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ThemaSHT für Tod gehalten - Schwerverletzte in Pathologie gebracht34 Beträge
RubrikRettungsdienst
 
AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW772013
Datum02.09.2013 17:1514523 x gelesen
Quelle

Auf der Brücke waren zwei Notärzte sowie der Leitende Notarzt im Einsatz, erklärt Prof. Dr. Arno Deister vom Klinikum Itzehoe. Als diese sich einen Überblick verschafften, seien bei der Frau keine Lebenszeichen feststellbar gewesen. Zudem seien sehr schwere Schädel-Hirn-Verletzungen sichtbar gewesen, so dass sie für klinisch tot erklärt wurde. Die Frau wurde später mit dem Wagen eines Bestatters ins Klinikum Itzehoe gefahren. Als sie dort in die Pathologie gebracht werden sollte, wurde festgestellt, dass sie atmet. Dann lief die ganze Maschinerie an, so Deister. Ein Anästhesist stabilisierte die Patientin, dann wurde sie zunächst auf die chirurgische Intensivstation gebracht und aufgrund ihrer schweren Schädelverletzungen schließlich in die Neurochirurgie in Heide verlegt. Wir wissen alle nicht, ob womöglich jemand etwas falsch gemacht hat. Es muss jetzt geklärt werden, was passiert ist, betont Deister.

mit freundlichen Grüßen

Michael

Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland772014
Datum02.09.2013 17:379929 x gelesen
Geschrieben von Michael R.Als sie dort in die Pathologie gebracht werden sollte, wurde festgestellt, dass sie atmet
Der übliche Albtraum, der nicht passieren darf. Bei jeder Todeserklärung sehe ich mich schon in der Zeitung - d.h. ich fange wieder an, noch mal extra gründlich nachzuschauen, Zeit zu nehmen und Zeit zu nehmen. Und noch mal Zeit zu nehmen. Zumindest das letzte mal (im Leben) sollte sich ja der Arzt diese Zeit nehmen.

Und der Vorteil am sich Zeit nehmen: Es treten innerhalb 30 Minuten Veränderungen auf, die die eine oder andere Diagnose immer mehr bestätigen.

Doch manchmal irre ja auch ich: Mindestens ein Patient hat überlebt, weil ich aus meiner Sicht keinen Erfolg mehr weiterer Rea Maßnahmen sah, der Narkosearzt aber noch mal alles aufgedreht hat, was angeschlossen war. Und tatsächlich - der Herzstillstand mit Flimmern ist einem Rhythmus gewichen und der Patient konnte tatsächlich mit nur mäßig schlechterer Hirnfunktion entlassen werden. (Also eine mittlere Altersdemenz ist da durch eine stärkere Desorientierung ersetzt worden.) Das ist der Vorteil eines beobachteten Herzstillstandes mit sofortiger Rea im Krankenhaus.

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AutorHerb8ert8 S.8, Ubstadt-Weiher / Baden Württemberg772016
Datum02.09.2013 18:499085 x gelesen
Ich kenne den Hergang des Unfall nicht, sage aber wir sind alle nur Menschen.
Hoffe der Patient ist durch gekommen und erholt sich wider.

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AutorChri8sto8ph 8R., Berching / Bayern772017
Datum02.09.2013 19:168916 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Herbert S. sage aber wir sind alle nur Menschen
ob das, wenns jemand drauf anlegt, einen Richter interessieren wird!?

deswegen eine saubere Doku und wenn es geht, auch Zeugen haben



Geschrieben von Herbert S.Hoffe der Patient ist durch gekommen und erholt sich wider
das wünsche ich jedem kranken!

Gruß

Dies alles ist meine Meinung!

Wer mit mir darüber reden möchte, kann das gerne mit MIR tun!


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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg772021
Datum02.09.2013 22:048367 x gelesen
Geschrieben von Herbert S.Ich kenne den Hergang des Unfall nicht, sage aber wir sind alle nur Menschen.

Richtig. Aber für die eststellung des Todes gibt es klare Regeln. das sind die sicheren Todeszeichen. Ein SHT mag noch so schwer sein - slange es keine mit dem Leben unvereinbare Verletzung ist reicht das eben nicht aus. Bevor die "Leiche" in den Sack kommt müssen eben Leichenflecke oder Totenstarre vorhanden sein.

Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau


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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern772024
Datum02.09.2013 22:368789 x gelesen
Das war bestimmt auch ein mordsmäßiger Schock für die Ärzte.

Ich erinnere mich da an die Aussage beim San-Kurs, dass nur der Patient tot ist, der auch warm+tot ist. Der Unfall ist tragisch wie so mancher VU. Und jeder Retter hat bestimmt versucht in der Situation (incl. Streß) so gut wie möglich zu arbeiten. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich nach einer ersten Befundung schnell den anderen Schwerverletzten zugewendet hat, wo man die Chance sah noch mit vernünftigem outcome Leben /Gesundheit zu retten.

Die Stell des Unfalles kenne ich - da muß ich immer auf dem Weg zur Baustelle vorbeifahren.

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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AutorMarc8ell8 K.8, Tellingstedt OT Rederstall / Schleswig-Holstein772026
Datum03.09.2013 08:38   8367 x gelesen
Moin,
die Unfallstelle kenne ich nur zu gut da ich diese täglich auf dem Weg zur arbeit passiere. Durch meine langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr Itzehoe (damaliger Wohnort) kenne ich auch einige der Notärtzte und würde für jeden meine Hand ins Feuer legen. Ich habe gestern ein bischen telefoniert und muß ganz ehrlich sagen das der Faktor Zeit bei einem VU mit der Anzahl an polytraumatisierten Patienten einfach nicht vorhanden ist. Ich fasse aber mal zusammen: SHT das nicht mit dem Leben vereinbar ist, EKG geklebt, Anzeige Null. Und jetzt möchte ich den NA sehen der sich Zeit nimmt für diese Patientin, wenn drumherum weitere Verletzte sind.

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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern772027
Datum03.09.2013 09:067900 x gelesen
Genauso sehe ich das in dieser Situation mit mehreren Verletzten auch.

Trotzdem ist es für alle Beteiligten ein Fall bei dem man sich Gedanken macht, ob man auch wirklich Alles gemacht hat. Aber hinterher ist man immer klüger.

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg772028
Datum03.09.2013 09:16   8018 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Volker L.Trotzdem ist es für alle Beteiligten ein Fall bei dem man sich Gedanken macht, ob man auch wirklich Alles gemacht hat.
Das nimmt einem keiner ab. Ich kann aus der Ferne nicht beurteilen was da genau gelaufen ist und wer da was gemacht bzw. nicht gemacht hat.

Aufgrund der mir vorliegenden Informationen gehe ich davon aus das dort eine Grenzsituation vorlag.

Auch wenn formell bzw rechtlich alles richtig gelaufen ist dürften der bzw. die betroffenen Einsatzkräfte jetzt sich schon intensiv Gedanken machen. Das nimmt ihnen keiner ab.

Aber hinterher ist man immer klüger.
Man steht nicht mehr unter Druck. Man hat mehr Informationen und deutlich mehr Zeit zum überlegen. Das sich dabei dann Entscheidungen im Nachhinein als nicht optimal, falsche oder unglücklich herausstellen ist normal.

Das liegt in der Natur des Menschen. Damit müssen wir leben. Anders geht es nicht.

Wir müssen Einsatzkräften einen "Spielraum" zugestehen. Dem Notarzt, dem Gruppenführer usw.

Fehler passieren. Klingt hart ist aber die Realität. In anderen Berufen haben die andere Auswirkungen. Beim Bäcker ist dann halt mal ein Backblech voller Bretzeln schwarz.

Ich wünsche den beteiligten Einsatzkräfte die Kraft diese Situation gut zu verarbeiten.

MkG Jürgen Mayer

Neu: Jürgens WebBlog auf www.FEUERWEHR.de

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AutorJens8 N.8, Ohorn / Sachsen772029
Datum03.09.2013 09:297903 x gelesen
Moin,

bei der Bl.... zappelt sie sogar noch.....

Bild dir deine Meinung ;-(

BR Jens

Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

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AutorMarc8ell8 K.8, Tellingstedt OT Rederstall / Schleswig-Holstein772031
Datum03.09.2013 09:417635 x gelesen
Umpf, Presse... Pervers finde ich solche Bilder auf denen man echte Details erkennt. Dank Presserecht und Teleobjektiv erkennt man sogar wann der RW 2 zur SP muß, von Details des Leichnams mal ganz ab.

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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg772032
Datum03.09.2013 10:09   7953 x gelesen
Geschrieben von Marcell K. Ich fasse aber mal zusammen: SHT das nicht mit dem Leben vereinbar ist,

Scheint aber (initial) nicht so gewesen zu sein.


Geschrieben von Marcell K. EKG geklebt, Anzeige Null.

Mag sein. Aber es ist nunmal so, dass eine Asystolie im EKG nicht dafür ausreicht, den biologischen Tod i.S. einer Leichenschau festzustellen und damit darf der Bestatter den Sack nicht zumachen, da noch kein Totenschein ausgestellt werden konnte.

Geschrieben von Marcell K.Und jetzt möchte ich den NA sehen der sich Zeit nimmt für diese Patientin, wenn drumherum weitere Verletzte sind.

Um die darf er sich, wenn er der Meinung ist, dass der klinische Tod vorliegt natürlich auch kümmern. Und sollte es sogar. Ebenso darf er das tun, wenn er der Meinung ist, dass die Verletzung des Patienten so schwer ist, dass es im Sinne einer Sichtung/ Triage sinnvoller ist, sich um Patienten mit einer besseren Prognose zu kümmern, die ebenfalls dringend ärztliche Hilfe bedürfen.

Bevor er aber den biologischen Tod im Rahmen der Leichenschau für den (vorläufigen) Totenschein feststellt, müssen nunmal gewisse Bedingungen erfüllt sein. Und die waren mit ziemlicher Sicherheit nicht gegeben. Denn ein Fall, in dem Starre, Flecken oder Autolyse vorgelegen haben aber später wieder Spontanatmung vorliegt wäre was für das medizinische Sensationenkabinett.

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Christian Fischer
Wernau


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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg772033
Datum03.09.2013 10:17   7682 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Man steht nicht mehr unter Druck.

Das steht man auch nicht, wenn es um die Todesfeststellung geht. Im Gegenteil. Dafür braucht man etwas Zeit, bis man die sicheren Todeszeichen hat. Solange muss der Bestatter warten und der Arzt (oder ein anderer Arzt wenn man den NA wieder schnell frei machen will) später wiederkommen, bis die Leichenschau regelgerecht durchgeführt werden kann.

Geschrieben von Jürgen M.Wir müssen Einsatzkräften einen "Spielraum" zugestehen. Dem Notarzt, dem Gruppenführer usw.

Das Beispiel ist eben symptomatisch für das, was im bundesdeutschen Leichenschauwesen gewaltig schief läuft. m.E. ist es höchste Zeit, dass die Leichenschau nur noch von Amtsärzten mit entsprechender Fachausbildung durchgeführt wird, und nicht mehr vom Notarzt oder gar vom Hausarzt. Denn mal ehrlich. Wie viele niedergelassene Ärzte auf dem Land zögern, wenn Oma morgens tot im Bett liegt und die Familie drum herum steht das Kreuz bei "Todesursache ungeklärt" oder gar "nicht natürlicher Tod" zu setzen (und dann die Polizei vor der Tür steht). Ganz zu schweigen davon, dass der Hausarzt selbst der Grund für den nicht natürlichen Tod sein kann (Behandlungsfehler) und sich somit selbst entlasten kann. Auch muss die Sektionsquote wieder gewaltig angehoben werden. Zum einen i.S. der medizinischen Qualitätssicherung, zum anderen um die in Fachkreisen durchaus als signifikant angesehene Dunkelziffer an nicht erkannten Tötungsdelikten (fahrlässig oder vorsätzlich) zu erhellen.

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Christian Fischer
Wernau


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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern772034
Datum03.09.2013 10:297611 x gelesen
Autolyse (=Fäulnis) wirst Du an der Einsatzstelle nicht erleben, denn dafür ist der mögliche Todeszeitpunkt noch nicht lang genug zurückliegend.

Auch mit Leichenflecken oder Totenstarre wirst du m.E. an der Einsatzstelle nicht rechnen können. Denn nach ca. 20...30 Minuten liegt das nach meinem (angelesenen) Wissen nicht vor. Also haben wir eventuell die unangenehme Situation der Triage, wo ein Arzt ist ganz kurzer Zeit entscheidet, um wen er sich kümmert. Und da reden wir wohl von 1...2 Minuten und nicht länger.

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland772036
Datum03.09.2013 10:377467 x gelesen
Geschrieben von Christian F.Auch muss die Sektionsquote wieder gewaltig angehoben werden. Zum einen i.S. der medizinischen Qualitätssicherung, zum anderen um die in Fachkreisen durchaus als signifikant angesehene Dunkelziffer an nicht erkannten Tötungsdelikten (fahrlässig oder vorsätzlich) zu erhellen.

Jepp. Gerade bei einem meiner deutschen Notarztdienste erlebt: Sektion bei unklarer Todesursache empfohlen, die Kripo hat schon geschluckt und war damit gar nicht glücklich. Aber die Empfehlung war eindeutig. Nur das Problem ist, selbst nach über 20 Jahren in der Medizin und jetzt knapp 9 Jahren als Arzt:
Ich weiss immer noch nicht, wie das mit der Kostenübernahme bei pathologischer Obduktion (Suche nach Krankheit als Todesursache) funktioniert. D.h. wen rufe ich an? Und wer übernimmt die Kosten?

Im Tread Fall hätte es natürlich auch sein können, dass alle Notärzte plötzlich mit ihren Patienten verschwunden waren. Eine oder mehrere tote Personen verblieben an der Einsatzstelle und die Bestatter haben erst mal mitgenommen, was da war. Mir ist auch schon mal eine Leiche abhanden gekommen. D.h. die Todesfeststellung ging nicht, weil Leiche schon im Schauhaus. Tja, da gibt's dann auch keine Unterschrift. Da läge dann das Problem im Thread Fall beim leitenden Notarzt, welcher den Überblick verloren haben muss.

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland772037
Datum03.09.2013 10:397628 x gelesen
Geschrieben von Volker L.Autolyse (=Fäulnis) wirst Du an der Einsatzstelle nicht erleben, denn dafür ist der mögliche Todeszeitpunkt noch nicht lang genug zurückliegend.

Also ich kann Dir diabetische Füße zeigen .... oder bei Gefäßverschlusskrankheit.

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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern772038
Datum03.09.2013 10:437466 x gelesen
Sag' mal: gilt beim ManV und den Triage-Kriterien nicht ein Patient ohne eigene Atmung (nach Freimachen der Atemwege) als "zunächst verstorben" ?

Erinnere ich mich an die ABCDE-Regel, dann habe ich keine Atmung, keinen Puls, keine erkennbare Wiederdurchblutung bei der Nagelbettprobe. o.k. dann ein EKG geklebt und eine Null-Linie auf dem Monitor.

Jetzt würde im Normalfall das ganze volle Reanimationsprogramm beginnen - nur dass geht beim ManV nicht.

Zudem wissen wir nicht (für mich gottseidank) welchen äußerlichen Eindruck die Verletzungen machten. Das in Verbindung mit den o.g. Punkten kann verständlich machen, warum man sich dann anderen Verletzten zugewendet hat, wenn nicht für jeden Patienten ein RA oder NA verfügbar war.

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern772039
Datum03.09.2013 10:457514 x gelesen
o.k. Du bist Arzt - ich bin Löschknecht. Wieder was gelernt.

..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg772040
Datum03.09.2013 10:507467 x gelesen
Geschrieben von Volker L.Autolyse (=Fäulnis) wirst Du an der Einsatzstelle nicht erleben, denn dafür ist der mögliche Todeszeitpunkt noch nicht lang genug zurückliegend.

An der nicht, an anderen schon.


Geschrieben von Volker L.Auch mit Leichenflecken oder Totenstarre wirst du m.E. an der Einsatzstelle nicht rechnen können. Denn nach ca. 20...30 Minuten liegt das nach meinem (angelesenen) Wissen nicht vor. Also haben wir eventuell die unangenehme Situation der Triage, wo ein Arzt ist ganz kurzer Zeit entscheidet, um wen er sich kümmert. Und da reden wir wohl von 1...2 Minuten und nicht länger.

Nochmal. Für die Frage einer Sichtung/ Triage ist die Feststellung des biologischen Todes nicht erforderlich. Es ist überhaupt keine Todesfeststellung erforderlich. Der Doc kann auch sagen "den Patient mit Polytrauma (incl. schweres SHT und Atemstörung) behandele ich als einziger NA vor Ort jetzt nicht, ich kümmere mich lieber um die drei Patienten da vorne, die zwar bluten wie die Sau aber noch um Hilfe schreien, denn deren kann ich im Hinblick auf die Prognose bestimmt noch eher helfen". Das ist genau das, was im Rahmen jeder Sichtung gemacht wird. Die knappen Ressourcen werden auf die Fälle verteilt, die so schwer sind, dass sie dieser Ressource bedürfen aber auch noch so "gut" sind, dass der Ressourceneinsatz mutmaßlich noch von Erfolg gekrönt ist.

Die Frage Starre oder Flecken stellt sich erst, wenn jemand das Formular für den Totenschein zückt und dieses unterschreibt. Das sollte in D dann ein Arzt sein und das muss nicht der Notarzt sein.

Und ja, wenn der NA abrückt/ abrücken muss, ein niedergelassener Kollege an die Einsatzstelle geholt wird (der muss kommen) und dann 1h später die Leichenschau durchführt und sagt "komisch, komisch, angeblich schon über 1 Stunde tot und noch keine sicheren Todeszeichen...", dann ist das zwar auch unangenehm, aber längst nicht so, wie wenn das der Bestatter im Aufzug zur Pathologie merkt...

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Christian Fischer
Wernau


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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg772041
Datum03.09.2013 10:567438 x gelesen
Geschrieben von Volker L.Sag' mal: gilt beim ManV und den Triage-Kriterien nicht ein Patient ohne eigene Atmung (nach Freimachen der Atemwege) als "zunächst verstorben" ?

Ja. das ist aber nur der klinische Tod. Der Reicht nicht dafür aus, dass der Bestatter ihn einpackt. Sondern dafür bedarf es des Totenscheins und der setzt eine Leichenschau voraus.


Geschrieben von Volker L.Jetzt würde im Normalfall das ganze volle Reanimationsprogramm beginnen - nur dass geht beim ManV nicht.

Genau. Das stellt ja auch keiner in Frage.


Geschrieben von Volker L.Zudem wissen wir nicht (für mich gottseidank) welchen äußerlichen Eindruck die Verletzungen machten. Das in Verbindung mit den o.g. Punkten kann verständlich machen, warum man sich dann anderen Verletzten zugewendet hat, wenn nicht für jeden Patienten ein RA oder NA verfügbar war.

Nochmal. Das ist nicht das Problem in diesem Fall. Ich komme selbst aus der "Kriegsmedizin" und hätte als BW-Sani selbst die Sichtung im Verwundetennest durchführen müssen (d.h. entscheiden, wen ich im KrKW mit zurück nehme), da damals der erste Kontakt des Verwundeten mit dem Arzt im System irgend wie 4-8h nach Verwundung vorgesehen war. Und da hätte ich die mitgenommen, die zwar einen Arzt brauchen, aber die später dann mutmaßlich wieder kampffähig werden. d.h. noch "härtere" Kriterien als im zivilen MANV.

Das Problem ist einfach, dass aus irgend einem Grund der Bestatter eine "Leiche" eingepackt hat die entweder formal noch keine solche war (da keine Leichenschau durchgeführt und kein Totenschein ausgestellt wurde), oder die zwar formal eine solche war, da der Totenschein durch den Arzt ausgestellt vorlag, dabei aber durch den Arzt ein Fehler gemacht wurde, da offensichtlich noch kein biologischer Tod vorgelegen hat.

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Christian Fischer
Wernau


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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland772043
Datum03.09.2013 11:127256 x gelesen
Geschrieben von Marcell K.Zeit bei einem VU mit der Anzahl an polytraumatisierten Patienten einfach nicht vorhanden ist
Zeit in dem Sinne, dass man sich gerade nicht mit der Todesfeststellung beschäftigt. Ich rede mal Triage mäßig, wie ich es nun aus Skandinavien mit der Farbzuordnung kenne. Zusammenfassung als 2,5 Minuten Kurs. Natürlich völlig unzureichend.

Rot - sofort zu behandeln
Orange - wenn alle Roten abgearbeitet
Gelb - braucht keinen Arzt, kann warten (auf andere Rettungsdienstler)
Grün - wahrscheinlich leicht- oder unverletzt, wird am Ende schlussgesichtet und abtransportiert
Schwarz - tot, wird irgendwann schlussgesichtet und abtransportiert

Tja, jetzt aber schon die Ungleichheit auf Landesebene: Was ist mit denen, die wahrscheinlich sterben, weil richtig heftig verletzt, aber noch nicht definitiv tot? Da gibt es unterschiedliche Farbkategorien.
Und "rot" war in einigen deutschen Konzepten den "schwarzen" gleichzusetzen... also ich werde da wuschig.

Was ich sagen will: Die wahrscheinlich "bald sterbenden" landen zwischen den Stühlen und es gibt kein einheitliches Abarbeitungskonzept - auf BUNDESEBENE.* Und so entstehen Probleme, wie sie ja nicht das erste Mal auftreten. Sei es nun, weil nicht nachalarmiert wird. "Wir haben 10 Ärzte und 5 Rote und 5 Orange." Oder weil der leitende Notarzt Kraft seiner Erfahrung selbst in die Versorgung mit einsteigt und damit plötzlich gebunden ist. Keiner kann oder will oder darf übernehmen.

Dann entsteht folgendes:
Autobahn / Strasse soll geräumt werden, niemand will auf Ärzte warten, die erst in 30 Minuten auftauchen und dann noch mal 1,5 Stunden für die Leichenschau brauchen. Und Tote werden nicht im Rettungswagen abtransportiert. (Werden sie schon, aber da muss man sich kennen und das ist nicht offiziell.) Sonst könnte man ja die "wird wohl gestorben sein" Patienten in eine Klinik zur Todesfeststellung verbringen.

Übrigens, wie Christian sagt: Erfahrene "Todesfeststeller" sollte es geben. Kann aber gut sein, dass man dann auch mal 3-4 Stunden warten muss, bis diese alle Einsätze abgearbeitet haben.

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland772044
Datum03.09.2013 11:217295 x gelesen
Geschrieben von Christian F.da der Totenschein durch den Arzt ausgestellt vorlag

Und genau das könnte eventuell ja gar nicht stimmen. Vielleicht falscher Patient abtransportiert?
Und DAS habe ich auch schon geschafft, nach 9h ohne Pause, nicht mal Toilette, in der Notaufnahme einfach die falschen Angehörigen angerufen. Eindeutig was für die Zeitung - aber wie gesagt: Da hast Du 60-100 Notfallpatienten zu überwachen, bist der einzige, der "Rote" aller Fachrichtungen behandelt, gleichzeitig zig Anfänger, die alle ihre ersten Schritte machen und daraus lernen ... also ich kann gewisse Fehler durchaus nachvollziehen. (Auch wenn immer empfohlen wird, nie einen Fehler zuzugeben)

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg772045
Datum03.09.2013 11:227268 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Christian F.Und ja, wenn der NA abrückt/ abrücken muss, ein niedergelassener Kollege an die Einsatzstelle geholt wird (der muss kommen) und dann 1h später die Leichenschau durchführt und sagt "komisch, komisch, angeblich schon über 1 Stunde tot und noch keine sicheren Todeszeichen...", dann ist das zwar auch unangenehm, aber längst nicht so, wie wenn das der Bestatter im Aufzug zur Pathologie merkt...

wenn ich deine Ausführungen richtig interpretiere dürfte der "schwarze Peter" nicht beim Notarzt liegen.

Hat der in solchen Grenzfällen überhaupt eine Chance so was 100% richtig zu beurteilen?

MkG Jürgen Mayer

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland772046
Datum03.09.2013 11:257655 x gelesen
Geschrieben von Volker L.o.k. Du bist Arzt - ich bin Löschknecht. Wieder was gelernt.
Das war aber nicht böse, sondern eher schmunzelnd gemeint. Wenn ich da nur an den Geruch von Nabelschnur denke, bevor sie abfällt ... oder replantierte Fingerkuppen .... heftig.

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg772048
Datum03.09.2013 11:318264 x gelesen
hallo,

Leute - wir haben bald Mittag ;-)

Wollt Ihr den Umsatz in den Kantinen drücken?

MkG Jürgen Mayer

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AutorFran8k E8., Viskafors / Västra Götaland772049
Datum03.09.2013 11:347308 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.wenn ich deine Ausführungen richtig interpretiere dürfte der "schwarze Peter" nicht beim Notarzt liegen.
Der schwarze Peter liegt bei dem, der unterschrieben hat. Das ist mit unserer Steuererklärung oder einem Kauvertrag nicht anders.
Das Recht zu sagen, JETZT NICHT - ERST ALLES ANDERE - hast Du als Arzt auf jeden Fall. Und dann steigst Du zu Deinem Schwerverletzten in den RTW und fährst weg. Nach mir die Sintflut. Für so etwas gibt es eine Einsatzleitung und Nachalarmierung. Und wenn die Leitung (hier: LNA) sagt, "Du bleibst", dann bleibst Du halt. Dafür ist der LNA ja da.
Aber der LNA kann nicht bestimmen, dass ich einen Totenschein unterschreibe. Das macht man nur, wenn man sich sicher ist.

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AutorFlor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare 772068
Datum03.09.2013 17:036774 x gelesen
Geschrieben von Christian F. Wie viele niedergelassene Ärzte auf dem Land zögern,

Vor allem dann wenn Omma n+1 Jahre schon nicht mehr beim Arzt war. Hatte damals den Fall in der Familie

Geschrieben von Christian F.Auch muss die Sektionsquote wieder gewaltig angehoben werden

Z.B. wurde Dirk Bach nicht seziert was auch in der Kritik stand. Problem: die Kosten. Die Krankenkasse bezahlt nicht, weil die Mitgliedschaft erloschen ist, die Staatskasse zahlt nur bei begründetem Verdacht.

War es nicht Österreich (?) wo jeder im KH Verstorbene seziert wird?

Grüße, BeschFl

Toto, ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas

"As long as people are gonna believe stupid crap, we're gonna have a job"

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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg772078
Datum03.09.2013 18:386623 x gelesen
Geschrieben von Florian B.Z.B. wurde Dirk Bach nicht seziert was auch in der Kritik stand. Problem: die Kosten. Die Krankenkasse bezahlt nicht, weil die Mitgliedschaft erloschen ist, die Staatskasse zahlt nur bei begründetem Verdacht.

Und bei mir würde das "der Staat" bezahlen. Wegen mir auch die Krankenkassen, denn im Rahmen der QS sparen sie dann ggf. wiede Geld wenn Therapien sich durch entsprechende Datengrundlagen post mortem als teuer und unwirksam heraus stellen.

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Christian Fischer
Wernau


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AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP772083
Datum03.09.2013 19:066736 x gelesen
Gerade aktuell bei Galileo in Pro7: "Wie ist das möglich..." in 100 sec.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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AutorAnto8n K8., Mühlhausen / BY772087
Datum03.09.2013 20:016547 x gelesen
Servus Christian,

auf welchem Planeten lebst du?
Die Krankenkasse zahlt ja nicht mal für lebende Patienten, dann soll sie eine Sektion bezahlen?
Gestern kam im Radio ein wunderbarer (!) Bericht über eine junge Frau, die vor einigen Jahren einen Suizidversuch machte, Sie wurde gerettet und lag längere Zeit im Koma. Der medizinische Dienst wollte sie dann da so liegen lassen bis an ihr Lebensende. Ein Verein in Regensburg kümmerte sich um die Frau und jetzt kann sie wieder sprechen, laufen und fast ein normales Leben führen. Aber hier ist eine Lücke im Gesetz, sagt sogar der MD. Hier fühlt sich niemand zuständig. So blieb der verein auf den Kosten für die Reha sitzen.
Und jetzt kommst du mit der Sektion. Muhaha...

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Anton Kastner

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AutorPete8r S8., Köln / NRW772092
Datum03.09.2013 21:136476 x gelesen
Geschrieben von Frank E.
Tja, jetzt aber schon die Ungleichheit auf Landesebene: Was ist mit denen, die wahrscheinlich sterben, weil richtig heftig verletzt, aber noch nicht definitiv tot? Da gibt es unterschiedliche Farbkategorien.

In NRW:
Sichtungskategorie / Farbe / Beschreibung / Konsequenz
I / rot / akute vitale Bedrohung / Sofortbehandlung oder Transport
II / gelb / schwer verletzt oder erkrankt / dringende Behandlung
III / grün / leicht verletzt oder erkrankt / spätere (ambulante) Behandlung
IV / blau / ohne Überlebenschance / betreuend abwartende Behandlung
/ schwarz / Tote / Kennzeichnung

Jedoch wird die Sichtungskategorie IV (blau) in vielen Gebietskörperschaften, auf Entscheidung des Trägers Rettungsdienst, nicht angewandt.

Jedoch wenn bei dem Ereignis nur 2 Notärzte plus LNA vorhanden waren, sollte das ManV-Konzept dringend überdacht werden.

Gruß
Peter

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AutorMitj8a S8., Pinneberg / SH772120
Datum04.09.2013 10:036659 x gelesen
Hallo,

das Unfallopfer ist mittlerweile verstorben.

Gruß,
Mitja

Ich spreche grundsätzlich und immer nur für mich!

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AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW772289
Datum06.09.2013 16:256393 x gelesen
NDR-Video

mit freundlichen Grüßen

Michael

Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)

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AutorJan 8A., Wilster / Schleswig-Holstein772377
Datum08.09.2013 10:116601 x gelesen
Und es wird noch besser...

Messerstecherei bei Trauerfeier in Rantrum

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