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ThemaBeschaffung HLF 2024 Beträge
RubrikFahrzeugtechnik
Infos:
  • Hinweise zur VOL
  • Präsentation Fahrzeugbeschaffung
  • Vergabehandbuch
  • Hinweise zur zur Konzeption
  •  
    AutorEser8 R.8, Wertingen / Bayern788946
    Datum23.05.2014 16:2317685 x gelesen
    Hallo Zusammen,
    was meint Ihr:

    Kann eine FF noch selbstständig ein Feuerwehrfahrzeug z.B HLF 20 beschaffen oder geht das ohne ´´Externen Berater`` nicht mehr?

    Wenn JA:
    - Was muss, soll, kann, darf diese Wehr alles beachten?
    - Sehr gute Tipps bitte als PN

    Wenn Nein:
    - Ab auf die Suche nach einem ``Externen Berater``


    Ratsbeschlüsse / Zuschussanträge alles natürlich Vorausgesetzt!!


    Danke für Eure Meinungen!

    Grüße
    Rudi

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    AutorFlor8ian8 P.8, Zeithain / Sachsen788948
    Datum23.05.2014 17:0312120 x gelesen
    Hallo Rudi,

    ob es möglich ist, als FF selbst die Ausschreibung für ein Fahrzeug zu erstellen und den Beschaffungsvorgang zu begleiten, hängt stark von den Mitgleidern der betreffenden Feuerwehr ab.

    Es sollte sich eine kleinere Gruppe zusammenfinden, die sich das Vorhaben zutraut. Darunter sollten welche sein, die sich mit Fahrzeugtechnik auskennen und welche, die sich mit der Beladung und der dazugehörigen Einsatztaktik auskennen.

    Desweiteren werdet ihr zahlreiche Normen benötigen, um eine Ausschreibung zu erstellen. Die müsstet ihr über die Gemeinde erwerben.

    Es ist absolut empfehlenswert, die Ausfbauhersteller über die geplante Beschaffung zu informieren, damit diese mit einem Vorführfahrzeug bei euch vorstellig werden. Zusätzlich sollte man sich in der Umgebung Vergleichsfahrzeuge ansehen.


    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr gut möglich ist, als FF ein HLF 20 zu beschaffen. Es setzt allerdings viel Engagement der Feuerwehr und auch der Gemeindeverwaltung voraus.

    Übrigens sind im Internet auch einige Ausschreibungen von Feuerwehrfahrzeugen zu finden. Diese kann man durchaus als Orientierung nutzen.

    Viele Grüße!
    Florian

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    AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP788949
    Datum23.05.2014 17:5211283 x gelesen
    Ich setze mal vorraus, du meinst mit "FF" hier wirklich eine rein ehrenamtliche Feuerwehr(einheit), und nicht die Kommune an sich. Daher:

    Geschrieben von Eser R.Kann eine FF noch selbstständig ein Feuerwehrfahrzeug z.B HLF 20 beschaffenDas konnte sie vermutlich noch nie, denn abgesehen vom reinen Leistungsverzeichnis bzw. den technischen Fragen gibt es im Vergabeverfahren soviel drumherum zu beachten, dass dort fundierte Kenntnisse im Verwaltungs-, Kommunalfinanz- und eben Vergaberecht nötig sind. Das ist der Punkt, an dem sich heute schon viele, gerade kleinere Verwaltungen externen Sachverstand einkaufen müssen.

    Wenn das Personal der Verwaltung aber diese Kenntnisse hat, und die FW an das Fahrzeug pragmatische Ansprüche hat, technische Details (oder gleich den ganzen Fahrzeugtyp) nicht neu erfinden will, ist eine "selbständige" Beschaffung noch ohne weiteres möglich.

    "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
    Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
    (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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    AutorNorb8ert8 P.8, Stuttgart / Baden- Württemberg788954
    Datum23.05.2014 19:1611245 x gelesen
    Geschrieben von ---Florian Patz--- Übrigens sind im Internet auch einige Ausschreibungen von Feuerwehrfahrzeugen zu finden. Diese kann man durchaus als Orientierung nutzen.

    Das kann dann kompliziert werden, wenn in der "kleinen Gruppe" kein Einvernehmen über die beste der vorliegenden Ausschreibungen erzielt wird. Dann ist die Versuchung groß, das vordergründig beste aus mehreren Ausschreibungen zu nehmen und es kenn zu Problemen kommen, wie sie UC schon beschrieben hat (finde den Thread gerade nicht).

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    AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP788955
    Datum23.05.2014 19:5010637 x gelesen
    Geschrieben von Sebastian K.Wenn das Personal der Verwaltung aber diese Kenntnisse hat, und die FW an das Fahrzeug pragmatische Ansprüche hat, technische Details (oder gleich den ganzen Fahrzeugtyp) nicht neu erfinden will,

    Das sind ja gleich 3 Wünsche auf einmal...

    Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
    Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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    AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP788957
    Datum23.05.2014 20:0810541 x gelesen
    Geschrieben von Michael L. Das sind ja gleich 3 Wünsche auf einmal...Genau das ist der Grund dafür, dass Überraschungseier und Feuerwehrautos die gleichen Farben haben.

    "In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
    Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
    (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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    AutorLüde8r P8., Kelkheim / Hessen788958
    Datum23.05.2014 20:1710523 x gelesen
    hmhm...ja, aber...

    Einiges sollte man sich als Feuerwehr verinnerlichen:

    Man kann sich nicht wirklich den Wunschhersteller aussuchen.
    Wenn man ein Merkmal benoetigt, muss man es explizit benennen.
    Man muss sich als Kaeufer neutral verhalten. Aussagen zB in der JHV wie "wir wollen ja ein x auf y" sind maximal kritisch...


    Schnittstellenproblematik durch Generalunternehmer verringern ( ist ueblicherweise der Aufbauer, der Fahrgestell kauft)

    Weniger ist oft mehr. Unerprobte technische Einzelloesungen meiden.

    Ansonsten muss man sich sehr viel anlesen ueber Fahrzeugtechnik, Aufbautechnik, DIN, BG etc

    Vergabetechnisch benoetigt man sowieso Hilfe, bzw. eigentlich schreibt ja die Kommune aus. D.h. die kann es selbst oder sucht sich Hilfe ...

    Grüße

    Lüder Pott


    www.sei-dabei.info

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    AutorJürg8en 8G., Gaienhofen / Baden-Württemberg788959
    Datum23.05.2014 20:2910634 x gelesen
    Hallo Rudi,
    ja es ist möglich so ein Fahrzeug in Eigenregie zu beschaffen. Man soolte aber unbedingt Fachwissen auf dem Gebiet Vergaberecht und Fahrzeugtechnik haben. Hier findest du ein paar Hinweise:

    http://www.lfs-bw.de/Fachthemen/Technik/Seiten/fahrzeugbeschaffung.aspx

    hier vor allem das "Vergabehandbuch"

    http://www.vdma-ausschreibung.de/

    das Komplettprogramm

    http://www.amazon.de/Einsatzfahrzeuge-f%C3%BCr-Feuerwehr-Rettungsdienst-Fahrzeugtechnik/dp/3609686650/ref=sr_1_11?ie=UTF8&qid=1400870279&sr=8-11&keywords=einsatzfahrzeuge+f%C3%BCr+feuerwehr

    deckt die technische Seite ab

    http://www.beuth.de/de/thema/beuthverlag

    http://www.beuth.de/de/norm/din-14530-11/144658558?SearchID=688973379


    wenn auch teuer aber unabdingbar.

    und natürlich der Kontakt zu anderen Wehren die ähnliches beschafft haben.

    Gruß vom See
    Jürgen

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    AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin788964
    Datum23.05.2014 22:48   10891 x gelesen
    Geschrieben von Eser R.Kann eine FF noch selbstständig ein Feuerwehrfahrzeug z.B HLF 20 beschaffen oder geht das ohne ´´Externen Berater`` nicht mehr?


    Zuerst würde ich folgendes Prinzip verinnerlichen: Wenn die BF München ausschreibt, dann möchte der Hersteller denen auch im nächsten Jahr noch Fahrzeuge verkaufen können.

    Wenn eine Stadt von 8000 ein LF ausschreibt, dann weiß der Verkäufer: "Wenn die das nächste Mal ein LF brauchen, bin ich schon in Rente." Du solltest also vorsichtshalber davon ausgehen, daß jede Kulanz vorbei ist, sobald der Zuschlag erteilt wurde. Kann auch sein, daß man Euch ein Fahrzeug aufzudrängen versucht, das so gar nicht ausgeschrieben war.

    Muß nicht, kann aber passieren. Die erste Frage ist also: Habt Ihr in Eurer Verwaltung einen Juristen, der Euch bei der rechtlichen Seite eine echte Hilfe ist? Falls nicht, sofort vergessen. Zweite Frage: Habt Ihr einen Bürgermeister, der sich erforderlichenfalls mit breitem Rücken hinstellt und dem Hersteller klarmacht, daß er ihm das Auto so lange zurück auf den Hof stellt, bis es der Ausschreibung entspricht? (Und das möglichst frühzeitig, bei den ersten Anzeichen, daß es notwendig werden könnte.) Falls nicht, sofort vergessen.


    Als nächstes würde ich mir erst mal ansehen, womit Ihr es zu tun habt. Bibliothek mit Normauslagestelle, üblicherweise in Technischen Universitäten zu finden. (Perinorm ist nicht wirklich bedienungsfreundlich, und weil das Normenwerk immer nur auf CD via Datenbankserver vorliegt, solltet Ihr ein bißchen Geduld mitbringen.)

    Startpunkt: EN 1846-1 (das ist nur eine Einteilung), EN 1846-2 (das ist die EU-weit geltende Norm dafür, wie Feuerwehrfahrzeuge gebaut sein müssen, also vom Rampenwinkel bis zur Tritthöhe und Sitzbreite), und dann natürlich DIN 14530-27. Das ist nur der Anfang, es gibt weitere Normen für Pumpen, Druckzumischanlagen, etc. pp.

    Solange es nur eine private Diskussion unter Feuerwehrleuten ist, könnt Ihr eine Privatkopie auf einen Stick ziehen. Sobald es ernsthaft an's Beschaffen geht, muß Eure Gemeinde eine aktuelle Version heranschaffen.



    Das interessante daran ist vor allem, was alles _nicht_ festgelegt ist. Ihr werdet Euch unglücklich machen, wenn Ihr niemanden habt, der den Advocatus Diaboli spielt, also sowohl die Normen als auch Eure Text-Versuche darauf untersucht, wo er als Fahrzeughersteller überall Geld sparen könnte. Es lohnt sich vielleicht, wenn Ihr nicht wie üblich besonders gelungene Fahrzeuge anseht, sondern Euch um Besuche bei Feuerwehren mit mißratenen Autos bemüht. Von den Fehlern anderer lernt man am leichtesten.


    Ich würde keinesfalls eine andere Ausschreibung kopieren. Erst, wenn Ihr selbst einen Text fertig habt, versteht Ihr halbwegs, worum es geht. Wenn Ihr so weit seid, dann lohnt es sich, andere Ausschreibungen zu betrachten und Sinnvolles herauszupicken.

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    AutorAlex8 L.8, Schweich / RLP788965
    Datum23.05.2014 22:5610503 x gelesen
    Hallo,

    wir haben gerade ein HLF 20 ausgeschrieben:
    Ausschreibung

    ...und aktuell im Bau sind auf gleichem Weg 2 MLF:
    http://ausschreibungen-deutschland.de/143044_Kauf_von_zweiMittleren_Loeschfahrzeugen_2013_Schweich

    Beide Ausschreibungen (geht bis zur Abnahme) haben wir mit einem freien Beratungs- und Planungsbüro gemacht:
    http://www.sbf-brandschutzpartner.de/wir.html

    In RLP gibt es auch die Möglichkeit z. B. über:
    http://www.kommunalagenturnrw.de/index.php/fahrzeugbeschaffung.html

    MkG
    Alex

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    AutorVolk8er 8C., Trier / RLP788967
    Datum23.05.2014 23:2010306 x gelesen
    Geschrieben von Alex L.wir haben gerade ein HLF 20 ausgeschrieben:
    Wäre es nicht eine Überlegung gewesen, sich bei eurer Nachbarwehr, die gerde 3 HLF in der Ausschreibung hat anzuschließen?

    Dies ist meine Meinung.

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    AutorSeba8sti8an 8W., Linden / Hessen788973
    Datum 24.05.2014 01:51   12705 x gelesen
    Moin,

    Geschrieben von Eser R.Kann eine FF noch selbstständig ein Feuerwehrfahrzeug z.B HLF 20 beschaffen oder geht das ohne ´´Externen Berater`` nicht mehr?Nach den positiven oder abwägenden bisherigen Antworten setze ich mal die Gegenmeinung: Nein, kann man nicht.

    Natürlich kann man als FF ganz selbständig ein HLF 20 beschaffen und damit jahrelang zufrieden sein, das wird in jährlich dutzenden Fällen auch heute noch so gemacht. Die Frage ist bloß, ob man sich auf dem Weg dorthin auf sein Glück verlassen will, inwieweit man dem Hersteller entgegenkommt (sprich: sich veräppeln lässt) und wie man reagieren kann, wenn irgendwas aus dem Ruder läuft.

    Wenn eine übliche FF selbst ein Auto beschaffen will, gründet sie üblicherweise ein Beschaffungsgremium das in etwa so besetzt ist:
    - Der Wehrführer
    - Ein Berufskraftfahrer
    - Der Gerätewart (alternativ der bekannte "Wehrschrauber" mit dem Händchen für alles, sogar alte TS'en)
    - ein Informatiker/Student/Schüler/o.ä.
    - 0 bis n weitere Menschen.
    Darin verbirgt sich die Hoffnung, dass der Chef die Sache in Bahnen lenkt, der Berufskraftfahrer guckt, "dass das Auto was taugt", der Gerätewart schaut "dass Aufbau und Geräte gescheit werden" und der Informatiker "diese elektronischen Geschichten" überwacht und die "(neumodischen) Ideen der Jugend" einbringt.
    Im Regelfall (!) fehlen nun dem Wehrführer die strategischen Hintergründe bzgl. der Eck- und Leistungsdaten eines Feuerwehrautos (weil er eben nur Taktik und Verwaltung auf seinem Werdegang lernt). Der Berufskraftfahrer wird drauf achten, dass das Gefährt genug PS hat, wirklich tiefergehenden technischen Sachverstand heutiger (!) LKW hat er aber nicht. Der Informatiker sieht sich mit CanBus'en und Steuergeräten konfrontiert, womit er studienbedingt auch höchstens zufällig schon Kontakt hatte. Auch die weiteren Menschen haben sicherlich viele gute Gedanken im Kopf, wie das neue Auto werden soll, können aber diese nicht vermitteln/umsetzen.
    Ich ziehe das jetzt ein wenig ins Lächerliche, was diese Arbeitsgruppen nicht diskreditieren soll (unsere sahen im Prinzip genauso aus), aber diese instinktive Personenauswahl hilft dem Beschaffungsvorhaben einfach nicht so viel weiter, wie man vermutet.

    Denn: Wie bringt man dieses Wissen, die Wünsche und Ideen nun zu einem Aufbauer und bringt/zwingt diesen dazu, das dann auch umzusetzen? Die Stichworte von Hans-Joachim Z. in seinem Beitrag oben geben ja schon einen Anhaltspunkt, wie komplex das Thema ist.

    Prinzipiell einzige Grundlage ist das Leistungsverzeichnis. Was da nicht drin steht ist nur durch größere Klimmzüge nachträglich noch abzufangen. Natürlich kann ich ausschreiben "ein Stück HLF 20 mit Normbeladung", dann kann der Hersteller aber alle Punkte lösen wie er möchte, die nicht in einer Norm explizit geregelt sind. Und man staunt, wie viele das sind, die man selbst für völlig trivial und offenkundig hält (Hatten wir nicht letztes Jahr hier einen Bericht von einem Fahrzeug mit "weißen Blaulichtern"?).
    Das LV unserer letzten Beschaffung (mit externem Berater) hatte knapp 90 Seiten für ein TLF 4000. Bei einem HLF 20 mit umfangreicher neuer Beladung dürften es satt über 100 werden. Und wir haben jetzt nicht die Kabelfarben im Elektroschrank beschrieben, sondern nur Dinge aufgenommen, die wirklich relevant und wichtig zu regeln waren. Ich bin fahrzeugtechnisch sicher ein ganzes Stück fitter als der Durchschnitts-FA - aber ich hab in meinem ersten Telefonat mit unserem Berater zwischen Tür und Angel so viele neue, wichtige, beachtenswerte Dinge bzgl. Fahrgestelltechnik erfahren, dass mir danach eine eigenständige Beschaffung im Traum nicht mehr eingefallen wäre.

    Ein vermurkstes LV holt dich in der Beschaffung immer wieder ein. Mit einem guten LV kannst du sehr häufig sagen "War aber ausgeschrieben und von Ihnen angeboten - also machen, natürlich preisneutral!"

    Selbst wenn o.g. Beschaffungsgruppe sehr fit ist und ein top LV erstellt muss dieses (beim HLF 20 mal ganz sicher) europaweit ausgeschrieben werden. Und auch dabei kann man viele Fehler machen. So lange keiner meckert ist das nicht schlimm (und ich weiß, dass viel zu selten gemeckert wird), aber falls doch, fängt man schlimmstenfalls von 0 neu an, nur mit vielen Monaten Verzug.

    Man kann das alles irgendwie hinfrickeln, sparsames LV, Wunschanbieter fast beim Namen nennen und dann halbwegs freihändig vergeben. Aber man schwächt dadurch seine eigene Position, wenn es auf einmal nicht mehr rund läuft, weil man den Anbieter an nichts richtig festhalten kann.

    Meine Überzeugung aus der Erfahrung von drei Beschaffungen, an denen ich mitgewirkt habe: Bei den ersten beiden hatten wir eine Mischung aus Glück, Können und Kulanz. Und wegen des ein oder andere Details ärgere ich mich noch heute. Bei der dritten hatten wir ein umfassendes LV und unterzeichnete Besprechungs-Protokolle, die Vertragsgrundlage und somit die "Fronten" waren allen klar, man konnte sich auf das Wesentliche konzentrieren.
    Und wir hatten eben einen Berater dabei, der das zum x-ten Mal in seinem Leben macht, der zum Teil die Mitarbeiter kannte, der Fehler an Stellen suchte (und fand), wo ich nichtmal wusste, dass dort Stellen sind. Und im äußersten Fall ist es gut, einen neutralen Dritten dabeizuhaben, der nicht um jeden Preis das rote Spielzeug mit nach Hause nehmen will, sondern bei zu schweren Fehlern das Ding eben notfalls auch stehen lassen würde.

    Und ja, die Herstellervertreter passen ihr Auftreten sehr schnell dem Auftreten der Beschaffer an! Die bunt verkleidete Truppe ohne Plan für ihre Abnahme prüft mal eben am einem Vormittag ihr neues HLF durch, so dass am Nachmittag noch Zeit für eine Werksführung und ein paar Bier ist, und rollt dann glücklich vom Hof (leider kein Märchen, sondern selbst gesehen).

    Geschrieben von Eser R.Ab auf die Suche nach einem ``Externen Berater``Ein guter Berater setzt sich imho mit eurer Beschaffungsgruppe (die ihr trotzdem braucht) zusammen, bespricht eure Wünsche, Anforderungen und Überlegungen und sagt euch dann erstmal ehrlich, was alles technisch/taktisch(!) keinen Sinn ergibt. Dann schlägt er vor, wie es besser gehen könnte und so einigt ihr euch in lebhafter Debatte auf ein sinnvolles Konzept. Daraus entsteht ein LV, der Berater nimmt den zuständigen Gemeindemitarbeiter an die Hand, der die Veröffentlichung der Ausschreibung durchführt. Er wertet die eingegangenen Angebote aus, klärt bei Bedarf Unklarheiten mit den Bietern auf und schlägt dann den wirtschaftlichsten Bieter zur Auftragserteilung vor. Danach begleitet er die Baubesprechung und nimmt an der/den Zwischenabnahme(n) teil. Zum guten Schluss zieht er mit eurer Gruppe die Abnahme durch, die ich für ein HLF 20 locker zwei-, eher dreitägig ansetzen würde.
    Für all das berechnet er danach eine mittlere bis höhere fünfstellige Summe.

    Es sollen sich auf diesem Feld wohl Gestalten tummeln, die nur für eine LV-Erstellung schon über 10.000 Euro haben wollen, die lediglich zur Endabnahme kommen wollen (oder zu dieser gerade nicht), oder die "ihr Standardfahrzeug" ausschreiben ohne auf die Anforderungen der Feuerwehr einzugehen. Da solltet ihr aufpassen - für den Berater gilt im Kleinen dasselbe wie für das Auto im Großen: Detailliert klären, welche Leistungen zu welchem Preis erbracht werden sollen, bevor ihr beauftragt ;o)

    Gruß,
    Sebastian

    --
    Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben (Friedrich Hebbel)

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    AutorEser8 R.8, Wertingen / Bayern789011
    Datum24.05.2014 18:5910411 x gelesen
    Hallo Zusammen,

    vielen Dank für die Meinungen , Tipps, Informationen und Aussagen!!!

    Hat mich sehr gefreut dass es NUR normale Antworten auf die Frage waren !!! :-)

    Grüße
    Rudi

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    AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW789044
    Datum25.05.2014 20:429661 x gelesen
    Nun wir sind auch gerade in der Beschaffungs eines HLF 10. Dabei sind meine Erfahrungen mit der Kommunalagentur nicht besonders toll. Was die uns als Vorschlag für ein HLF 10 Allrad geschickt haben, und so angeblich ausgeschrieben wurde, war so meiner Meinung nach nicht baubar.

    Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
    Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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    AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW789063
    Datum26.05.2014 09:3711318 x gelesen
    Hallo,

    ergänzend: Ist das Kind in den Brunnen gefallen, die Beschaffung also nahe daran zu scheitern, weil es Vergabebeschwerden, oder die "Ankündigungen" für solche gibt, das Fzg so nicht baubar ist, die Mehrkosten explodieren - dann wirds viel komplizierter und noch viel teurer, die Fehler wieder zu heilen - falls das überhaupt noch möglich ist...

    Ich rate immer dazu,
    1. Was braucht man überhaupt?
    2. Was will man aus den einen oder anderen Gründen "zusätzlich"?
    = Bedarfsplan!
    3. Wie sieht die mittelfristige Beschaffungsplanung dazu aus, ggf. ist es sinnvoll, anders vorzugehen, als man eigentlich vom Alter sollte/müsste!
    4. Sachkunde erzeugen, das geht am einfachsten, in dem man sich jemanden holt, der die herstellt... (gerade dann, wenn man das nur alle 5 - 20 Jahre einmal für ein so komplexes Projekt macht!)
    5. Details besprechen und in LV gießen (das kann man auch gemeinsam mit einem Berater machen, je weniger Arbeit der hat, umso preiswerter sollte das werden! Auch da ist es sinnvoll, von Anfang an mit eingebunden zu sein, um nicht hinterheer lang herumkorrigieren zu müssen - und das jeweils neu erläutern zu müssen)
    6. Ausschreiben
    7. Vergabe durchführen (ist auch nicht mehr so leicht wie früher, weil man die Angebote auch lesen können muss!)
    8. Bau begleiten und
    9. Abnehmen
    damit
    10. die Übergabe beim Faß Bier und Würstchen dann auch allen gefällt...

    Details zu den Dingen vermitteln wir seit etlichen Jahren in den Beschaffungsseminaren am HdT in Essen (Forumssponsor) immer im November...

    -----

    mit privaten und kommunikativen Grüßen


    Cimolino

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    AutorBjoe8rn 8M., Spiesen - Elversberg / Saarland789097
    Datum27.05.2014 08:049580 x gelesen
    Hallo zusammen,

    in den Antworten die über mir stehen ist schon fast alles gesagt.
    Ich möchte aber darauf hinweisen, dass neben dem technischen Know-how vorallem auch das formelle Know-how hinterfragt werden muss.
    Bei einer kleinen Gemeinde ist eine Ausschreibung nach VOL im europaweiten Verfahren nämlich etwas exotisches. Weder die Reinigung einer kleinen Grundschule noch die Ausschrebung des Bauhof-LKW liegen i.d.R. über der Wertgrenze (207 t). Es bestehen deutliche Unterschiede zwischen Ausschreibungen im Bereich von VOB, VOL und VOF. Es ist also durchaus möglich, dass die Verwaltung hier ebenfalls Unterstützung benötigt.

    Die beiden Themenfelder sollte ein Berater meiner Meinung nach abdecken, da gerade ein Feuerwehrfahrzeug technisch sehr komplex ist und dieses "Ding" dann herstellerneutral und rechtssicher in einem Leistungsverzeichnis beschrieben werden soll, so dass letztlich von der Auswertung, der Vergabe bis zum Endprodukt ein schlüssiges Fahrzeug entsteht.

    Wann plant ihr denn die Ausschreibung?
    In Zukunft wird sich auch das Verfahren nochmal verändern, da die EU das Vergaberecht modernisiert hat (seit April 2014 in Kraft) und die Staaten nun bis April 2016 Zeit haben, dies in nationales Recht umzusetzen.

    Ich möchte hier noch eine Fachempfehlung des DFV verlinken: Ausschreibung und Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen
    Ich denke das Dokument gibt eine guten Einblick, was so alles nötig ist um ein solches Fahrzeug zu kaufen. Außerdem würde ich aber sagen, dass man hier nichts Neues entdecken sollte, wenn man ein Fahrzeug ohne Hilfe beschaffen möchte.

    Viele Grüße

    Björn

    Auf dem Weg in den Irrsinn bedeutet Stillstand Fortschritt !

    alles meine ganz persönliche/private/eigene Meinung !

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    AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW789098
    Datum27.05.2014 08:109735 x gelesen
    Geschrieben von Bjoern M.Ich möchte hier noch eine Fachempfehlung des DFV verlinken: Ausschreibung und Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen
    Ich denke das Dokument gibt eine guten Einblick, was so alles nötig ist um ein solches Fahrzeug zu kaufen. Außerdem würde ich aber sagen, dass man hier nichts Neues entdecken sollte, wenn man ein Fahrzeug ohne Hilfe beschaffen möchte.


    Die Empfehlung enthält leider m.W. nach wie vor ein Problem, nämlich die Empfehlung, Fahrgestell und Aufbau getrennt zu beschaffen.
    Davon rate ich nach wie vor DRINGEND ab, v.a. dann, wenn man von den technischen Hintergründen zu wenig Ahnung hat, die Lösungen mit Aufbau/Fahrgestell im Zusammenhang mit Euro irgendwas komplex werden können - oder auch nur zu besorgen steht, dass irgendwas davon beklagt, oder nicht angeboten wird...

    Negative Beispiele solcher Fälle gibts gerade in NRW auch bei großen Feuerwehren zu sehen!

    Das Thema hatten wir hier schon mehrfach.

    -----

    mit privaten und kommunikativen Grüßen


    Cimolino

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    AutorBjoe8rn 8M., Spiesen - Elversberg / Saarland789099
    Datum27.05.2014 08:339555 x gelesen
    Hallo !

    Geschrieben von Ulrich C.Die Empfehlung enthält leider m.W. nach wie vor ein Problem, nämlich die Empfehlung, Fahrgestell und Aufbau getrennt zu beschaffen.
    Davon rate ich nach wie vor DRINGEND ab, v.a. dann, wenn man von den technischen Hintergründen zu wenig Ahnung hat, die Lösungen mit Aufbau/Fahrgestell im Zusammenhang mit Euro irgendwas komplex werden können - oder auch nur zu besorgen steht, dass irgendwas davon beklagt, oder nicht angeboten wird...


    Es ging mir nicht um jeden einzelnen Punkt darin, es sollte eher zur allgemeinen Verdeutlichung des Themas dienen und zeigen was hier alles so relevant werden kann.

    Jemand der in dem Dokument viele - für sich - neue Dinge und Ansatzpunkte findet, sollte nach meiner Meinung auf einen externen Berater zurückgreifen. Jemand, der die Inhalte kennt und für sich interpretieren kann, wird vermutlich auch eine Meinung zur Losteilung haben.

    Die Schnittstellenproblematik Fahrgestell und Aufbau ist mir durchaus bekannt. Ich teile auch die Einschätzung, nicht nur beim Bau sondern gerade bei späteren Garantie- und Reparaturangelegenheiten.

    Viele Grüße

    Björn

    Auf dem Weg in den Irrsinn bedeutet Stillstand Fortschritt !

    alles meine ganz persönliche/private/eigene Meinung !

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    AutorAndr8eas8 L.8, Rheinhausen / Baden-Württemberg789113
    Datum27.05.2014 13:589031 x gelesen
    Wir sind grad in der Beschaffung eines LF 20 KatS (kommunal ausgeschrieben, n´paar Extras dabei) und haben uns zu Beginn auch selbst drann gewagt: Norm gibt´s ja, gebaut wurden sie auch schon, kann also so schwer nicht sein :-) Denkste
    Wenn wir unser, in etlichen Stunden erarbeitetes, LV versendet hätten hätten die Hersteller sich 1.) tot gelacht und uns dann 2.)das Fell über die Ohren gezogen. Kurzum, wir sind dann an eine Argentur die uns das Auto jetzt, so denken wir, "Wasserdicht" ausgeschrieben hat. Die erste Besprechung fand statt und es sieht zumindest jetzt noch so aus als das Projekt recht "unfallfrei" über die Bühne geht. Und es wurde sehr wohl in Losen ausgeschrieben, wenn man die Schnittstellen kennt und beachtet kann was draus werden. Wir werden höchst wahrscheinlich auch unsere zukünftigen Autos so angehen.

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    AutorChri8sti8an 8S., Wasserburg/Bodensee / Bayern789114
    Datum27.05.2014 14:029015 x gelesen
    Hallo,


    wieso nimmt man bei einem kommunalen LF20KatS nicht einfach das LV vom Bund und passt das minimal an? Da kann man massiv sparen und Synergieeffekte ausnutzen.


    Gruß
    Christian


    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum!

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    AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg789115
    Datum27.05.2014 14:499055 x gelesen
    hallo,

    Geschrieben von Christian S.wieso nimmt man bei einem kommunalen LF20KatS nicht einfach das LV vom Bund und passt das minimal an?

    => Geschrieben von Andreas L.n´paar Extras dabei

    vielleicht sind die "Extras" zu umfangreich?

    MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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    AutorAndr8eas8 L.8, Rheinhausen / Baden-Württemberg789134
    Datum27.05.2014 18:298917 x gelesen
    Zu umfangreich eigentlich nicht, aber durch die Änderungen / Neuerungen hat sich dann das ein oder andere ergänzt, ersetzt, wiederholt usw...... und wir haben jetzt ein gutes Gefühl dabei, weil bis jetzt alles sehr gut lief: Ausschreibung, Submission, Vergleichvorführung USW... Schließlich wird da über unser aller (Steuer)Geld entschieden.

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    AutorChri8sti8an 8S., Wasserburg/Bodensee / Bayern789136
    Datum27.05.2014 18:539234 x gelesen
    Geschrieben von Andreas L.aber durch die Änderungen / Neuerungen

    Gibt's da soviele?


    Geschrieben von Andreas L.und wir haben jetzt ein gutes Gefühl dabei, weil bis jetzt alles sehr gut lief: Ausschreibung, Submission, Vergleichvorführung USW... Schließlich wird da über unser aller (Steuer)Geld entschieden.

    Das ist korrekt, was kostet denn eines der Fahrzeuge, Fahrgestell und Aufbau, ohne Beladung?


    Gruß
    Christian


    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum!

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    AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg789229
    Datum30.05.2014 08:328514 x gelesen
    Guten Tag

    Siehe zur Thematik auch:

    -> " Hinweise zur Konzeption von Feuerwehrfahrzeugen in Baden-Württemberg "



    Gruß aus der Kurpfalz

    Bernhard

    " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

    (Heinrich Heine)


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