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ThemaSchrecklicher Unfall auf Bahngleisen20 Beträge
RubrikEinsatz
Infos:
  • Filmbeitrag!
  • Rahmen- Alarm- und Einsatzplan Eisenbahn (RAEP EISENBAHN)
  • "Uns hat kein Notruf erreicht...!"
  • Alarmkette: Was passiert eigentlich nach einem Notruf - und wo steckte in Hachenburg der tödliche Fehler?
  • Hat Alarmierungskette versagt?
  •  
    AutorOswa8ld 8B., Kirchen / RP720093
    Datum03.04.2012 10:0410605 x gelesen
    Hallo Forum,
    habe gerade den Bericht über einen sehr traurigen Einsatz gelesen:

    Schrecklicher Unfall auf Bahngleisen

    Erstmal ein herzliches Beileid für die Betroffenen.
    Und ein Dank an die Retter.

    Aber was ich mich frage?
    Wie es auch in dem Bericht gefragt wird.

    Hätte die Leitstelle nicht schneller Handeln können?
    Oder gibt es für so einen Notfall nur einen Einheitliche Bahnnummer?
    Wohlmöglich noch mit Warteschleife.

    Habe mir beim ersten durchlesen gedacht:
    Man nimmt doch einfach den Telefonhörer und ruft mal eben auf dem Bahnhof in der Nähe des Unglücks an.
    Aber klar: So einfach ist es leider nicht.

    Auch habe ich gedacht:
    Warum warnt der Vater den Zugführer nicht selbst.

    Aber klar geht auch nicht.
    Denn welche Verletzungen hat er selbst, welche Richtung sollte er nehmen, und noch schwerer und auch falsch wäre es gewesen den Sohn alleine zu lassen.

    Denke aber auch das man der Leitstelle auch keinen Vorwurf machen kann.

    Das ist wohl wirklich gnadenloses Schicksal, mit dem Betroffene, Retter, Leitstellenpersonal, und, und Leben und zurecht kommen müssen.

    mit traurigen Gruß
    OB


    Ich gehöre keiner Feuerwehr (mehr) an.


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    AutorMatt8hia8s O8., Waldems / Hessen720094
    Datum03.04.2012 10:206558 x gelesen
    Moin,

    Geschrieben von Oswald B.Hätte die Leitstelle nicht schneller Handeln können?

    mh, 10:03 Uhr wird die Rettungsleitstelle alarmiert. Das wird möglicherweise der Zeitpunkt des Anrufeinganges sein, denn, dann muss ja entsprechend abgefragt werden. Dafür wird, je nachdem wie komplex sich die Abfrage gestaltet, schon mal eine Minute oder länger benötigt. Selbst wenn es

    Geschrieben von Oswald B.einen Einheitliche Bahnnummer?

    gibt müsste die danach auch erstmal angewählt werden, der Sachverhalt müsste mitgeteilt werden und seitens der Bahn müssten die sich auf dem Streckenabschnitt befindenden Züge per Funk oder Mobiltelefon oder wie das vectus macht erreicht werden (können). Signale auf rot schalten geht sicher auch, Fernbeeinflussung der Züge ist auf solchen Strecken mal eher auszuschließen. Fraglich ist auch, inwieweit noch eine Kommunikation zwischen Streckenbetreiber (DB?) und vectus erfolgen hätt müssen, die auch noch Zeit benötigt. Und dann hat die Rettungsleitstelle noch zu entschieden, ob sie erst, den gängigen Anweisungen folgend, die örtlichen Rettungskräfte oder die Bahn alarmiert...

    Geschrieben von Oswald B.Man nimmt doch einfach den Telefonhörer und ruft mal eben auf dem Bahnhof in der Nähe des Unglücks an.
    Aber klar: So einfach ist es leider nicht.


    Mal abgesehen davon, was ich oben schrieb, ist noch nicht mal gesagt, dass es dort besetzte Haltepunkte / Bahnhöfe gibt geschweige denn dort einen Fahrdienstleiter, der da etwas hätte machen können. Das ist eine eingleisige Nebenstrecke.

    Geschrieben von Oswald B.Warum warnt der Vater den Zugführer nicht selbst.

    Wenn man mal unterstellt, dass der noch laufen kann, hätte er zunächst innerhalb der kurzen Zeit zwischen Unfall und Zug entscheiden müssen, ob der weitere Rettungsversuche bei seinem Sohn unternimmt. Wenn er dann (wahrscheinlcih wider allem, was Eltern in so einer Situation tun würden) entschieden hätte den Sohn zu verlassen und den herannahenden Zug zu warnen, dann hätte er entweder genau wissen müssen, von wo der kommt, oder sich in einer 50:50 Chance für eine der möglichen Richtungen entschieden können. Vielleicht hätte er dann die richtung gewählt, die am unübersichtlichsten ist und gehofft, das ein evtl. von der anderen Seite kommender Zug noch rechtzeitig bremsen kann. Oder oder...

    Geschrieben von Oswald B.Das ist wohl wirklich gnadenloses Schicksal, mit dem Betroffene, Retter, Leitstellenpersonal, und, und Leben und zurecht kommen müssen.

    Richtig. Und was sollen wir nun weiter dazu sagen? Wahrscheinlich gib es immer Dinge, die wir nicht verhindern könne, auch wenn wir sie kommen sehen...

    Gruß, otti


    "You can't be a real country unless you have a Beer and an airline. It helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons, but at the very least you need a Beer!" Frank Zappa

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    AutorChri8sto8phe8r 8W., Wissen/Sieg / RLP720095
    Datum03.04.2012 10:286230 x gelesen
    Geschrieben von Oswald B.Hätte die Leitstelle nicht schneller Handeln können?
    Oder gibt es für so einen Notfall nur einen Einheitliche Bahnnummer?
    Wohlmöglich noch mit Warteschleife.


    Im Bericht wird erwähnt das der Anruf um 10:03 Uhr auf der ILS Montabaur einging, jetzt muss man bedenken das der Disponent den Anrufer abfragen muss, seine Eingaben in den PC macht und die notwendigen Rettungsmittel alarmiert, dann muss er noch die DB AG informieren und diese dann erst noch die Vectus Gesellschaft und die dann Ihre Zugführerin. Da sind 6min als Zeitfenster IMHO sehr knapp. Außerdem hat der Zug dann, abhängig von seiner Fahrgeschwindigkeit noch eine erhebliche Bremsstrecke bis er vollständig zum Stillstand kommt.

    Für alle Beteiligten ist so etwas ein absolut tragisches Ereignis.


    Gruß CW


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    AutorMark8us 8B., Steinebach / Rheinland-Pfalz720096
    Datum03.04.2012 10:416138 x gelesen
    Geschrieben von Oswald B.Warum warnt der Vater den Zugführer nicht selbst.

    Wie soll er das machen? Woher soll er wissen von wo und ob überhaupt einer kommt!? Fällt also aus!
    Ich denke, er wollte irgendwo am Wald-/Weg-/Strassenrand auf sich aufmerksam machen. Das war sicherlich in der Situation nach dem recht heftigen Unfall schon schwierig genug.

    Geschrieben von Oswald B.Das ist wohl wirklich gnadenloses Schicksal, mit dem Betroffene, Retter, Leitstellenpersonal, und, und Leben und zurecht kommen müssen.

    Da gibst Du Dir wohl selbst schon die passenste Antwort.

    Hatte mich schon gewundert, dass das hier so "spät" erst Thema wird...


    Natürlich alles m e i n e Meinung.

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    AutorFran8k S8., Nossen / Sachsen720099
    Datum03.04.2012 10:555993 x gelesen
    Geschrieben von Christopher W.dann muss er noch die DB AG informieren und diese dann erst noch die Vectus Gesellschaft

    Die DB AG hat mit dem Betrieb dieser Strecke nichts zu tun, da reicht ein Anruf bei der Betriebszentrale von Vectus.
    Der Bremsweg des einteiligen Triebwagens ist übrigens vernachlässigbar kurz.

    MfG

    Frank


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    AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern720103
    Datum03.04.2012 11:135983 x gelesen
    Beim ABC-Führrer-Lehrgang hatten wir sehr aufschlußreiche Gespräche mit einem Notfallmanager der Bahn - ich habe daraus gelernt, wie lang die Wege sein können und wieviel Zeit vergehen kann und wie wenig der Notfallmanager vor-Ort bewirken (umsetzen) kann.
    Wenn das Zeitfenster nicht ausreichend groß ist, dann können die Prozesse nicht mehr wirksam ablaufen und der Zug gestoppt werden - tragisch, wenn die Reaktionszeit zu kurz ist.
    Das es sich hierbei sogar um eine Privatbahn handelt war mir zunächst nicht bewußt. Wie dort die (etablierten?) Notfallprozesse ablaufen ist mir nicht bekannt. Auch kann ich nicht sagen, ob die ILS hier angemessene Zugriffsmöglichkeiten auf die Privatbahn hat.
    Vielleicht gibt es Forumsteilnehmer die hier detailwissen ahben.
    Auf jeden Fall bleibt eine tragsiche Situation- wenn ich mich in die verzweifelte Situation des Vaters versetze .. nein, ich möchte niemals in seine Situation kommen. Schrecklich!


    ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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    AutorAndr8é P8., Schönwalde (BAR) <-> Magdeburg / Brandenburg720104
    Datum03.04.2012 11:165846 x gelesen
    Geschrieben von Markus B.Wie soll er das machen? Woher soll er wissen von wo und ob überhaupt einer kommt!? Fällt also aus!

    Ich nehme mal ganz stark an, dass er Ortskundig ist. Und vermutlich wird er dann im Groben wissen, wie dort die Züge fahren. Und auf einer Nebenstrecke sind Güterzüge ja doch relativ selten.


    Ja, ich bin einer von den Verrückten, die häufig mit einer Kamera rumrennen: www.bos-fahrzeuge.info


    Alles was ich von mir gebe, ist meine eigene Meinung!
    Ich schreibe hier unabhängig von meiner Wehr!

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    AutorMark8us 8B., Steinebach / Rheinland-Pfalz720110
    Datum03.04.2012 11:445883 x gelesen
    Geschrieben von Frank S.Die DB AG hat mit dem Betrieb dieser Strecke nichts zu tun,

    Hm, der Bahn gehört die Strecke. Demnach müssen Vorfälle auch wohl dorthin gemeldet werden. Allerdings könnte man das umgehen und erst "Vectus" anrufen, da die die Strecke ja befahren.

    Geschrieben von André P.Ich nehme mal ganz stark an, dass er Ortskundig ist. Und vermutlich wird er dann im Groben wissen, wie dort die Züge fahren.

    Nachdem er gerade mit seinem Sohn in einem Teleskoplader 10m von´ner Brücke gefallen ist... Naja...


    Natürlich alles m e i n e Meinung.

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    AutorOswa8ld 8B., Kirchen / RP720124
    Datum03.04.2012 13:265715 x gelesen
    Hallo
    Geschrieben von Markus B.Da gibst Du Dir wohl selbst schon die passenste Antwort.
    Im Grund ja.

    Und das war mein letzter Gedanke beim lesen des Berichts:
    Warum hatte denn gerade die Bahn nicht das alte Pünktlichkeits-Problem des Schienenverkehrs.
    Aber es hat wohl ALLES so sein sollen. Leider, leider....
    Gruß

    OB

    Ich bin in keiner Feuerwehr (mehr).


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    AutorMark8us 8B., Steinebach / Rheinland-Pfalz720148
    Datum03.04.2012 17:105478 x gelesen
    Geschrieben von Oswald B.Warum hatte denn gerade die Bahn nicht das alte Pünktlichkeits-Problem des Schienenverkehrs.

    Tja, kann ja auch sein, dass die Bahn zu spät war und normal schon lange durch gewesen wäre...
    Das ist alles sowas von egal - es ist halt so passiert.
    Kann sein, dass es gleich wieder sowas gibt, kann aber auch sein, dass sowas niemals wieder passiert.

    Eine Bestätigung hat´s mal wieder mit sich gebracht: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Das gilt vor Allem für Einsätze der Feuerwehr.


    Natürlich alles m e i n e Meinung.

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    AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen720149
    Datum03.04.2012 17:145597 x gelesen
    Hallo,

    geschrieben von Volker L.:
    Wenn das Zeitfenster nicht ausreichend groß ist, dann können die Prozesse nicht mehr wirksam ablaufen und der Zug gestoppt werden - tragisch, wenn die Reaktionszeit zu kurz ist.
    Das wird hier das Problem gewesen sein. Auch wenn fünf, sechs Minuten vielleicht zunächst nach viel oder zumindest ausreichend Zeit klingen.


    Das es sich hierbei sogar um eine Privatbahn handelt war mir zunächst nicht bewußt. Wie dort die (etablierten?) Notfallprozesse ablaufen ist mir nicht bekannt. Auch kann ich nicht sagen, ob die ILS hier angemessene Zugriffsmöglichkeiten auf die Privatbahn hat.
    Die ILS hat sicher keine Zugriffsmöglichkeit auf die Bahn, egal ob Privat oder DB AG. Auch wenn ich kein absoluter Bahnexperte bin: Die Strecke gehört der DB Netz und wird nur von einer Privatbahn befahren / bedient, irgendwo müßte da also ein Fahrdienstleiter (der DB) sitzen, der für die Zugfahrten auf der Strecke zuständig ist. Der Triebwagen müßte auch mit Bahnfunk bzw. GSM-R ausgerüstet sein (nach EBO, weil für 120 km/h zugelassen; die Strecke verfügt laut DB-Netz über GSM-R). Ich denke daher eigentlich nicht, daß ein Umweg über die Betreibergesellschaft, wie im Zeitungsartikel geschrieben und hier oft gemutmaßt, notwendig gewesen wäre, sondern der Triebfahrzeugführer direkt vom Fahrdienstleiter angesprochen hätte werden können. Aber: Meldung bei der Rettungsleitstelle -> Aufnahme / Bearbeitung -> Anruf Notfallleitstelle DB AG -> Fahrdienstleiter -> Nothaltauftrag Triebfahrzeug - dafür hat die Zeit einfach nicht ausgereicht. Leider vermutlich auch, wenn der zuständige Fahrdienstleiter direkt von der Lst angerufen worden wäre. Die Feuerwehr wurde übrigens dem Interview im verlinkten Video zufulge um 10:06 Uhr alarmiert.

    Und: Andere Zugsicherungssysteme hätten hier auch nicht gegriffen. Alle Signale auf Rot bringt nur etwas, wenn der Zug bzw. hier Triebwagen noch nicht am Signal vorbei und in den Streckenabschnitt eingefahren ist und auch andere, automatische Zugbeinflussungssysteme, wie die Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB, das Ding mit den vielleicht etwas bekannteren Indusi-Magneten), reagieren nur beim Überfahren Halt zeigender Signale oder zu schneller Fahrt. Zuletzt, siehe die Bilder, liegt der Unfallort auch noch in einem Einschnitt hinter einer langgezogenen Kurve.

    Letztlich also ein sehr tragisches Unglück, das wohl so oder so kaum zu verhindern gewesen wäre.


    Gruß

    Daniel


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    AutorAdol8f H8., Rosenheim / Bayern720235
    Datum03.04.2012 23:095058 x gelesen
    Ich wohne 5min weg von der Bahnlinie und habe keine Ahnung, wann welcher Zug aus welcher Richtung kommt. Ich muss mir jedes Mal, wenn ich doch mal die Bahn benutze, einen Fahrplan ausdrucken.


    Audiatur et altera pars.

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    AutorMark8us 8B., Steinebach / Rheinland-Pfalz720267
    Datum04.04.2012 09:145043 x gelesen
    Moin,

    die RZ geht der Sache jetzt nach. Verwunderlich, dass man sich bei der BF Koblenz Infos einholt und nicht vor Ort... Dafür hat auch der WW-Kreis Ansprechpartner.

    PS: Im Threadcontainer funzt der Link nicht, evtl. zu lang?


    Natürlich alles m e i n e Meinung.

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    AutorChri8sto8phe8r 8W., Wissen/Sieg / RLP720270
    Datum04.04.2012 09:455032 x gelesen
    Moin,

    was mich irritiert ist, das die ILS den Zwischenschritt über die Bundespolizei zur Rettungsleitstelle der Deutschen Bahn gehen muss. Im ersten Schritt geht es IMHO ja erst einmal darum den betreffenden Zug zu stoppen und den Rettungskräfe das gefahrlose Begehen der Bahnstrecke möglich zu machen, die Bundespolizei als zuständige Behörde bei Unfällen auf Bahngelände kann man ja dann immer noch alarmieren. Korrigiert mich gerne wenn ich falsch liege ;-)


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    AutorFran8k S8., Nossen / Sachsen720273
    Datum04.04.2012 10:314926 x gelesen
    Geschrieben von Christopher W.was mich irritiert ist, das die ILS den Zwischenschritt über die Bundespolizei zur Rettungsleitstelle der Deutschen Bahn gehen muss.

    Da ist wohl mal wieder einiges durcheinandergeraten. Weder muß man für diesen Fall primär die BuPol informieren, noch gibt es bei der DB AG "Rettungsleitstellen"

    Es gibt festgelegte Telefonnummern und festgelegte Meldefaxe für den direkten Informationsaustausch zwischen den Rettungsleitstellen und den örtlich zuständigen Notfalleitstellen der einzelnen Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU).
    Von dort aus werden die betreffenden Strecken gesperrt, ggf. fahrende Züge angehalten und der NFM entsandt.
    Das muß nicht immer zwingend die DB AG sein, auch private Bahnbetreiber haben eigene Notfallleitstellen und Notfallmanager.
    Wobei ich unterdessen feststellen mußte, daß Vectus in diesem Fall nicht das EIU ist und das Notfallmanagement somit komplett über die DB AG läuft.

    MfG

    Frank


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    AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen720329
    Datum04.04.2012 16:134896 x gelesen
    Hallo

    geschrieben von Markus B.:
    die RZ geht der Sache jetzt nach. Verwunderlich, dass ...
    ... sie dann so was schreibt, wie dort zu lesen. Oder an sich nicht, leider eine heute oft übliche, "nicht so ganz exakte" Recherche (lokaler) Journalisten.


    Geschrieben von Frank S.:
    Da ist wohl mal wieder einiges durcheinandergeraten. Weder muß man für diesen Fall primär die BuPol informieren, noch gibt es bei der DB AG "Rettungsleitstellen"
    Gut, mit "Rettungsleitstellen" sind wohl die Notfallleistellen gemeint. Nicht so ein gewaltiger Fehler, aber wenn man sich hier von Seiten der Zeitung schon so mit dem tragischen Ereignis auseinander setzt (und einen "Schuldigen" sucht), sollte man vielleicht auch in der Nomenklatur die nötige Sorgfalt walten lassen. Habe übrigens eben im Netz diesen interessanten Beitrag gefunden: Zuständigkeiten/Befugnisse von Notfallleitstelle und Bundespolizei . Demzufolge könnte auch die BuPol eine Streckensperrung veranlassen. Der reguläre Weg wäre aber sicherlich der über die Notfallleitstelle der DB AG (oder ggf. eines anderen EIU).


    Wobei ich unterdessen feststellen mußte, daß Vectus in diesem Fall nicht das EIU ist und das Notfallmanagement somit komplett über die DB AG läuft.
    Ja, wie gestern schon geschrieben bzw. von mir stark vermutet. Etwas seltsam finde ich daher auch die Aussagen von Vectus / dessen Geschäftsführer. Der Weg wäre gewesen: Integrierte Feuerwehreinsatz- und Rettungsleistelle -> Notfallleistelle der DB -> zuständiger Fahrdienstleiter -> Nothaltauftrag an Triebfahrzeugführer. Vectus kommt in der Kette nicht vor, ist auch nicht notwendig. Man wäre also auch mit diesem Hinweis aus der Schußlinie gewesen.

    Die Kette und die bekannten Zeiten machen übrigens nochmals deutlich: Zunächst sehen die sechs Minuten vom Eingang des Notrufs um 10:03 Uhr bis zur Kollision um 10:09 Uhr recht "lang" aus. Bekannt ist aber unter anderem auch noch, daß Feuerwehr und Rettungsdienst um 10:06 alarmiert wurden, was schon mal die Vermutung nahe legt, daß die Aufnahme des Notrufes allein schon nicht Sekunden, sondern ein, zwei Minuten gedauert haben dürfte (für mich verständlicher Weise: Völlig aufgeregter, verzweifelter Vater auf der einen Seite der Leitung, Ermittlung des genauen Unfallortes usw. durch die Leistelle). Dann umgehend Alarmierung der eigenen Kräfte sowie der Notfallleistelle eben vermutlich (zeitgleich) um 10:06 Uhr (noch drei Minuten), Übermittlung des genauen Unfallortes, Heraussuchen des zuständigen Fahrdienstleiters durch die Notfallleitstelle (es gibt davon wohl bundesweit sieben, und ein paar Clicks am Computer dauern zwar vielleicht nur Sekunden, es sind aber trotzdem Sekunden die verrinnen), Anruf beim zuständigen Fahrdienstleiter, Blick auf die Zugnummer des verkehrenden Triebwagens (wenn ich die Beschreibung von GSM-R bei Wikipedia richtig verstanden habe, reicht die für den (Not-) Anruf beim Triebfahrzeugfüher), Wahl der Nummer durch den Fahrdienstleiter... Es ist tragisch, aber die Zeit hat hier für die Kette offensichtlich einfach nicht ausgereicht.


    Gruß

    Daniel


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    AutorChri8sti8an 8S., Fürth / Bayern720347
    Datum04.04.2012 19:054647 x gelesen
    Hallo,

    Geschrieben von Daniel R. [...] Blick auf die Zugnummer des verkehrenden Triebwagens (wenn ich die Beschreibung von GSM-R bei Wikipedia richtig verstanden habe, reicht die für den (Not-) Anruf beim Triebfahrzeugfüher), Wahl der Nummer durch den Fahrdienstleiter...

    Laut dieser Karte (PDF) der DB mit Stand 01/2011 ist diese Bahnstrecke als "geplante GSM-R Strecke" bezeichnet.
    Nicht auszuschließen, dass dort also noch gar kein GSM-R existiert und selbst wenn, kann es auch topographieabhängig mal "Funklöcher" geben, gerade in so einem Gelände-Einschnitt wie der Unfallstelle.

    Auf Nebenstrecken kann man sich also nicht darauf verlassen, dass ein Zug per Funk über eine Leitstelle erreichbar ist. Auch können auf eingleisigen Nebenstrecken die Signalabstände sehr lang sein, so dass auch darüber eine Zugbeeinflussung im betroffenen Abschnitt nicht immer möglich ist.

    Nach Möglichkeit (die in dieser Situation allenfalls mit einer 50/50-Chance gegeben war) würde ich daher stets in beide Richtungen jemanden losschicken, der dann durch Kreissignal einen herannahenden Zug zum Anhalten veranlassen kann.

    Gruß
    Christian


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    AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW720365
    Datum04.04.2012 20:154624 x gelesen
    Hallo,

    Geschrieben von Daniel R.Etwas seltsam finde ich daher auch die Aussagen von Vectus / dessen Geschäftsführer. Der Weg wäre gewesen: Integrierte Feuerwehreinsatz- und Rettungsleistelle -> Notfallleistelle der DB -> zuständiger Fahrdienstleiter -> Nothaltauftrag an Triebfahrzeugführer. Vectus kommt in der Kette nicht vor, ist auch nicht notwendig.

    Bleibt nur zu hoffen, dass jetzt nicht jede Menge Leute in der betroffenen Gegend die Nummer von Vectus im Handy abspeichern und beim nächsten Nofall dort anrufen :-((

    Gruß,
    Henning


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    AutorAndr8eas8 K.8, Magdeburg / Sachsen-Anhalt720459
    Datum05.04.2012 11:494453 x gelesen
    Geschrieben von Christian S.Nach Möglichkeit (die in dieser Situation allenfalls mit einer 50/50-Chance gegeben war) würde ich daher stets in beide Richtungen jemanden losschicken, der dann durch Kreissignal einen herannahenden Zug zum Anhalten veranlassen kann.
    Dazu hatte der arme Vater als Einzelperson nie eine Chance.

    Ich denke eine Verkettung unglücklicher Umstände. Die Zeit war einfach zu kurz.


    Ich gebe hier nur meine rein private Meinung wieder.

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    AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg745511
    Datum21.11.2012 21:294395 x gelesen
    Guten Abend

    Geschrieben von Oswald B.

    Denke aber auch das man der Leitstelle auch keinen Vorwurf machen kann.


    Siehe:

    -> SWR: " Nach tödlichem Bahnunfall Ermittlungen gegen Vater "

    " Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Harald Kruse hat sich ergeben, dass offenbar kein Fehler in der Alarmierungskette gemacht worden sei. Dies war zwischenzeitlich vermutet worden, weil mehrere Minuten zwischen dem Notruf des Vaters und dem Aufprall des Zuges lagen. "



    Gruß aus der Kurpfalz

    Bernhard

    " Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

    (Heinrich Heine)


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     03.04.2012 10:04 Oswa7ld 7B., Kirchen
     03.04.2012 10:20 Matt7hia7s O7., Waldems
     03.04.2012 10:28 Chri7sto7phe7r 7W., Wissen/Sieg
     03.04.2012 10:55 Fran7k S7., Nossen
     03.04.2012 11:44 Mark7us 7B., Steinebach
     03.04.2012 10:41 Mark7us 7B., Steinebach
     03.04.2012 11:16 Andr7é P7., Schönwalde (BAR) <-> Magdeburg
     03.04.2012 23:09 Adol7f H7., Rosenheim
     03.04.2012 13:26 Oswa7ld 7B., Kirchen
     03.04.2012 17:10 Mark7us 7B., Steinebach
     03.04.2012 11:13 Volk7er 7L., Erlangen
     03.04.2012 17:14 Dani7el 7R., Peine
     04.04.2012 09:14 Mark7us 7B., Steinebach
     04.04.2012 09:45 Chri7sto7phe7r 7W., Wissen/Sieg
     04.04.2012 10:31 Fran7k S7., Nossen
     04.04.2012 16:13 Dani7el 7R., Peine
     04.04.2012 19:05 Chri7sti7an 7S., Fürth
     05.04.2012 11:49 Andr7eas7 K.7, Magdeburg
     04.04.2012 20:15 Henn7ing7 K.7, Dortmund
     21.11.2012 21:29 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
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