Vorgaben an den S 5
- Qualifikation des S 5
- Rollentrainings und Standardreaktionen für die Mitarbeiter im Backoffice
- Übungen und Audits


Literaturhinweise:
- Cimolino, Ulrich: Großschadenslagen - Taktische Verbände im Einsatz, Einsatzpraxis, ecomed Verlag, Landsberg, 2010
- Coninx, Christof: Unterlagen von ckk, www.ckk-partners.de
- FwdV 100
- Knorr, Karl-Heinz; Maaß, Jochen: Öffentlichkeitsarbeit in der Feuerwehr, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart
- Mitschke, T.: Handbuch TEL, Kohlhammer Verlag, Stuttgart,1997
- Wilke, Jens-Peter: Gute Taten gut verkaufen, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart


Autor: U. Cimolino

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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorTobi8as 8H., Ludwigsburg / Baden Württenberg831601
Datum10.07.2017 11:411037 x gelesen
Auch das THW ist hier bereits unterwegs.

https://www.lv-nw.thw.de/SharedDocs/Meldungen/THW-LV-NW/DE/Einsaetze/2017/07-Juli/02_tour_de_france.html

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AutorVolk8er 8C., Trier / RLP831603
Datum10.07.2017 12:321062 x gelesen
Du solltest, nach der Pensionierung, mit einem Zelt und einer Glaskugel über die Jahrmärkte ziehen.
Deine Trefferquote ist beachtlich. ;-)

Dies ist meine Meinung.

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 10.07.2017 10:49 Seba7sti7an 7H., Wiesloch
 10.07.2017 10:57 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 10.07.2017 12:32 Volk7er 7C., Trier
 10.07.2017 11:41 Tobi7as 7H., Ludwigsburg
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