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ThemaBetrieb von DZA5 Beträge
RubrikFahrzeugtechnik
Infos:
  • BMBF: Alternatives Löschmittel Druckluftschaum
  •  
    AutorBern8d O8., Filderstadt / 826702
    Datum15.01.2017 14:033883 x gelesen
    Salut @all,
    wer von Euch benutzt REGELMÄSSIG eine DZA bei Brandereignissen?

    1. mit welcher Zumischung(%)?
    2. mit welchem SM?
    3. bei welchen Ereignissen konkret (Ausnahmen)?
    4. mit welcher Technik (elektrisch, mechanisch)?
    5. wie zuverlässig arbeitet die DZA (Störungen, Ausfälle)?
    6. wie ist der Schulungsaufwand/Handhabung der DZA?
    7. gibt es die Möglichkeit bei der DZA 100 L/min bei 0,1% zuzumischen oder beherbergt das (große) Ungenauigkeiten oder ist erst bei höherem Durchfluss und/oder höherer Zumischung möglich?
    8. gibt es Probleme mit der Umwelt/Behörden beim Einsatz von Netzwasser?
    9. werden dadurch (Auflagen) Einschränkungen im Betrieb vorgenommen?
    11........sonstiges?
    12. wenn ihr euch bewusst gegen DZA und Netzwasser entschieden habt, warum?

    Vielen Dank!

    Gruß Ossi

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    AutorGerh8ard8 B.8, Pfungstadt / Hessen826704
    Datum15.01.2017 14:222492 x gelesen
    Hallo,

    ja wir betreiben DZA Anlagen regelmäßig bei Brandeinsätzen in 8 Einsatzfahrzeugen - tw. seit nunmehr 14 Jahren:
    zu 1.: nominell bei Klasse A: 0,5 % (0,3 .... 1 %)
    zu 2.: Sthamex Class A classic
    zu 3.: Regelanwendung bei Brandeinsätzen, Ausnahmen auf Weisung Fzg-Fü. (in der Regel nicht bei Kleinbränden, bei denen der Einsatz des Fahrzeugtanks reicht und mit "ozeanischen Löschmethoden" kein Schaden angerichtet wird)
    zu 4.: 3* Firedos 1000 bzw. 1600, 4* Hale Fomlogix 2.1 bzw. 3.3, 1* Hale Foammaster 2.5V
    zu 5. Firedos und Foamlogix relativ störungsfrei (wenn sie regelmäßig betrieben werden), mit der Foammaster 2.5V waren wir diesbezüglich nicht zufrieden, 2 von 3 sind deshalb in den letzten Jahren (nach 5 - 8 Jahren Betrieb) schon wieder rausgeflogen
    zu 6.: in die Regelausbildung integriert, daher läßt sich das nicht quantifizieren
    zu 7.: die Foamlogix können das von der Einstellung zwar, scheinen da aber subjektiv betrachtet überzudosieren. Firedos kann es in der vorhandenen Version (0,3 ... 3%) erst ab 0,3%, dann aber mit subjektiv richtiger Zumischung
    zu 8.: nein
    zu 9.: siehe 8.

    Gruß
    Gerhard

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    AutorSeba8sti8an 8W., Linden / Hessen826709
    Datum15.01.2017 20:012259 x gelesen
    Moin

    1. Standardmäßig 0,1%
    2. Sthamex Class A
    3. Bei sämtlichen Brandeinsätzen automatisch, es sei denn, der GF befiehlt was anderes.
    4. Elektrisch, Hale FoamLogix 2.1A (auf dem Erstangreifer). Auf dem TLF 4000 ist eine mechanische Firedos 2500 verbaut, die läuft aber höchst selten, weil da Sthamex Moussol FF 3/6 im Tank ist.
    5. An der Hale bisher (3 Jahre) ein defekter Sensor direkt nach dem Einbau und kürzlich auslaufendes Schaummittel, weil beim Austausch eines Dichtrings nicht sauber gearbeitet wurde. Ansonsten problemlos.
    6. Hale: Feuerwehrsicher. Ein Knopf "Ein/Aus", zwei Pfeiltasten für die Zumischung, ein Infomenü zum Ablesen von Durchflussrate, Schaummittel- und Wasserverbrauch. Firedos: Wegen der Einbaulage bei uns komplett elektrisch/pneumatisch gesteuert, die Bedienung ist im Ziegler-Bedienfeld integriert, daher wenig vergleichbar. Wenn man sie mechanisch steuern würde, wäre es (mit den dort verbauten Zusatzteilen) recht komplex.
    7. Die FD 2500 braucht für so niedrige Durchflussraten das Zubehör "Anlaufreduzierung", damit sie überhaupt läuft. Die kleineren Anlagen können das entsprechend besser (die können dann eben keine 2500 Liter Durchfluss...). Für die kleine Zumischrate brauchts wiederum das Feature "Zylinderabschaltung" oder sie ist generell nur auf kleinere Zumischraten ausgelegt. Durch die Zylinderabschaltung kann unsere zwischen 0,2 und 6 % - aber die Anlage ist ja im TLF eher auf große Mengen ausgelegt.
    Systembedingt sind die mechanischen Anlagen recht präzise, die elekrischen bei kleinen Durchflussraten nicht so sehr. Die Foamlogix mischt dann stoßweise zu, im Schnitt stimmt die Menge aber - und über die Länge des Schlauchs vermischt sich das auch ausreichend.
    8. Das hängt ja maßgeblich vom verwendeten Schaummittel ab. Irgendein AFFF-AR würde ich auch als Netzwasser nicht ohne Not in die Botanik kippen.
    9. Nö.
    11. Für die Beschaffung mit einem (H)LF würde ich heute wohl eine Firedos FD 1000 mit Anlaufreduzierung vorsehen, die kann dann von 40-1000 l/min zumischen. Dazu eine stufenlose Zumischrate von 0,1 - 1 %. Dann kann man mit entsprechendem Konzentrat sowohl Netzwasser bei 0,1 als auch richtigen Schaum bei 1 % Zumischrate erzeugen.
    Für die Nachrüstung in Bestandsfahrzeugen sind die Firedos leider oft zu groß, da würde ich dann die FoamLogix 2.1A nehmen. Die macht max. 8 Liter Schaummittel pro Minute, bei 800 l/Min also noch 1 % Zumischrate - reicht somit auch für Schaum aus zwei S4-Rohren ;o)
    12. Bis zur Nachrüstung: Der Anschaffungspreis der Anlage...

    Gruß,
    Sebastian

    --
    Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben (Friedrich Hebbel)

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    AutorStef8an 8H., Ismaning / Bayern826715
    Datum15.01.2017 23:011957 x gelesen
    Servus Bernd,

    bei uns zwei Hale Foam Master 5.0 in Verbindung mit einer DLS-Anlage Hale Power Foam Pro aus dem Jahre 2000 in einem LF und einem TLF sowie eine weitere DLS-Anlage MC 3000 der Fa. PBK Microcafs von 2009 in einem LF, die Bezeichnung der hier dazugehörigen DZA ist mir nicht bekannt, da in der Komplettanlage integriert.

    1. Regelzumischung 0,5%, ist bei Systemstart fix eingestellt, kann bei brennenden Flüssigkeiten auf 1% hochgefahren werden.

    2. Sthamex Class-A, in den beiden LF sind beide Tanks mit diesem SM befüllt. Im TLF ein Tank mit Class-A, der zweite mit AFFF-AR für 1% Zumischung. Bei Auswahl des AFFF-AR Tanks geht die Zumischung automatisch auf 1% hoch.

    3. Bei allen Brandeinsätzen, außer es werden Abweichungen angeordnet. Dazu gehört auch die brennende Mülltonne, wenn das Kleinlöschgerät hierfür nicht ausreicht.

    4. Die SM-Pumpen werden sämtlich elektrisch angetrieben.

    5. Bei den Hale-Anlagen waren schon einige kleinere und größere Mängel in den ersten 3-4 Jahren zu beheben. Wenn die Komplettanlage Störungen aufwies, war zu etwa 80% die DZA der Auslöser, die nachgeordnete Drucklufteinblasung lief relativ problemlos von Anfang an. Unsere Anlagen waren aber auch eine der ersten die ausgeliefert wurden (Nr. 4 und 5 sollten es gewesen sein). Probleme bereiteten meistens der Durchflussmesser für das SM, das Umschaltventil für die SM-Tanks sowie die SM-Pumpen selber, sowie Undichtigkeiten der SM-Tanks mit den zugehörigen Leitungen.
    Die PBK Anlage war hier ausgereifter, die Anlaufproblem waren hier wesentlich geringer.

    6. Da als Standard angewendet, werden die Maschinisten/Führungskräfte und Einsatzkräfte hier auch entsprechend geschult, ist bei uns nach nun 16 Jahren im Einsatz halt schon so gewohnt.

    7. Bei 100l/min funktioniert es bei beiden Anlagen mit 0,3% problemlos, 0,1% haben wir so noch nicht probiert, muss ich leider so gestehen. Die Zumischung funktioniert bei dieser Durchflussmenge und Zumischrate 0,3% problemlos, wenn der Durchfluss einigermaßen konstant bleibt. Beim Öffnen des Strahlrohres fährt die SM-Pumpe hoch und regelt sich gleich darauf ( nach2-3 sec.) auf den Durchfluss ein. Wird aber bei allen elektrisch angetriebenen SM-Pumpen so sein?

    8. Zu Anfang war bei einigen Großbränden Nachfragen der Umwelt-/Waserbehörden vorhanden, welche aber nach Vorlage der Produktblätter wieder erledigt waren. In letzter Zeit nicht mehr, da scheinbar Kenntnis bei den zuständigen Behörden.

    9. Keine, dem Gewässerschutz sollte aber bei Einsätzen mit SM, gleich welcher Art, immer Beachtung geschenkt werden.

    MkG,

    Stefan Hartl

    www.feuerwehr-ismaning.de

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    AutorChri8sti8an 8S., Wasserburg/Bodensee / Bayern826730
    Datum16.01.2017 11:02   1993 x gelesen
    Moin Ossi,



    Geschrieben von Bernd O.12. wenn ihr euch bewusst gegen DZA und Netzwasser entschieden habt, warum?

    -mangelnde Einsatzhäufigkeit (weniger als 10 Brände/Jahr)
    -Wartung, Fehleranfälligkeit und daraus resultierende Folgekosten
    -Platzbedarf
    -Preis (bzw. Preis Leistung im Verhältniss zur Nutzungshäufigkeit)
    -Berichte von Nutzern und Berichte die Nutzer nicht gerne herausgeben (Ausfälle, Totalausfälle nach ca. 10 Jahren)
    -Umweltschutz hier am Trinkwasserspeicher Bodensee
    -KISS (Keep it simple and safe)
    -Konzept alle gemeindlichen LF und die der direkten Nachbarn haben 4er Schaumausrüstung, im Nachbarort stehen 1000 Liter MBS als Kreisreserve, an weiteren Standorten im Kreis das selbe.

    DZA gehören für mich zu den mit am meisten Überschätzten Dingen bei Feuerwehren, da sollte man genau den wirklichen Bedarf prüfen in Abhängigkeit der Einsatzhäufigkeit. Macht dann z.B. Sinn auf TLF, Sonderfahrzeugen und überörtlichen Fahrzeugen. Für uns eine völlige Utopie und Geldverschwendung.


    Viele Grüße
    Christian

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum!

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     15.01.2017 14:03 Bern7d O7., Filderstadt
     15.01.2017 14:22 Gerh7ard7 B.7, Pfungstadt
     15.01.2017 20:01 Seba7sti7an 7W., Linden
     15.01.2017 23:01 Stef7an 7H., Ismaning
     16.01.2017 11:02 Chri7sti7an 7S., Wasserburg/Bodensee
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