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Thema | Wie 'wichtig' sind Einsätze für die Motivation? | 28 Beträge | |||
Rubrik | Freiw. Feuerwehr | ||||
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 718926 | |||
Datum | 25.03.2012 12:47 | 13950 x gelesen | |||
hallo, ich möchte einfach mal folgende Frage in den Raum werfen: => Wie "wichtig" sind Einsätze für die Motivation der Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr? MkG Jürgen Mayer Neu: Jürgens WebBlog auf www.FEUERWEHR.de | |||||
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Autor | Ralf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz | 718928 | |||
Datum | 25.03.2012 12:52 | 10597 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Jürgen M. Wie "wichtig" sind Einsätze für die Motivation der Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr? Ich glaube, das lässt sich so pauschal weder beantworten noch fragen. Es kommt m.E. wesentlich drauf an, was sonst in der Feuerwehr läuft. Wie groß ist der Aufwand an Wartung? Wieviel Ausbildung wird getrieben? Was machen die Mitglieder noch an evtl. überörtlichen Aufgaben (Kreisausbilder, ja, auch Verbandsarbeit). Für mich persönlich kann ich sagen, wir haben jetzt seit über einem Monat keinen Einsatz mehr gahabt, hat es bei uns ewig nicht mehr gegeben, aufgrund zahlreicher anderen Aufgaben bin ich darüber im Momnt auch nicht traurig. Obwohl ich gerne zugebe, Einsätze sind das Salz in der Suppe ;-) Gruss Ralf Besucht unsere Homepage: www.feuerwehr-kirchen.de Jeder Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!! | |||||
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Autor | Gunn8ar 8K., Wüstenrot / BW | 718929 | |||
Datum | 25.03.2012 13:13 | 10139 x gelesen | |||
Wir sind eine Ortsverband der in den letzten Jahren extrem wenig Einsätze hatte, liegt ein wenig an gewisse Herren in der Örtlichen Gefahrenabwehr und kann so schnell nicht geändert werden. Wir setzen dadurch verstärkt auf eine gute abwechslungsreiche Ausbildung. Durch unseren Brückenbau kann ich die helfer doch immer wieder motivieren und es macht denen auch Spass. Nur echte Einsätze sind das nicht. Ich merke wie allen Führungskräften es aber immer scherer fällt die Leute zu motivieren . Viele nehmen den Dienst nicht mehr wirklich ernst. Das macht mir Sorge und ich habe noch kein Rezept dagegen Daher denke ich sind Einsätze für die Motivation etwas enorm wichtiges Gunnar | |||||
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Autor | Adol8f H8., Rosenheim / Bayern | 718930 | |||
Datum | 25.03.2012 13:14 | 9894 x gelesen | |||
Sehr wichtig! Man sollte aber zwischen den Einsatzarten differenzieren. Ölspur kehren und Gülle von der Straße waschen wird bestimmt niemanden motivieren. Die meisten wollen ja etwas sinnvolles tun. Zunächst einmal die ganz kleinen Feuerwehren. Wenn ich nun Jahr und Tag üben soll, es aber einfach keine Einsätze gibt, dann werden sich viele wohl fragen, "wofür?". Bei den Wehren mit 1 bis 2 Fahrzeugen und 10-25 Einsätzen im Jahr macht die Zahl der Einsätze auch noch einen gewissen positiven Motivationsfaktor auf und viele würden sich über ein paar Einsätze mehr doch schon freuen. Es sind aber doch ab und an auch mal größere wirklich anspruchsvolle Lagen dabei, die den FA in guter Erinnerung bleiben, sei es, weil man das Beübte auch endlich mal im Ernstfall einsetzen kann oder weil man richtig gut Teamgeist und Phantasie entwickeln und auch für eine gute Sache verwenden kann. Bei diesen Feuerwehren kommen bei Alarm i.d.R. alle alarmierten Kräfte, soweit verfügbar, auch wenn es sich um Lappalien handelt. Bei Feuerwehren in Zugstärke mit 40- 80 Einsätzen jährlich mag das meiste gerade genannte auch noch zutreffen, wobei hier zusätzlich noch die Motivation für Spezialausbildungen bestehen kann. Danach wird es kritisch. Sobald die Einsatzzahlen dreistellig werden, muss enorm darauf geachtet werden, dass intelligent alarmiert wird. Besonders negativ treten hier gehäufte BMA-Fehlalarme in Erscheinung. Dann ist nämlich der Punkt erreicht, wo ich nicht mehr die Mannschaft motivieren muss, dass sie regelmäßig zum Übungsdienst erscheint, sondern dass sie auch alle Einsätze mitfährt. Ich kann jeden verstehen, der alle 2 bis 3 Tage oder öfter alarmiert wird, nachts beim fünften BMA-Alarm im selben Objekt innerhalb von 2 Wochen im Bett bleibt. Audiatur et altera pars. | |||||
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Autor | Chri8sti8an 8F., Fürth / Hessen | 718931 | |||
Datum | 25.03.2012 13:19 | 9993 x gelesen | |||
Geschrieben von Gunnar K.Daher denke ich sind Einsätze für die Motivation etwas enorm wichtiges Da antworte ich mit einem entschiedenen "jein" ;-) es muss auch ohne gehen, das sieht man bei euch, das sieht man bei uns. Bei uns ist dieses Jahr extrem ruhig, nicht nur bei uns im Ortsteil, auch in der Gemeinde an sich. Ist jetzt nicht schlimm, ich muss nicht meine ganze Freizeit in der Atemschutzwerkstatt verbringen, die Hälfte reicht auch ;-) Bei uns waren Jahre dabei, da gab es gar keine Einsätze, dennoch wurde die Ausbildungsqualität aber auch Quantität immer wieder gesteigert auf momentan IMHO kein schlechtes Maß. es muss den leuten Spaß machen, dann kommen die auch, wenn dann noch irgendwann mal Einsätze dazukommen, wo man das umsetzen kann, dann machts eben noch mehr Spaß. Ist aber auch immer die Frage der Sichtweise, für uns sind 10 Einsätze in 2011 OK, relativ gesehen schon viel, für andere Wehren sorgt das für eine Motivationskrise... Viele Grüße Christian Meine Meinung und nicht die meiner Feuerwehr! besucht die Feuerwehr Steinbach "Die Feuerwehrmannschaft hat sich für ihre Verrichtungen gut einzuüben, so daß jedes einzelne Mitglied sämmtliche ihm zugewiesene Arbeiten mit der nöthigen Sicherheit und Kennntniß ausführen kann" (Übungsbuch, Dienst- und Sanitätsvorschriften für Feuerwehren im Großhergzogtum Hessen, 1891) | |||||
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Autor | Marc8 M.8, Heidenheim a. d. Brenz / Baden-Württemberg | 718932 | |||
Datum | 25.03.2012 13:53 | 9532 x gelesen | |||
Ich halte Einsätze durchaus für wichtig, wobei man das nicht an konkreten Zahlen festmachen kann. Wenn eine kleine Wehr im Extremfall jahrelang keinen Einsatz hatte, kann ich mir schon vorstellen das es mit der Motivation schwierig wird. Grundsätzlich denke ich aber, dass ein abwechslungsreich gestaltetes Übungs- und Ausbildungsprogramm mindestens genauso wichtig ist, wenn nicht noch wichtiger. Die Einsätze alleine machen es nicht. Bei zunehmender Zahl von Routineeinsätzen sehe ich vereinzelt ein ganz anderes Problem. Weniger bei Wehren allgemein, sondern eher bei einzelnen FM (SB) habe ich schon erlebt, dass die Bereitschaft Grundlagen zu üben abnimmt und nicht selten Glück mit Können verwechselt wird. Die Wehren mit den üblichen Kloppern wie SA formstabil im Innenangriff oder TLF 16/25 als Erstangreifer, die ich in den letzten Jahren überregional so erlebt habe, fahren teilweise durchaus viele Einsätze. | |||||
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Autor | Bach8 R.8, Weitolshausen / Hessen | 718933 | |||
Datum | 25.03.2012 14:02 | 9407 x gelesen | |||
Es ist die ewige Grundsatzfrage: intrinsische oder extrinsische "Motivation" ? Was ist gemeint? Grµß Rüdiger | |||||
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Autor | Ralf8 R.8, Kirchen / Rheinland-Pfalz | 718934 | |||
Datum | 25.03.2012 14:04 | 9430 x gelesen | |||
Geschrieben von Bach R.Es ist die ewige Grundsatzfrage: Genau das frage ich mich gerade auch, allerdings bezogen auf dein Post :-( Gruss Ralf Besucht unsere Homepage: www.feuerwehr-kirchen.de Jeder Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder und nicht die meiner Feuerwehr !!!! | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 718935 | |||
Datum | 25.03.2012 14:10 | 9417 x gelesen | |||
hallo, Geschrieben von Ralf R. Genau das frage ich mich gerade auch, allerdings bezogen auf dein Post :-( => http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation viel Spass beim Durcharbeiten ... MkG Jürgen Mayer Neu: Jürgens WebBlog auf www.FEUERWEHR.de | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 718936 | |||
Datum | 25.03.2012 14:16 | 9349 x gelesen | |||
Da beide Arten, wie du ja sicher weißt, nicht zwingend bedeuten, dass der sich motivierende mit Feuerzeug und Benzinkanister durch dunkle Gassen schleicht, ist diese "ewige Grundsatzfrage" für Jürgens Ausgangsfragestellung relativ wurscht. ...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke) | |||||
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Autor | Lars8 T.8, Oerel / Niedersachsen | 718939 | |||
Datum | 25.03.2012 14:23 | 9286 x gelesen | |||
Geschrieben von Jürgen M.Wie "wichtig" sind Einsätze für die Motivation der Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr? Ich will´s mal so ausdrücken: Einsätze sind doch jene Ereignisse, für die wir ständig trainieren und Aus-/Fortbildung betreiben. Fehlen also Einsätze, fehlen oftmals (nicht immer!) auch Grund und Motivation. Gruß Lars "Nutze Deine Fähigkeiten, beschränke Dich nicht auf Zuständigkeiten. " J. Dalhoff **************************************************************************** Natürlich gebe ich hier nur meine eigene, persönliche Meinung wieder. Wer meint, meine Worte irgendwo drucken oder zitieren zu müssen, möge mich vorher fragen. | |||||
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Autor | Magn8us 8H., Pöttmes / Bayern | 718942 | |||
Datum | 25.03.2012 15:05 | 9189 x gelesen | |||
Hallo Jürgen, Hallo Forum, Geschrieben von Jürgen M. ich möchte einfach mal folgende Frage in den Raum werfen: Ich möchte die Fragestellung etwas erweitern: Und zwar um den Aspekt: Die Motivation wozu? Hintergrund: Motivation als alleinstehenden Gemütszustand gibt es ja nicht (auch wenn man das Wort manchmal derart benutzt), Motivation ist ja immer ganz explizit mit einer Handlung verknüpft, also hat man eben "Motivation etwas zu tun" oder eben stattdessen etwas anderes... Und genau diesem "etwas", könnte man ein wenig hinterherforschen... die erweiterte Fragestellung wäre dann vielleicht: Zu welchen "Handlungen" werden Feuerwehrangehörige durch Einsätze motiviert, zu denen sie ohne Einsätze nicht motiviert wären? Grüße Magnus | |||||
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Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 718943 | |||
Datum | 25.03.2012 15:26 | 9207 x gelesen | |||
Geschrieben von Lars T.Einsätze sind doch jene Ereignisse, für die wir ständig trainieren und Aus-/Fortbildung betreiben.Ja, so ist das gut formuliert. Wie wichtig sind mir Einsätze? Ich habe heute Mittag mein wochenlang stummes, kleines Piepsding auch mit einem leicht verwunderten "Gibt's-dich-etwa-auch-noch?-Blick" gemustert (aber auch nur bis zur Durchsage, danach war mir die Frage nach meiner Motivation erstmal egal. Einsätze sind erstmal Mist, besonders natürlich dann, wenn es direkte Geschädigte gibt, das steht außer Frage. Trotzdem sind diese Ereignisse aber am Ende das, warum wir (bzw. in dem Zusammenhang "ich") vorher verdammt viel Aufwand betreiben. Sei es der normale Ausbildungsdienst, seien es Führungstätigkeiten, Gerätebeschaffungen, Haushalts"betteleien", Funk-/Alarmplanungen, dass alles frisst Zeit und Kraft. Da dient es einfach der Bestätigung, Überprüfung, Verbesserung und schlichtweg weiteren Motivation, wenn (bzw. wie) das ganze dann ernstfallmäßig abläuft. Wenn ich an Beschaffungen, PSA-Entwicklungen, Ausbildungsmittel etc. nachdenke, dann hat man da schon ganz andere Gesprächsgrundlagen und Möglichkeiten, wenn es vor Ort oder in greifbarer Nähe Ereignisse (= Einsätze) gab, die deren Sinn und Notwendigkeit darzustellen helfen. Und über diverse Gedanken und Gespräche, die sich im und nach dem realen Einsatzgeschehen ergeben, merkt man dann auch wieder, dass man Ende ein Team ist, das verschiedenste Leute (auch aus verschiedensten Organisationen) sich dann trotzdem die gleichen Gedanken machen, und man gemeinsam ein Ziel vernünftig abarbeitet, was wiederum einen anderen wesentlichen Grund ausmacht, warum ich im Browser das Feuerwehr-Forum und nicht das Kaninchenzüchter-Forum als Lesezeichen habe. Dieses "Teamwork" halte ich im Einsatz für ein noch viel tieferes, greifbareres als im Ausbildungsdienst oder beim Kaltgetränk. Und nicht zuletzt haben Einsätze ja auch wieder Ausbildungscharakter. Ohne Einsätze geht es einfach nicht, und ohne eine bestimmte Anzahl oder "Qualität" als Untergrenze nennen zu wollen/können, habe ich mir doch schon öfter überlegt, ob ich unter anderen Rahmenbedingungen hier (kleines 500-Ew-Kaff, aber recht ordentliche Technik und damit zusammenhängend überdurchschnittliche überörtliche Einbindung) überhaupt genug Motivation aufbringen könnte. In einer reinen TSF-Grundausstattungswehr mit einem "echten" Einsatz alle paar Jahre mal, wäre ich vermutlich entweder weitaus weniger engagiert, oder, noch wahrscheinlicher, überhaupt nicht. ...Ich twitter nicht, ich bin nicht bei Facebook...Ich finde das alles total schrottig und verfluche den Tag, an dem dieser ganze Dreck kam. Es lenkt vom Wesentlichen und vom sozialen Miteinander ab... (Anke Engelke) | |||||
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Autor | Lars8 T.8, Oerel / Niedersachsen | 718950 | |||
Datum | 25.03.2012 17:45 | 8942 x gelesen | |||
Geschrieben von Sebastian K.Einsätze sind erstmal Mist, besonders natürlich dann, wenn es direkte Geschädigte gibt, das steht außer Frage. Eben. Wenn wir aber mal ehrlich sind, "freut" sich doch jeder ab und an über einen Einsatz, wo man mit Tatütata die Straßen unsicher machen darf (erst einmal unabhängig davon, was Grund der Alarmierung ist). Was man jedoch nicht vergessen darf ist: jedes Mal wenn wir gerufen werden, dann sitzt irgendwer mehr oder weniger tief in der Tinte und kommt da nur mit unserer Hilfe raus bzw. hofft darauf. Ist das unsere Motivation? Betreiben wir dafür den ganzen Aufwand? Geschrieben von Sebastian K. Da dient es einfach der Bestätigung, Überprüfung, Verbesserung und schlichtweg weiteren Motivation, wenn (bzw. wie) das ganze dann ernstfallmäßig abläuft. Ja die beste Bestätigung ist es, wenn man einen Einsatz erfolgreich abarbeiten konnte. Doch auf diesem "Erfolg" sollte man sich IMO nicht ausruhen: "Stillstand ist Rückschritt!" Oder der Dank, den man von den Geschädigten erfährt. Ich kann mich z.B. noch gut an das Elbe-Hochwasser 2002 erinnern, als wir in Amt Neuhaus waren. An so ziemlich jeder Straßenecke hingen Transparente und Plakate mit Texten wie "Danke an alle Helfer". Das war (für mich) motivierend. Und gefiel mir weitausbesser als irgendwelche "Flutorden" und Anstecker für die Dienstuniform. Geschrieben von Sebastian K. danach war mir die Frage nach meiner Motivation erstmal egal. Über die Motivation mache ich mir im Regelfall gar keine Gedanken. Auch nicht wenn man mit der Partnerin schon im warmen, kuscheligen Bett ruht. Klingelt der Melder, steht man auf und fährt. Doof nur wenn ein Sonderfahrzeug mit nur 1:2 angefordert war und man trotz zweiter auf dem Parkplatz nur noch winken konnte (aufgrund einer Veranstalltung waren noch FA im Feuerwehrhaus anwesend). Also wieder ab ins Bett. Noch doofer, wenn der Melder dann nach 20min wieder klingelt. Auch da steht man auf.... Geschrieben von Sebastian K. Wenn ich an Beschaffungen, PSA-Entwicklungen, Ausbildungsmittel etc. nachdenke, dann hat man da schon ganz andere Gesprächsgrundlagen und Möglichkeiten, wenn es vor Ort oder in greifbarer Nähe Ereignisse (= Einsätze) gab, die deren Sinn und Notwendigkeit darzustellen helfen. Du hast die Ausbildung an sich vergessen. Versuch mal einem AGT klar zu machen, warum HSR-Training, Seitenkriechgang & Co. so wichtig sind, wenn er es noch nicht selbst am eigenen Leib erlebt hat.... Seitdem dem unser Landkreis zusammen mit einem anderen Landkreis eine Brandsimulationsanlage betreibt, gab´s schon einige Aha-Erlebnisse. Geschrieben von Sebastian K. Ohne Einsätze geht es einfach nicht, und ohne eine bestimmte Anzahl oder "Qualität" als Untergrenze nennen zu wollen/können, habe ich mir doch schon öfter überlegt, ob ich unter anderen Rahmenbedingungen hier (kleines 500-Ew-Kaff, aber recht ordentliche Technik und damit zusammenhängend überdurchschnittliche überörtliche Einbindung) überhaupt genug Motivation aufbringen könnte. In einer reinen TSF-Grundausstattungswehr mit einem "echten" Einsatz alle paar Jahre mal, wäre ich vermutlich entweder weitaus weniger engagiert, oder, noch wahrscheinlicher, überhaupt nicht. Gut, Du bist (zum Glück) nicht das Maß der Dinge, denn da kenne ich ganz andere Beispiele. Das mag aber auch nur deswegen funktionieren, weil in dem vielleicht 200 Seelen-Dörfchen die Feuerwehr der einzige "Verein" ist, aber man dort trotzdem sehr gute Arbeit macht und man sich dort nicht nur der Geselligkeit wegen trifft. Gruß Lars "Nutze Deine Fähigkeiten, beschränke Dich nicht auf Zuständigkeiten. " J. Dalhoff **************************************************************************** Natürlich gebe ich hier nur meine eigene, persönliche Meinung wieder. Wer meint, meine Worte irgendwo drucken oder zitieren zu müssen, möge mich vorher fragen. | |||||
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Autor | Jose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland | 718951 | |||
Datum | 25.03.2012 17:55 | 11879 x gelesen | |||
Geschrieben von Jürgen M.=> Wie "wichtig" sind Einsätze für die Motivation der Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr? Die Frage beißt sich zum Einen selbst in den Schwanz. 1.) Es gibt Feuerwehren, weil es Einsätze (oder anders formuliert "abzuarbeitende Notlagen") gibt. 2.) Wir wissen, dass eine Vielzahl von Einsätzen mit Leid verknüpft ist. 3.) Wenn aber etwas passiert, dann sind wir die schnellsten, für die Lage am Besten ausgebildeteten und motiviertesten, um eine gefährliche Situation unter Kontrolle zu bekommen, Leben zu retten und weiteren Schaden zu verhindern. Letztendlich wartet deshalb keine Feuerwehrangehöriger auf Einsätze; sie kommen immer früher oder später ganz von allein und es ist für uns Ehrensache, darauf so gut wie möglich vorbereitet zu sein. Die -leider nicht zu verhindernden- Einsätze sind allerdings für uns das Maß, an dem wir uns messen. Die Leistung die wir erbringen muss eben dann kommen, wenn es unter den herrschenden Rahmenbedingungen von außen von uns abverlangt wird und nicht wie bei der Zuchhundeschau unter vorher genau bekannten Bedingungen. Deshalb sind Einsätze unsere einzigen realen Validierungswerkzeuge. Einsätze führen bei konsequenter Nachbereitung dazu, dass wir Verbesserungspotentiale entdecken, die sich bei sommerlichen Hofballet eben nicht zeigen und diese dann auch konsequent abstellen. So sind Einsätze neben der Möglichkeit, das Schlimmste abzuwenden und Leid zu mindern letztendlich Chancen, immer noch etwas besser zu werden. Für mich persönlich gilt: Nein, es sind nicht die Einsätze, die mich motivieren. Was mich anspornt ist das Wissen um die Verantwortung, die ich übernommen habe. Meine Motivation ist es, dass jemand, der in meinem Beritt zu Schaden kommt nirgends auf der Welt bessere Chancen hat als hier, weil hier mein Löschzug zur Hilfe kommt. Dass wir unser Wissen und unsere Fertigkeiten zur Anwendung bringen müssen geschieht ganz von allein... Gruß aus dem Saarland Jo | |||||
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Autor | Anto8n K8., Mühlhausen / BY | 718954 | |||
Datum | 25.03.2012 18:26 | 8957 x gelesen | |||
Servus, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen! Mit kameradschaftlichen Grüßen Anton Kastner | |||||
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Autor | Klau8s D8., Wunstorf / Niedersachsen | 718955 | |||
Datum | 25.03.2012 18:30 | 8942 x gelesen | |||
Kurz: Sehr wichtig! Etwas länger: Motivation und Feuerwehr gingen für mich immer Hand in Hand, schließlich würde man seine Freizeit sonst anders gestalten. Aus beruflichen Gründen wechselte ich in den letzten Jahren ein paar Mal den Wohnort und somit auch die FF und schon ist das Thema sehr präsent: Ich bin aktuell in einer kleinen 1-Auto-Wehr. Personell sind wir ganz gut aufgestellt, aber alle unter 30-jährigen wissen gar nicht, dass es auch andere Alarmstichworte als "Ölspur" gibt. Jeder Einsatz außerhalb der Ortsschilder ist garantiert eine Übung und die große FF von nebenan arbeitet auch schon mal bei uns im Dorf ohne dass wir alarmiert werden. Nach meinem Empfinden nimmt die Motivation der Mannschaft dadurch sehr stark ab. Keiner möchte mehr schwitzen als unbedingt nötig, die Bereitschaft der Kameraden (und auch meine) die nächste G26 zu besuchen schwindet dramatisch. Ich weiß das das so scheiße ist, aber ich habe mittlerweile selbst das Gefühl das unser Standort entbehrlich ist | |||||
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Autor | Ingo8 z.8, Handeloh / Niedersachsen | 718956 | |||
Datum | 25.03.2012 18:37 | 8847 x gelesen | |||
Geschrieben von Josef M.Nein, es sind nicht die Einsätze, die mich motivieren. Warst du schon einmal in einer Einheit die über Jahre nicht alarmiert worden ist ? Ich habe u.a. 6 Jahre THW hinter mir. In dieser Zeit sind die beiden OV in denen ich nacheinander war während meiner Mitgliedschaft nicht zu einem einzigen Einsatz ausgerückt. Auch die Sanitäts- und Betreuungseinheiten in denen ich danach war hatten über > 10 Jahre keinen Einsatz. Hier hatten die Aktiven jedoch realen Patientenkontakt auf Sanitätsdiensten und im Rettungsdienst. Die durchschnittliche Motivation (außer nicht zum Bund zu müssen) kannst du dir denken. Gruß Ingo | |||||
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Autor | Chri8sti8an 8F., Fürth / Hessen | 718958 | |||
Datum | 25.03.2012 18:42 | 8999 x gelesen | |||
Geschrieben von Klaus D.Nach meinem Empfinden nimmt die Motivation der Mannschaft dadurch sehr stark ab. Keiner möchte mehr schwitzen als unbedingt nötig, die Bereitschaft der Kameraden (und auch meine) die nächste G26 zu besuchen schwindet dramatisch. Das ist doch der Teufelskreis, über den wir schon oft genug hier geschrieben haben. Wenig Einsätze - die Bereitschaft sich weiterzubilden sinkt - noch weniger Einsätze, weil andere Wehren das mitbekommen / merken - noch weniger Bereitschaft etc. Wie schon geschrieben, schwieriges Thema, man kann es aber auch so machen, dass man ohne Einsätze motiviert bzw. einen Grundstock an Motivation erhält... Viele Grüße Christian Meine Meinung und nicht die meiner Feuerwehr! besucht die Feuerwehr Steinbach "Die Feuerwehrmannschaft hat sich für ihre Verrichtungen gut einzuüben, so daß jedes einzelne Mitglied sämmtliche ihm zugewiesene Arbeiten mit der nöthigen Sicherheit und Kennntniß ausführen kann" (Übungsbuch, Dienst- und Sanitätsvorschriften für Feuerwehren im Großhergzogtum Hessen, 1891) | |||||
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Autor | Thor8ste8n B8., Schwetzingen / Baden-Würtemberg | 718983 | |||
Datum | 26.03.2012 07:45 | 8518 x gelesen | |||
Hallo zusammen, Geschrieben von Jürgen M. Wie "wichtig" sind Einsätze für die Motivation der Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr? Auch wenn man eigentlich froh sein sollte, wenn nichts passiert, denke ich Einsätze sind wichtig für die Motivation. Ich kann das selbst immer wieder (an mir und anderen) beobachten. Auch wenn der Vergleich hinkt, wer will im Fusballverein sein, wenn er nur trainieren, aber nie spielen darf? Gruss Thorsten Alles was ich hier schreibe ist meine private Meinung bzw. sind meine privaten Beobachtungen. Dies entspricht nicht in jedem Fall der offiziellen Meinung meiner Heimatwehr oder Heimatstadt. 'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head.' (Terry Pratchett in Maskerade) | |||||
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Autor | Matt8hia8s O8., Waldems / Hessen | 718990 | |||
Datum | 26.03.2012 09:03 | 8516 x gelesen | |||
Moin, zunächst mal kann man sagen, das die Motivation als solche nicht durhc Einsätze entsteht. Motivation ist beim Eintritt in die Wehr schon vorhanden - und so vielschichtig wie die Feuerwehrleute selbst. Zwar ist die Bedürfnispryramide von Abraham Maslow (mal bei Wikipedia schauen ;) ) in der Wissenschaft nicht mehr wirklich der "Goldstandard", sie illustriert aber, welche Dimensionen menschliche Bedürfnisse annehmen können. Das reicht letztlich von essen, schlafen, Wärme über soziale Anerkennung bis hin zur Selbstverwirklichung. Der Antrieb zur Bedürfnisserfüllung macht irgendwie dann letztlich das aus, was gemeinin Motivation genannt wird. Motivation zu schaffen ist relativ schwer, insbesondere dann, wenn man auf bestehende Motive aufbauen muss, die man ja nicht unbedingt kennt. Viel einfacher ist es, vorhandene Motivation zu zerstören. Jetzt kann es m.E. sein, dass zu viele Einsätze bei jemanden, der in der Feuerwehr hauptsächlich das soziale Gefüge mag, Demotivation auslösen, und zu wenige Einsätze bei jemandem, der die Bestätigung braucht, etwas sinnvolles in seiner Fereizeit zu tun eher demotivierend wirken. Ein pauschales Statement, dass Einsätze für die Motivation wichtig sind, ist m.E. nicht angebracht. Es gibt ja auch motivierte Soldaten, die niemals in den Krieg ziehen. Zum Thema Motivation gibt es ein paar nette Bücher, ganz generell gann ich Sprengers "Mythos Motivation" empfehlen. In der aktuellen Ergänzungslieferung zum "Handbuch Brandschutz" gibt es in einem Artikelchen auch ein paar Hinweise dazu ;) Gruß, otti Ein Psychopath ist jemand, der gerade heraus gefunden hat was wirklich los ist... | |||||
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Autor | Jan 8W., Leiferde / Niedersachsen | 718991 | |||
Datum | 26.03.2012 09:10 | 8514 x gelesen | |||
Ich kann selbst nicht genau sagen, wie wichtig Einsätze allgemein für die Motivation sind. Wir haben ca. 30-40 Einsätze pro Jahr und das halte ich für relativ gesund für die Motivation. Der Durchschnittskamerad fährt dabei wohl ca. 10-12 mal das Gerätehaus an. Das ist eine Anzahl, die kaum jemanden über- bzw. unterfordert. Aus dem Grund haben wir gut besuchte Ausbildungsdienste und auch eine hohe Bereitschaft Lehrgänge zu besuchen. Desweiteren haben steten Nachschub an Personal aus der JF sowie einigen Quereinsteigern in den letzten Jahren, so dass es einfach eine grundlegende Motivation bei den (dienst-)jüngeren Kameraden gibt, die auch sichtlich auf die (dienst-)älteren wirkt. In meiner Gruppe kommt selten jemand zähneknirschend zum Dienst weil er eigentlich gar keine Lust hat. Klar, es gibt auch nicht so interessante Unterrichtseinheiten und es raunt ein "och nö" durch die Reihe, aber die meisten Themen werden abwechlungsreich angegangen, dass das Interesse irgendwann da ist und jeder mitmacht. Soviel zur Allgemeinen Motivation. Ich persönlich merke aber, dass die Art der Einsätze an meiner Motivation nagt, zwischen 18 und 6 Uhr überhaupt loszufahren, wenn die Sirene geht. Dazu sei gesagt, dass ich mit 2km Fahrtstrecke (etwa 3-4min) den weitesten Anfahrtsweg zum Feuerwehrhaus habe. Bei 21 Sitzplätzen auf den Fahrzeugen und 50 aktiven Kameraden bedeutet das in der Zeit von 18-6 Uhr, dass ich in 90% der Einsätze mir eine Cola gönne, mit den immer gleichen Kameraden kurz nen kleinen Plausch halte und nach 15min wieder zu Hause bin. Wenn ich dann noch die Einsatzstichworte und -verläufe vom letzten Jahr betrachte: 32 Einsätze, davon 5x BMA, 7x Ölspur, 4x Zweige auf der Straße, 1x für die Pol Glasscherben von der Straße fegen, usw. Inkl. 3 Alarmübungen gab es 5 Einsätze bei denen man Wissen anwenden konnte und auch etwas gelernt hat. Vor dem Hintergrund, dass ich nur zu 10% einen Platz auf nem Fahrzeug bekomme und dann auch wahrscheinlich nur, weil genug Personen das Einsatzstichwort schon kennen, fahre ich abends und nachts oft gar nicht mehr los. Wenn ich mir gerade was zu essen mache überlege ich ganz stark, ob der Einsatz oder die Bratkartoffeln gerade wichtiger sind. Ich weiß, die Einstellung ist echt übel, aber das ist halt auch ein Motivationsproblem. Zwar genug Einsätze haben, aber nicht mit zu "dürfen" macht absolut keinen Spaß. | |||||
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Autor | Andr8eas8 K.8, Weidenberg / Bayern | 719018 | |||
Datum | 26.03.2012 12:59 | 8333 x gelesen | |||
Hallo Jürgen, also ich halte Einsätze durchaus wichtig für die Motivation. In Bayreuth ist meine ehem. Abteilung Innere Stadt neben dem eigentlichen Einsatzdienst auch zur Wachbesetzung der Ständigen Wache zuständig, wenn die Hauptamtlichen ausgerückt sind. Es war hier immer zu bemerken, wenn das Stichwort "Wachbesetzung" am FME durchkam, dass weniger Leute anwesend waren als wenn wir gleich mit ausrücken sollten. Durchaus verständlich, denn es hatten einige nicht unbedingt Lust, sich in die Wache zu setzen und auf den relativ seltenen Fall eines Paralleleinsatzes zu warten. Die Einsätze sind ja eigentlich der Grund, warum die meisten von uns bei der Feuerwehr dabei sind. Da ist es natürlich klar, dass vor allem junge aktive Kameraden/innen froh sind "wenn was geht". Andererseits sollte man aber auch glücklich darüber sein, wenn wir nicht gebraucht werden, weil dann geht es anderen gut. Gruß Andreas | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Michelbach an der Bilz / Baden-Württemberg | 719024 | |||
Datum | 26.03.2012 13:16 | 8324 x gelesen | |||
Hi, prinzipiell gilt: Wenn wir einen Einsatz haben, dann ist irgendwas passiert. Und wenn was passiert ist, ist das meistens Kacke, d.h. soll und muß nicht sein. Doch wenn nie was passieren würde, brauchen wir auch keine FW mehr... ;-) Aber: Wenn ein Einsatz anliegt, oder bereits absolviert wurde, gibt es uns ja eine gewisse "Daseinsberechtigung". Und: Es gibt uns das Gefühl gebraucht zu werden, und bestätigt uns alle für unser Tun. Einsätze sind m.E. wichtig für die Motivation. In der Hoffnung, daß alles Reibungslos abläuft und wir auch hinterher erkennen, alles richtig gemacht zu haben. Und selbst wenn mal was in die Hose geht, auch daraus kann man lernen und weiter darauf aufbauen. Gruß, Jürgen | |||||
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Autor | Lutz8 R.8, Weener / Niedersachsen | 719188 | |||
Datum | 26.03.2012 22:43 | 8342 x gelesen | |||
Geschrieben von Adolf H.Danach wird es kritisch. Sobald die Einsatzzahlen dreistellig werden, muss enorm darauf geachtet werden, dass intelligent alarmiert wird. Besonders negativ treten hier gehäufte BMA-Fehlalarme in Erscheinung. Dann ist nämlich der Punkt erreicht, wo ich nicht mehr die Mannschaft motivieren muss, dass sie regelmäßig zum Übungsdienst erscheint, sondern dass sie auch alle Einsätze mitfährt. Ich kann jeden verstehen, der alle 2 bis 3 Tage oder öfter alarmiert wird, nachts beim fünften BMA-Alarm im selben Objekt innerhalb von 2 Wochen im Bett bleibt. Moin, ich denke, das ist aber keine Frage der Motivation, sondern der Dienstfähigkeit einerseits und den Einschränkungen auf Arbeit und in der Familie andererseits. Wenn ich keine anderen Verpflichtungen hätte, dann wüde ich nachts auch 2 BMA fahren, ohne das es mich stören würde. Aber eben diese Verpflichtungen habe ich. Wenn ich merke, daß ich diesen nicht mehr nachkommen kann, weil irgendjemand nicht mit seiner BMA umgehen kann, dann bin ich natürlich irgendwann auch in der Pflicht abzuwägen, ob ich aufgrund der Pflichtvergessenheit anderer meine Pflichten einfach vernachlässigen darf. Irgendwann würde ich es auch für mich nicht ausschließen, daß die Abwägung dann lautet, daß für eine BMA (mutmaßlich Fehl) auch ein LF reicht. Zum Glück haben wir aber einen OBM, der dann schon entsprechend Dampf macht, wenn es zur x-ten Fehlalarmierung aufgrund Fehlkonstuktion (Rauchmelder in der Dusche oder in der Küche) oder Fehlbedienung ( unterlassenes Abschalten von BMA-teilen bei staubigen oder rauchverursachenden Arbeiten ) kommt. | |||||
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Autor | Adol8f H8., Rosenheim / Bayern | 719189 | |||
Datum | 26.03.2012 22:48 | 8210 x gelesen | |||
Du kannst mir gerne glauben, dass bei uns auch kräftig Dampf gemacht und auch ordentlich zur Kasse gebeten wird. Die Motivation sinkt aber auch, wenn es Wochenende ist und man am nächsten Tag nichts zu tun hat. Zumindest konnte ich das bisher so feststellen, dass viele bei BMA nicht kommen, sondern erst beim Nachalarm. Audiatur et altera pars. | |||||
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Autor | Joha8nne8s K8., Sömmerda / Thüringen | 719199 | |||
Datum | 26.03.2012 23:54 | 8339 x gelesen | |||
Geschrieben von Jürgen M.Wie "wichtig" sind Einsätze für die Motivation der Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr? Einsätze sind das Salz in der Suppe, wobei man differenzieren muss, in welcher Einheit man seinen Dienst vertut. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, stellt er sich recht schnell auf die durchschnittliche Einsatzhäufikeit ein. Jede deutliche Änderung dieser Häufigkeit lässt sich an den fallenden Besuchen der geplanten Dienste erkennnen, sowohl nach oben als auch nach unten. Feuerwehrleute haben zwei Eigenschaften. Sie haben ein deutliches Helfersydrom und sind chronisch Gleichzeitig darf man sie nicht überfordern. Werden die Einsätze und auch die reinen Einsatzzahlen zur subjektiven Qual, sind die Leute weg. Daher muss jede Führungskraft frühzeitig auf starke Schwankungen einwirken. Das klappt natürlich nicht, indem bei Mangelmonaten der Ortsbrandmeister mit der Ölkanne am Fahrrad durchs Dorf fährt, um eine Ölspur melden zu können, sondern vielmehr durch abwechlsungsreiche Übungen und Ausbildungen immer mal was neues in die Wehr einfließen zu lassen. Anders herum wird es schwieriger. Habe ich auf einmal 20-40 Einsätze mehr im Jahr, kann ich den Leuten kaum verübeln, wenn sie die "verlorene" Zeit beim Fernbleiben von Ausbildungen wieder einholen, auch wenn die Ausbildung für diese Einsätze absolut notwendig ist. Abhilfe ist hier nur durch Entlastungen zu schaffen, wie Wachbesetzungen oder Alarmgruppen (am Wochenende), um dennoch ein geregeltes Leben ermöglichen zu können. | |||||
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Autor | Marc8 D.8, Bad Hersfeld / Hessen | 719204 | |||
Datum | 27.03.2012 00:26 | 8483 x gelesen | |||
Geschrieben von Johannes K.Habe ich auf einmal 20-40 Einsätze mehr im Jahr, (...) Wie schon gesagt, die durchschnittliche Einsatzhäufigkeit macht es in diesem Punkt aus. Für die Einen wären 20-40 Einsätze mehr eine Steigerung von 50, 100 oder gar 5000%, andere hingegen würden über die dadurch verursachte Schwankung von <10% nur lachen. Wobei gerade das oben beschriebene auch unabhängig von der Motivationsfrage ein interessanter Punkt ist. Man sollte sich als Leitungskraft doch mal die Frage stellen inwieweit man in einem bestimmten Bereich (z.B. Gemeindeebene oder Kreisebene) in der Lage ist die Einsatzlasten besser zu verteilen. In vielen Bereich könnte man da sicher etwas optimieren. MkG Marc | |||||
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