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Thema | Umfang der Ausbildung 'Absturzsicherung' auf Standortebene | 11 Beträge | |||
Rubrik | Ausbildung | ||||
Autor | Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen | 631780 | |||
Datum | 30.06.2010 17:28 | 6114 x gelesen | |||
Hallo, wir sind gerade dabei eine Ausbildung auf Standortebene zum Thema "Absturzsicherung" aus zu arbeiten. Nach Studium der verschiedensten Unterlagen, der Hinweise/Richtlinien (EUSR, Hinweise HLFS, AGBF, etc.), der Literatur (Ecomed, verschiedene Handout´s von FF/BF/THW) stellt sich mir immer noch die Frage nach dem richtigen Umfang der Schulung. Momentan planen wir grob nach den Hinweisen der EUSR mit 27 Unterrichtseinheiten. Die Inhalte sind bis auf zwei Punkte gleich: 1. Der Punkt "Selbstretten" wird nur minimal angerissen (wird bereits seit einigen Jahren 1. im Jahr beübt) 2. Der Punkt "Retten" wird um das Thema "Retten nach Sturz in PSAgA" erweitert, da wir im Werk (Werkfeuerwehr) diese Aufgabe mit übernehmen sollen. Nach Abschluß der Ausbildung ist für jeden Teilnehmer ein Fortbildungs-/Übungsaufwand von 6-8 Std. pro Jahr angedacht, um das ganze zu festigen und zu routinieren. Liegen wir mit diesem Ansatz realistisch im "Soll"? Wie sind die Erfahrungen bei euch? Sind "sichere" Abläufe nach der Schulung/Wiederholung gegeben oder ist der Ansatz zu niedrig/hoch? Danke schon mal für eure Infos! Mit kameradschaftlichem Gruß Olli _________________________________________________ Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit. | |||||
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Autor | Sven8 B.8, Peine / Niedersachsen | 631930 | |||
Datum | 01.07.2010 13:43 | 3831 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Oliver Roland Die Inhalte sind bis auf zwei Punkte gleich: Richtig, bzw. ich persönlich halte "Selbstretten" auf die herkömmliche Weise mit Haltegurt und Feuerwehrleine schlicht für unrealistisch und jede Beübung dieses Verfahrens für glatte Zeitverschwendung, Diskussionen dazu gab es ja auch hier im Forum genug. Geschrieben von Oliver Roland Nach Abschluß der Ausbildung ist für jeden Teilnehmer ein Fortbildungs-/Übungsaufwand von 6-8 Std. pro Jahr angedacht, um das ganze zu festigen und zu routinieren. Von so einem Zeitansatz muss man sicherlich ausgehen, um das einigermaßen sicher zu vermitteln. Geschrieben von Oliver Roland Wie sind die Erfahrungen bei euch? Ausbildung in Kleingruppen durchführen. Selbst dann ist ein Ausbildungsabend mit zwei bis drei Stunden zu wenig, um zu erreichen, dass ein FA das innerhalb des nächsten Jahres sicher anwenden kann, bis das Thema erneut auf dem Dienstplan steht. Geschrieben von Oliver Roland Sind "sichere" Abläufe nach der Schulung/Wiederholung gegeben oder ist der Ansatz zu niedrig/hoch? Ich denke aus eigener Anschauung, dass der geplante Ansatz von sechs bis acht Stunden bestimmt realistisch ist, um eine gewisse sichere Anwendung durch die FA zu erreichen. Einmalig zwei Stunden pro Jahr reichen für eine auch nur einigermaßene Ausbildung nie aus, und gerade bei dieser sicherheitsrelevanten Sache kann man sich keine Fehler erlauben. Ergo richtig intensiv ausbilden. Die Ausbilder müssen dabei in dem Thema topfit sein, bei uns bilden beispielsweise BF-Angehörige aus unseren Reihen aus, die Höhenrettungsausbildung haben. Das hat natürlich nicht jede Wehr, ist etwas "Luxus". Mindestens jedoch sollten Ausbilder eine entsprechende Schulung an ihrer LFS haben, in Nds. gibt es Seminare "Fortbildung Absturzsicherung" an der LFS. Unser ehemaliger Zugführer, mittlerweile in der Altersabteilung, war im Rahmen seiner HA-Tätigkeit bei einer WF auf Lehrgängen in Leipzig, weiß jetzt nicht mehr genau, ob das Angebote einer Firma waren, die Abstusi-material verkauft. Noch eine persönliche Anmerkung: Ich bin auf dem Gebiet kein Fachmann, schätze dies aber als Ausbildungsleiter einer FF so wie geschrieben ein. Nebenbei wundert es mich auch nicht, dass Du seit gestern auf die Frage noch keine Antwort erhalten hast, es besorgt mich aber zutiefst ...... MkG, Sven | |||||
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Autor | Andr8eas8 T.8, Sinzig / Rheinland-Pfalz | 631943 | |||
Datum | 01.07.2010 14:13 | 3507 x gelesen | |||
Hallo Oliver, bei uns wird das Thema Absturzsicherung nicht auf Gemeindeebene ausgebildet. Wir besuchen dafür den entsprechenden Lehrgang an der LFKS in Koblenz. Dieser hat als Stundenansatz 24 Stunden in drei Tagen und ist wirklich sehr lehrreich. Denke im Vergleich liegt ihr mit eurem Ansatz sicher schon mal recht gut. Darüber hinaus übt das ausgebildete Personal dann auf Standortebene, da finde ich euren Stundenansatz ebenfalls gut. Am wichtigsten ist dabei sicherlich wie Sven geschrieben hat, dass die Ausbildung in Kleingruppen passiert. Mir würden mehrere Sondertermine das Jahr über verteilt vorschweben, wo eine kleine Anzahl an Teilnehmern an verschiedenen Objekten üben kann. Schwierig dabei ist sicher die fachliche Anleitung sicherzustellen, Angehörige einer Höhenrettungsgruppe sind da natürlich ein Glücksgriff. Möglichkeit eines Ausbilderlehrganges wäre zum Beispiel an der BKS Heyrothsberge, die einen entsprechenden (Kreis-)ausbilderlehrgang Absturzsicherung anbietet. In Sachsen-Anhalt läuft die Ausbildung dann meines Wissens nach auf Kreisebene. Gruß Andreas | |||||
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Autor | Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen | 632018 | |||
Datum | 01.07.2010 20:40 | 3436 x gelesen | |||
Hallo Sven, zuerst Danke für die Antwort! Dann noch einige Fragen ;-) Geschrieben von Sven Bössel Die Ausbilder müssen dabei in dem Thema topfit sein.... Ja, das glaube ich auch. Und da liegt meiner Ansicht nach das größere Problem. Wir haben zwei Kameraden die den "Multiplikatoren"-Lehrgang an der HLFS in Kassel besucht haben. Leider dauert dieser "Ausbilderlehrgang" auch nur 3 Tage (24 UE). Höhenretter haben wir leider keinen in greifbarer nähe..... Wir (Ausbilder-Team) haben uns mit den verschiedensten Literaturen nochmals fit gemacht, mehrmals Abgesprochen, Lehrziele vereinbart, ...... Aber die große praktische Erfahrung fehlt. Wir hoffen trotzdem eine gute Ausbildung ab zu halten. Die Ausbildungspräsentationen (Theorie) hab ich durch einen Bekannten (Höhenretter) gegenprüfen lassen und sind so weit i.O. Jetzt aber entlich die Fragen: Welche Qualifikationen siehst du / seht Ihr als Multiplikator als notwenig/sinnvoll an? Wieviele Ausbilder (wir rechnen mit 3 bei 8 Teilnehmern) sollten den Praxisteil begleiten? Danke nochmals Mit kameradschaftlichem Gruß Olli _________________________________________________ Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit. | |||||
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Autor | Oliv8er 8R., Wettenberg / Hessen | 632019 | |||
Datum | 01.07.2010 20:44 | 3280 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Andreas Trog Möglichkeit eines Ausbilderlehrganges wäre zum Beispiel an der BKS Heyrothsberge, die einen entsprechenden (Kreis-)ausbilderlehrgang Absturzsicherung anbietet. In Sachsen-Anhalt läuft die Ausbildung dann meines Wissens nach auf Kreisebene. Dies ist in Hessen in etwa analog. An der Hessischen Landesfeuerwehrschule wird ein entsprechender Lehrgang angeboten. Hier nennt sich das ganze nur nicht Kreisausbilder sondern Multiplikator. Aber es sind eben nur 3 Tage und danach dürfen/müssen die Jungs ihr wissen weiter geben. Ich Frage mich da ob ein Fehlermanagement überhaupt machbar ist? Mit kameradschaftlichem Gruß Olli _________________________________________________ Alle Angaben stellen meine persönliche Meinung dar und sprechen nicht für meine Organisation/Einheit. | |||||
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Autor | Andr8eas8 T.8, Sinzig / Rheinland-Pfalz | 632021 | |||
Datum | 01.07.2010 20:54 | 3237 x gelesen | |||
Ich finde drei Tage für eine Multiplikator schon eng bemessen, mehr Ausbildung hatte ich ja auch nicht und ich darf nicht ausbilden. Ich denke den eigentlichen Aufbau einer Sicherungskette kann man schon vielleicht vermitteln, aber gerade beim Thema Rettung oder Sichern eines Patienten muss man schon Sattelfest sein. Der Lehrgang an der BKS dauert dahingegen fünf Tage und dort wird auch die Rettung eines in die PSA gestürzten FA geübt. Gruß Andreas | |||||
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Autor | Sven8 B.8, Peine / Niedersachsen | 632079 | |||
Datum | 02.07.2010 08:50 | 3160 x gelesen | |||
Hallo Oliver, Geschrieben von Oliver Roland Welche Qualifikationen siehst du / seht Ihr als Multiplikator als notwenig/sinnvoll an? GF-Qualifikation und euren Multiplikatorenlehrgang sowie sichere Handhabung der vorhandenen Abstusi-Ausrüstung durch die entsprechenden Personen. Also diese befassen sich vor der Ausbildung intensiv mit dem Gerät und den vom Hersteller beigefügten Unterlagen ("Betriebsanleitung") und proben miteinander, bis sie es so drauf haben, dass sie es sicher vermitteln können. Geschrieben von Oliver Roland Wieviele Ausbilder (wir rechnen mit 3 bei 8 Teilnehmern) sollten den Praxisteil begleiten? Mindestens zwei, drei ist also o.K.. MkG, Sven | |||||
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Autor | Andr8eas8 T.8, Sinzig / Rheinland-Pfalz | 632092 | |||
Datum | 02.07.2010 09:32 | 3342 x gelesen | |||
Geschrieben von Sven BösselGF-Qualifikation und euren Multiplikatorenlehrgang sowie sichere Handhabung der vorhandenen Abstusi-Ausrüstung durch die entsprechenden Personen. Also diese befassen sich vor der Ausbildung intensiv mit dem Gerät und den vom Hersteller beigefügten Unterlagen ("Betriebsanleitung") und proben miteinander, bis sie es so drauf haben, dass sie es sicher vermitteln können. Ich denke Sven hat da eine gute Lösung zusammengefasst. Wobei ich bei der HLFS nur den normalen Absturzsicherungslehrgang gefunden habe und keinen speziellen Multiplikatorenlehrgang. Oder ist das der gleiche Lehrgang? Geschrieben von Sven Bössel Geschrieben von Oliver Roland An der LFKS waren es für 12 Teilnehmer auch beim praktischen Teil immer 3 Ausbilder an drei verschiedenen Stationen wo dann jeweils ein FA im Vorstieg und ein FA als Sicherungsmann gearbeitet hat. bzw. noch ein dritter zur Unterstützung (Seilführung am Rucksack). Wenn also möglichst durchgehend gearbeitet werden soll und nicht die Leute nur zuschauen, dann würde ich auch pro 2-3 Teilnehmer einen Ausbilder für den praktischen Teil einplanen. Gruß Andreas | |||||
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Autor | Chri8sti8an 8F., Fürth / Hessen | 632098 | |||
Datum | 02.07.2010 09:43 | 3170 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Andreas Trog Wobei ich bei der HLFS nur den normalen Absturzsicherungslehrgang gefunden habe und keinen speziellen Multiplikatorenlehrgang. Oder ist das der gleiche Lehrgang? das ist der Lehrgang. Den gibts auch mit anderem Zeitansatz in manchen Landkreisen, die dürfen dann nicht multiplizieren sonder nur dividieren ;-) Ich lass mich überraschen, ich darf das mit nem Kameraden im August besuchen... Viele Grüße Christian Meine Meinung und nicht die meiner Feuerwehr! besucht die Feuerwehr Steinbach "Die Feuerwehrmannschaft hat sich für ihre Verrichtungen gut einzuüben, so daß jedes einzelne Mitglied sämmtliche ihm zugewiesene Arbeiten mit der nöthigen Sicherheit und Kennntniß ausführen kann" (Übungsbuch, Dienst- und Sanitätsvorschriften für Feuerwehren im Großhergzogtum Hessen, 1891) | |||||
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Autor | Andr8eas8 T.8, Sinzig / Rheinland-Pfalz | 632101 | |||
Datum | 02.07.2010 09:51 | 3128 x gelesen | |||
Hallo Christian, Geschrieben von Christian Fleschhut das ist der Lehrgang. Den gibts auch mit anderem Zeitansatz in manchen Landkreisen, die dürfen dann nicht multiplizieren sonder nur dividieren ;-) Ok, danke. Das hätte ich jetzt nicht gedacht wenn ihr nicht von Multiplikatoren gesprochen hättet, da in der Lehrgangsbeschreibung und in den Lernzielen nur was von "soll sicher im absturzgefährdeten Bereich arbeiten können und sich und andere sichern" steht und nichts von Ausbildung von anderen. Geschrieben von Christian Fleschhut Ich lass mich überraschen, ich darf das mit nem Kameraden im August besuchen... Viel Spaß, bei uns hat der Lehrgang wirklich sehr viel Spaß gemacht :-) Gruß Andreas | |||||
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Autor | Lars8 K.8, Lüneburg / Niedersachsen | 632124 | |||
Datum | 02.07.2010 11:03 | 3304 x gelesen | |||
Geschrieben von Andreas TrogWobei ich bei der HLFS nur den normalen Absturzsicherungslehrgang gefunden habe und keinen speziellen Multiplikatorenlehrgang. Oder ist das der gleiche Lehrgang? Ich habe vor zwei Wochen den Lehrgang an der LFS Celle besucht, ebenfalls 3 Tage/24 Unterrichtsstunden. Aussage dort: Um als Multiplikator am Standort tätig zu werden, wären nach den EUSR-Richtlinien noch weitere 8 (?) Stunden erforderlich. Diese werden aber nicht angeboten und ist für die Zukunft auch nicht geplant, zumindest nicht in Niedersachsen. In der Praxis wird es dann wohl so aussehen, dass man auch bereits nach dieser Fortbildung von 3 Tagen am Standort das Thema Absturzsicherung ausbilden wird. Grüße aus Lüneburg, Lars Alles natürlich nur meine persönliche Meinung! www.feuerwehrtaucher-lueneburg.de | |||||
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