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Thema | Amtsposse um Feuerwehrneubau | 12 Beträge | |||
Rubrik | Freiw. Feuerwehr | ||||
Autor | Jens8 N.8, Ohorn / Sachsen | 810849 | |||
Datum | 07.08.2015 07:54 | 12003 x gelesen | |||
Heute so in der Zeitung gefunden: Nach der letzten Katastrophe 2013 sollte alles viel besser werden. Das Feuerwehrhaus im Bad Schandauer Ortsteil Krippen sollte weg vom Elbufer und auf hochwassersicherem Gebiet im Ort neu gebaut werden. Bei jedem großen Elbehochwasser säuft das Gerätehaus nämlich ab. Wurde nach den Ereignissen 2002 nur Fördergeld bewilligt, um alles wieder 1:1 aufzubauen, reifte nach 2013, als wieder große Finanzhilfe von Bund und Freistaat gefragt war, der Entschluss, nachhaltiger zu sanieren. Eines der Vorzeigeprojekte dafür sollte die Feuerwehr in Krippen werden. Die ermittelten Schäden lagen dort wieder im niedrigen sechsstelligen Bereich. Doch der Wiederaufbaustab bewilligte weit mehr als die Gelder für die Schadensbeseitigung. Für rund 1,2 Millionen Euro darf die Stadt einen Ersatzneubau errichten. Diese Entscheidung liegt nun schon mehr als ein Jahr zurück. Dennoch ist weiterhin kein Baubeginn in Sicht. Mit dem Grundstück der früheren Gemeindeverwaltung mit Lehrschwimmbecken und Turnhalle war schnell ein passender Standort gefunden. Als die Million bewilligt war, hatte die Stadt gleich ein Baubüro mit der Entwurfsplanung beauftragt. Um diese ist inzwischen ein erbittertes Ringen zu Details entbrannt, denn die Landesdirektion Chemnitz hatte einiges an den Plänen zu beanstanden. Die Stadt hatte zwar nachgebessert. Einig ist man sich nach einem Jahr aber immer noch nicht. Bei der Landesdirektion Chemnitz ist das Bauvorhaben überhaupt nur gelandet, weil es sich im Wesentlichen nicht mehr um eine Hochwasserschadensbeseitigung handelt, sondern um einen Feuerwehrneubau. Dafür sind die Chemnitzer zuständig, auch für die Freigabe zusätzlicher Fördermittel. Und die sind nötig. Schnell wurde deutlich, dass die rund 1,2 Millionen Euro aus dem Hochwasserfonds nicht ausreichen. Derzeit stehen Gesamtkosten von rund 1,8 Millionen im Raum. Der Stadt wurde bereits signalisiert, dass die restlichen 600 000 Euro aus einem Landesfonds für Feuerwehrförderung kommen können. Dazu muss das Projekt aber förderfähig sein, und das stellt die Landesdirektion infrage. Unter anderem geht es um einen Garagenstellplatz für den Feuerwehrtraktor. Den haben wir über eine Ziel-3-Förderung bekommen, erklärt Krippens Wehrleiter Jens Feller. Das Fahrzeug soll im Hochwasserfall grenzüberschreitend zum Einsatz kommen und steht immer draußen, weil es im alten Gerätehaus dafür keinen Platz gibt. Jetzt gehört der Traktor zwar zur Technik der Krippener Feuerwehr, darf aber trotzdem nicht mit ins neue Feuerwehrhaus. Die Landesdirektion hat angemahnt, dass wir keine Wasserwehr, sondern eine Landwehr sind, sagt Feller teils verärgert, teils amüsiert. In den Umplanungen steht der Traktor jetzt wieder draußen. An der ersten Entwurfsplanung wurde aber noch mehr beanstandet, etwa, dass das Wehrleiterzimmer 1,50 Quadratmeter zu groß dimensioniert wurde und Umkleiden sowie Duschen für Männer und Frauen vorgesehen sind. Zur Krippener Feuerwehr gehören derzeit aber gar keine Frauen. Die Landesdirektion will das nicht fördern, dabei sind nach DIN bei Neubauten Duschen für Männer und Frauen vorzusehen. Sollte schnell eine Frau in die Wehr eintreten? Das wäre doch mal ein neuer Schachzug in dieser sich entwickelnden Amtsposse. Bad Schandau hat nun Umplanungen veranlasst und wartet wieder auf eine Reaktion der Landesbehörde. Quelle: Sächsische Zeitung Ausgabe Pirna Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 810851 | |||
Datum | 07.08.2015 08:03 | 7497 x gelesen | |||
hallo, Geschrieben von Jens N. und Umkleiden sowie Duschen für Männer und Frauen vorgesehen sind hä???? in welcher Steinzeit ist diese Behörde stehengeblieben? MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 810861 | |||
Datum | 07.08.2015 08:58 | 7427 x gelesen | |||
Geschrieben von Jürgen M.in welcher Steinzeit ist diese Behörde stehengeblieben?In einer Zeit, in der man in einem Ortsteil mit knapp 570 Einwohner um ein TSF-W, einen MTW und einen "Hochwassertraktor" (zu hoch darf das Wasser dafür aber nicht werden) kein Gerätehaus für 1,8 Mio Euro (!) zimmern musste, und die Feuerwehrleute nach Einsätzen daheim duschen konnten, und der örtliche Einheitsführer seine immense Bürokratiearbeit auch ohne eigenes Büro von daheim erledigen konnte. So schlecht war diese Zeit gar nicht... "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013) | |||||
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Autor | Matt8hia8s M8., Wolpertshausen / BW | 810862 | |||
Datum | 07.08.2015 09:12 | 6902 x gelesen | |||
;-) Die Zeit gibt es noch, zumindest in Süddeutschland. | |||||
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Autor | Jens8 N.8, Ohorn / Sachsen | 810867 | |||
Datum | 07.08.2015 09:23 | 6999 x gelesen | |||
Geschrieben von Sebastian K.Gerätehaus für 1,8 Mio Euro Diesen Betrag halte ich persönlich für etwas übertrieben. Unser neues Depot mit 3 Stellplätzen(incl. Waschhalle), Damen-und Herrenumkleide incl. Duschen, Büro, Küche, Schulungsraum, Saniraum, Lager, Werkstatt etc kam incl. Außenanlagen 2012 noch 1,2 Mio ... und uns fehlt es an nichts. Ob der gezeigte Traktor wirklich sooo Hochwasserwichtig ist wage ich zu bezweifeln. Zumindest in dieser Ausführung. Vielleicht kann ja HWK mehr dazu berichten? ;-) Ziel 3 ist für ihn ja kein Fremdwort und in der Gegend kennt er sich bestens aus . BR Jens Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. | |||||
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Autor | Chri8sti8an 8B., Neuenhaus / Nds. | 810872 | |||
Datum | 07.08.2015 09:48 | 7061 x gelesen | |||
Geschrieben von Jens N.Diesen Betrag halte ich persönlich für etwas übertrieben. Unser neues Depot mit 3 Stellplätzen(incl. Waschhalle), Damen-und Herrenumkleide incl. Duschen, Büro, Küche, Schulungsraum, Saniraum, Lager, Werkstatt etc kam incl. Außenanlagen 2012 noch 1,2 Mio ... und uns fehlt es an nichts. Vier Stellplätze, allerdings ohne Waschhalle, und eine ganze Menge dazu baut man hier für runde 700.000 EUR. Bautagebuch Georgsdorf Gruß Christian Bergmann Meine Meinung ist nicht unbedingt die meiner Feuerwehr www.feuerwehr-neuenhaus.de | |||||
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Autor | Jens8 N.8, Ohorn / Sachsen | 810874 | |||
Datum | 07.08.2015 10:00 | 6953 x gelesen | |||
Geschrieben von Christian B.Vier Stellplätze, allerdings ohne Waschhalle, und eine ganze Menge dazu baut man hier für runde 700.000 EUR Oha, das ist aber ordentlich..... Da frage ich mich wo die Einsparungen stecken.... BR Jens Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. | |||||
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Autor | Thom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW | 810912 | |||
Datum | 07.08.2015 21:42 | 5644 x gelesen | |||
Geschrieben von Jens N.Das Fahrzeug soll im Hochwasserfall grenzüberschreitend zum Einsatz kommen Nur mal zum Verständnis, um welche Grenze geht es hier ? Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung. frei n.Bmark | |||||
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Autor | Andr8eas8 R.8, Stuttgart / Ba-Wü | 810913 | |||
Datum | 07.08.2015 21:44 | 5524 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Thomas M. Nur mal zum Verständnis, Na die tschechische, Bad Schandau liegt an der Elbe, unmittelbar vor der Tschechei. Gruß Andi | |||||
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Autor | Hans8wer8ner8 K.8, Sebnitz, OT Ottendorf / Sachsen | 810945 | |||
Datum | 08.08.2015 21:37 | 5774 x gelesen | |||
Hallo, Wenn Jens schon der Meinung ist ;-) Ich versuche es mal einigermaßen zu erklären. Ziel3 (Cil3) war ein Förderprogramm der EU zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Leicht verändert soll es jetzt als Ziel-V-Programm fortgesetzt werden. Wir haben mal mit Hrensko eines angemeldet, mal sehen wie es wird. Vorteilhaft war die hohe Förderung von 85%! Aber kritisch die Mittelbereitstellung, da diese erst nach Abschluß des Projektes und Prüfung erfolgt. Gibt es Unstimmigkeiten (z.B. mangelhafte Ausschreibungen), kann man 1-2 Jahre auf das Geld warten oder bekommt für den Punkt gar nichts!!! Das ist gerade für Vereine mitunter tödlich! Es geht auch nicht nur um: "ihr kauft das und wir dies...", es ist immer auch eine Zusammenarbeit nachzuweisen. Man reicht also ein Projekt ein und eine Kommission sucht sich die ihrer Meinung nach geeignetsten aus. Wird man aufgenommen kann man loslegen muß aber eben 100% selbst vorfinanzieren. Bisher war die Bürokratie enorm bis abschreckend. Wenn man keine Idealisten hat, sollte man die Hände davon lassen. Es soll jetzt aber etwas einfacher werden. Zur Posse: Es fehlt eine Stellungnahme der Stadtverwaltung wie der Landesdirektion. So ist es wohl eher eine selbstgefällige Sommerlochstopferei. Es ist richtig nach 2-maliger Überflutung das GH nicht wieder an gleicher Stelle zu errichten. So sieht es derzeit aus: http://u.jimdo.com/www400/o/s3a43a88a8c912ad6/img/i38512f6b95396cad/1429971235/std/image.jpg Vielleicht war zu viel Bauernschläue im Spiel und man dachte damit kommt man gleichzeitig billig an den 3. Stellplatz? Und die Verwaltung freut sich das man ein kommunales Grundstück so gleich noch umnutzen kann. Daher kommt ja die hohe Summe. Warum man den Stellplatz nicht gleich beim Ziel3-Projekt förderfähig vorgesehen hat, sollte man auch erst mal erklären. Weiterer Bestandteil war übrigens ein KdoW für Bad Schandau. Für was man den braucht weiß ich auch nicht, denn MTWs sind auch vorhanden. Der Traktor wurde begründet mit der Hochwasserhilfe auf der linken Elbseite. Hier gibt es keine Straße sondern nur den Elberadweg der nicht (lichte Maße der Unterführungen) oder nur bedingt mit LKW erreichbar ist. Der Radweg führt bis nach Decin (CZ). Ob ein 1-Mann-Traktor da eine taktische Hilfe ist, haben andere entschieden... Bad Schandau besteht aus 7 OT mit ca. 3900 EW. Davon sind außer Ostrau, Waltersdorf und Porschdorf alle enorm Hochwassergefährdet durch das enge Elbtal. Daraus ergibt sich eine wirkliche Posse: Ende der 90-ger hat man in BS ein dringend nötiges neues GH gebaut: http://u.jimdo.com/www400/o/s3a43a88a8c912ad6/img/i05a4c3397ae2657a/1429971234/std/image.jpg Preis im hohen einstelligen Mio-Bereich. Lage neben der Werft! Stand 2002 fast 2m unter Wasser. Wurde wieder hergestellt (Mio) um 2006 fast und 2013 dasselbe zu erleben. Nein hier hat die Politik nicht den Mut zur Korrektur. Man müsste ja die eigenen Entscheidungen falsch finden. mkg hwk | |||||
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Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 811018 | |||
Datum | 10.08.2015 20:55 | 3768 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Sebastian K. In einer Zeit, in der man in einem Ortsteil mit knapp 570 Einwohner um ein TSF-W, einen MTW und einen "Hochwassertraktor" (zu hoch darf das Wasser dafür aber nicht werden) kein Gerätehaus für 1,8 Mio Euro (!) zimmern musste, und die Feuerwehrleute nach Einsätzen daheim duschen konnten, und der örtliche Einheitsführer seine immense Bürokratiearbeit auch ohne eigenes Büro von daheim erledigen konnte. Ich glaube kaum, dass eine getrennte Damen- und Herrenumkleide und -dusche Kosten von 1,8Mio Euro verursacht. Daran wird's kaum liegen. Ich kenne aus unserer Gegend auch aktuelle Gerätehausneubauten, die bei Kosten von 1.000,- pro Einwohner des Ortes liegen, bei Orten ohne besondere Gefahrenpotentiale. Selbst das ist schon zu hoch, aber 1,8Mio bei weniger als 600 Einwohnern? Da haben doch ein paar den Knall nicht gehört... Bei uns wurde bei ebenfalls damals ca. 550 Einwohnern vor mittlerweile knapp 30 Jahren neu gebaut, damals für 168.000,- DM, davon viele Tausend noch mit Eigenleistung. Selbst das war damals als viel zu teuer und luxuriös angesehen. Es gab zwar keine Umkleiden, dafür wird immer noch die Fahrzeughalle mitgenutzt, aber Damen- und Herrenduschen gab's schon damals, Damen und Herren in der Feuerwehr übrigens auch. Gruß, Michael | |||||
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