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ThemaUniversalfeuerwehrmann5 Beträge
RubrikFreiw. Feuerwehr
 
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP720024
Datum02.04.2012 16:525222 x gelesen
Geschrieben von Christian F.Wir haben nunmal (ob wir das gut finden oder nicht) den Universalfeuerwehrmann.Haben wir den?
Hatten wir den jemals? Vielleicht irgendwann früher, als (vereinfacht gesagt) Löschen = Strahlrohrhalten war, und die zu bedienenden Pumpen wie der heimische Trecker zu bedienen waren.
Ist "Universalfeuerwehrmann" nicht eher eine unerreichte Idealvorstellung?

Wo zieht man die Grenze? Es ist schön, wenn alle Mitglieder "Blut sehen" oder Handstand im DLK-Korb können. Bei Führungspositionen oder Fahrern nehmen wir aber dann z.B. in Kauf, dass eben nicht jeder diese Funktionen im Einsatz ausüben kann. Bei "Blut sehen" endet die Weltanschauung dann am Ende darin, dass die Wahrscheinlichkeit, 9 Leute aufgrund des Anblicks der VU-Kundschaft ohnmächtig neben dem HLF liegen zu haben, zu groß ist.
"Wir" wünschen AGT-Tauglichkeit (körperlich und fachlich) bei "allen", Tenor ist aber regelmäßig, dass diejenigen, die keine AGT-Funktion mehr ausüben können, dann aus dieser Gruppe von selbst entstehen. Am Ende hat man hier dann auch Personal, dass eine Grundfunktion eben nicht (mehr) ausüben kann.
Und dies ist offenbar planbar, langfristig vor dem Einsatz und kurzfristig bei der Funktionsverteilung im Alarmfall. Hat man jetzt einen Teil X in der Truppe, der von vornherein "Blutsehen" vermeiden will, oder sich nicht auf Leitern traut, wird von qualitativen Einbußen geredet.

Werden die Grenzen der funktionalen Personalplanung da nicht irgendwie unterschiedlich gesetzt?


...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke)

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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern720027
Datum02.04.2012 17:163014 x gelesen
Der Universalfeuerwehrmann basiert auf den Reformgedanken der Feuerwehr Braunscheig (?) aus den späteren 1920er Jahren.
Damals gab es noch den Steiger, den Laternenhalter, den Strahlrohrhalter und den muskelbepackten Pumpenschwengelrunterdrücker und, und, und....
Und dann gab es den revolutionären Gedanken, dass ein Feuerwehrmann alle diese Funktionen beherrschen können muß. Welch ein frevelhafter Gedanke! Denn in den hist. Akten unserer FF habe ich Argumente gelesen, wie leicht man damit den braven, gemeinen FM überfordern würde und somit aus der Mitte der verdienten FM (damals sagte man schon Gefolgschaftsmitglieder) auschließen würde.... Von G26.3, ATG, CSA und so weiter war damals noch nicht mal ansatzweise die Rede....


..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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AutorJoha8nne8s K8., Sömmerda / Thüringen720053
Datum02.04.2012 20:352883 x gelesen
Und diese Universalität ist ja auch dank FwDV 1, 2, 3 erreicht worden. Ein paar Jahre davor war es auch noch durchaus üblich, dass der gemeine Gelehrte sich sowohl in der Medizin, in der Physik, Mathematik, Philosophie und Astronomie bewandert war. Bei genauerer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass heute jeder, der das Abitur erreichen will, wenigstens so viel wissen muss. Von Neurochirurgie und Quantenmechanik konnte da Vinci nicht einmal träumen. Heute haben wir Universalgenies in jedem der genannten Bereiche und zusätzlich die Spezialisten (oder auch Fachidioten, je nach Blickpunkt).

Daher ist es nur legitim, dass sich auch die Feuerwehr in eine ähnliche Richtung entwickelt. Die Grundrechenarten und das ABC (heißt das jetzt auch in der Schule CBRN?) muss jeder mal gelernt haben, genauso wie das Verlegen der Schläuche und die Betätigung des Handscheinwerfers. Aber ich kann nicht erwarten, dass jeder neben seiner 40h-Woche und seiner Familie zuhause auch noch CSA-Träger, (DL-)Maschinist, Höhenretter, TH-Bau-Experte, TH-Bahn-Experte, Bootsführer, Beschaffer und was weis ich noch alles auf höchstem Niveau darstellen kann.

Zweifelos gibt es solche Menschen, manche von denen haben auch noch ein zweites Hobby, aber im Vergleich zur Gesamtmasse der Mitglieder dürfte das im Promillebereich liegen.


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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg720078
Datum03.04.2012 01:512753 x gelesen
Geschrieben von Sebastian K.Haben wir den?

Ja, haben wir. Zumindest auf der Ebene, von der ich rede.

Für mich ist weder das Besteigen tragbarer Leitern noch das Anlegen eines Druckverbands ohne dabei selbst zu kollabieren eine Spezialisierung. Das ist für mich Grundtätigkeit, die ich von jedem FM erwarte. Und zwar ohne Abstriche.

Man kann natürlich Ansprüche immer weiter nach unten schrauben, damit wir die Statistik und und selbst immer weiter selbst belügen. Aber das was wir dann als Schuttmuldenkommando und wandelnde Verkehrsleitkegel über haben bezeichnen wir dann bitte nicht mehr als Feuerwehr. Das ist dann ein Geselligkeitsverein mit teurem steuerfinanzierten Spielzeug.

Geschrieben von Sebastian K.Bei Führungspositionen oder Fahrern nehmen wir aber dann z.B. in Kauf, dass eben nicht jeder diese Funktionen im Einsatz ausüben kann.

Ja, weil Spezialisierung. Wobei abwärtskompatibilität auch da i.d.R. gegeben ist. Ich bin gestern Morgen auch mal wieder als Maschinist raus.


Geschrieben von Sebastian K.Bei "Blut sehen" endet die Weltanschauung dann am Ende darin, dass die Wahrscheinlichkeit, 9 Leute aufgrund des Anblicks der VU-Kundschaft ohnmächtig neben dem HLF liegen zu haben, zu groß ist.

Es geht nicht darum 9 davon zu haben, sondern darum dass ich es beim besten Willen nicht mehr von einer Führungskraft verlangen kann, auf jede Befindlichkeitsstörung eines FM Rü+cksicht zu nehmen. Und gehe nicht von Dorfwehren mit 30 Mann wo jeder jeden kennt aus, sondern von einer städtischen Wehr mit 120 Mann wo man im Einsatzfall wird gewürfelt ausrückt. Sprich ich mache es dem GrFü unnötig schwer, wenn er bei jeder Grundtätigkeit überlegen muß "kann der das". Wenn ich dieses Können als gegeben definiere, dann muß er darüber nicht mehr nachdenken. Wie gesagt. ATr ist drin, WTr steht draußen als SiTr. Und dann kommt der Verletzte ums Eck und der STr soll ihn versorgen. Und dann semmelt mir einer vom STr um weil er das nicht sehen kann und der andere muß ihn betreuen. Das reicht schon aus, um Dir den ganzen Einsatz zu schmeißen.


Geschrieben von Sebastian K.Am Ende hat man hier dann auch Personal, dass eine Grundfunktion eben nicht (mehr) ausüben kann.

Ja, AGT ist eine Spezilaisierung, die ich aber von einem jungen FM einfach erwarte. Alt und eingeschränkt leistungsfähig wird er von alleine. Und dann habe ich auf einem LF irgend wo um die 3 Plätze wo ich ihn einsetzen kann. Also 1/3 Besatzung.

Wenn aber >1/3 meiner Mannschaft diesen Status haben, dann kann ich (rein statistisch) ein Problem bekommen.

Geschrieben von Sebastian K.Und dies ist offenbar planbar, langfristig vor dem Einsatz und kurzfristig bei der Funktionsverteilung im Alarmfall.

Jein. Zum einen ist das (s.o.) eine gesonderte Qualifikation die ausgebildet und gekennzeichnet wird. Und ich rechne das auf meine Stärke bezogen aus, was ich an dieser Spezialisieurng brauche. Gehe ich da dann drunter, muß ich daraus Konsequenzen ziehen und z.B. bedingte Einsatzbereitschaft melden.


Geschrieben von Sebastian K. Hat man jetzt einen Teil X in der Truppe, der von vornherein "Blutsehen" vermeiden will, oder sich nicht auf Leitern traut, wird von qualitativen Einbußen geredet.

Ja. Weil das schlicht Grundtätigkeiten nach FwDV 1 sind. Wie gesagt. Feuerwehr und nicht uniformierter Brauchtumsverein. Es ist sonst irgend wann schlicht nicht mehr planbar, auch nicht nach dem Prinzip wird schoin gut gehen. Als nächstes hast Du dann noch den mit Platzangst der in keinem Keller eingesetzt werden kann, der nächste hat Angst vor weiten offenen Plätzen (der kann dann beim Flächenbrand nicht aussteigen),....

Und wie schon an anderer Stelle geschrieben. Es würde dem dt. FF-Wesen sehr gut tun, wenn wir uns etwas elitärer betrachten würden und eben nicht jeden aufnehmen, der auf allen vieren rein gekrochen kommt und die Worte "will mitmachen" aussprechen kann, sondern wenn wir die Fahne hoch halten und etwas besonderes sind das gerade nicht jeder machen kann.


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg720079
Datum03.04.2012 01:562646 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Christian F.Es würde dem dt. FF-Wesen sehr gut tun, wenn wir uns etwas elitärer betrachten würden und eben nicht jeden aufnehmen, der auf allen vieren rein gekrochen kommt und die Worte "will mitmachen" aussprechen kann, sondern wenn wir die Fahne hoch halten und etwas besonderes sind das gerade nicht jeder machen kann.

würde ev. die Feuerwehr für bestimmte Gesellschaftsgruppen attraktiver machen ...


MkG Jürgen Mayer

Neu: Jürgens WebBlog auf www.FEUERWEHR.de

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 02.04.2012 14:55 Chri7sti7an 7F., Wernau Wieviel Tod muss ein FA vertragen? (war:Reinigung Gleiskörper ...)
 02.04.2012 16:52 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 02.04.2012 17:16 Volk7er 7L., Erlangen
 02.04.2012 20:35 Joha7nne7s K7., Sömmerda
 03.04.2012 01:51 Chri7sti7an 7F., Wernau
 03.04.2012 01:56 Jürg7en 7M., Weinstadt
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