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ThemaZerstörung von Fenstern aktueller Bauweise8 Beträge
RubrikAusbildung
 
AutorGera8ld 8W., Magdeburg / Leonberg / S-A / Ba-Wü488601
Datum09.06.2008 22:557529 x gelesen
Hallo Zusammen,

Vor nicht allzu langer Zeit wurde hier im Forum das Eindringen durch Fensterscheiben in Züge und ICEs diskutiert. Schon damals wurde angeschnitten, dass es auch in Gebäuden zu Problemen bei der Zerstörung von Fensterscheiben kommen kann.

Geschrieben von: Markus Held

Kann man mit der FW-Axt wirklich problemlos von außen ein Zugfenster einschlagen (ich hatte mal im Innenangriff mit einer Kunststoffscheibe das Vergnügen und es war ein harter Kampf)?

Wir hatten nun bei einem Dienstabend die Möglichkeit uns an einem Fenster aktueller Bauart selbst auszuprobieren. Dabei stellte sich ein Angriff mit der Feuerwehraxt als sehr kraft- und zeitaufwendig dar.

Welche Maßnahmen sind zielführender, um aktuelle Fenster für einen Rauch- und Wärmeabzug oder einen Zugang von außen zu öffnen und dabei sicher genug um auch von einer Leiter ausgeführt zu werden?

Die unten verlinkte Seite zeigt die amerikanische Herangehensweise. Allerdings halte ich das Zerstören von Scheiben mittels Trennjäger oder Rettungssäge für zu gefährlich, zumindest was das Arbeiten von tragbaren Leitern aus angeht.

Training - Forcible Entry - Windows

Sind euch schon größere Probleme durch die hohe mechanische Stabilität von Fenstern im Einsatz bekannt geworden? Wie habt ihr sie gelöst? Sind euch Lösungen bekannt, bei denen man aus sicherer Entfernung Fenster öffnen kann und nicht im Scherbenregen beziehungsweise gar in einem Flammenmeer in Folge des Sauerstoffeintritts steht?

Beste Grüße

Gerald


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AutorThor8ste8n S8., Eltingshausen / Bayern488604
Datum09.06.2008 23:105701 x gelesen
Servus,


grundsätzlich sollte man daran denken, nicht in die Mitte der Scheibe zu schlagen. Umso näher an den Rand man schlägt, umso weniger schwingt die Scheibe.

Eine Scheibe mit der FW Axt von der Leiter aus einzuschlagen, halte ich für nicht weniger gefährlich als mit einem Trennjäger zu arbeiten. Da hast du auf jeden Fall kontrolierte Bewegungen ohne großen Schwung.

Hier im Forum wurde auch mal diskutiert, ob man mit einem auf die Steckleiter aufsteckbaren "Dorn" Scheiben von unten zerstören kann (hwk?)

Wir haben bei uns standartmäßig eine Diamantscheibe auf der "Flex" mit der können wir auch Glas schneiden.

Dein Link funt bei mir nicht.


Schönen Gruss

Thorsten Schlotter


--
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AutorJose8f M8., Bad Urach / BaWü488606
Datum09.06.2008 23:176267 x gelesen
Geschrieben von Gerald WiesnerWir hatten nun bei einem Dienstabend die Möglichkeit uns an einem Fenster aktueller Bauart selbst auszuprobieren. Dabei stellte sich ein Angriff mit der Feuerwehraxt als sehr kraft- und zeitaufwendig dar.

yepp, kann schon bei Doppelverglasung ohne Laminatschicht anstrengend sein.


Geschrieben von Gerald WiesnerWelche Maßnahmen sind zielführender, um aktuelle Fenster für einen Rauch- und Wärmeabzug oder einen Zugang von außen zu öffnen und dabei sicher genug um auch von einer Leiter ausgeführt zu werden?

Habe auch lange drüber gegrübelt.
Einrammen mit Leiter und Anspritzen bringeen meist nichts mehr.

Also: Daneben anleitern, Großkalibriges Werkzeug nehmen (Spalthammer mit 3,2 Kilo-Kopf oder noch besser 8-Pfund US-Dornaxt) und dann in einer der oberen Ecken einzuschlagen beginnen. Hände sollten klassisch über dem Axtkopf liegen.


Geschrieben von Gerald WiesnerAllerdings halte ich das Zerstören von Scheiben mittels Trennjäger oder Rettungssäge für zu gefährlich, zumindest was das Arbeiten von tragbaren Leitern aus angeht.

Von der tragbaren Leiter würde ich es zumindest bei heißer Lage nicht ohne weiteres anwenden, weil ich vor der Scheibe arbeiten muß um das Werkzeug zu kontrollieren und damit extrem exponiert gegen Stichflammen bin. Andererseits hast Du bei einen einbruchhemmenden mehrlagigen Systemen keine Chance mehr mit mechanischem Werkzeug.

Geschrieben von Gerald WiesnerSind euch schon größere Probleme durch die hohe mechanische Stabilität von Fenstern im Einsatz bekannt geworden?

Ja, vor ca 2 Jahren ein Brand in einem Juweliergeschäft durch zurückgelassene Kerze, Zugang war durch die Gläser erst nach ca. 45 Minuten möglich.

Geschrieben von Gerald WiesnerWie habt ihr sie gelöst? IIRC habe die Jungs mit Trennschleifer in fliegendem Wechsel (von hinten kamen welche mit neuen Scheiben nach) gearbeitet. Ein Geldtransporter wurde mal mit der Rettungsschere an der Frontscheibe aufgeknabbert, dauerte ähnlich lange.

Geschrieben von Gerald WiesnerSind euch Lösungen bekannt, bei denen man aus sicherer Entfernung Fenster öffnen kann und nicht im Scherbenregen beziehungsweise gar in einem Flammenmeer in Folge des Sauerstoffeintritts steht?


Anfangen würde ich mit Dlk und Einreißhaken. Mit etwas Glück sind die OG-Fenster auch nicht so stark gesichert wie im EG.

Wenn das nicht klappt würde ich mal den Hitzeschutz anlegen und von der Dl aus mit Rettungskettensäge oder E-Trennschleifer testen.

Cobra Cold Cut wär auch noch eine elegante Idee.

Ansonsten: Persönliches Pech: Wer so viel Geld für seine Fenster ausgibt, der sollte die BMA und die Sprinklerung nicht vergessen...

Theoretisch wär es noch möglich THW oder SEK mit einer Zugangssprengung zu beauftragen. Dann sollte man die Möglichkeit aber auch schon im Vorfeld abgeklärt haben.


mit freundlichen Grüßen

Jo(sef) Mäschle



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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg488607
Datum09.06.2008 23:265640 x gelesen
Geschrieben von Josef MäschleAlso: Daneben anleitern, Großkalibriges Werkzeug nehmen...

Ich wäre dafür.
Geht bei Türen und Fenstern.


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau


P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de

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AutorGera8ld 8W., Magdeburg / Leonberg / S-A / Ba-Wü488636
Datum10.06.2008 10:005692 x gelesen
Hi,

Die von mir im Ursprungsposting verlinkte Seite sollte wieder funktionieren. Zumindest geht es zurzeit. Wahrscheinlich konnten deren Server dem großen Ansturm gestern Abend nicht Stand halten. Immerhin besteht die Seite größtenteils aus Videos, in denen verschiedene Fenster mit unterschiedlichen Methoden geöffnet werden. By the way: Ansprechende Sache. Fragt sich nur, warum es so etwas nicht in ähnlicher Form auch für Feuerwehrdeutschland gibt. So von wegen E-Learning....

Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Die Amis haben unter anderem auch einen CO2-Löscher in Kombination mit einer Axt benutzt. Also zunächst die Scheibe "schockgefrostet" und anschließend mit der Axt bearbeitet. Leider mit negativem Ergebnis. Was haltet ihr von dem Ansatz die Scheibe durch thermische Beanspruchung zu zerstören?

Da die Fenster unter Brandeinwirkung auch nur durch das Temperaturgefälle, bedingt durch das ungleichmäßige Aufheizverhalten zwischen Scheibenfläche und abgedeckten Glasteilen im Rahmenbereich, zerspringen, könnte ich mir vorstellen, dass eine kurzzeitige Beflammung von Außen mittels Gasbrenner / Schneidbrenner Erfolg versprechend sein könnte. Ich könnte mir, wenn man diesen Gedanken mal etwas weiter "spinnt“, auch vorstellen diesen Brenner an eine Stange / Einreißhaken zu montieren, so dass ein Arbeiten aus sicherer Entfernung möglich ist.
Allerdings wird man auch dabei nicht um ein "Nachbearbeiten" mittels Axt oder ähnlichem drum rum kommen.


Beste Grüße

Gerald


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AutorOliv8er 8B., Peine / Niedersachsen488659
Datum10.06.2008 11:535626 x gelesen
Guten Morgen,

Geschrieben von Josef MäschleAnsonsten: Persönliches Pech: Wer so viel Geld für seine Fenster ausgibt, der sollte die BMA und die Sprinklerung nicht vergessen...

Eigentlich habe ich stabile Fenster, um Einbrechern das Leben schwer zu machen, kommt in der Regel häufiger vor als das die Feuerwehr um "Einlaß" bittet...;o)

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Oliver


Führen ist die Kunst, Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, dass die dabei entstehende Reibungshitze vom Betreffenden als Nestwärme empfunden wird...

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AutorJose8f M8., Bad Urach / BaWü488664
Datum10.06.2008 12:135694 x gelesen
Geschrieben von Gerald WiesnerDie Amis haben unter anderem auch einen CO2-Löscher in Kombination mit einer Axt benutzt. Also zunächst die Scheibe "schockgefrostet" und anschließend mit der Axt bearbeitet. Leider mit negativem Ergebnis. Was haltet ihr von dem Ansatz die Scheibe durch thermische Beanspruchung zu zerstören?

Nix.

Systeme mit geringem Sicherungsgrad lassen sich auch so zerstören,

bei mehrlagigen Systemen mit Folien und Polycarbonat-Zwischenlagen kommst Du mit der Kälte oder Wärme nicht tief genug rein um eine sinnvolle Wirkung zu erzielen.

Dann würde ich eher versuchen das Fenster über den Rahmen mit dem hydraulischen Türspreizer zu öffnen.


mit freundlichen Grüßen

Jo(sef) Mäschle



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AutorDani8el 8K., Schorndorf / Ba.-Wü.585213
Datum02.10.2009 16:523227 x gelesen
"Theoretisch wär es noch möglich THW oder SEK mit einer Zugangssprengung zu beauftragen. Dann sollte man die Möglichkeit aber auch schon im Vorfeld abgeklärt haben."

Hallole,

wir haben vor kurzem eine kleine Testreihe mit VGS und Isolierglas gemacht. Hintergrund war auch das Thema Eindringen bei drohender Backdraft Gefahr mittels Sprengtechnik, die Ergebnisse konnten sich soweit sehen lassen, es wäre also ohne weiteres möglich.

Gruß Kuni


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 09.06.2008 22:55 Gera7ld 7W., Magdeburg / Leonberg
 09.06.2008 23:10 Thor7ste7n S7., Eltingshausen
 09.06.2008 23:17 Jose7f M7., Bad Urach
 09.06.2008 23:26 Chri7sti7an 7F., Wernau
 10.06.2008 10:00 Gera7ld 7W., Magdeburg / Leonberg
 10.06.2008 12:13 Jose7f M7., Bad Urach
 10.06.2008 11:53 Oliv7er 7B., Peine
 02.10.2009 16:52 Dani7el 7K., Schorndorf
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