News | Newsletter | Einsätze | Feuerwehr-Markt | Fahrzeug-Markt | Fahrzeuge | Industrie-News | BOS-Firmen | TV-Tipps | Job-Börse |
Thema | Veranstaltungssicherheit war: Rock am Ring nach Blitzeinschlag unterbrochen mehrere Verletzte | 17 Beträge | |||
Rubrik | Einsatz | ||||
Autor | Hara8ld 8S., Köln / NRW | 820712 | |||
Datum | 06.06.2016 21:05 | 4900 x gelesen | |||
Geschrieben von Jürgen M.der Typ scheint da etwas weltfremd zu sein :-( Genau so Utopisch ist es zu glauben, alle Leute Beamen sich bei einem Gewitter weg. Mit der gleichen Argumentation müsste bei jedem Gewitter jeder Zeltplatz geräumt werden. Ich denke ein Blitztreffer ist ein legitimes Risiko, beim Zelten. Wer das nicht eingehen will, muss ein Hotel buchen. Die Bühnenanlage sollte eigentlich ausreichend geerdet sein um einen Volltreffer abzuleiten. Wird das eigentlich gemacht, oder wird nur ein Pseudo Zeltnagel eingeschlagen? | |||||
| |||||
Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 820726 | |||
Datum | 07.06.2016 08:21 | 3561 x gelesen | |||
Hi, die Bühnenkonstruktion hängt im Potentialausgleich (sollte hängen, bei RaR sicherlich hängt, bei vielen anderen Gelegenheiten sollte :-( ). Blitzschutz ist nicht gefordert (und nach Aussagen von Experten in dieser Größenordnung nicht zu realisieren, wenn das ganze noch irgendwie bezahlbar sein soll). Tomy | |||||
| |||||
Autor | Oliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz | 820730 | |||
Datum | 07.06.2016 11:20 | 3477 x gelesen | |||
Geschrieben von Neumann T.die Bühnenkonstruktion hängt im Potentialausgleich (sollte hängen, bei RaR sicherlich hängt, bei vielen anderen Gelegenheiten sollte :-( ) In der Tat. Ich habe selbst einmal beim Aufbau einer Großleinwand (Rhein in Flammen am deutschen Eck) einen elektrischen Schlag bekommen, als ich Teile zweier Bühnen gleichzeitig berührt habe. Bei korrekter Erdung aller Teile wäre das unmöglich, von dem Defekt, der zu Spannung auf der Truss führte, einmal ganz abgesehen. Geschrieben von Neumann T. Blitzschutz ist nicht gefordert (und nach Aussagen von Experten in dieser Größenordnung nicht zu realisieren, wenn das ganze noch irgendwie bezahlbar sein soll). Als bei der Planung zum Weltjugendtag in Köln (Freiluftmesse mit über 1 Mio Besuchern, die im Freien übernachteten) das Thema Blitzschutz diskutiert wurde, hat man sich angesichts der Kosten und des Aufwands dazu entschieden, sich auf den guten Kontakt der Veranstalter nach "oben" zu verlassen (meine Interpretation) und auf weitere Maßnahmen zu verzichten. Sichere Räume für alle standen dort in weitem Umkreis nicht zur Verfügung. Ist alles gut gegangen. | |||||
| |||||
Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 820743 | |||
Datum | 07.06.2016 14:32 | 3275 x gelesen | |||
Wobei Auf/Abbau immer so eine Sache ist (der Potentialausgleich wird ja, wenn überhaupt, ziemlich am Ende montiert). Tomy | |||||
| |||||
Autor | Hara8ld 8S., Köln / NRW | 820749 | |||
Datum | 07.06.2016 15:37 | 3195 x gelesen | |||
Geschrieben von Neumann T.wenn das ganze noch irgendwie bezahlbar sein soll). verstehe ich nicht. Einige Spieße 2-3m hinter oder unter der Bühne einstechen und der Trichter ist schon deutlich geringer. Wenn aber sowieso jedes Jahr eine Bühne da steht, einfach einen ordentlichen Tieferder in die Wasser führende Schicht bringen, und der Trichter ist fast 0. Die Alternative ist halt der Abbruch. Geschrieben von Neumann T. Potentialausgleich Ich glaube nicht mehr an den ordentlichen Potentialausgleich auf Bühnen. Die Bühnen, auf die ich als Elektriker nur zur Störungsbeseitigung gerufen wurde habe ich fast alle einfach wieder verlassen und mich geweigert irgend etwas einzuschalten. Das ging bis hin zur 100W Birne, die ich zwischen Bühne und Erde ans leuchten bekam. Als ich dann wieder ausschaltete, wurde ich massiv angefeindet, weil es ja alles in Ordnung wäre. Die "Erbauer" der Anlage waren übrigens völlig überfordert. Da verstehe ich es durchaus, das beispielsweise Messen ein Riesen bohai darum machen. | |||||
| |||||
Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 820752 | |||
Datum | 07.06.2016 16:22 | 3265 x gelesen | |||
Hallo Harald, ich kann Deine Erfahrungen durchaus nachvollziehen. Ich bin mir auch sicher, dass es einige 'Spießchen' gibt, und dass die Anlage vor der Inbetriebnahme nach VDE0100 geprüft wird. Aber für einen wirksamen Blitschutz brauchst Du halt extrem viel mehr (selbst wenn du den Übergangswiderstand von einem Meter Traverse auf 10mOhm runterbringst, dann fallen da bei einem Blitzstom von 10kV schon 100V ab.... :-( Die Zuständigkeit wird auch immer hin und her geschoben ... der Bühnenbauer schiebtst zur Technik, die zum Bühnenbauer zurück. Bei großen Baustellen, bei denen die Stromversorgung als eigenes Gewerk wahrgenommen wird, sieht es dann schon etwas besser aus... Tomy | |||||
| |||||
Autor | Hara8ld 8S., Köln / NRW | 820756 | |||
Datum | 07.06.2016 17:33 | 3007 x gelesen | |||
Geschrieben von Neumann T., dann fallen da bei einem Blitzstom von 10kV schon 100V ab.... :-( Das ist in den Griff zu bekommen. Bei Stahlhallen hast du ja die Gleiche Geschichte Geschrieben von Neumann T. Die Zuständigkeit wird auch immer hin und her geschoben ... Tya, da gilt eigentlich, "Sicherheit kennt keine Zuständigkeiten" und bei wem stets im Auftrag. Dabei geht es ganz einfach: Betriebssicherheitsverordnung - Gefährdungsanalyse - Abstellmaßnahmen - Wirksamkeitskontrolle Wenn ich eine Bühne in Auftrag gebe, muss da drin stehen, das die Erdung durchzuführen und Erdungspunkte zur Verfügung gestellt werden müssen. Bei der Bühnentechnik muss drin stehen, das diese sich nach VDE anzuschließen und zu Erden hat. Die Nachweise sind selbstverständlich bereit zu halten. | |||||
| |||||
Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 820760 | |||
Datum | 07.06.2016 18:01 | 3126 x gelesen | |||
Würde aber für den Bühnenbauer die Notwendigkeit von 'elektrotechnischem Fachpersonal' bedeuten. | |||||
| |||||
Autor | Hara8ld 8S., Köln / NRW | 820761 | |||
Datum | 07.06.2016 18:11 | 3147 x gelesen | |||
Nicht nur das, auch Bedarf es der Elektrotechnischen Planung. Wo ist das Problem? Die ganzen Bühnentechniker, sind doch extra dafür Elektrofachkräfte, auch wenn ich bei den Gesprächen mit denen jedes Mal in den Tisch beiße. Der Einzige Grund, warum nicht viel mehr Bühnen Abbrennen liegt meiner Meinung nach in der LED Technik und den damit ein her gehenden niedrigeren Stromverbrauch. | |||||
| |||||
Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 820764 | |||
Datum | 07.06.2016 22:04 | 2975 x gelesen | |||
Geschrieben von Harald S.Einige Spieße 2-3m hinter oder unter der Bühne einstechen und der Trichter ist schon deutlich geringer. Noch einfacher: Rechtzeitig (mindestens einen Mond vorher) mal auf einen Kaffee bei der alten Frau in dem kleinen Haus am Wald vorbeischauen. Damit die in einen Strang Wolle die richtigen Knoten macht und den dann zur richtigen Mondphase an der richtigen Stelle im Garten vergräbt. Kostet einen Bruchteil und ist ähnlich wirksam. Meine Oma jedenfalls glaubte an die Sache mit den Knoten und so. Geschrieben von Harald S. Wenn aber sowieso jedes Jahr eine Bühne da steht, einfach einen ordentlichen Tieferder in die Wasser führende Schicht bringen, und der Trichter ist fast 0. Dazu muss dann aber auch jedes Jahr die niedriginduktive Anbindung aller relevanten Teile ordnungsgemäß erfolgen. Sonst schafft man sich ggf. gleich einen ganze Sack voll neue Probleme. Der Blitzstrom ist ja so hochtransient, dass man alle Bauteile als komplexwertige Widerstände betrachten muss. Also ganz was anderes als ein "normaler" Potentialausgleich. | |||||
| |||||
Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 820771 | |||
Datum | 07.06.2016 22:34 | 3031 x gelesen | |||
Hi, naja.... meiner Erinnerung nach sind früher auch nicht mehr Bühnen abgebrannt (und da waren die Leute noch keine Elektrofachkräfte). Es braucht halt auch eine Gesamtplanung, und daran hapert es in der Realität oft. Aber langsam wird's meiner Meinung nach schon sehr 'off topic' Tomy | |||||
| |||||
Autor | Oliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz | 820779 | |||
Datum | 07.06.2016 23:05 | 3004 x gelesen | |||
Geschrieben von Neumann T.Aber langsam wird's meiner Meinung nach schon sehr 'off topic' Vielleicht kann ein Moderator den Zweig "Veranstaltungssicherheit" abtrennen, ist ja auch abseits der konkreten Konzertabsage durchaus interessant. Geschrieben von Neumann T. meiner Erinnerung nach sind früher auch nicht mehr Bühnen abgebrannt (und da waren die Leute noch keine Elektrofachkräfte). Angesichts der oft haarsträubenden Verstöße gegen Vorschriften und gegen den gesunden Menschenverstand, die ich in den letzten 25 Jahren bei Veranstaltungen zu sehen bekam, kann man es nur als großes Glück bezeichnen, dass nicht mehr passiert ist. Derjenige, der die Verstöße anprangert, wird dabei immer als Feind der Veranstaltung und des Veranstalters wahrgenommen, während er in Wirklichkeit gerade dabei ist, dem Veranstalter den A... zu retten. | |||||
| |||||
Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 820791 | |||
Datum | 08.06.2016 09:39 | 3277 x gelesen | |||
Geschrieben von Neumann T.naja.... meiner Erinnerung nach sind früher auch nicht mehr Bühnen abgebrannt (und da waren die Leute noch keine Elektrofachkräfte). Die heutigen (Bühnen-)Regeln sind die Folgen davon, weil "früher" (TM) eben Brände auftraten... ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | |||||
| |||||
Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 820800 | |||
Datum | 08.06.2016 15:48 | 3050 x gelesen | |||
Hi, ich denke, man muss hier unterscheiden. Zum einen habe ich das, was man klassische unter Bühne versteht, d.h. ein Theater mit Zuschauerraum etc. Hier wird/wurde (gerade wenn das Haus städtisch / staatlich betrieben wird) das 'Vorschriftenwesen' meist recht genau genommen, hier gibt es auch klare bauliche Vorgaben (Eisener Vorhang etc.), und eine lange Entwicklung der Sicherheitsstandards. Zum anderen gibt es den Bereich der mobilen Bühnen und das Veranstaltungsgewerbe. Hier gab es lange keine klaren Definitionen, inzwischen gibt es die Fachkraft für Verunstaltungstechnik, den Meister etc... (ob das eine Verbesserung ist, versehe ich mit Fragezeichen). Hier gibt es im 'unteren Bereich' einen immensen Kostendruck (daher Baumarktsteckdosen statt der vorgeschriebenen H07 ... ) sowie oft ein sehr reduziertes (bzw. nicht der Situation angemessenes) Gefährdungsbewusstsein. Allerdings ist hier, da die Bühnen meist im Freien stehen, das Thema Feuerschutz nicht so dominierend. Es fehlen ja auch meist die 'Brandlastträger' Hinterbühne, Deko, Kulissen etc.. Tomy | |||||
| |||||
Autor | Hara8ld 8S., Köln / NRW | 820811 | |||
Datum | 09.06.2016 12:09 | 2578 x gelesen | |||
Genau diese mobilen Bühnen sind die gemeinten. Hier gab und gibt es Kraut und Rüben. Aber über die Städtischen Auflagen beschweren tun sich alle bis zur nächsten Katastrophe a la Station. Den Unterschied macht die Planung. Wird die Planung nach dem Motto "mach mir mal ne Bühne" gemacht, und wird das absolut günstigste Angebot genommen, sollte man sich nicht Wundern. Wird eine sichere Bühne verlangt, weis man noch immer nicht was man bekommt. Wird die Bühne von einer Fachkraft abgenommen, ist der Veranstalter auf der sicheren Seite. Die Messen machen genau das bereits seit Jahren. Vor der Veranstaltung, muss die Bühne/Stand/... abgenommen werden, und wenn da die falschen Kabel drin sind, bleibt die Bühne halt aus. | |||||
| |||||
Autor | Neum8ann8 T.8, Bayreuth / Bayern / Franken | 820817 | |||
Datum | 09.06.2016 18:35 | 2541 x gelesen | |||
Hi, ja Kabelbeschriftungen und Isolationswiderstände lassen sich ja leicht überprüfen... allerdings habe ich den Eindruck, dass beim Thema Rigging / Statik nicht immer die Prüfkompetenz am Start ist... Tomy | |||||
| |||||
Autor | Oliv8er 8S., Neidenbach / Rheinland-Pfalz | 820822 | |||
Datum | 10.06.2016 08:58 | 2319 x gelesen | |||
Geschrieben von Neumann T.Zum einen habe ich das, was man klassische unter Bühne versteht, d.h. ein Theater mit Zuschauerraum etc. Hier wird/wurde (gerade wenn das Haus städtisch / staatlich betrieben wird) das 'Vorschriftenwesen' meist recht genau genommen, hier gibt es auch klare bauliche Vorgaben (Eisener Vorhang etc.), und eine lange Entwicklung der Sicherheitsstandards. Diese Vorgaben stammen zum Teil aus einer Zeit, als die Bühnen mit Petroleumlampen beleuchtet wurden, aus Holz bestanden und entsprechend häufig abbrannten, wobei auch viele Menschen getötet wurden. Von solchen Unglücken hört man in den letzten Jahrzehnten zum Glück nur sehr selten, was ein Erfolg der Vorschriften sein dürfte. Geschrieben von Neumann T. Zum anderen gibt es den Bereich der mobilen Bühnen und das Veranstaltungsgewerbe. Hier gab es lange keine klaren Definitionen, inzwischen gibt es die Fachkraft für Verunstaltungstechnik, den Meister etc... (ob das eine Verbesserung ist, versehe ich mit Fragezeichen). Hier gibt es im 'unteren Bereich' einen immensen Kostendruck (daher Baumarktsteckdosen statt der vorgeschriebenen H07 ... ) sowie oft ein sehr reduziertes (bzw. nicht der Situation angemessenes) Gefährdungsbewusstsein. Allerdings ist hier, da die Bühnen meist im Freien stehen, das Thema Feuerschutz nicht so dominierend. Es ist auch für den Nutzer schwerer zu erkennen, dass die Baumarktsteckdose im Proberaum oder zu Hause okay sein soll, auf der Bühne aber nicht. Die meisten Probleme entstehen tatsächlich wegen der Kosten: Eine Bühne mit Baubuch ist halt teurer als ein Haufen Paletten mit Spanplatten drauf oder zusammengeschraubte Klappbänke, ein zugeschraubter Notausgang muss nicht von zusätzlichem Personal bewacht werden, die ins Zeltdach gehängte Beleuchtung spart die Stative, der selbst gefrickelte Stromverteiler ist günstiger als das geprüfte Gerät vom Verleiher. Das beschränkt sich nicht unbedingt auf Outdoor-Veranstaltungen, auch in unzähligen Festzelten, Gaststättensälen und Gemeindehallen wird Schindluder getrieben. Kontrollen sind selten, nur die GEMA schaut regelmäßig vorbei und überprüft die gemeldete Veranstaltungsfläche. | |||||
| |||||
|