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ThemaMob. Rauchverschluß, war: Warum Anleiterbereitschaft so wichtig ist...3 Beträge
RubrikTaktik
 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW536962
Datum20.01.2009 09:224274 x gelesen
Geschrieben von Michael Reick- die Formulierung "ist durchgebrannt" war eine spontane und umgangsprachliche Formulierung. Tatsächlich (und das sieht man auf dem Bild) ist das Gewebe nicht durchgebrannt.

Geschrieben von Michael Reickein Glasfasergewebe ausgewählt, welches auch noch weitere Anforderungen erfüllen muss (z. B. temperaturbeständige Imprägnierung). Bei allen durchgeführten Brandversuchen mit noch realistischen Bedingungen ist dabei noch kein Gewebe durchgebrannt und noch kein Gewebe hat sich vom Rahmen abgelöst.

Auch diese Gewebe werden bei bestimmten Temperaturüberschreitungen brüchig, gehts da weit drüber oder hält das länger an, erfüllen sie z.B. nicht mehr die gewünschten Festigkeitseigenschaften...


Geschrieben von Michael Reick1. der horizontale Klettverschluss muss beim Einbau entweder offen, wesentlich gealtert oder verschmutzt gewesen sein. Bei Temperaturbeanspruchung müsste er eher verkleben als aufgehen.
2. der Metallrahmen ist ohne Druck nach oben gegen den Türrahmen eingebaut worden (sonst hätte die Verdickung des Gewebes (am Klettband) das Herausrutschen verhindern müssen)
3. die Falte mit dem für größere Türbreiten überschüssigen Gewebe (also vom Einbauer gesehen auf der linken Seite) ist nicht durch den Metallrahmen fest gegen den Türrahmen gespannt sondern hängt lose nach hinten in den Brandraum.


Mögliche Einbauvarianten könnten natürlich eine den Schaden fördernde Rolle spielen... (Ist aber immer gewährleistet, dass "anleitungsgerecht" eingebaut werden kann?)


Geschrieben von Michael ReickIch bleibe jedoch bei meinem Anspruch, dass der mobile Rauchverschluss mehr können muss als nur „an der Rauchgrenze“ eingesetzt zu werden.

hmmm, da wäre ich vorsichtig mit. Klar kann damit ggf. ein weiterer Schaden reduziert werden, stellt sich die Frage, ob man das bei entsprechend konkreten Gefahren nicht direkt besser durch einen ATr mit Rohr geregelt bekommt bzw. ob es eben nicht eher auch Kollegen verleitet sich "zu sehr" darauf zu verlassen (Ausbildungszustand im Durchschnitt in Deutschland!?!)?
Versagt der "Rauchverschluß" nämlich, sei es, weil das Gewebe, die Trägerkonstruktion, oder Teile des Rahmens (der Tür!) nachgeben, dann kanns eine SCHLAGARTIGE Lageverschlechterung für alle davor und darüber geben, auf die dann nicht oder zu spät reagiert werden kann.

Leider fehlt es in Deutschland an ausreichend wissenschaftlichen Versuchen zu solchen Fragen. Wäre ein offenes und weites Betätigungsfeld. Schon mal an die vfdb einen Antrag gestellt?

Insgesamt finde ich es sowohl von der Fw als auch von Dir ausgesprochen positiv, dass offensiv mit dem Fall umgegangen wird, um weitere Aufklärung zu bringen.


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorMich8ael8 R.8, Eislingen/Fils / Baden-Württemberg537211
Datum20.01.2009 22:182172 x gelesen
Hallo,

Klar - Glasfasergewebe und Alufasergewebe hören in ihrer Beständigkeit spätestens dort auf, wo durch den Aufheizvorgang die Schmelztemperatur des Materials erreicht wurde.
Andererseits könnte man mit einer Wasserberieselung (Sprühstrahl) hier die Beständigkeit deutlich erhöhen - genau das wird bei den stationär in Gebäuden montierten, flexiblen Rauchschutzvorhängen auch gemacht, wenn man einen Brandversuch in Anlehnung an eine definierte Feuerwiderstandsprüfung durchführt.

Das von dir angesprochene "schlagartige" Versagen eines Verschlusses (ob mobiler Rauchverschluss, Wohnungseingangstür mit oder ohne Glasfeld, usw.) ist sicherlich immer der kritische Fall. Die Abtrennung des Treppenraumes von der Brandwohnung sollte (soweit Personen sich oberhalb der Brandwohnung aufhalten) daher immer von einem Trupp unter Atemschutz und mit einem Rohr gesichert werden - sofern man diesen Trupp zu der Zeit bereits zur Verfügung hat.
Dass ich mich oberhalb einer Brandwohnung auf nichts verlassen sollte, dürfte klar sein. Aber mir wäre da eine Abtrennung mit zwei Rauchverschlüssen (oben+unten) und ein Trupp mit einem Rohr sehr viel lieber, als nur ein Trupp mit einem Rohr. Wenn der nämlich das falsche tut (z. B. eine Türverglasung zum Brandraum mit Wasser besprüht) oder etwas anderes tut (weil es zu der Zeit viele andere wichtige Dinge zu tun gibt und es da schwierig ist vor einer Tür zu stehen und zu warten, bis diese vielleicht durchbrennt), dann dürfte die Situation noch kritischer werden.

Brandschutzforschung ist mir hierzu nicht bekannt. Es gibt hier wohl viel zu viele verschiedene Konstellationen und derartige Brandversuche sind nicht gerade billig. Und wenn man dann reproduzierbare Versuche durchführen möchte, um einzelne Parameter in ihrem Einfluss zu untersuchen, dann muss man dazu ins Labor gehen. Schaut man sich z. B. die Brandversuche des NIST in Hochhäusern an, dann sieht man, welchen großen Einfluss allein der Wind auf Brände in Gebäuden haben kann. Analog hierzu verhält sich die Brandbekämpfung von außen durch das Fenster - ein Vorgehen, dass ja bereits in der ursprünglichen Diskussion zu Recht sehr kritisch diskutiert wurde.


Gruss!

Michael Reick

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW537215
Datum20.01.2009 22:352071 x gelesen
Geschrieben von Michael ReickEs gibt hier wohl viel zu viele verschiedene Konstellationen und derartige Brandversuche sind nicht gerade billig.

ist mir bekannt, gerade deshalb halte ich bestimmte Sachen in öffentlichem Interesse für besser zu finanzieren, als VB-Themen, wo es wirtschaftliche Interessen gibt...


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mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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 20.01.2009 00:38 Mich7ael7 R.7, Eislingen/Fils Warum Anleiterbereitschaft so wichtig ist...
 20.01.2009 09:22 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 20.01.2009 22:18 Mich7ael7 R.7, Eislingen/Fils
 20.01.2009 22:35 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
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