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ThemaMuss ich immer löschen? war Grambek: Großbrand Recyclinghof3 Beträge
RubrikEinsatz
 
AutorAlbe8rt 8K., Wuppertal / Mirskofen / NRW / Bayern738298
Datum13.09.2012 10:502581 x gelesen
Hallo zusammen,

ein Professor hat an unserer Uni aus Interesse kalkuliert wie lange eine alleinstehende Lagerhalle ohne Löschangriff brennt, und wie lange sie brennt, wenn die Feuerwehr mitspielt. Der Unterschied war (wenn ich mich richtig erinnere) ein paar Stunden mehr, wenn man nicht löscht.

Dabei handelte es sich um eine einfache Halle, ohne irgendwelchen Lacken, Farben, etc... Soweit ich weiß, waren Pappe und Kartons das Brandgut.

Dazu kamen noch folgende Hinweise:

- eine ungestörte vollständige Verbrennung erzeugt wesentlich weniger Schadstoffe, als eine durch die Feuerwehr "gestörte"
- Einiges an Löschwassers kommt gar nicht erst zur Brandstelle Hier auf Bild 15
- Einiges an Löschwasser läuft kontaminiert wieder ab und muss entsorgt werden.

Was sich der Bürger denkt, wenn die Feuerwehr neben einer brennenden Lagerhalle steht und Däumchen dreht, kann man sich in den buntesten Farben ausmalen.

Allerdings sollte man sich bewusst zu Gemüte führen, ob zum Beispiel der brennende Strohhaufen im Acker wirklich mit Netzmittel gelöscht werden muss, oder ob man ihn einfach unter Aufsicht brennen lassen kann.
Das Löschen eines Feuers unter allen Umständen ist nicht immer die beste Lösung.


Viele Grüße,
Albert

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW738299
Datum13.09.2012 11:261641 x gelesen
Geschrieben von Albert K.Was sich der Bürger denkt, wenn die Feuerwehr neben einer brennenden Lagerhalle steht und Däumchen dreht, kann man sich in den buntesten Farben ausmalen.

Allerdings sollte man sich bewusst zu Gemüte führen, ob zum Beispiel der brennende Strohhaufen im Acker wirklich mit Netzmittel gelöscht werden muss, oder ob man ihn einfach unter Aufsicht brennen lassen kann.
Das Löschen eines Feuers unter allen Umständen ist nicht immer die beste Lösung.


Vgl. vieles um das Thema "Löschen oder Brennen lassen"....
http://www.feuerwehr-forum.de/s.php?m=340811

-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg738300
Datum13.09.2012 11:281720 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Albert K.Dabei handelte es sich um eine einfache Halle, ohne irgendwelchen Lacken, Farben, etc... Soweit ich weiß, waren Pappe und Kartons das Brandgut.
Bei dieser Bertrachtung dürfte das der Knackpunkt sein.
Wenn sichergestellt ist das in der Halle nur Holz, Pappe o.Ä. gelagert ist dürfte es wirklich sinnvoll sein diese einfach runterbrennen zu lassen.

In der Realität düfte das aber leider anders aussehen. In der Regel stecken in Lagerhallen sehr oft andere Materialien drin. Von einigen Baustoffen angefangen bis zu dem grossen Variationsbereich der eingelagerten Stoffe.

Wer bzw. wie will man in einer Einsatzleitung sicher entscheiden ob das Brandobjekt und die darin gelagerten Stoffe unbedenklich sind oder nicht?

Dazu kommt aber noch die Brandursachenermittlung. Wenn man die Lagerhalle komplett runterbrennen lässt hat die Kripo (fast) keine Chance mehr die Ursache zu ermitteln.

Wenn die Feuerwehr es schafft das Feuer einzudämmen und zu löschen ist die Chance Hinweise auf die Brandursache zu finden deutlich grösser.

So haben z.B. bei einem Grossbrand die Brandursachenermittler herausgefunden das ein Fehler in einem Stromkabel den Brand ausgelöst hatte. Die Drähte der Kabel hingen in der halb ausgebrannten Halle herunter.

Die Kupferdrähte aus dem Kabel zeigten Schmelzspuren wie sie bei einem Kurzschluss auftreten. Unter dem Elektronenmikroskop konnte nun festgestellt werden das in den Schmelzperlen kein Russ eingeschlossen ist. Daraus erfolgte die Schlussfolgerung das der Kurzschluss vor dem Brand auftrat und somit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Auslöser war.

Hätte die Feuerwehr die Halle runterbrennen lassen wären die Drähte ev. komplett zerschmolzen bzw. im Schutt verschüttet gewesen. Ob da dann ein Brandursachenermittler auf die Schmelzstelle des Kurzschlusses aufmerksam geworden wäre?

Sicherlich gibt es Fälle wo das Runterbrennenlassen möglich und sinnvoll ist. Als Paradebeispiel möchte ich da den Strohballenbrand anführen.

Wenn die auf freiem Feld brennen und es keine Gefahr der Brandausbreitung gibt bzw. diese beseitigt kann dürfte es tatsächlich sinnvoller sein das Stroh in Ruhe brennen zu lassen.

Dauert zwar länger als die paar Stunden Differenz in dem obigen Beispiel dürfte aber trotzdem vom Kräfteeinsatz her wirtschaftlicher sein. Eine Brandwache die das Feuer mit einem TLF beaufsichtigt kann auch länger gestellt werden und ist in Bezug auf die für das Ablöschen notwendigen Kräfte (Mannschaft & Gerät) deutlich günstiger.

Aus Sicht des Landwirts dürfte nach dem Runterbrennen das Unterpflügen der Asche einfacher sein als der grosse Haufen halbverbranntes Stroh bzw. Heu das er ja sowieso auch nicht mehr verwenden kann zu entsorgen.

Geschrieben von Albert K.Was sich der Bürger denkt, wenn die Feuerwehr neben einer brennenden Lagerhalle steht und Däumchen dreht, kann man sich in den buntesten Farben ausmalen.
Das ist meiner Ansicht nach das kleinste Problem. Durch gute Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung kann man das der Bevölkerung auch überzeugend rüberbringen.

...

MkG Jürgen Mayer

Neu: Jürgens WebBlog auf www.FEUERWEHR.de

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 12.09.2012 18:14 Mitj7a S7., Pinneberg Grambek: Großbrand Recyclinghof... immer wieder ein Thema
 13.09.2012 10:50 Albe7rt 7K., Wuppertal / Mirskofen
 13.09.2012 11:26 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 13.09.2012 11:28 Jürg7en 7M., Weinstadt
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