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ThemaOsnabrücks braucht neue Wache für die Berufsfeuerwehr für 8 Millionen6 Beträge
RubrikBerufsfeuerwehr
 
AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW776252
Datum01.11.2013 14:337382 x gelesen
Osnabrück. Im Osten Osnabrücks soll eine neue Wache für die Berufsfeuerwehr entstehen. Die Stadt rechnet mit Kosten von 8,5 Millionen Euro. Der Grund: Im Notfall kann die Feuerwehr zurzeit nicht alle Stadtteile schnell genug erreichen.

Vor eineinhalb Jahren hatte das Gutachten der Lülf und Rinke Sicherheitsberatung GmbH (intern Rinke-Gutachten genannt) die Alarmsirenen heulen lassen. Die Experten stellten fest, dass wesentliche Teile Osnabrücks im Ernstfall nicht binnen acht Minuten erreichbar sind. Diese acht Minuten gibt die Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF) als sogenanntes Schutzziel aus. Das heißt: Bei kritischen Wohnungsbränden soll nach acht Minuten ein aus zehn Mann bestehender Trupp vor Ort sein. In Osnabrück wird das Schutzziel nur in 72 Prozent der Fälle erreicht. In nur 62 Prozent der Fälle gelingt es, nach 13 Minuten weitere Hilfskräfte vor Ort zu haben. Die Experten sagen: Liegt der Zielerreichungsgrad unter 80 Prozent, steht die Leistungsfähigkeit des Rettungssystems in Frage.

Das Rinke-Gutachten schlägt deshalb drei aufeinander aufbauende Modelle für eine Strukturreform vor. Die kostengünstigste Lösung, das Modell 1, sieht den Aufbau von zwei neuen Freiwilligen Feuerwehren vor. Diese Idee ist vom Tisch. Eine Arbeitsgruppe ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Neuaufbau von zwei Wehren mindestens 10 bis 15 Jahre in Anspruch nehme würde. Und ein Erfolg sei sehr zweifelhaft, weil es nicht genug Freiwillige gebe.

Jetzt soll Modell 2 in Angriff genommen werden: der Bau einer neuen Wache für die Berufsfeuerwehr im Osten der Stadt. Die bisherige Wache an der Nobbenburger Straße bleibt davon unberührt. Der Stadtrat wird aller Voraussicht nach in der Sitzung am 12. November dem Eigenbetrieb Immobilien den Auftrag geben, nach einem passenden Grundstück zu suchen. Der Ausschuss für Feuerwehr und Ordnung und der Immobilienausschuss stimmten diesem Plan bereits zu. Als Standorte kommen das Gewerbegebiet am Tie in Lüstringen oder der östliche Fledder in Frage. Das Rinke-Gutachten hatte ergeben, dass es große Sicherheitslücken in den Darum-Gretesch-Lüstringen gibt. Aber auch Hellern, Atter, Pye und die Dodesheide liegen außerhalb der Acht-Minuten-Grenze.

An Werktagen soll die Berufsfeuerwehr die neue Wache besetzen. Nach Feierabend und am Wochenende könnten die Freiweilligen Wehren den Dienst übernehmen. Die Idee, mit der Werksfeuerwehr von VW zu kooperieren, wird nicht weiterverfolgt. Volkswagen habe kein Interesse daran, teilte die Verwaltung mit.

Für die Planung der neuen Wache sollen im Haushalt des kommenden Jahres 200000 Euro eingesetzt werden. Die Grundstückskosten taxiert die Verwaltung grob auf eine Million Euro, den Neubau der Feuerwache Ost auf 8,5 Millionen Euro. Das sind noch nicht alle Kosten der angestrebten Strukturreform: Das Gerätehaus der Freiwilligen Neustadt an der Wasastraße ist laut Gutachten nicht mehr bedarfsgerecht. Planungs- und Neubaukosten: 1,6 Millionen Euro. Die alte Wache an der Nobbenburger Straße muss umgebaut werden: 257000 Euro. Macht zusammen rund 10,5 Millionen Euro.

Das wird ein teurer Spaß, stöhnte FDP-Sprecher Thomas Thiele in der Sitzung des Immobilienausschusses und mahnte zur Zurückhaltung. Er zweifelte das Ergebnis des Rinke-Gutachtens an: Ich kann mich nicht erinnern, dass wir bislang Probleme mit der Erreichbarkeit im Notfall hatten.

Björn Meyer (CDU), Vorsitzender des Feuerwehr-Ausschusses, stellte sich mit Nachdruck hinter die geplante Reform. Die Stadt hätte schon vor einem Jahr die Weichen für den Bau der zweiten Wache stellen müssen. Wir haben ein Jahr verloren und können froh sein, dass nichts passiert ist, sagte Meyer. Auch Michael Florysiak (Grüne) und Wulf-Siegmar Mierke (UWG) bekräftigten, dass die Stadt in der Pflicht sei. Die Kosten sind hoch, aber wer will denn die Verantwortung tragen, wenn Menschenleben gefährdet sind? fragte Mierke.

Das Rinke -Gutachten war 2010 in Auftrag geben worden, um Klarheit über die Personal- und Fahrzeugausstattung zu schaffen. Zuvor hatte sich die Politik bei Entscheidungen über Neuanschaffungen und Personalveränderungen auf das Wibera-Gutachten aus den Neunzigerjahren gestützt.

Quelle

mit freundlichen Grüßen

Michael

Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)

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AutorClau8s K8., Wetzlar / Hessen776281
Datum01.11.2013 21:254461 x gelesen
So sehr ich meiner alten Heimatstadt auch eine zweite BF-Wache gönne: Was ich nicht ganz verstehe, wieso man die Lücken nicht sofort kompensiert, indem man über die Stadtgrenzen hinweg mit den Umlandgemeinden entsprechende Vereinbarungen schließt (zumal die Leitstelle eh inzwischen die selbe ist). So kann in einigen Stadtteilen eine FF aus dem Landkreis schneller sein als die BF:

Darum-Gretesch-Lüstringen - die FF Belm hat dieses Gebiet bis zur Kommunalreform in den 70ern eh schon versorgt; in einigen Bereichen könnte auch die FF Jeggen schneller sein
Pye - hier dürfte die FF Wallenhorst oft vor der BF OS am Ort sein
Hellern - hier könnte die FF Hasbergen oft schneller sein.
Atter - die FF Wersen (LST Steinfurt allerdings) liegt kurz hinter der Stadt-/Landesgrenze

Wurde das vom Gutachter auch berücksichtigt?

Gruß, Claus

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher. (Einstein)

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AutorClau8s K8., Wetzlar / Hessen776284
Datum01.11.2013 21:424353 x gelesen
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Gruß, Claus

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher. (Einstein)

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AutorDenn8is 8E., Menden / NW776290
Datum01.11.2013 22:534246 x gelesen
Kenne OS nicht und kann das nur anhand der von dir geposteten Karte beurteilen.

Geschrieben von Claus K.Darum-Gretesch-Lüstringen - die FF Belm hat dieses Gebiet bis zur Kommunalreform in den 70ern eh schon versorgt; in einigen Bereichen könnte auch die FF Jeggen schneller sein
Pye - hier dürfte die FF Wallenhorst oft vor der BF OS am Ort sein
Hellern - hier könnte die FF Hasbergen oft schneller sein.
Atter - die FF Wersen (LST Steinfurt allerdings) liegt kurz hinter der Stadt-/Landesgrenze

Wurde das vom Gutachter auch berücksichtigt?


- Vielleicht sind auf dem Papier die umliegenden FFs auch nicht unbedingt schneller als die eigenen FFs? Je nachdem woher die fahren müssten?

ansonsten würde mir einfallen:
- Gutachter wurde nicht danach gefragt, sondern sollte nur die Situation der eigenen FW untersuchen?
- Man will es (ggf auch von der Politik her) nicht?

mit kameradschaftlichen Grüßen

Das ist nur meine persönliche Meinung und nichts anderes!

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AutorHein8ric8h B8., Osnabrück / Niedersachsen776358
Datum02.11.2013 23:253672 x gelesen
Geschrieben von Claus K.So sehr ich meiner alten Heimatstadt auch eine zweite BF-Wache gönne: Was ich nicht ganz verstehe, wieso man die Lücken nicht sofort kompensiert, indem man über die Stadtgrenzen hinweg mit den Umlandgemeinden entsprechende Vereinbarungen schließt (zumal die Leitstelle eh inzwischen die selbe ist). So kann in einigen Stadtteilen eine FF aus dem Landkreis schneller sein als die BF:

Darum-Gretesch-Lüstringen - die FF Belm hat dieses Gebiet bis zur Kommunalreform in den 70ern eh schon versorgt; in einigen Bereichen könnte auch die FF Jeggen schneller sein


Nicht Belm hat die (damals selbsständigen) Gemeinden versorgt, sondern die Werkfeuerwehr der Firma Schoeller in Gretesch. Die Gemeinden hatten einen Vertrag mit denen, die meisten Feuerwehrmänner wohnten dort, sie sind dann wie eine Freiwillige Feuerwehr alarmiert worden. Übrigens ist die Werkfeuerwehr auch heute noch für die Stadtteile zuständig und rückt bei Alarm dahin aus.

Geschrieben von Claus K.Pye - hier dürfte die FF Wallenhorst oft vor der BF OS am Ort sein

Wohl kaum, sie hätten zwar einen 2 km kürzeren Anfahrtweg, aber da die BF auf der Wache ist und die FF erst alarmiert werden muß, macht das keinen Zeitvorteil. Die zuständige FF Haste ist nicht weiter weg als die FF Wallenhorst.

Geschrieben von Claus K.Hellern - hier könnte die FF Hasbergen oft schneller sein.

Hier das gleiche, die zuständige FF Stadtmitte ist von der Ortsmitte Hellern genau so weit entfert wie die FF Hasbergen. Einen Vorteil gäbe es nur direkt am Stadtrand zu Hasbergen.

Geschrieben von Claus K.Atter - die FF Wersen (LST Steinfurt allerdings) liegt kurz hinter der Stadt-/Landesgrenze

Die sind auch nicht näher als die zuständige FF Eversburg, da der optisch kürzeste Weg mit Großfahrzeugen nicht befahrbar ist, Das einzige, wo sich ein Zeitvorteil böte, wäre in Atterfeld, da wäre die FF Lotte näher dran. Aber das ist alles nur Theorie, denen geht es nicht besser wie uns, tagsüber ist es auch bei denen mit Personal mau. Im Moment fahren wir bei bestimmten Stichwörtern mit LF und DLK nach denen.

Geschrieben von Claus K.Wurde das vom Gutachter auch berücksichtigt?

Das weiß ich nicht.

Das Thema zweite Feuerwache ist fast schon so alt, wie ich in der Feuerwehr bin, und das ist schon ewig. Seit Mitte der 70er Jahre gibt es ein dafür reserviertes Gelände. Damals dachte man noch, die Stadt würde weiter so rasant wachsen und sich weiterentwickeln. Als dann aber Anfang der 80er die Stahlindustrie anfing, massiv Arbeitsplätze abzubauen und das Werk in der Stadt zu schließen, wurden dort riesige Flächen frei, die erstmal wieder gefüllt werden mußten. Da war das Thema zweite Feuerwache erstmal wieder vom Tisch. Statt dessen entwickelten sich Wohngebiete in den Bereichen, die heute nicht mehr Zeitgerecht erreicht werden können. Es sind alles Gebiete, die mit der Gebietsreforn eingemeindet wurden, bis auf Voxtrup und Sutthausen besaß keine Gemeinde eine Feuerwehr.
Aber anderes herum, was nutzt mir eine zweite Feuerwache im Osten der Stadt, wenn es im Nordwesten brennt, die sind dann auch nicht schneller dort.

Gruß
Heinrich

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AutorClau8s K8., Wetzlar / Hessen776370
Datum03.11.2013 08:263569 x gelesen
Moin Heinrich,

ich habe einfach nur die Befürchtung, dass wie leider oft bei Feuerwehrs die Planungen an kommunalen Grenzen enden. Regel ist in Deutschland offenbar vielfach, dass die politisch zuständige Wehr alarmiert wird und nicht diejenige, die als schnellste vor Ort sein kann - Zustände, die im Rettungsdienst schon eher überwunden sind.

Und gerade die Randgebiete der Stadt OS dürften von den FF aus Belm, Wallenhorst, Hasbergen oder auch Wersen schneller erreichbar sein als von der BF oder der zuständigen FF aus OS.

Ach ja, kurz noch zur Zuständigkeit im Osten der Stadt:

Geschrieben von Heinrich B.
Nicht Belm hat die (damals selbsständigen) Gemeinden versorgt, sondern die Werkfeuerwehr der Firma Schoeller in Gretesch. Die Gemeinden hatten einen Vertrag mit denen, die meisten Feuerwehrmänner wohnten dort, sie sind dann wie eine Freiwillige Feuerwehr alarmiert worden. Übrigens ist die Werkfeuerwehr auch heute noch für die Stadtteile zuständig und rückt bei Alarm dahin aus.


Zitat aus der Chronik der FF Belm:
"Am 03.12.1968 gründeten die Gemeinden Belm/Powe, Gretesch, Lüstringen, Haltern, Darum und Vehrte einen Feuerlöschverband. Am 15.09.1969 fand die Übergabe eines neuen Löschgruppenfahrzeuges LF8 für die Belmer Feuerwehr statt. Der Feuerlöschverband Belm finanzierte die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 mit 95.000 DM. Dieses traf am 27.11.1971 in Belm ein.
Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wurde der Feuerlöschverband 1972 aufgelöst. Die bisherigen Gemeinden Lüstringen, Darum und Gretesch gehörten danach zur Stadt Osnabrück und damit nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich der Belmer Feuerwehr."

Zumindest arbeiten FF Belm und WF Schoeller noch heute freundschaftlich zusammen, gut denkbar, dass sie die Aufgabe seinerzeit gemeinsam erfüllt haben.

Gruß, Claus

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher. (Einstein)

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