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ThemaNachtrag: Mit Studium in den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst4 Beträge
RubrikBerufsfeuerwehr
 
AutorRalf8 B.8, Seelze / Niedersachsen507785
Datum05.09.2008 08:284951 x gelesen
Hallo liebes Forum,

vor einigen Monaten hatte ich mich hier erkundigt, ob es möglich ist, mit Studium für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst zugelassen zu werden. Der Tenor war, dass dies wahrscheinlich nicht funktionieren würde.

Ich bin daraufhin von einigen Usern gebeten worden, zu berichten, ob meine Bewerbung Erfolg hatte.

Ja, hatte sie. Ich wurde zum körperlichen Einstellungstest eingeladen. Das ist zwar keine Zusicherung, dass ich im Falle des Erreichens des Vorstellungsgespräches auch eine Zusage bekomme, aber es ist ein erster Schritt.

Anmerken möchte ich noch - nur für den Fall, dass die betreffende BF mitliest - dass dies kein "Experiment" ist, sondern mein sehnlichster Wunsch, mein Hobby zum/zur Beruf(ung) zu machen.



Ralf


Mit kameradschaftlichem Gruß

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AutorJens8 W.8, Heidelberg / Baden-Württemberg507796
Datum05.09.2008 09:142987 x gelesen
Hallo,

freut mich für Dich dass es evt. klappt. Da würde mich aber interessieren warum Du unbedingt in den mittleren Dienst einsteigen möchtest, wieso nicht in den gehobenen ?? - dann hättest Du Dir das Studium ja sparen können und mit einer Ausbildung sicherer und früher bei der BF einsteigen können ...

Gruß


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AutorHans8 F.8, München / Bayern508136
Datum06.09.2008 19:042694 x gelesen
Hallo,
in der Regel wird ja eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt, diese wäre durch das Studium unter Umständen gegeben. Ich persönlich kenne mehrere Mitarbeiter von BF`s welche als Ing. bei verschiedenen Berufsfeuerwehren im mittleren Dienst sind. Soweit ist das zunächst ja auch ok, die Motivation zum Beruf ist vorhanden, eine gute Schul- und Allgemeinbildung auch, soweit wäre ja alles in Ordnung.

Allerdings hat sich in allen Fällen welche ich kenne eher mehr als weniger herauskristallisiert, daß bei diesen Mitarbeitern im Laufe der Jahre die Erwartungen welche an den jeweiligen Berufsalltag und an die übertragenen Arbeiten gestellt werden zum Teil wesentlich höher sind als es ihnen erfüllt werden können.

Erklären lässt sich das dadurch, daß ja nach einem Studium immer davon ausgegangen wird mittelfristig eine Führungsfunktion in der Industrie, Gewerbe oder Verwaltung zu bekleiden.
Im mittleren FW-Dienst allerdings ist die Möglichkeit der "Führung" sehr eingeschränkt, außer nach dem B III Lehrgang. Bis dahin allerdings müssen Arbeiten wie Gerätewart, Gebäudeunterhalt, Fahrzeugpflege, Gartenarbeit im Wachgelände usw. erledigt werden. Für einige Zeit wird das durch die vorhandene Motivation ausgeglichen. Nach 2-3 Jahren allerdings stellen sich diese Mitarbeiter schon die Frage ob sie denn nach dem XY-Studium wirklich zum Schneeräumen, Treppenhaus kehren, Leiterpark reinigen, Unkraut entfernen usw. zur Feuerwehr gegangen sind. Das ganze mit dem Ergebniss der Frustation zum Beruf. Die anfängliche Motivation kann leider nicht immer in der erwarteten Form aufrecht erhalten werden da ja nun nicht jeden Tag ein Dachstuhl brennt, ein LKW umstürzt, Personen aus PKW`s geschnitten werden oder so. Die Kollegen bemerken auch sehr schnell, daß zwar theoretisch die Möglichkeit zur Beförderung zum OBM der HBM als auch der Aufstieg in den gehobenen Dienst besteht, allerdings nur zu einem sehr geringen Teil für alle, man braucht ja nicht 90% HBM und BOI bei der Wehr. Somit kommt die Erkentniss überqualifiziert zu sein, und daß das Studium für den mittleren Dienst eigentlich fürs Miezekätzchen war.

Eine gesunde Handwerksausbildung wäre für den Mitarbeiter im mittleren Dienst als auch für die Dienststelle förderlicher. Dadurch wäre das Verhältniss von Anforderung und Erwartung ausgewogen und die Motivation länger von Bestand.

Diese Erfahrung ist nicht angenommen wie es denn sein könnte, sondern reale Erfahrung meinerseits.


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AutorKlau8s B8., Isernhagen / Nds508155
Datum06.09.2008 21:492515 x gelesen
Geschrieben von Hans FottnerDiese Erfahrung ist nicht angenommen wie es denn sein könnte, sondern reale Erfahrung meinerseits.

Hallo,

zuerst: Dieses Problem höre ich das erste Mal.

Ich war schon erstaunt, in der BF einen Dr, im gehobenen Dienst zu finden, aber einen Ing. im Mittleren Dienst..

Merkwürdig!

Nur das Problem, unterfordert zu sein ist ein wirklich wesentliches.
Es tritt auch beim Mittleren Dienst auf, wenn man sich vor Augen hält, dass wir heute, anders als früher, teilweise Abiturienten im MD haben.

FW-Leute der BF sind ja alle sehr hochwertig ausgebildet für Tätigkeiten, die relativ selten auf sie zukommen.

Der normale Dienst ist der Wachdienst mit Tätigkeiten wie Fahrzeug waschen, Hallen reinigen und Ähnlichem.
Alles wichtige Tätigkeiten, die berufsbedingt gemacht werden müssen.

Ich habe es immer wieder erlebt, dass die Kollegen, die zum Beispiel in der Atemschutz- oder der Strahlenschutzwkst arbeiten diese Tätigkeiten "mit Waffengewalt" verteidigten, weil sie dort gefordert wurden -über das normale Maß hinaus.

Ich glaube, ich schrieb es schon mal, aber ich habe noch nie so glückliche FW-Leute erlebt wie in den Vorbereitungsphasen der Interschutz (Ich war vier Mal dabei und auch ich hatte eine hochwertige Aufgabe - Betreuuung der ausländischen Gäste und Dolmetscherei zu absolvieren.)
Da habe ich mich so richtig hinein gekniet.

Hier konnten die Kollegen (ich lasse hier bewusst die Leistungen der FFw vor, weil das hier um die BF geht) so richtig aus sich heraus gehen, zeigen, was sie drauf hatten - und sie haben Leistungen gezeigt, die mehr als erstaunlich waren.

Es ist allgemein gültige Lehrmeinung, dass eine ständige Unterforderung krank macht.
Man verliert an Selbstvertrauen, wenn man weiß, dass man wesentlich mehr leisten kann - und nicht darf.
Das kann im Extremfall zu Depressionen führen - eine echte Volkskrankheit, die leider immer noch unterschätzt wird - führen.

Nur: Eine Lösung kann ich auch nicht anführen, denn die oben genannten Routinetätigkeiten sind nun mal Teil des Berufes.

Allerdings sind die Aufgaben der Feuerwehren heute gewaltig gestiegen und von der Aus- und Fortbildung her wird da sicherlich das Eine oder Andere abgepuffert.

Was schlimm war, das waren teilweise Vorgesetzte (nicht alle), die ihren Dienst nach Schema "F" und sich wenig Gedanken machten, wie sie ihre Männer besser fordern könnten.

Schema "F" hatte den Vorteil, dass man nicht viel falsch machen konnte, sie agierten nach einem Satz, den ich mal abgewandelt aus der "Die Caine war ihr Schicksal" zitieren möchte.

Dort sagte (sinngemäß, ich habe das Buch jetzt nicht vorliegen) auch ein sehr intellektueller Offizier: " Die (US) Marine wurde von von Genies erdacht, um von Idioten am Laufen gehalten werden zu können!"

Anders ausgedrückt: Halte ich mich an die Vorschriften, dann kann mich keiner rügen.

Ich habe früher als junger Heißsporn Verbesserungsvorschläge eingereicht, bis mir ein WAL in bemerkenswerter Offenheit sagte: "Herr B, wenn sie das schreiben, dann muss ich mich damit beschäftigen, Stellunngsnsnahmen schreiben - UND ICH BIN SAUER!"

So wie ich es mitbekommen habe soll da allerdings ein gewaltiger Paradigmenwechsel eingetreten sein.

Nur, das Problem der ständigen Unterforderung wird nie ganz auszuräumen sein.

Gruß

Klaus


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 05.09.2008 08:28 Ralf7 B.7, Seelze
 05.09.2008 09:14 Jens7 W.7, Heidelberg
 06.09.2008 19:04 Hans7 F.7, München
 06.09.2008 21:49 Klau7s B7., Isernhagen
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