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Thema | Gedanken zu Japan | 7 Beträge | |||
Rubrik | Sonstiges | ||||
Autor | Alex8and8er 8P., Bonn / NRW | 672617 | |||
Datum | 16.03.2011 16:36 | 4093 x gelesen | |||
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, gestern habe ich mich hier im Forum an einer Diskussion beteiligt, die sich um die Frage drehte, was die Freiwillige Feuerwehr in Deutschland angesichts einer Kernschmelze hierzulande tun könne und müsse. Heute habe ich mir zum ersten mal bewußt Bilder aus Japan angeschaut. Ich gebe zu, dass ich mich bis heute diesen Bildern verweigert habe, weil mir auch ganz ohne visuelle Reize klar ist, dass dort der Abgrund klafft. In Zeitungen, im Netz, im Fernsehen sind mir die vielen Menschen aufgefallen, die als Soldaten, Feuerwehrleute, Polizisten oder Zivilisten helfen, wo es nur geht. Und ich dachte automatisch an diejenigen, die in Fukushima eine wahre Herkulesaufgabe, ein Himmelfahrtskommando auf sich genommen haben. Sie wissen wahrscheinlich nur zu genau, was sie da tun; hoffen, dass sie das Allerschlimmste noch verhindern können und gehen dabei mit Sicherheit über die Grenzen ihrer Belastbarkeit weit hinaus. Sie setzen ihre Gesundheit nicht nur auf's Spiel, sondern werden sie mittel- oder langfristig verlieren, einige sogar ihr Leben. Vielleicht wissen sie nicht mal, wie es ihren eigenen Familien, ihren Freunden geht. Oder die, die in den Hinterlassenschaften von Erdbeben und Tsunami immer noch nach Opfern suchen, furchtbarste Bilder ertragen müssen: Wie schaffen sie es dabei, nicht selber durchzudrehen ? Auch die Helfer haben kaum noch etwas zu essen oder zu trinken und dürften ein Stündchen Schlaf als Luxus betrachten... Was mag in ihnen vorgehen ? Dann fiel mir ein, wie oft wir hier darüber sehr leidenschaftlich debattieren, ob ein Löschfahrzeug nun einen Eimer Wasser mehr oder weniger mitführen sollte. Oder ob es wirklich unsere Aufgabe ist, abgefallene Äste einzusammeln. Mir wurde klar, wie bequem unsere Hängematte immer noch ist. Dass uns (vielleicht mit Glück) annähernd Vergleichbares seit 1945 erspart geblieben ist. Und wie oft auch ich schon fluchte, weil nachts um Drei bei leichtem Schmuddelwind jemand einen Container angezündet hatte. Wie ich Ölspuren schon immer gehasst habe. Ich möchte hier nicht als Moralapostel auftreten oder Tugenden wecken. Aber ich möchte hier einfach dokumentieren, dass ich in diesen Tagen ganz besonders an die denke, die angesichts der Apokalypse eben nicht wegrennen. Sondern dableiben und sich gegen das Schicksal mutig stemmen. Ihnen zolle ich den höchsten Respekt, der mir möglich ist. Jan Südmersen hat in einem sehr plastischen Text einmal zum Schluß die Frage gestellt: "Denkt Ihr auch einmal an uns ?" Ich fand diesen Text damals so mutig wie treffend. Und jetzt sage ich ganz schlicht: Ich denke an Euch, Ihr namenlosen Helden von Japan. Jeck, loss Jeck elans... | |||||
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Autor | Joha8nne8s M8., Marburg / Hessen | 672620 | |||
Datum | 16.03.2011 16:43 | 2512 x gelesen | |||
Dem kann ich mich nur kommentarlos anschließen. Besonders denke ich an die 50 verbliebenen Personen, die das AKW Fukushima noch retten wollen und hoffe gleichzeitig, dass es ihnen noch gelingen wird. MkG Johannes Bitte beachte: Alle in diesem Post enthaltenen Inhalte und Ansichten stellen alleine meine eigene Meinung dar und nicht die Meinung meiner Feuerwehr. | |||||
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Autor | Patr8ick8 H.8, München / Bayern | 672621 | |||
Datum | 16.03.2011 16:49 | 2455 x gelesen | |||
Dem kann ich mich auch nur anschließen. | |||||
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Autor | Linu8s D8., Thierstein / Bayern | 672634 | |||
Datum | 16.03.2011 17:28 | 2453 x gelesen | |||
Ich denke, so ein Verhalten - einen Schaden einer großen Menschenmenge unter Einsatz der eigenen Gesundheit verhindern zu versuchen - zeigt einen wahren Helfer, sei er nun Feuerwehrler, RDler, Zivilist oder Kernphysiker. Niemand, der diesen Helfergedanken nicht hat, könnte den m.E. dafür nötigen Tunnelblick aufbringen. MfG (Mit fränkischen Grüßen) Linus (Ach ja: Wenn ich etwas schreibe, tue ich dies nach bestem Wissen und Gewissen - was nicht heißen soll, dass es auch wirklich richtig sein muss.) | |||||
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Autor | Cars8ten8 K.8, Hambühren LK Celle / Niedersachsen | 672645 | |||
Datum | 16.03.2011 18:42 | 2339 x gelesen | |||
Hallo Alexander, mir gingen heute ganz ähnliche Gedanken durch den Kopf, daher für deinen Text vollste Zustimmung. Wenn man bedenkt, dass die Russen damals eine komplette Armee (vermutlich nicht ganz aus Freiwilligen bestehend) geopfert haben, um den Unglücksreaktor in Tschernobyl zu löschen und hier ganze 50 Mann diesem Himmelfahrtskommando gegenüberstehen, werden unsere täglichen Sorgen hier so winzig klein...... Viele Grüße an den Rhein, Carsten Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen;-) | |||||
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Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 672675 | |||
Datum | 16.03.2011 21:41 | 2107 x gelesen | |||
Du hast recht. Angesichts solcher apokalytischen Lagen sollten wir mal überdenken ob wir weiter über Luxusprobleme jammern müssen. Und wie viele Kameraden hier es schon gesagt haben: Denken wir als Feuerwehr'ler an unsere Kameradden in japan - sei es Feuerwehr, Zivilschutz etc. die gerade ihr Leben und Ihre Gesundheit auf das Spiel setzten um Anderen zu helfen. Mich schaudert es zu wissen, dass Viele dabei Ihre Gesundheit und auch Ihr Leben verlieren werden. Fazit - in der technischen Sicherheit keine Kompromisse akzeptieren - nur das Beste, egal wieviel es kostet. ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund... | |||||
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Autor | Domi8nic8 W.8, Bad Berka, 99735 Nohra / Thüringen | 672683 | |||
Datum | 16.03.2011 22:07 | 2125 x gelesen | |||
Das was die Japanischen Helfer leisten verdient meinen Größten Respekt. Egal wie oft man Erdbebenszenarien übt, die Wirklichkeit kann man nicht üben. Und das was hier alles aufeinander getroffen ist, hat sich nie jemand vorstellen können. Selbst wenn diese Katastrophe einmal vorüber ist, wird es noch Jahre dauern bis die Menschen in Japan und die Helfer das verarbeitet haben, wenn das überhaupt möglich sein wird. Hut ab vor den Einsatz der 50 zig Mitarbeitern, die versuchen das Inferno im AKW zu verlangsamen. Ich hoffe und bete das Ihr Einsatz nicht vollkommen um sonst ist. Mit kameradschaftlichen Gruß Dominic Wenkel FFw Bad Berka, FFw Nohra | |||||
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