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Thema | Luftverbrauch beim Atemschutzeinsatz | 6 Beträge | |||
Rubrik | Atemschutz | ||||
Autor | Bern8d S8., Röttenbach / Franken (nicht Bayern) | 674320 | |||
Datum | 26.03.2011 02:10 | 14251 x gelesen | |||
Hallo zusammen, mir stellte sich die letzten Tage folgende Frage, auf die ich leider keine Lösung finden konnte. Eine normale 6l Atemschutzflasche mit 300 bar Fülldruck ergibt insgesamt 1800l Atemluft. Korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre. In der Atemschutzausbildung wurde mir gelehrt, dass die Flasche für ca. 20-30 Minuten Einsatz reicht. Das deckt sich auch mit eigenen Erfahrungen. Wenn man jetzt aber bedenkt, dass der normale Mensch ca. 500ml/Atemzug verbraucht und etwa 12-15 Mal pro Minute atmet, dann hab ich unterschiedliche Einsatzzeiten: 15 Atemzüge*500ml = 7500ml/Minute 7,5l/Minute*30 Minuten Einsatzzeit = 225l Selbst wenn der Träger nun schneller und tiefer atmet und ich den doppelten Verbrauch meiner Rechnung nehme, dann komm ich immer noch auf 450l Verbrauch. In der Flasche sind aber 1800l. Wo liegt der Rechenfehler? Viele Grüße, Bernd Aus aktuellen Anlass: Die von mir geschriebenen Posting sind meine freie Meinung. Es ist unfair, hinter meinen Rücken über meine Meinung zu lästern! Ein Gespräch mit mir könnte auch Probleme lösen..... | |||||
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Autor | Lars8 K.8, Lüneburg / Niedersachsen | 674321 | |||
Datum | 26.03.2011 06:44 | 12619 x gelesen | |||
Hallo Bernd, Deine erster Rechenfehler liegt schon bei der Füllmenge der Flasche: Da Luft kein Ideales Gas ist kann man über 200 bar Drcuk nicht mehr mit der Formel Flaschenfülldrück (bar) x Flaschengröße (Liter) rechnen, sondern muss das ganze noch mit ca. 0,9 multiplizieren. Somit kommst bei einer 6 Liter, 300 bar Flasche auf ca. 1620 Liter Luft. Deine Berechnung für den Luftverbrauch eines Menschen beruhen vielleicht auf jemanden, der ruhig im Bett liegt. Generell geht man beim Menschen von einem Luftverbrauch von durchschnittlich 10-20 l/min aus, unter PA rechnet man aufgrund der zu verrichtenden Arbeit und größen Anstrengung durch das Tragen des PAs von einem durchschnittlichen Luftverbrauch von ca. 50 l/min aus. Bei einem Luftverbrauch von 50 l/min kommst Du bei 1620 Liter Luft auf gut 32 Minuten und bist wieder bei einer Einsatzzeit von ca. 30 Minuten angekommen. Je nach auszuführenden Arbeiten und Fitness des AGT kann der Luftverbrauch auch unter 50 l/min liegen, aber durchaus auch deutlich darüber, 60-70 l/min sind da keine Seltenheit. Bei Tauchern in Panik sind zum Teil schon bis zu 150 l/min festgesteltt worden (Durch Auswertung des Tauchcomputers ermittelt.) Somit müssen wir bei einem AGT in einer Notsituation mit wiederum ganz anderen Verhältnissen rechnen. Aber das sollt eigentich alles in den Grundlagen des AGT-Lehrganges ausgebildte werden!? Grüße aus Lüneburg, Lars Alles natürlich nur meine persönliche Meinung! www.feuerwehrtaucher-lueneburg.de | |||||
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Autor | Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen | 674323 | |||
Datum | 26.03.2011 06:58 | 12352 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Bernd Schleicher Eine normale 6l Atemschutzflasche mit 300 bar Fülldruck ergibt insgesamt 1800l Atemluft. Wenn du rein nach dem Gesetz von Gesetz von Boyle-Mariotte zu "idealen" Gasen gehst - ja. In der Praxis lässt sich Luft jedoch nicht nicht beliebig stark komprimieren. Bei einer mit 300 Bar nominell befüllten Atemluftflasche ausgehst, bekommst du bei normalem Ungebungsdruck ja 16xx Liter Luft raus. Der Korrekturfaktor war glaube ich 1,1. Geschrieben von Bernd Schleicher der normale Mensch ca. 500ml/Atemzug verbraucht und etwa 12-15 Mal pro Minute atmet Auch hier im Prinzip korrekt. Jedoch alleine durch stehende Körperhaltung und tragen des Atemschutzgerätes ("Last") steigt der Luftverbrauch an. Geschrieben von Bernd Schleicher wenn der Träger nun schneller und tiefer atmet und ich den doppelten Verbrauch meiner Rechnung nehme Das doppelt Atemminutenvolumen reicht bei weitem nicht aus! Der "Norm-Mensch" schafft bei kurzfristiger körperlicher Höchstleistung einen Atemluftverbrauch bis zu 100 Litern/Minute. Das resultiert aus dem maximalem Atemzugvolumen von bis zu 5000 ml und der Atemfrequenz von durchaus 20 Atemzügen oder mehr pro Minute. Das sind natürlich kurzfristige Maximalwerte! Kein "normaler" Mensch wird diese Leistung über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten können. Mit kameradschaftlichem Gruß Olli _________________________________________________ Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit. | |||||
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Autor | Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen | 674324 | |||
Datum | 26.03.2011 07:08 | 12427 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Lars Konrad Bei Tauchern in Panik sind zum Teil schon bis zu 150 l/min festgesteltt worden Könnte hier, ausser der hyperventilationsähnlichen Atmung, auch der Umgebungsdruck eine Rolle gespielt haben? Wenn sich der Taucher nur in einer Tiefe von 10m (= 2 Bar Umgebungsdruck) befunden hat, würde sich die reine "Luftmenge" ja verdoppeln. Ergo hätte er einen Luftverbrauch bei normaldruck von 75l/min gehabt. Mit kameradschaftlichem Gruß Olli _________________________________________________ Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit. | |||||
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Autor | Fran8k E8., Viskafors / Västra Götaland | 674359 | |||
Datum | 26.03.2011 14:42 | 12086 x gelesen | |||
je nach Anstrengung variieren diese Werte massiv. Zu Zeiten meiner betriebsmedizinischen Ausbildung bei der BF Hannover sind wir mal die Werte durchgegangen, die einige BF'ler an der "endlos Leiter" erreicht haben. Da gibt es massive Abweichungen auch unter den Profis. Alleine wenn Du Dich ein bisschen verschluckst und hustest, dann verschwendest Du schon Luft, die Deinem System fehlt und in keiner Berechnung auftaucht. Atemfrequenzen von 40 und mehr sind unter Maximalanstrengung nicht selten. Der für mich schönste Beruf der Welt hat wieder Perspektiven. | |||||
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Autor | Lars8 K.8, Lüneburg / Niedersachsen | 674421 | |||
Datum | 27.03.2011 08:18 | 12020 x gelesen | |||
Geschrieben von Oliver RolandKönnte hier, ausser der hyperventilationsähnlichen Atmung, auch der Umgebungsdruck eine Rolle gespielt haben? Hallo Oliver Angeban zur Tiefe gab es leider nicht, der Luftverbrauch wurde aber bei einem Taucher festgestelt, der unbeabsichtig unter das Eis eines teilzugefrorenen Sees geriet und keine Leinensicherung hatte. Da er in Panik versucht hat, einen Ausweg nach Oben zu finden gehe ich davon aus, dass er sich direkt unter der Oberfläche befunden hat. Der Taucher starb übrigens an Luftmangel und hatte diesen hohen Luftverbrauch vermutlich unter akuter Todesangst! Grüße aus Lüneburg, Lars Alles natürlich nur meine persönliche Meinung! www.feuerwehrtaucher-lueneburg.de | |||||
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