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ThemaFallbeispiel war: Unfalluntersuchungen war: Toter Feuerwehrmann4 Beträge
RubrikEinsatz
 
AutorFlor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare 786773
Datum11.04.2014 19:193150 x gelesen
Geschrieben von Florian B.
Es geht darum zu klären warum es im jetztigen System zu dem Unfall kam und wie man das System so modifizieren kann das es im günstigsten Fall nie mehr zu einem solchen Unfall kommt.


Basteln wir uns mal aus dieser Fragestellung ein Praxisbeispiel:

Ein FA trägt in einem Einsatz eine Wathose und eine Rettungsweste. Es kommt zu einem Unfall und der FA ertrinkt.

Die Feuerwehrunfalluntersuchungskommision würde feststellen das der Unfall unvermeidbar wäre weil es nirgendwo beschrieben steht das beides zusammen gefährlich sein kann.

Also würde die Kommision eine Empfehlung für die Verwendung von Wathosen und Schutzwesten herausgeben und fordern diesen Teil zeitnah ein einer Feuerwehrdienstvorschrift festzulegen.

Nicht mehr, nicht weniger.

Grüße, BeschFl

Toto, ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas

"As long as people are gonna believe stupid crap, we're gonna have a job"

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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP786779
Datum11.04.2014 20:30   2288 x gelesen
Geschrieben von Florian B.Die Feuerwehrunfalluntersuchungskommision würde feststellen...
Wie läuft das denn heute ab? Es gibt Staatsanwaltschaft/Anwälte, Unfallkassen, Berufsgenossenschaften, private Initiativen (atemschutzunfaelle.eu), Wehren die selber Berichte erstellen und veröffentlichen (z.B. Tauchunfall Meppen 2014, Atemschutznotfall Bad Harzburg 2009), anonyme Veröffentlichungen die Unfallberichte wiederum hinterfragen (Tübingen)...
Diese Verbindung von externen und internen Untersuchungen, wobei sich die Externen gerne auch Sachverstand aus dem Brandschutz holen (z.B. Lehrkräfte der Landesfeuerwehrschulen, hd von BF's) finde ich gar nicht so verkehrt. Und die Ergebnisse dieser Untersuchungen fließen auch heute schon sehr wohl in z.B. die DV, die UVV, die Normung... ein. Schreibst du nicht z.B. selber gerne, dass die UVV "mit Blut geschrieben" ist? Und gerade aus der Schiene wird nach Unfällen heute auch sehr schnell sehr flächendeckend reagiert. Ich glaube z.B. nicht, dass es in D noch viele Stützkrümmer gibt, die in den vergangenen Wochen nicht mal genauer unter die Lupe genommen wurden.

Trotzdem wird hier so getan, als würden solche "Unfalluntersuchungen" heute überhaupt nicht stattfinden. Es wird eine "Feuerwehrunfalluntersuchungskommision" beworben/gefordert, wo keiner weiß wer die wie besetzen und wo sie organisatorisch angegliedert sein soll. Es wird angenommen, dass die dann nicht nur bloßer Statistiklieferant ist, sondern tatsächlich zeitnäher und direkter Auswirkungen auf die Vorschriftslage haben wird. Es werden Vergleiche mit einer Bundesoberbehörde (BFU) angestellt, es wird, natürlich, Kritik am DFV laut, der das koordinieren könnte (könnte er überhaupt? Sachverstand, Finanzen, ok, aber auch Kompetenzen, Zuständigkeiten, Druckmittel wenn Meldungen oder "Beweise" nicht wie gefordert geliefert werden...)...

Ich kann an einer "Feuerwehrunfalluntersuchungskommision", solange nicht ihre tatsächliche Eingliederung ins aktuelle System halbwegs realistisch dargestellt wird, ganz einfach der Mehrwert gegenüber dem Ist-Zustand. Die Untersuchungen sind da, die stetige Weiterentwicklung der Vorschriften läuft, die Schnittstellen funktionieren offenbar. Eine "Feuerwehrunfalluntersuchungskommision" würde ich dann (vorbehaltlich der Organisationsfrage) begrüßen, wenn ich davon ausgehen könnte, dass z.B. die o.g. Stützkrümmer, die noch nicht nachgesehen wurden, dann plötzlich doch geprüft sind, weil die "Feuerwehrunfalluntersuchungskommision" irgendwelche neuen Druckmittel, Überzeugungsstärken oder Zauberkräfte hat, die im heutigen System fehlen. Aber davon gehe ich nicht aus.

Und nur von einer Stelle, die von den anderen Stellen Zahlen bündelt (auseinandergefallene Stützkrümer, eingeklemmte Füße in DLK-Leiterparks, Atemschutznotfälle, Wathosenertrunkene, Verkehrsabsicherungsunfälle), und daraus nur Statistiken am laufenden Band produziert, hat man vielleicht einen argumentativen Gewinn, aber der führt dann auch noch lange nicht zu einer wirklichen Zunahme der Sicherheit.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorUlri8ch 8W., Bad Hersfeld / Hessen786786
Datum11.04.2014 23:441959 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Ich glaube z.B. nicht, dass es in D noch viele Stützkrümmer gibt, die in den vergangenen Wochen nicht mal genauer unter die Lupe genommen wurden.
Sicher?
Ich nicht... Es gibt Feuerwehrleute, die alles außerhalb von FwDVen und UVV als "Teufelszeug" ansehen. Leider.

Gruß
UW

Meine Beiträge sind ausschließlich meine private Meinung und sind nur für dieses Forum bestimmt!
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http://pvsafety.de - Sicherheit im Feuerwehreinsatz
http://http://standardeinsatzregel.org/die-broschueren/ser-einsatz-bei-photovoltaik-windenergie-und-biogasanlagen/

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AutorFlor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare 786807
Datum12.04.2014 20:041866 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K. Es gibt Staatsanwaltschaft/Anwälte

Die wollen eine strafrechtliche Aufarbeitung. Direkte Auswirkungen auf das System Feuerwehr? Eher keine.

Geschrieben von Sebastian K.Unfallkassen, Berufsgenossenschaften

Die wollen eine Aufarbeitung aus der Sicht der Versicherungsträger. Auswirkungen nur auf den Teil mit der Unfallverhütung.

Geschrieben von Sebastian K.private Initiativen (atemschutzunfaelle.eu), Wehren die selber Berichte erstellen und veröffentlichen (z.B. Tauchunfall Meppen 2014, Atemschutznotfall Bad Harzburg 2009), anonyme Veröffentlichungen die Unfallberichte wiederum hinterfragen (Tübingen)...

Jetzt nähern wir uns dem wo ich hinwill. Auffällig ist das aber in der Regel Atemschutzunfälle aufgearbeitet werden. Oder hast du einen Unfallbericht über Wolmirstedt 2006 gesehen? (4 tote FA)


Geschrieben von Sebastian K.Und die Ergebnisse dieser Untersuchungen fließen auch heute schon sehr wohl in z.B. die DV, die UVV, die Normung... ein.

Nenn mir einen Unfall, ausser Köln 1996 (BM Stampe) der irgendeinen nachvollziehbare Auswirkung auf Normung oder DV hatte.

Geschrieben von Sebastian K.Die Untersuchungen sind da, die stetige Weiterentwicklung der Vorschriften läuft, die Schnittstellen funktionieren offenbar.

Dem Widerspreche ich jetzt einfach mal. Es gibt zwar verschiedene Untersuchungen, die sicherlich gerade im Bereich der GUV auch Konsequenzen haben aber viel mehr auch nicht.

Geschrieben von Sebastian K. Es wird angenommen, dass die dann nicht nur bloßer Statistiklieferant ist, sondern tatsächlich zeitnäher und direkter Auswirkungen auf die Vorschriftslage haben wird.

Es wird als absolut unabdingbar gesehen das eine Zentralinstanz so ein Feedback hat das irgendwas passiert.

Geschrieben von Sebastian K.Kritik am DFV laut, der das koordinieren könnte

Wer denn sonst? Vor allem wenn ich alle Bereiche des Feuerwehrwesens abdecken will?

Aber es muss ja nicht die komplett eigene Untersuchung einer Zentralinstanz sein die am Ende des Weges steht.

Eine Alternative wäre das "Irgendwer" das Know How für Unfalluntersuchungen in die Fläche bringt, vlt ein Netzwerk an Spezialisten pflegt und am Ende ist jeder Wehr selbst in der Lage eine Unfalluntersuchung durchzuführen. "Irgendwer" bietet dann eine Plattform zur Veröffentlichung zum Erfahrungsaustausch.

Geschrieben von Sebastian K.
Und nur von einer Stelle, die von den anderen Stellen Zahlen bündelt (...), und daraus nur Statistiken am laufenden Band produziert, hat man vielleicht einen argumentativen Gewinn, aber der führt dann auch noch lange nicht zu einer wirklichen Zunahme der Sicherheit.


Da stimme ich dir zu.

Grüße, BeschFl

Toto, ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas

"As long as people are gonna believe stupid crap, we're gonna have a job"

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