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ThemaKonzepte und das richtige Leben war: MANV Konzepte23 Beträge
RubrikRettungsdienst
 
AutorFlor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare 689270
Datum20.07.2011 11:185085 x gelesen
Grundsätzlich erkannte schon Clausewitz in "vom Kriege" das Konzepte meist dann zum scheitern verurteilt sind wenn Sie auf dem Schlachtfeld den Friktionen unterworfen wurden und dann insbesondere wenn irgendwas anders als in der Planung war.

Musterbeispiel: Die Schlacht vom Teuteburger Wald. Die Römer hatten damals ein Klasse Kriegskonzept. Gingen jedoch gnadenlos unter weil Ihnen schlicht und ergreifend der Platz fehlte.

Selbes schien ja hier auch der Fall gewesen zu sein.

Clausewitz forderte deshalb das der Stratege sich nicht zuviel auf ein Konzept festlegen solle sondern mehrere Möglichkeiten vorhalten solle flexibel zu reagieren.

Deshalb hier die Frage im Bezug auf Feuerwehrs:

Ein starres Konzept oder n Versionen die der Lage angepasst werden können?


Grüße, BeschFl

für die stillen Mitleser aus gegebenen Anlass: Die Gedanken sind frei..

"Eine kleine Revolution ab und zu ist eine gute Sache." (Marko Ramius)

"Die Talente machen die Arbeit, und die Marktschreier bestimmen wo's lang geht." (Tom Clancy)

Sehen Sie, es gibt nur eine Konstante, eine Universalität. Es ist die einzige echte Wahrheit:
Kausalität. Aktion - Reaktion. Ursache und Wirkung

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP689279
Datum20.07.2011 11:393190 x gelesen
In einem anderen Faden wurde das Thema Improvisation bei der Feuerwehr diskutiert. Ich halte das für eine der größten Vorteile die wir haben das wir auf auftretende Probleme flexibel reagieren können.

Starre Konzepte funktionieren nur solange wie die vorgegebenen Rahmenbedingungen existieren. Fehlen die gehts in die Hose. Siehe dein Beispiel mit den Römern und noch viele mehr aus der Kriegsgeschichte.

Auch wenn unsere Arbeit auf DVen und SER basiert sollten wir unsere Fähigkeit zum angepassten Handeln nie verlieren.


Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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AutorKnut8 K.8, Nordendorf / Bayern/Schwaben689280
Datum20.07.2011 11:493142 x gelesen
Geschrieben von Michael LinkenbachAuch wenn unsere Arbeit auf DVen und SER basiert sollten wir unsere Fähigkeit zum angepassten Handeln nie verlieren.

Da gibt es fast nichts mehr hinzuzufügen! Darum finde ich den Begriff Konzept passender als SER, wo ja die Richtline als mir zu starre Formuliereung steckt.

Nach Wiki:
Ein Konzept (von lat.: concipere = erfassen) beschreibt eine Grundvorstellung, die erste Fassung eines Textes oder einer Idee. In der Regel wird ein Konzept als eine Sammlung von Leitgedanken verstanden. Es verfasst also die Eckpunkte eines Projekts.

Und nicht mehr!

Ein Konzept wird um so besser, um so mehr Variabeln es offen lässt. Hätten die Römer die Variabel "Raum" flexibler gestaltet, wer weiss wie die Schlacht vom Teutoburger Wald ausgegangen wäre. (Historiker gehen ja mittlerweile von einem Überaschungsangriff auf einen nicht kampfbereiten Tross aus, also hätte Variabel "Zeit" ebenfalls berücksichtigt werden müssen).

Gruß Knut


"Das Leben jeden Feuerwehrmannes erfährt irgendwann einmal einen Knick!"
(J. Stiegel, 2009)

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW689284
Datum20.07.2011 12:013037 x gelesen
Geschrieben von Florian Besch

Ein starres Konzept oder n Versionen die der Lage angepasst werden können?


?

Grundsätzlich beschreibt (hier) ein Konzept nur die Situation/Lage.
Ich kann mich also im besten Fall innerhalb eines Konzeptes bewegen, handele oder bewege ich mich außerhalb eines Konzeptes nennt man das improvisieren.

Da wir uns nie in einem statischem sondern immer in einem dynamischen Einsatzgeschehen befinden sollten wir nur Konzepte entwickeln/nutzen in dem wir improvisationsfrei -und damit sicher- arbeiten können.


Ein gutes Konzept beinhaltet also möglichst viele Variablen um auf die Veränderung und Entwicklung eines Einsatzes reagieren zu können.
Im Gegenzug benötigt ein statisches (starres) Konzept auch eine statische Lage, entspricht dann die Realität nicht (mehr) dem Konzept muß ich beginnen zu improvisieren oder "schwarze Karten verteilen"....wobei letzteres irgendwie zusammen hängt.

In kurz;
schlechtes Konzept:
1 Wassereimer und 1 Axt

gutes Konzept:
1 HLF
;)


Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP689288
Datum20.07.2011 12:122950 x gelesen
Geschrieben von Thomas Middeke entspricht dann die Realität nicht (mehr) dem Konzept muß ich beginnen zu improvisieren oder "schwarze Karten verteilen"....wobei letzteres irgendwie zusammen hängt.

Da muss ich wiedersprechen. Improvisation ist nichts negatives, im Gegenteil. Der Bereich TH ist meiner Meinung nach sehr stark von Improvisation geprägt. Natürlich bewegen wir uns im Rahmen der DVen und Vorschriften, aber hier ist jede Lage anders. Und da muss ich improvisieren (können).


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Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW689289
Datum20.07.2011 12:222938 x gelesen
Geschrieben von Michael LinkenbachImprovisation ist nichts negatives, im Gegenteil

Also ich habe die besseren Ergebnisse geliefert wenn ich vorbereitet und trainiert war, wenn du unvorbereitet die besten Resultate erbringst;
Meinen Respekt!


Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorLüde8r P8., Kelkheim / Hessen689296
Datum20.07.2011 12:512889 x gelesen
Geschrieben von Thomas Middekewenn ich vorbereitet und trainiert war

Man kann aber nicht für alle Lagen vorbereitet und trainiert sein, man hat auch nicht alle vorstellbaren und wünschenswerte Werkzeuge dabei.

Deshalb ist spätens bei der B - oder C- Lösung Improvisation gefragt.

Es gibt aber auch Strukturen wie Führung, Funk, grundsätzliche Aufgabenverteilung. Da kann man viel festlegen, da sollte man nicht jedesmal neu improvisieren.


Grüße

Lüder Pott

Wer sich getroffen fühlt, war mit großer Wahrscheinlichkeit gemeint...

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP689310
Datum20.07.2011 13:282848 x gelesen
Improvisation bedeutet in meinen Augen nicht unvorbereitet sein, sondern aus der Vorbereitung und dem Training Lösungen auch außerhalb des Lehrbuches zu entwickeln. Ich habe in den letzten 10 Jahren viele Erfahrungsberichte deutscher Soldaten aus Afghanistan gelesen und gehört. Auch da wurde und wird man vorbereitet und trainiert und trotzdem muss(te) viel improvisiert werden da die Lageänderung durch den Gegner vorgegeben wurde.


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW689313
Datum20.07.2011 13:383066 x gelesen
Geschrieben von Knut KobbeDa gibt es fast nichts mehr hinzuzufügen! Darum finde ich den Begriff Konzept passender als SER, wo ja die Richtline als mir zu starre Formuliereung steckt.

1. heißt das Regel und nicht Richtlinie
2. meint das i.d.R. (und damit meistens aber eben ggf. nicht immer)


Geschrieben von Knut KobbeNach Wiki:
Ein Konzept (von lat.: concipere = erfassen) beschreibt eine Grundvorstellung, die erste Fassung eines Textes oder einer Idee. In der Regel wird ein Konzept als eine Sammlung von Leitgedanken verstanden. Es verfasst also die Eckpunkte eines Projekts.


nenn mir doch mal ein grobes Konzept für einen THL-Einsatz mit PKL bzw. Gebäudebrand im 2. OG, und dann versuch zu beschreiben, warum das mit einer SER kontraproduktiv sein soll, weil sich besser jeder im Rahmen (von wie eng gesteckten) Konzepten austoben soll...
Die FwDV sind übrigens i.d.R. eher Konzepte (Ausgenommen natürlich die FwDV 1 und der Löschangriff von Staffel/Gruppe der FwDV 3...) als SERs, das macht letztere ja so wichtig!


Geschrieben von Knut KobbeEin Konzept wird um so besser, um so mehr Variabeln es offen lässt.

das wird bei der Tätigkeitsvielfalt, dem sich ergebenden Regelungs- und Befehlsbedarf in der konkreten Lage unführbar und ist nicht auszubilden!


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW689320
Datum20.07.2011 14:092799 x gelesen
Geschrieben von Michael Linkenbach Improvisation bedeutet in meinen Augen nicht unvorbereitet sein, sondern aus der Vorbereitung und dem Training Lösungen auch außerhalb des Lehrbuches zu entwickeln.

Unsere Meinungen gehen nicht weit auseinander, nur die Bedeutung der Worte sollte gleich sein ;)

Wiki;
Improvisation bedeutet, etwas ohne Vorbereitung, aus dem Stegreif dar- oder herzustellen.

oder noch mal anders;
Wir haben schon zig mal an einem alten "Ford Fiesta" TH geübt, verbeult- verrostet- auf dem Dach liegend- im 6m tiefen Graben versenkt oder alles vermischt.
Im Einsatzfall können wir somit auf reichlich praktische Ausbildung zurück greifen um eine (möglichst) perfekte Rettung auszuführen.

Einen "Airbus A320" kenne ich aber nur aus dem TV, wenn das Ding hier auf der Wiese liegt muß ich improvisieren, mit keiner Ahnung aber ganz viel Ehrgeiz kann ich nur hoffen das die Kiste die Türen vom "Fiesta" hat.

Und nun möge das gr. Improvisationstalent aus FW-Deutschland herkommen und mir sagen das er die Lage so gut in den Griff bekommt wie eine Flughafenwehr.


Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

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AutorKnut8 K.8, Nordendorf / Bayern/Schwaben689321
Datum20.07.2011 14:142906 x gelesen
Geschrieben von Ulrich Cimolino1. heißt das Regel und nicht Richtlinie

Oh, bei den mir vorliegenden SER steht "Standart Einsatz Richtlinien" drüber. Sind von einer Landeshauptstadts BF. Mir geht es ja auch nur um den Begriff, nicht um das Vorhandensein solcher "Standarts"

Geschrieben von Ulrich Cimolinonenn mir doch mal ein grobes Konzept für einen THL-Einsatz mit PKL bzw. Gebäudebrand im 2. OG, und dann versuch zu beschreiben, warum das mit einer SER kontraproduktiv sein soll, weil sich besser jeder im Rahmen (von wie eng gesteckten) Konzepten austoben soll...
Die FwDV sind übrigens i.d.R. eher Konzepte (Ausgenommen natürlich die FwDV 1 und der Löschangriff von Staffel/Gruppe der FwDV 3...) als SERs, das macht letztere ja so wichtig!


Ich habe die Notwendigkeit von DV, SER, Konzepten, "machen wir schon immer so"s nicht angezweifelt. Ein Konzept kann ja schon sein: "Ich brauche bei einem VU mit eingeklemmter Person 2 Rettungssätze". Wenn ich als Verantwortlicher das nun niederschreibe und "Regel" drüberschreibe bleibt es beim gleichen, nur dass sich alle dran halten müssen.

Geschrieben von Ulrich CimolinoGeschrieben von Knut Kobbe
Ein Konzept wird um so besser, um so mehr Variabeln es offen lässt.


das wird bei der Tätigkeitsvielfalt, dem sich ergebenden Regelungs- und Befehlsbedarf in der konkreten Lage unführbar und ist nicht auszubilden!


Das kommt darauf an, wie ich ein solches Konzept erarbeite. Variabeln offen lassen heisst ja nicht, das Konzept besteht aus: "Wenn der Piepser geht fährt Knut mal hin und schaut mal was er tun kann...". Das wäre auch keine Kunst!

Was ich meine ist: Wenn ich es schaffe das Konzept als Grundgerüst für einen Einsatz (entsprechend der SER in Deinem Buch) festzuschreiben, aber eben nur soweit reglementiere wie unbedingt nötig, dann habe ich ein funktionierendes Konzept.

Lässt sich so etwas nicht ausbilden? Ich denke schon, allerdiengs muss ich dann weg vom Kadavergehorsam hin zum mitdenkenden Feuerwehrmann.

Dazu mal ein Beispiel: "Es brennt in einer Wohnung, Brandherd ist das Wohnzimmer, durch den Eingangsflur erreichbar, 2.Türe, linke Seite. Die Türe ist offen, trotz dichtem Qualm ist das Feuer deutlich zu sehen. AT beginnt mit seiner "Brandbekämpfung und Menschenrettung in der Küche, sucht diese ab, geht weiter zum Esszimmer sucht weiter ab, geht weiter zum Schlafzimmer sucht ab und erreicht schließlich das Wohnzimmer, wo mit wenigen Sprühstößen das Feuer gelöscht werden kann und nach öffnen des Fensters auch endlich die Überdruckbelüftung begonnen werden kann. - Warum der AT in der Küche angefangen hat, anstatt erstmal das Feuer zu bekämpfen und für freie Sicht zu sorgen? Nunja, die SER besagt deutlich, "Brandwohnungen werden im Uhrzeigersinn abgesucht"..."(1)

Ich denke, es ist verständlich warum m.E. eine zu detailierte Festschreibung eher kontraproduktiv ist.

Gruß Knut

(1): Der Fall ist fiktiv, die darin geschilderten Vorkommnisse aber nicht (in Übungen so erlebt). Auch die SER gab es so mit der Formulierung "Werden im Uhrzeigersinn abgesucht", mittlerweile ersetzt durch "Werden systematisch abgeszucht, etwa durch Absuchen der Räume im Uhrzeigersinn". Oder so ähnlich, habe meine genaue Formulieren nicht im Kopf.


"Das Leben jeden Feuerwehrmannes erfährt irgendwann einmal einen Knick!"
(J. Stiegel, 2009)

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AutorThor8ste8n B8., Schwetzingen / Baden-Würtemberg689322
Datum20.07.2011 14:192774 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Michael LinkenbachDa muss ich wiedersprechen. Improvisation ist nichts negatives, im Gegenteil. Der Bereich TH ist meiner Meinung nach sehr stark von Improvisation geprägt. Natürlich bewegen wir uns im Rahmen der DVen und Vorschriften, aber hier ist jede Lage anders. Und da muss ich improvisieren (können).

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man im Allgemeinen auch Hilfeleistungen nach gewissen Grundsätzen/ Kozepten/ SER (oder wie auch immer) abarbeiten kann. In den seltensten Fällen ist Improvisation gefragt.
Und so sollte es auch bei der Feuerwehr sein. Entsprechend der vorgegebenen Regeln und trainierten Abläufen zu arbeiten bedeutet meiner Meinung nach auch ein gewisses Maß an Qualität (-ssicherung). Je öfter wir im Einsatz improvisieren müssen, desto schlechter sind wir IMO vorbereitet/ ausgebildet.
Natürlich muss man trotz aller Regeln/ Konzepte den GMV eingeschaltet lassen. Wenn wir aber ständig ohne Regeln oder mit sehr allgemeinem Konzept arbeiten betreiben wir eher "Jugend forscht" als eine vernünftige Arbeit. Desweiteren kann ich trainierte Abläufe Nachts und/oder unter Stress viel besser abrufen, als mir jedesmal zu überlegen, wie ich jetzt improvisiere.

Gruß Thorsten


Alles was ich hier schreibe ist meine private Meinung bzw. sind meine privaten Beobachtungen. Dies entspricht nicht in jedem Fall der offiziellen Meinung meiner Heimatwehr oder Heimatstadt.

'And all those exclamation marks, you notice? Five? A sure sign of someone who wears his underpants on his head.' (Terry Pratchett in Maskerade)

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP689326
Datum20.07.2011 14:502704 x gelesen
Geschrieben von Thorsten HermesWenn wir aber ständig ohne Regeln oder mit sehr allgemeinem Konzept arbeiten betreiben wir eher "Jugend forscht" als eine vernünftige Arbeit

Davon war auch nie die Rede. Es geht hier um das "Können wenn Müssen."

Geschrieben von Thorsten HermesDesweiteren kann ich trainierte Abläufe Nachts und/oder unter Stress viel besser abrufen, als mir jedesmal zu überlegen, wie ich jetzt improvisiere.

Da geht es aber um (Feuerwehr)handwerkliche Grundfertigkeiten. Das ich gewisse Standards habe bzw. haben muss stelle ich gar nicht in Frage. Damit kann man wahrscheinlich auch 99% der Einsatzfälle abdecken. Nur wenn ich an die 1% gerate dann darf ich nicht wie der Ochse vor dem Berg stehen sondern muss anhand meiner Erfahrung und der Ausbildung einen Weg finden.

Das ich bei VU z.b. erstmal das Fahrzeug sichere, meine Geräteablage aufbaue, Brandschutz sicherstelle, etc. sind Standards.


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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP689328
Datum20.07.2011 15:002764 x gelesen
Geschrieben von Thomas MiddekeUnd nun möge das gr. Improvisationstalent aus FW-Deutschland herkommen und mir sagen das er die Lage so gut in den Griff bekommt wie eine Flughafenwehr.

Nö, wird es nicht. Aber du kannst aus DEINER Ausbildung und DEINER Vorbereitung mit Improvisation das Beste draus machen.

Hier mal ein Beispiel aus einem Post von Markus Weber. Da hat die Feuerwehr beim Abstützen auch improvisiert. Auch wenn man evtl. noch besser hätte improvisieren können. Siehe dazu auch hier: http://www.feuerwehr-forum.de/s.php?n=683481


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AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW689339
Datum20.07.2011 16:232725 x gelesen
Geschrieben von Michael LinkenbachHier mal ein Beispiel aus einem Post von Markus Weber. Da hat die Feuerwehr beim Abstützen auch improvisiert. Auch wenn man evtl. noch besser hätte improvisieren können.

Aber genau darum geht es doch !?

Für diesen Einsatz gab es ein Konzept (siehe vorhandenes Material und Mannschaft) welches leider nicht ausgereicht hat um auf Improvisation zu verzichten (das ist normaler Alltag!).

Im goldenen Traumland hätte die FW diesen Einsatz im Vorfeld geübt und fehlendes Material bereits im Vorfeld auf dem Fahrzeug verlastet. Ich bleibe in der festen Meinung das die Arbeiten dann schneller und sicherer von der Hand gegangen wären.
Improvisieren ist immer ein handeln jenseits von Wissen, etwas was auch den "Heimwerker vom Handwerker" unterscheidet.

Natürlich ist die Kunst des Improvisieren gerade in der FW super wichtig, denn man kann nicht alles können und schon gar nicht alles vorhalten. Aber je besser/ umfangreicher und flexibler ein Konzept ist je weniger muß ich improvisieren, sprich je professioneller kann ich arbeiten.


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frei n.Bmark

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AutorKnut8 K.8, Nordendorf / Bayern/Schwaben689340
Datum20.07.2011 16:312727 x gelesen
Geschrieben von Thomas MiddekeFür diesen Einsatz gab es ein Konzept (siehe vorhandenes Material und Mannschaft) welches leider nicht ausgereicht hat um auf Improvisation zu verzichten (das ist normaler Alltag!).

Ich denke man sollte das Wort Improvisation in seinem eigentlichen Sinne hier nicht gebrauchen. Was wir tun ist, unsere Tätigkeit innerhalb eines Konzeptes flexibel zu gestalten. Das ist, denke ich, was wir hier meinen.

Konzepte sind wichtig, an Hand derer wird ausgebildet und Material vorgehalten. Sei es nun Brandeinsatz oder TH. Die Einsätze an sich benötigen aber jedesmal eine Anpassung vorhanden Wissens und Material an die jeweilige Situation.

Oder?

Gruß Knut


"Das Leben jeden Feuerwehrmannes erfährt irgendwann einmal einen Knick!"
(J. Stiegel, 2009)

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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP689342
Datum20.07.2011 16:572632 x gelesen
Ich bin da in großen Teilen bei dir, mit einer Ausnahme:

Geschrieben von Thomas MiddekeImprovisieren ist immer ein handeln jenseits von Wissen, etwas was auch den "Heimwerker vom Handwerker" unterscheidet.

Improvisieren ist ein Handeln jenseits des Plans, aber mit dem Wissen wie ich zum Ziel komme. Auch Handwerker müssen manchmal improvisieren.


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AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP689343
Datum20.07.2011 16:582666 x gelesen
Geschrieben von Knut KobbeOder?

Richtig.


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AutorAnto8n K8., Mühlhausen / BY689345
Datum20.07.2011 17:282657 x gelesen
Servus,

da gibt´s ja den passenden Satz: "Kein Schlachtplan überlebt den ersten Schuß".
Dass es bestimmte, eingeübte Regeln geben soll. Man muss aber immer so flexibel sein, diese an bestimmte Gegebenheiten anzupassen. Oder versuchen, an bestimmten, nicht an allen (geht meist nicht), was zu ändern.


Mit kameradschaftlichen Grüßen

Anton Kastner

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW689352
Datum20.07.2011 17:552824 x gelesen
Geschrieben von Knut KobbeOh, bei den mir vorliegenden SER steht "Standart Einsatz Richtlinien" drüber. Sind von einer Landeshauptstadts BF. Mir geht es ja auch nur um den Begriff, nicht um das Vorhandensein solcher "Standarts"

dafür dass man die Konzepte der SOP (die ich vor gut 12 Jahren mit SER übersetzt habe) erst ins Lächerliche zu ziehen versucht und ablehnt und hinterher viele wieder alles neu erfinden wollen kann ich nichts.... (in einer anderen Feuerwehr heißen die Taktikstandards, in wieder einen anderen das ganze Einsatztaktik-Standards)


Geschrieben von Knut KobbeEin Konzept kann ja schon sein: "Ich brauche bei einem VU mit eingeklemmter Person 2 Rettungssätze".

das wäre zwar im Ansatz als Teil einer AAO auch eine Art SER, aber nicht wirklich im Sinne einer solchen, weil es dazu führen könnte, dass die beide völlig unterschiedlich eingesetzt werden, je nachdem wer damit vorgeht....


Geschrieben von Knut KobbeDazu mal ein Beispiel: "Es brennt in einer Wohnung, Brandherd ist das Wohnzimmer, durch den Eingangsflur erreichbar, 2.Türe, linke Seite. Die Türe ist offen, trotz dichtem Qualm ist das Feuer deutlich zu sehen. AT beginnt mit seiner "Brandbekämpfung und Menschenrettung in der Küche, sucht diese ab, geht weiter zum Esszimmer sucht weiter ab, geht weiter zum Schlafzimmer sucht ab und erreicht schließlich das Wohnzimmer, wo mit wenigen Sprühstößen das Feuer gelöscht werden kann und nach öffnen des Fensters auch endlich die Überdruckbelüftung begonnen werden kann. - Warum der AT in der Küche angefangen hat, anstatt erstmal das Feuer zu bekämpfen und für freie Sicht zu sorgen? Nunja, die SER besagt deutlich, "Brandwohnungen werden im Uhrzeigersinn abgesucht"..."(1)

Ich denke, es ist verständlich warum m.E. eine zu detailierte Festschreibung eher kontraproduktiv ist.


Eine SER würde die Details der Wohnung nie beschreiben können, das führt ja viel zu weit. Und selbst die Suchreihenfolge macht keinen Sinn, weil es ja genau anders herum mehr Sinn machen kann, ABER
- die Fahrzeugaufstellung
- die Grundsatztätigkeiten (Angriff, Vorbereitung der Takt. Ventilation, Kommunikationskonzept, ASÜ uvm) können sehr wohl allgemein und eindeutig beschrieben werden!
- andere Dinge werden so beschrieben, dass sie klar sind, aber variabel anwendbar (z.B. Rechte- oder eben Linke-Hand-Suche)


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorKnut8 K.8, Nordendorf / Bayern/Schwaben689362
Datum20.07.2011 19:232729 x gelesen
Genau das meine ich!

Gruß Knut


"Das Leben jeden Feuerwehrmannes erfährt irgendwann einmal einen Knick!"
(J. Stiegel, 2009)

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AutorFlor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare 689382
Datum21.07.2011 07:132580 x gelesen
Geschrieben von Michael LinkenbachUnd da muss ich improvisieren (können).

wobei sich die Frage stellt ob ich immer zu 100% improvisiere oder ob ich auf bereits erlernte / angewandte "System" zurückgreife und die dann modifiziere.


Grüße, BeschFl

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Sehen Sie, es gibt nur eine Konstante, eine Universalität. Es ist die einzige echte Wahrheit:
Kausalität. Aktion - Reaktion. Ursache und Wirkung

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AutorFlor8ian8 B.8, Völklingen / Departement Saare 689384
Datum21.07.2011 08:002611 x gelesen
Geschrieben von Knut Kobbe
Was ich meine ist: Wenn ich es schaffe das Konzept als Grundgerüst für einen Einsatz (entsprechend der SER in Deinem Buch) festzuschreiben, aber eben nur soweit reglementiere wie unbedingt nötig, dann habe ich ein funktionierendes Konzept.

Lässt sich so etwas nicht ausbilden? Ich denke schon, allerdiengs muss ich dann weg vom Kadavergehorsam hin zum mitdenkenden Feuerwehrmann.


Grundsätzlich sind SER nicht von irgendwelchen alten Männern in Steintafeln geschlagen und ewig haltbar.
Normalerweise sollte eine SER auf Grundlage der Lessons learned regelmäßig (Jahresfrist) überprüft und angepasst werden. Dann kann man immer noch näher ins Detail gehen oder auch Dinge offener lassen.

Das ist der große Vorteil einer SER gegenüber einer DV! Die SER als solche ist schon flexibel!


Grüße, BeschFl

für die stillen Mitleser aus gegebenen Anlass: Die Gedanken sind frei..

"Eine kleine Revolution ab und zu ist eine gute Sache." (Marko Ramius)

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Kausalität. Aktion - Reaktion. Ursache und Wirkung

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 17.07.2011 23:10 Mark7us 7R., Höhenrain Verletztenablage beim MANV - Konzepte vorhanden?
 20.07.2011 11:18 Flor7ian7 B.7, Völklingen
 20.07.2011 11:39 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 20.07.2011 11:49 Knut7 K.7, Nordendorf
 20.07.2011 13:38 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 20.07.2011 14:14 Knut7 K.7, Nordendorf
 20.07.2011 17:55 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 20.07.2011 19:23 Knut7 K.7, Nordendorf
 21.07.2011 08:00 Flor7ian7 B.7, Völklingen
 20.07.2011 12:01 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 20.07.2011 12:12 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 20.07.2011 12:22 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 20.07.2011 12:51 Lüde7r P7., Kelkheim
 20.07.2011 13:28 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 20.07.2011 14:09 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 20.07.2011 15:00 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 20.07.2011 16:23 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
 20.07.2011 16:31 Knut7 K.7, Nordendorf
 20.07.2011 16:58 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 20.07.2011 16:57 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 20.07.2011 14:19 Thor7ste7n B7., Schwetzingen
 20.07.2011 14:50 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 21.07.2011 07:13 Flor7ian7 B.7, Völklingen
 20.07.2011 17:28 Anto7n K7., Mühlhausen
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