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ThemaWandeinsturz nach Durchzündung7 Beträge
RubrikEinsatz
 
AutorJürg8en 8K., Nittenau / Bayern540288
Datum02.02.2009 14:174010 x gelesen
Hallo Kameraden,

In Regensburg hat es bei einem Wohnhausbrand vor Eintreffen der Feuerwehr offensichtlich eine Rauchgasdurchzündung gegeben, in dessen Folge eine Trennwand zwischen zwei Wohneinheiten einstürtze und die Nachbarn unter sich begrub.
Leider gab es dabei auch zwei Todesopfer.
Ich dachte bisher, daß bei Rauchgasdurchzündungen eher die Türen Schwachstellen sind und dem Druck der Verpuffung nachgeben. Daß dies aber auch Wände zum Einsturz bringen kann, war mir neu. Ich glaube auch nicht, daß dies nur eine Trockenbauwand war, da es eine Trennwand zwischen zwei Nutzungseinheiten war.

Jürgen


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW540299
Datum02.02.2009 15:092520 x gelesen
Geschrieben von Jürgen KupratIch dachte bisher, daß bei Rauchgasdurchzündungen eher die Türen Schwachstellen sind und dem Druck der Verpuffung nachgeben. Daß dies aber auch Wände zum Einsturz bringen kann, war mir neu.

wir hatten auch schon Aussenwände auf der Straße liegen....


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorJoha8nne8s K8., Braunschweig/Magdeburg / Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt540300
Datum02.02.2009 15:212165 x gelesen
Alles eine Frage des "Bums". Wenn die "Entlastungsöffnungen "Tür/Fenster" nicht ausreichen sucht sich die Druckwelle halt andere Wege.


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AutorStef8an 8J., Birlenbach / Rheinland-Pfalz540301
Datum02.02.2009 15:232245 x gelesen
Die einzige Zahl die ich darüber kenne, wird in der Präsentation der FfB-Karlsruhe mit 0,01234 bar angegeben (aus Versuchen in USA, nehm ich mal an)
Auf der Folgeseite gibt es eine "Schadenstabelle" der Uni Dortmund, die dem Backdraft dadurch eher Tendenz zum Harmlosen verleit.
Sicherlich sind solche Zahlen mit Vorsicht zu geniessen, da man keine Angaben darüber hat, unter welchen Bedingungen diese Kennwerte ermittelt wurden.
Gibt es in diesem Bereich noch andere Zahlen zum Vergleich?

Grüße
Stefan
link FfB


"In Ägypten haben früher 150.000 Leute 35 Jahre lang an einer Pyramide gearbeitet - aber bei uns arbeiten doppelt so viele Leute doppelt so lange allein an der Baugenehmigung." ...Frei nach Dieter Nuhr

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AutorFran8z-P8ete8r L8., Hilpoltstein / Franken (Bayern)540303
Datum02.02.2009 15:392216 x gelesen
Holla,

ist gar nicht so selten und gar nicht so ohne.
Siehe auch in meiner mittelfränkischen Heimat Mittelfranken.
Grundsätzlich ist dieser Fall ein bauordnungsrechtlich zulässiges, hartes persönliches Einzelschicksal. Wohnungstrennwände sind nun mal nicht auf die mechanische Beanspruchung z.B. einer Brandwand bemessen, somit ist ein qualifizierter Deckenanschluss wie z.B. bei der Brandwand nicht grundsätzlich vorgesehen.

Wenn man a bissl rechnet, kommt durchaus Erstaunliches zu Tage.
Angenommene Wand: 5m breit, 2,80m hoch.
Mit dem Durchzündungsdruck möchten mir de Spezialisten etwas helfen, ich nehme mal 0,1 bar an, wobei es IMHO auch 0,3 sein könnte, wenn net noch mehr.

Fläche der Wand: 5 x 2,8 = 14 m²

p = F / A --> F = p x A

0,1 bar = 10.000 Pa = 10.000 N/m²

F = 10.000 N/m² x 14 m² = 140.000 N (14 to)

Wenn also eine Wohnungstrennwand ein VLF 40/10 ;-) aufhalten soll, ....

Ich kann mich selbst an einen Waschmaschinenbrand erinnern, der durch das Wasser aus dem durchschmorten Anschlussschlauch fast gelöscht wurde, der Wasserdampf allerdings Türen und Fenster herausgedrückt hat. Oder an die eingestürzte Treppenraumwand, die wohl durch das ladenseitig an der Wand stehende Schnapsregal und seine Reaktion im Brandfall stark an Festigkeit verlor.

Darum:
Sicherer Häuslesbau = einen Stahlbetonklotz betonieren und überall, wo man ein Zimmer haben will, einfach innen aushöhlen.

Grüßla,
FP


Der Beitrag stellt meine private Meinung dar und nicht die Meinung der Stellen oder Organisationen, bei denen ich beruflich oder ehrenamtlich tätig bin.

Tue zehn Jahre lang Gutes, und niemand wird es bemerken. Eine Stunde lang Böses getan, und Ruhm ist dir gewiss. - Samurai-Weisheit

Besucht uns unter:
Feuerwehr Hilpoltstein
Frühdefibrillation - Laiendefibrillation im BRK-Kreisverband Südfranken
LFV Bayern - Fachbereich 4: Vorbeugender Brandschutz
Informationen aus dem Fachbereich 4 VB

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AutorJürg8en 8K., Nittenau / Bayern540306
Datum02.02.2009 15:581997 x gelesen
Geschrieben von Franz-Peter LösslSicherer Häuslesbau = einen Stahlbetonklotz betonieren und überall, wo man ein Zimmer haben will, einfach innen aushöhlen.
:-) In Australien hatte ich mal so ne Wohnung. Die haben die Zimmer auch einfach aus dem Berg rausgefräst. Sicher auch recht stabil im Brandfall...

Jürgen


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AutorJürg8en 8K., Nittenau / Bayern540314
Datum02.02.2009 16:142040 x gelesen
Geschrieben von Franz-Peter LösslFläche der Wand: 5 x 2,8 = 14 m²

p = F / A --> F = p x A

0,1 bar = 10.000 Pa = 10.000 N/m²

F = 10.000 N/m² x 14 m² = 140.000 N (14 to)

Stimmt, hätte ich auch selbst drauf kommen können. Wenn keine kraftschlüssige Verbindung Wand - Decke da ist, ist keine Garantie für Standfestigkeit gegeben. Und das alles wegen lächerlicher 0,1 bar Überdruck. Krass.


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 02.02.2009 14:17 Jürg7en 7K., Nittenau
 02.02.2009 15:09 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 02.02.2009 15:23 Stef7an 7J., Birlenbach
 02.02.2009 15:21 Joha7nne7s K7., Braunschweig/Magdeburg
 02.02.2009 15:39 Fran7z-P7ete7r L7., Hilpoltstein
 02.02.2009 15:58 Jürg7en 7K., Nittenau
 02.02.2009 16:14 Jürg7en 7K., Nittenau
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