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ThemaBrandschutz in Landschulheimen6 Beträge
Rubrikvorbeug. Brandschutz
 
AutorRalf8 H.8, Seebach / Baden-Würrtemberg629446
Datum14.06.2010 15:135503 x gelesen
Hallo zusammen!

Letztes Wochenende war ich auf einer Geburtstagsfeier eines guten Bekannten. Er hatte dafür ein Gebäude angemietet welches überwiegend für Landschulheimaufenthalte verwendet wird.
Als ich das Haus betreten hatte, habe ich mal aus neugierde eine Besichtigung auf eigene Faust gemacht, dabei konnte ich das Feuerwehrauge nicht schließen. Zum Haus: es ist ein altes, Umgebautes und renoviertes (könnte aber mal wieder einen Eimer Farbe vertragen) Bauernhaus, mit einem Flachdachanbau in dem der Speisesaal untergebracht ist. Die Schlafräume sind auf zwei Etagen verteilt, im Erdeschoss befindet sich die Küche, Speisesaal und Haustechnik. Die Treppe zwischen den oberen beiden Etagen, ist Bauernhaustypisch, aus Holz, die die nach unten zur Küche führt aus Metall mit Holzstufen.
Gesehen habe ich dann folgendes: auf jeder Etage war ein ABC Löscher mit 6kg zusätzlich neben der Tür zur Küche hing ein ABF-Löscher 3liter. Die Zufahrt ist sehr schmal. Man könnte mit einem LF anfahren, aber dann nicht damit arbeiten, weil man keine Gerätschaft entnehmen kann. Eine Stellfläche für eine DL gibt es nicht. Mehr war da nicht. Nach Auskunft des "Geburtstagskindes" (der alte Sack ;-)) ist das Heim zu 95% des Jahres ausgebucht, der Träger ist die Kirche. Das Heim ist für ca. 40 Personen ausgelegt und steht in Baden Würrtemberg.

Meiner Meinung nach müßte dort mehr Löscher sein, sowie Rauchmelder, Kennzeichnung der Fluchtwege (ach ja, alle Türen gehen nach innen auf!), Rauchabzug, Hausalarm evtl noch Wandhydranten hin.

Was meint ihr?

Oder bin ich zu ängstlich?

Mkg
Ralf Haas, Seebach (Baden)


"Drum grüß´ ich Dich, mein Badnerland....."

"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind." -Albert Einstein (1879-1955)

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AutorFran8z-P8ete8r L8., Hilpoltstein / Franken (Bayern)629478
Datum14.06.2010 16:523959 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Ralf HaasMeiner Meinung nach müßte dort mehr Löscher sein, sowie Rauchmelder, Kennzeichnung der Fluchtwege (ach ja, alle Türen gehen nach innen auf!), Rauchabzug, Hausalarm evtl noch Wandhydranten hin.
Ja, und sprinklern. Ferner Rettungsschläuche, Sauerstoffreduktionsanlagen und zusätzlich eine Nutzungsuntersagung aussprechen. Sicherheitshalber kann man noch alle Hohlräume des Gebäudes ausbetonieren, dann ist eine Nutzung und somit eine Brandentstehung ausgeschlossen. (SCNR!)

Spaß beiseite.
Es ist schön, dass sich der eine oder andere Feuerwehrs über vorbeugenden (baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen) Brandschutz Gedanken macht, aber dann bitte richtig, zielführend und der Reihe nach. Es bringt nix, mit dieser Minimalbeschreibung rumzuspekulieren.
Wenn das Forum eine Fachbeurteilung abgeben soll und nicht nur wie so oft gerngetätigte Mutmaßungen (bzw. brandschutztechnische Scheißhausparolen) verbreiten soll, dann benötigt man bitte noch einiges an anderen Informationen, die da wären:
- Baujahr
- Pläne (Grundrisse, Schnitte)
- Baugenehmigungsbescheide, Änderungsbescheide, Abnahmebescheide
- Brandschutzkonzepte, sofern vorhanden
- Informationen zu Nutzungsänderungen
... (weiteres je nach Auswertung der angegebenen Unterlagen)
Dann empfiehlt sich neben einer Ortsbegehung nach der Soll-Feststellung der Soll-Ist-Vergleich, ist dienlich für definitive Aussagen.

Zur ersten Selbsteinschätzung empfiehlt sich keinesfalls das Forum sondern die Lektüre der jeweiligen Landesbauordnung. (Tja, selbst ist der Feuerwehrmann ;-))

Zu 2 Punkten noch etwas anderes:
Was sollen dort Wandhydranten??? Herr und Frau Staatsbürger, er/die dort eine Laienlöschtätigkeit übernehmen will/soll, hat in der Regel keine Schutzausrüstung und keinen PA. Bekanntermaßen beendet der Wandhydrant seine Wasserlieferung, wenn wenn der Wasserversorger nix mehr liefert. Dann machen Herr und Frau Staatsbürger, ausgerüstet mit Birkenletten und Schießer Feinripp, schon lange keinen Zucker mehr, weil ihnen der Brandrauch fatal zugesetzt hat. Fazit: Entweder man bekommt den Entstehungsbrand mit einem handhabbaren Feuerlöscher (i.d.R. 6l) aus, oder alles andere ist ein Fall für die Jungs und Mädels mit Blaulicht. Sinn macht der Wandhydrant in Industriehallen mit unterwiesenem Personal und einer definierten raucharmen Schicht, aber bitte nicht als Selbsthilfegerät in Schulen, Krankenhäusern, Kindergärten, Heimen oder Beherbergungsbetrieben. Leider werden die Gummiwürste immer noch aus Unwissenheit von Nachweiserstellern konzeptiert oder unsinnig als Letzternotnagelichweißnichtmehrweiterkompensation gerne von Baubehörden beauflagt. Die denken übrigens in der Regel nicht an den technischen Aufwand zur Trennung vom Trinkwassernetz, der oft in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.
Ich nutz so ein ausgemustertes Teil zum Gartengießen, das ist sinnvoller als ein nutzloses oder gefährdendes Rumhängen in o.g. Gebäuden.

Noch kurz zur Türaufschlagsrichtung: Die wird in Fluchtrichtuing aufschlagend in der Regel dort vorgegeben, wo größere Personenzahlen auftreten (z.B. Versammlungsstätten) und ein Drängeln an der Tür erwartet wird, sodass die Tür nicht mehr geöffnet werden kann. Bei den scheinbar geringen Personenzahlen in der angegebenen Bude wird das wohl nicht zutreffen.

Ansonsten, bitte Infos wie oben angegeben vorlegen, dann kann man qualitative und nicht spekulative Aussagen treffen.

Grüßla,
FP


Der Beitrag stellt meine private Meinung dar und nicht die Meinung der Stellen oder Organisationen, bei denen ich beruflich oder ehrenamtlich tätig bin.

Tue zehn Jahre lang Gutes, und niemand wird es bemerken. Eine Stunde lang Böses getan, und Ruhm ist dir gewiss. - Samurai-Weisheit

Besucht uns unter:
Feuerwehr Hilpoltstein
Frühdefibrillation - Laiendefibrillation im BRK-Kreisverband Südfranken
LFV Bayern - Fachbereich 4: Vorbeugender Brandschutz
Informationen aus dem Fachbereich 4 VB

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AutorGunn8ar 8K., Wüstenrot / BW629479
Datum14.06.2010 17:033792 x gelesen
Ich hatte erst eine Brandschutzbegutachtung mit unseren KBM im Ortsverband


In der Regel halten ich hier 20 bis 40 Menschen auf, zwei Stockwerke und die Treppe ist aus Holz
O Ton so eine Holztreppe brennt in der Regel nicht auf einmal ab und da die Fenster im 2 Stock via Leiter erreichbar sind muss hier keine weiteren Maßnahmen erfolgen


Rettungswege und Fluchtplan muss nicht erstellt werden, Feuerlöscher sind ausreichend
Nicht mal die Vorhanden RWA Anlage muss gewartet oder geprüft werden


Ich war selber erstaunt.


Gunnar Kreidl


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AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner in Troisdorf / NRW physisch, Baden emotional629529
Datum14.06.2010 23:064179 x gelesen
Tach, Post!

Geschrieben von Gunnar KreidlIch hatte erst eine Brandschutzbegutachtung mit unseren KBM im Ortsverband

In der Regel halten ich hier 20 bis 40 Menschen auf, zwei Stockwerke und die Treppe ist aus Holz
O Ton so eine Holztreppe brennt in der Regel nicht auf einmal ab und da die Fenster im 2 Stock via Leiter erreichbar sind muss hier keine weiteren Maßnahmen erfolgen

Rettungswege und Fluchtplan muss nicht erstellt werden, Feuerlöscher sind ausreichend
Nicht mal die Vorhanden RWA Anlage muss gewartet oder geprüft werden

Ich war selber erstaunt.



Ja, sowas hatte ich in meiner aktiven VB-Zeit auch mal. Vorgeschichte war die Begehung einer Schule durch Rektor, Bürgermeister und VB-Lachverständigen (Feuerwehrkommandant). Lt. Protokoll gabs einige Feuerlöscher zu wenig, sonst alles töfte.
Einige Wochen später kam dann die Brandschutzaufsicht vom Landkreis. Deren Protokoll sah dann ein "klein bißchen anders" aus, u.a. durchgängiges Fehlen eines 2. baulichen Rettungsweges in einem Gebäudeflügel, unsachgemäße Brandschottungen etc. pp. In der Folge wurden drei Fachräume sofort stillgelegt und uns rief ein Bürgermeister an, dessen Stimmung irgendwo zwischen "ziemlich ratlos" und "total verzweifelt" war. Nach einer ersten groben Besichtigung unter Berücksichtigung des Protokolls (der Brandschutzaufsicht, nicht des VB-Lachverständigen) musste ich Herrn Bürgermeister leider mitteilen, dass er besser mal auf die Suche nach mehreren hunderttausend Euro geht, falls er die nicht gerade irgendwo rumliegen hat, weil das so grob geschätzt das ist, was er in seine Schule investieren müsse, um sie so halbwegs auf den Stand der (Brandschutz-)Technik zu bringen. Der Bürgermeister war nun ein bißchen traurig und der VB-Lachverständige hat viel über VB gelernt, glaub ich jedenfalls. Leider haben wir den Auftrag dann nicht gekriegt, deshalb weiß ich nicht, was es im Detail gekostet hat. Aber es war garantiert mehr als die paar fehlenden Feuerlöscher, die der VB-Lachverständige ermittelt hatte.


MkG,
Christi@n

-------------------------------------------------
Fumus ignem

- This is my very own opinion... -

Gewinner.... (JuHu - endlich Freizeit)

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AutorRalf8 H.8, Seebach / Baden-Würrtemberg629556
Datum15.06.2010 09:193597 x gelesen
Hallo Franz-Peter,

Geschrieben von Franz-Peter Lössl- Baujahr
- Pläne (Grundrisse, Schnitte)
- Baugenehmigungsbescheide, Änderungsbescheide, Abnahmebescheide
- Brandschutzkonzepte, sofern vorhanden
- Informationen zu Nutzungsänderungen


vielen Dank für deinen doch recht spitz formulierten Beitrag! Zu deinen Forderungen:
Baujahr: ich schätze mal so um 1850.
Baugenehmigung? Baupläne? Statiker? nicht aus dieser Zeit und den Rest kann ich leider nicht auftreiben, da ich keinen Zugang zur Gebäudeverwaltung habe, und das Rathaus vermutlich die Daten an dritte nicht weitergeben wird.

noch kurz zu den Wandhydranten über die du dich so Begativ ausgelassen hast: Ich schrieb evtl. Wandhydrant und nicht muss! Um meine Scheißhausparolen zu rechtfertigen möchte ich erwähnen, das in jedem öffentlichen Gebäude, oder Übernachtungsbetriebe auflagen gemacht werden wie etwa Fluchtwegekennzeichnung oder Rauchmelder (nein, ich meine nicht BMA). Aber anscheinend ist dies hier nicht notwendig, deiner Meinung nach. Meiner Meinung nach aber schon.

Ich geh jetzt Joga machen....

Mkg
Ralf Haas, Seebach (Baden)


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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern629572
Datum15.06.2010 10:283424 x gelesen
Ich habe das gebäude nicht selber gesehen, aber die Ursprungsschilderung klingt nicht gerade beruhigend. Ich hätte spontan Bedenken und vermute durchaus erheblichen Investitionsbedarf.

Gerade das Thema zweiter baulicher rettunsgweg ist nicht zu iunterschäften - ein Thema, das gerade aktuell Kindergärten in Bayern betrifft. Meist nur ein sog. Spielflur zwischen den Gruppenräumen, dazu Brandlasten en masse in Form von Garderoben, Spielzeugen, leicht brennbaren Bastelarbeiten etc. Der Kindergarten meines Sohns bekommt demnächst Fluchtreppen ins Freie aus jeden Gruppenraum.

Immer hinterfragen, wer welche Intentionen hat und wer wem ev. einen Gefallen machen will/muß etc.


..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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 14.06.2010 15:13 Ralf7 H.7, Seebach
 14.06.2010 16:52 Fran7z-P7ete7r L7., Hilpoltstein
 15.06.2010 09:19 Ralf7 H.7, Seebach
 14.06.2010 17:03 ., Wüstenrot
 14.06.2010 23:06 Chri7sti7@n 7P., ein Badner in Troisdorf
 15.06.2010 10:28 Volk7er 7L., Erlangen
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