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ThemaAus- und Fortbildung für Einsatzfahrten16 Beträge
RubrikAusbildung
Infos:
  • Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten gemäß StVO.
  •  
    AutorProf8. D8r. 8Die8ter8 M.8, Bautzen / Sachsen476383
    Datum10.04.2008 08:2211700 x gelesen
    Liebe Leser des Feuerwehr-Forums,

    wie vielen von Ihnen bekannt ist, engagiere ich mich seit einigen Jahren für das Thema Aus- und Fortbildung bei Einsatzfahrten von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst.

    Dass in der Aus- und Fortbildung der Polizei auch nicht immer alles glatt geht, beweist das folgende Video, das unlängst im SWR Rheinland-Pfalz zu sehen war:

    Video Verfolgungsfahrten

    Es würde mich sehr interessieren, wie Sie als Praktiker, die oft Einsatzfahrten zu absolvieren haben, über die Thematik denken. Dabei halte ich es aus meiner Sicht als Lehrer in einer Polizeihochschule für sehr wichtig, dass gerade Sie aus Ihrer Feuerwehrsicht und damit quasi als Außenstehende kritisch Stellung beziehen können.

    Ich bin gespannt auf Ihre Ansichten.

    Es grüßt Sie herzlich
    Ihr
    Dieter Müller


    Nur wer heil ankommt, kann retten.

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    AutorWern8er 8G., Wernigerode/Harz / Sachsen-Anhalt476389
    Datum10.04.2008 09:1510300 x gelesen
    Sehr geehrter Herr Professor,

    zunächst vielen Dank für den interessanten Link sowie die darin gemachten Anregungen, die ja eine logische Fortsetzung Ihrer Aufsätze in einschlägigen Verkehrsrechtzeitschriften darstellen.

    Leider ist die Ausbildung der Fahrer von Sonderrechts-Kfz im Feuerwehrbereich (zumindest im Sektor der Freiwilligen Feuerwehren) nicht so einfach zu händeln, wie im Bereich der (Berufs-)Polizei.

    Unsere Kraftfahrer z.B. in Sachsen-Anhalt benötigen als Voraussetzung zum Führen von Feuerwehrfahrzeugen neben der entsprechenden Fahrerlaubnis (nur) noch einen Lehrgang zum "Maschinisten Löschfahrzeuge".

    Dieser beinhaltet gemäß (bundesweit geltender) FwDV-2 die "...Befähigung zur Bedienung maschinell angetriebener Einrichtungen und sonstiger auf Löschfahrzeugen mitgeführter Ausrüstung sowie die Vermittlung von Kenntnissen und richtiger Verhaltensweisen, die für die Durchführung von Einsatzfahrten unter Inanspruchnahme von Sonderrechten erforderlich sind."

    Lehrgangsdauer mindestens 35 Stunden.

    Für die Sonderrechtsproblematik sind aber nur 2 Stunden (!) Unterrichtsgespräch (!) vorgesehen (neben weiteren 4 Theoriestunden für StVO/Kolonnenfahrten etc.) .

    Allein diese Lehrgangsdauer wird verdeutlichen, dass darin (neben den ganzen feuerwehrtechnischen Ausbildungsinhalten) die Ausbildung zur Nutzung von Sonderrechten (LEIDER!) nur einen sehr kleinen Umfang hat/haben kann und eine praktische Ausbildung (ebenfalls LEIDER!) nicht stattfindet.

    (Mit Wehmut -bezogen auf das Missverhältnis- erinnere ich mich an meine Einwöchige (!) Fahrausbildung zum Führen von Polizeifahrzeugen im Rahmen meines Studiums im BKA...dort wurde neben viel Theorie auch viel praktische Zeit aufgewendet, um uns auch das Fahren mit Sondersignal "beizubringen")

    Diese Zeit ist im o.a. Maschinistenlehrgang definitiv und wiederum leider nicht vorhanden.

    Unser Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt [auch wenn viele hier immer meinen: Die (wir) in den Vorständen tun nichts, ausser sich mit Orden und Ehrenzeichen zu beschäftigen ! ;-(( ] ist daher seit über einem Jahr dazu übergegangen, den Führern von Feuerwehrfahrzeugen ein von uns organisiertes und initiiertes zusätzliches Fahrsicherheitstrainiung anzubieten, welches auch umfassend genutzt wird, aber (zahlenmäßig) auch nicht ausreichen kann.

    Schön wäre es, wenn jeder Landkreis (denn die Maschinistenausbildung ist i.d.R. Kreisausbildung) solch einen Fahrsimulator haben würde.....träumen darf man ja mal ;-//

    Sie werden aber mit Ihrem behördlichen und finanziellen Hintergrundwissen einschätzen können, dass dies illusorisch ist.

    Die praktische "Ausbildung" im Nutzen von Sonder- und Wegerechten wird daher leider auf die Ebene der örtlichen Feuerwehr "verschoben" bzw. muss dort im "Abgucken-/Nachmachen-Prinzip" erfolgen.

    Gemäß der in meinem BL geltenden Einsatzübunsgrichtlinie dürfen Einsatzfahrten unter Nutzung von Sondersignalen (zum Glück) auch anlässlich Einsatzübungen erfolgen. Allerding schränkt gleiche Richtlinie dies auf das "unbedingt notwendige Maß" ein!
    Und wie solch Übungseinsatz (LEIDER!) auch ausgehen kann zeigt uns nicht nur das traurige Ergebnis aus dem juni 2006 in Wolmirstedt.

    Sie sehen also...im Bereich der (Freiwilligen) Feuerwehren würden wir uns manche Ausbildungsmöglichkeit, wie sie Ihre Studenten (hoffentlich) genießen, auch wünschen.


    Mit kameradschaftlichen Grüßen

    Werner Greif

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    AutorDani8el 8W., Schwäbisch Gmünd / Baden-Württemberg476393
    Datum10.04.2008 09:469921 x gelesen
    Guten Tag Herr Prof. Müller,

    auch ich kann das Gesagte meines Vorredners bestätigen. Bei den freiw. Feuerwehren
    wird beim Lehrgang "Maschinist für Löschfahrzeuge" doch sehr viel Wert (fast nur) auf
    die feuerwehrtechnische Austattung und das Bedienen der Pumpen und Aggregate gelegt.
    Neben den vorgeschriebenen,turnusmässigen Übungsfahrten wird bei uns noch ein
    Fahrsicherheitstraining angeboten. Sicherlich nicht schlecht, aber im Einsatz sieht doch alles etwas anders aus. Hinzu kommt Streß und man bedenke immer: Wir werden fast immer aus Beruf, Freizeitaktivität oder Schlaf herausgerissen und in dem Moment nicht immer absolut
    auf einen Alarm vorbereitet. Bis zum Eintreffen an der Feuerwache wissen wir auch nicht sicher
    ob man fahren muß/ darf! Wer zuerst kommt, faährt. (sofern er d. Fahrerlaubnis/Ausbildung hat)
    Sicherlich würde ein Simulator Verbesserungen bringen, aber auch der kann den zusätzlichen
    Einsatzstreß nicht mit einbeziehen, abgesehen davon dass es kaum finanzierbar wäre!!
    Gerade bei den Feuerwehren (wo es sich ja um LKW'S handelt) herrscht sicher handlungsbedarf,
    denn die meißten bewegen einen LKW fast ausschliesslich bei der Feuerwehr.

    Gruß
    Daniel Weiß


    Feuerwehr. Schnell.Professionell.

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    AutorProf8. D8r. 8Die8ter8 M.8, Bautzen / Sachsen476395
    Datum10.04.2008 09:589982 x gelesen
    Lieber Herr Greif,

    vielen herzlichen Dank für Ihre informative und vor allem ehrliche Antwort. Sie schildern die Lage der Aus- und Fortbildung wirklich eindringlich und ich entnehme Ihrer Antwort ein ernsthaftes Ringen um ein qualitativ hochwertiges Aus- und Fortbildungsmodell, das diesen Namen auch verdient.

    Zu Ihrer näheren Information möchte ich auch noch einen Link auf einen Beitrag des MDR-Magazins "Fakt" einstellen, das sich im letzten Jahr mit der Thematik "Blaulichtunfälle" beschäftigt hat.

    Manuskript zum Filmbeitrag Blaulichtunfälle aus "Fakt" März 2007

    Es wird Sie wie die anderen Kameraden der Feuerwehren aber sicherlich auch interessieren, dass sich der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) dieser drängenden Thematik angenommen hat. Gemeinsam mit Vertretern von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr wollen wir zunächst ein besonderes Fortbildungsmodul für Einsatzfahrer entwickeln, das zum gröten Teil an einem Fahrsimulator stattfindet wie dieser auch im Filmbeitrag des SWR zu sehen ist. Dieses Konzept soll auch schon vorher Gegenstand einer offenen Diskussion während der kommenden Messe RETTmobil in Fulda sein.

    Dazu empfehle ich ebenfalls eine Lektüre des aktuellen DVR-Magazins auf der folgenden Website:

    DVR-Beitrag - Verkehrssicherheit bei Einsatzfahrten

    Ich hoffe auf zahlreiche Besucher des Workshops Nr. 1 auf der RETTmobil, der am 14. Mai von 11 - 15 Uhr unter der Leitung des DVR stattfindet.

    Nachfolgend finden Sie das Programm für den Workshop:

    option=com_content&task=view&id=279&Itemid=138" target="_blank">Workshop auf der RETTmobil 2008

    Sie können mir glauben, dass mir in erster Linie an der Sicherheit der Einsatzfahrer selbst gelegen ist. Dies ist meine vordringliche Motivation bei allen meinen Publikationen in diesem Bereich und ich freue mich immer wieder darüber, wenn es aufgrund meiner Beiträge zu ernsthaften Diskussionen im Ringen um eine Verbesserung der Qualität in der Aus- und Fortbildung kommt.
    Leider ist es um die Ausbildung meiner Polizeistudenten nicht so gut bestellt wie Sie vermuten. Sie haben bei mir erst ab dem aktuellen Studienjahrgang die Möglichkeit, einen obligatorischen sechsstündigen Workshop über die Thematik "Verkehrssicherheit und Rechtsgrundlagen von Einsatzfahrten" zu absolvieren. Dieser ist zwar multimedial ausgestaltet, enthält aber leider - aus Haushaltsgründen - keine Fahrpraxis wie dies allerdings sehr wünschenswert wäre.

    Ihnen, lieber Herr Greif, nochmals vielen Dank für Ihre engagierte Reaktion.

    Es grüßt Sie herzlich
    Ihr
    Dieter Müller


    Nur wer heil ankommt, kann retten.

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    AutorOliv8er 8S., Lilienthal / Niedersachsen476396
    Datum10.04.2008 10:039971 x gelesen
    Moin!

    Den Ruf nach einem gesonderten Führerschein für Einsatzfahrten finde ich aus Sicht der freiwilligen Feuerwehren heikel. Es wird in den nächsten Jahren ohnehin eine Menge Aufwand betrieben werden müssen, ausreichend Kraftfahrer zur Verfügung zu stellen. Mag sein, dass es Örtlichkeiten gibt, in denen ein Umfangreiches Training der Fahrer von Einsatzfahrzeugen nötig ist. Hier sollte aber die örtliche Ausbildung ansetzen und nicht bürokratische Regulierungswut.
    Ein Simmulator für Feuerwehrfahrzeuge ist nur schwer realisierbar, es gibt einfach eine viel größere Typenvielfalt.
    Darüber hinaus tut man auch gut daran, mit einem 7,5t, 10t oder gar 14t schweren LKW wesentlich weiter von der Grenze der Beherschbarkeit weg zu bleiben, als man es mit einem PKW und täglicher Fahrpraxis riskieren kann. Man ist letztlich mit dem Gegenwert eines Hauses und bis zu 8 Familienmüttern/-vätern unterwegs.

    Viele Grüße Oliver Schweder.


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    AutorRico8 H.8, Hirschberg / Thüringen476399
    Datum10.04.2008 10:3710207 x gelesen
    Hallo Herr Professor,

    hierzu hat Herr Stephan Bockting an der Uni Wuppertal eine Diplomarbeit "Verkehrsunfallanalyse bei der Nutzung von Sonder- und Wegerechten gemäß StVO - konzeptionelle Vorschläge zur Verbesserung der Aus- und Fortbildung" verfasst. Kennen Sie diese ?
    Die Arbeit wurde über die BG für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege veröffentlicht. Ich habe dort per Mail kurz angefragt, ob mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt werden könnte, was auch absolut unkompliziert funktionierte. Sollten Sie Interesse daran haben, wenden Sie sich doch bitte mit einer entsprechenden Anfrage an:
    BGW Zentrale Präventionsdienste
    Dipl.-Geogr. Lars Welk
    Tel.: 040-202077609
    Mail: lars.welk@bgw-online.de

    Grüße,


    OBM R.Helm
    -Stadtbrandmeister u. Zugführer Gefahrgutzug-
    FF Hirschberg/Saale
    Gefahrgutzug Saale-Orla


    "Wenn Du etwas so machst, wie Du es vor zehn Jahren gemacht hast, sind die Chancen groß, dass Du es falsch machst." (Charles Kettering)

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    AutorProf8. D8r. 8Die8ter8 M.8, Bautzen / Sachsen476401
    Datum10.04.2008 10:479947 x gelesen
    Hallo Herr Helm,

    die Arbeit kenne ich noch nicht. Vielen Dank für diesen hilfreichen Tipp. Ich habe gleich eine E-Mail geschrieben. Mal sehen, ob ich auch Erfolg habe.

    Es grüßt Sie herzlich aus Ihrem Nachbarland
    Ihr
    Dieter Müller


    Nur wer heil ankommt, kann retten.

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    AutorSven8 T.8, Monheim / NRW476403
    Datum10.04.2008 10:529973 x gelesen
    Hallo!

    Geschrieben von Prof. Dr. Dieter MüllerEs würde mich sehr interessieren, wie Sie als Praktiker, die oft Einsatzfahrten zu absolvieren haben, über die Thematik denken.

    Ich hatte Gelegenheit in meinem Referendariat mal eine Nachtschicht in einem Streifenwagen zu begleiten. Danach hatte ich das Bedürfnis mich bei meinen Feuerwehrleuten zu entschuldigen, weil ich in meinen Verkehrsunterrichten immer so streng war. Was ich da an Einsatzfahrten selbst miterlebt oder von gleichzeitig eingesetzten Fahrzeugen gesehen habe, war für einen Juristen erschreckend.

    Das Konsequent (wie man es auch im Fernsehen immer wieder sieht) auf den sicherheitsgurt verzichtet wurde ist dabei nur ein Punkt. Das Argument mit dem Waffenholster zieht da m.E, entweder für den Fahrer oder den Beifahrer aber nicht für beide.
    Davon ab, wurde fast bei allen Fahrten die Existenz physikalischer Gesetze getestet, mit ausbrechendem Heck bei regennasser Fahrbahn etc.

    Die Fahrten im Feuerwehrdienst haben m.E. nicht die Brisanz wie z.B. Verfolgungsjagden der Polizei, gleichwohl haben sie ein hohes Risikopotential. Da aber im Grunde jeder Führerscheininhaber in die Lage einer Einsatzfahrt kommen kann, wäre die Zahl der Auszubildenden Kräfte gigantisch.

    Wenn ein Fahrsimulatortraining sagen wir mal nur(!) 3 Stunden dauern würde, bekäme man allenfalls 3 Fahrer am Tag pro Gerät durchgeschleust. Wenn man Wochenden etc. vernachlässigt, wären das bei voller Auslastung ungefähr 1000 Personen pro Jahr. Das heißt der Kreis Mettmann benötigt bereits einen eigenen Simulator hätte und könnte noch immer nicht jedem Feuerwehrangehörigen im Bestand ein Training pro Jahr anbieten. Dafür sind die Anschaffungskosten von 100.000 € und die Personalkosten der Trainer zu bezahlen und schon weiß ich, wie realistisch die Anschaffung eines solchen Gerätes ist.

    Ich fände es gut ... nur habe ich große Zweifel an der Umsetzbarkeit. Gäbe es die Simulatoren in kleiner und für weniger Geld wäre nochmal zu überlegen.

    Gibt es eigentlich Untersuchungen, inwieweit ein solcher Simualtor evtl. auch abstumpft und den Fahrer dazu verleitet riskante Manöver zu fahren, weil er sie im Simulator geschafft hat?

    Gruß
    Sven Tönnemann


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    AutorChri8sto8f S8., Vilseck / Bayern / Opf.476406
    Datum10.04.2008 11:309986 x gelesen
    Hallo,

    Geschrieben von Prof. Dr. Dieter MüllerEs würde mich sehr interessieren, wie Sie als Praktiker, die oft Einsatzfahrten zu absolvieren haben, über die Thematik denken.

    Ich halte eine Ausbildung am Fahrsimulator für dringend erforderlich. Die Polizei (BePo) bei uns bildet die jungen Kollegen am Simulator aus, derzeit gibt es bei der Polizei in Bayern m.W. zwei dieser Simulatoren.

    Der Praktikant bei uns im Rettungsdienst lernt das fahren mit Sondersignal leider erst im Einsatz. Wohl ist einem als Beifahrer da nicht, man hat ja auch nicht (wie bei entsprechenden Übungsfahrten) die Möglichkeit, die Fahrt "einfach abzubrechen".
    Hier wären mehrere Übungsstunden an einem Fahrsimulator meiner Meinung nach sehr sinnvoll.

    Bei der FF habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht. Ein "neuer" Maschinist macht seine erste Fahrt mit SoSi auch erst bei seiner ersten Einsatzfahrt.

    Da ein Fahrsimulator jedoch sehr teuer ist, wird sich da in absehbarer Zeit wohl leider nichts ändern.


    MkG.
    Christof

    http://www.feuerwehr-vilseck.de/index1.htm



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    AutorWern8er 8G., Wernigerode/Harz / Sachsen-Anhalt476410
    Datum10.04.2008 11:5410001 x gelesen
    Geschrieben von Christof StroblBei der FF habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht. Ein "neuer" Maschinist macht seine erste Fahrt mit SoSi auch erst bei seiner ersten Einsatzfahrt.

    Hallo,

    das liegt m.M.n. aber eindeutig dann an der betreffenden Feuerwehr/Wehrleitung.

    Ich weiss jetzt nicht, ob für euer Bundesland eine "Einsatzübungsrichtlinie" oder gleichartiges vorliegt, die auch bei Einsatzübungen die Nutzung von Sondersignal gestattet....dies wäre sicher der günstigere Weg, um junge Maschinisten (ohne den zusätzlichen Stress einer realen Einsatzfahrt) an die "erste Blaulichtfahrt" heranzuführen!?!

    Das erste Mal "mit Blau" "mit Werbung" und dann bei nem scharfen Einsatz....da würde mir als "rechts sitzender" auch flau werden ;-))


    Mit kameradschaftlichen Grüßen

    Werner Greif

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    AutorMark8us 8W., Schwäbisch Gmünd / Baden - Württemberg476475
    Datum10.04.2008 15:0610535 x gelesen
    Hallo!
    Geschrieben von Prof. Dr. Dieter MüllerEs würde mich sehr interessieren, wie Sie als Praktiker, die oft Einsatzfahrten zu absolvieren haben, über die Thematik denken.

    In diesem Zusammenhang von "oft" zu sprechen, trifft es meiner Meinung nach für den Großteil der Feuerwehrangehörigen nicht. Im Bundesdurchschnitt würde ich für die ausgebildeten Maschinisten der (Freiwilligen) Feuerwehren eine Anzahl von deutlich kleiner 10 Einsatzfahrten p.a. für realistisch erachten.

    Geschrieben von Prof. Dr. Dieter Müllerals Außenstehende kritisch Stellung beziehen können

    Wie schon geschrieben, die Ausbildung, die zur Fahrt mit Einsatzfahrzeugen berechtigt ist der Lehrgang "Maschinist für Löschfahrzeuge", der je nach Feuerwehr und Bundesland auf Kreisebene oder an den Landesfeuerwehrschulen unterrichtet wird. Einen Lernzielkatalog kann man zum Beispiel bei der Feuerwehr Saarlouis (.pdf) einsehen. Für Rechtsgrundlagen werden dort ganze 2h vorgesehen. Dementsprechend oft kann man hier, anderswo im Netz und auch im Gespräch mit Kameraden immer wieder hören, dass grundlegendes Wissen über die StVO, StVZO usw. nicht mal in Ansätzen vorhanden ist... Eine weitere praktische Unterweisung ist im Lehrplan nicht vorgesehen!

    Alles weitere liegt im Ermessen und im Verantwortungsbereich der jeweiligen Feuerwehr und reicht erfahrungsgemäß von "sehr gut" bis "ungenügend"...

    Um ihnen einmal ein Beispiel zu nennen meine persönlichen Erfahrungen zur Maschinistenausbildung:

    - FE-Prüfung Klasse 2, privat bezahlt
    - Erfahrungen mit größerem Fahrzeugen durch 8 Jahre FE Klasse 5 und 5 Jahre FE-Klasse 3 (40km/h-Traktoren)
    - Ab und an private Fahrten mit (Vieh-)LKW (nicht der Rede wert...)
    - Einweisungsfahrt auf unseren Großfahrzeugen
    - Ausbildung "Maschinist für Löschfahrzeuge" nach FwDV
    - die Mittagspausen während der Ausbildung wurden zu Ausbildungsfahrten mit unseren 2 Großfahrzeugen (MB Frontlenker, 6 Gang / UNIMOG, insgesamt ca. 4-5h) genutzt.
    - nach bestandener Prüfung durfte ich Einsatzfahrten absolvieren
    - Lehrgang des ADAC (StVO v.A. §§ 1, 35, 38, Geschicklichkeitsparcours, Slalom, Schleuder-Brems-Kurs, 05 Tage Theorie + 0,5 Tage Praxis)
    - Lehrgang bei einem sehr engagierten Beamten der PD Schwäbisch Gmünd zu Sonder- und Wegerechtsfahrten nach .ppt-Vorlage des LPD Tübingen (zu beziehen über den Webshop der Aktion Gib-acht-im-Verkehr)
    - in meiner ersten FF ca. 1x monatlich Übungsfahrt (im Rahmen der normalen FF-Übungen, zwischen 1-40km pro Fahrt und ca. alle 2 Monate eine Einsatzfahrt auf einem der zwei Großfahrzeuge)
    - in meiner zweiten FF (ich bin Nomade...) Einweisungsfahrten auf allen 7 Großfahrzeugen (einige Kilometer) und ähnliche Fahrtenanzahl wie oben
    - in meiner dritten FF keine Einweisung auf Fahrzeuge, da wir genügend Maschinisten haben (80%) und ich keinen besonderen Wert auf diese Aufgabe (mehr) lege
    - jahrelanges Rechtsstudium auf www.FEUERWEHR.de ;-)

    Mit dieser Ausbildung schätze ich mich persönlich im "oberen Drittel" der Maschinisten bei Freiwilligen Feuerwehren ein (rein persönliche Schätzung durch Erfahrungen auf dieser und anderen Seiten).

    Die Ausbildung der Maschinisten im Allgemeinen schätze ich als zu gering ein. Fahrleistungen von 10-50km/Jahr wurden in einem uralten Thread auf dieser Seite von manchen Feuerwehrangehörigen mal als durchaus ausreichend angesehen...

    Ich würde mir im Allgemeinen eine vertiefte Ausbildung der Rechtsgrundlagen wünschen (am Besten im Bereich der Grundausbildung, und nicht nur für Maschinisten!) Und bitte didaktisch aufgearbeitet und nicht nach dem Motto "So Jungs, ihr wisst ja Rechtsgrundlagen sind langweilig - aber wir müssen das machen *klackBeamereinundpptab*...

    Ausserdem eine realistische Fahrausbildung für den Umgang mit Feuerwehrfahrzeugen (mind. 200km Erfahrung vor (!) der ersten Einsatzfahrt plus ein Fahrsicherheitstraining (mit "richtig" beladenen Fahrzeugen und Wasser im Tank!

    Eine gewisse geistige Reife und Einsatzerfahrung. Eine Sondersignalfahrt lässt erfahrungsgemäß die ersten Male auch hinten drin den Puls steigen.

    Viele Feuerwehren machen das heute schon so, Standard ist es leider nicht überall.

    Ich hoffe ich konnte helfen,

    MaWe


    Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer
    (Antoine de Saint-Exupery)

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    AutorHein8ric8h B8., Osnabrück / Niedersachsen476525
    Datum10.04.2008 17:289914 x gelesen
    Hallo,
    wer sie noch haben möchte, diese Arbeit ist
    hier als PDF-Datei abrufbar.

    Gruß
    Heinrich


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    AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg476655
    Datum10.04.2008 23:479925 x gelesen
    Hallo Oliver,

    Geschrieben von Oliver Schweder
    Den Ruf nach einem gesonderten Führerschein für Einsatzfahrten finde ich aus Sicht der freiwilligen Feuerwehren heikel. Es wird in den nächsten Jahren ohnehin eine Menge Aufwand betrieben werden müssen, ausreichend Kraftfahrer zur Verfügung zu stellen.
    Kann uns das davon Entlasten, unsere Einsatzkräfte best möglich auszubilden?

    Geschrieben von Oliver Schweder
    Mag sein, dass es Örtlichkeiten gibt, in denen ein Umfangreiches Training der Fahrer von Einsatzfahrzeugen nötig ist. Hier sollte aber die örtliche Ausbildung ansetzen und nicht bürokratische Regulierungswut.
    Aber, wie viele Feuerwehren bilden ihre Fahrer Praxisgerecht aus?
    Wenn wir nicht freiwillig die Erforderlichen Schritte gehen, müssen wir dazu gezwungen werden. Und glaub mir ich kenne die leidige Diskussionen:
    Wo steht das?
    Das ist nirgends vorgeschrieben?

    Was bleibt dann anderes als Zwang durch die Bürokratie?
    Wir wollen es doch nicht besser!

    Geschrieben von Oliver Schweder
    Ein Simmulator für Feuerwehrfahrzeuge ist nur schwer realisierbar, es gibt einfach eine viel größere Typenvielfalt.
    Darüber hinaus tut man auch gut daran, mit einem 7,5t, 10t oder gar 14t schweren LKW wesentlich weiter von der Grenze der Beherschbarkeit weg zu bleiben, als man es mit einem PKW und täglicher Fahrpraxis riskieren kann. Man ist letztlich mit dem Gegenwert eines Hauses und bis zu 8 Familienmüttern/-vätern unterwegs.

    Wenn wir nicht Anfangen kommen wir keinen Schritt weiter. Dies sind die Typischen Argumente mit denen man alles zerredet.

    Ich sage: Lieber einen Simulator als gar keiner!

    Gruß
    Michael


    Auch schlechter Ruf verpflichtet

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    AutorOlf 8R., Hilbersdorf / Sachsen478370
    Datum19.04.2008 12:0110067 x gelesen
    Hallo Kameraden,

    ich bin gerade auf das Thema gestoßen und möchte mich dazu äußern.

    Ich bin Obermaschinist einer Berufsfeuerwehr und auch in einer FFw tätig, habe also täglich mit derlei Problemen zu tun.

    Der Ausbildungsstand bei den Feuerwehren ist sicher sehr unterschiedlich, allerdings bleibt eins immer gleich, der psychische Druck während einer Alarmfahrt.

    Fahrsicherheitstrainings sind prinzipiell zu begrüßen und helfen bei der Meisterung des Fahrzeuges, eine Übungsalarmfahrt können sie nicht ersetzen.
    Gerade das ist vom Gesetzgeber aber nicht gewollt, weil es eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zur Folge hat. Allerdings wissen auch die zu 99% nicht wie sie sich beim herannahen eines Einsatzfahrzeuges verhalten müssen.

    Gerade die Maschinisten von freiwilligen Feuerwehren haben aus den Bekannten Gründen wenig oder gar keine Erfahrung im Umgang mit dem Einsatzfahrzeug bei Alarmfahrten.
    Wo aber sollen sie diese Erlangen, wenn sie keine Gelegenheit zum üben haben.

    Auch bei den BF s sind solche Probleme an der Tagesordnung, weil durch Springerfunktionen und Personalmangel auch Einsatzkräfte die sonst selten Fahrzeug bewegen als Fahrer fungieren müssen.
    Nicht selten kommt es vor das diese dann überfordert sind, obwohl sie im normalen Straßenverkehr durchaus mit "größeren Fahrzeugen" umgehen können.

    Schlussendlich bleibt zu sagen, dass von ungeübten Maschinisten ausgehend Gefahrenpotential größer ist als es die eine oder andere Übungsfahrt mit sich bringen würde.


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    AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW478377
    Datum19.04.2008 12:3010006 x gelesen
    Geschrieben von Olf RichterObermaschinist einer Berufsfeuerwehr

    Reine Neugier: Was ist das im Vergleich zu einem "normalen" Ma?


    -----

    mit privaten und kommunikativen Grüßen


    Cimolino

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    AutorOlf 8R., Hilbersdorf / Sachsen478380
    Datum19.04.2008 12:409927 x gelesen
    Das ist der Maschinist der für alle anderen Maschinisten seiner Schicht verantwortlich ist.
    ( Aus- und Fortbildung, Urlaubsplanung, Fahtzeugbesetzung usw.)

    Des weiteren ist er für den Zustand der Einsatztechnik verantwortlich. (Verkehrssicherheit, Pflege und Wartungszustand)


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     10.04.2008 08:22 ., Bautzen
     10.04.2008 09:15 Wern7er 7G., Wernigerode/Harz
     10.04.2008 09:58 ., Bautzen
     10.04.2008 09:46 Dani7el 7W., Schwäbisch Gmünd
     10.04.2008 10:03 Oliv7er 7S., Lilienthal
     10.04.2008 23:47 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     10.04.2008 10:37 Rico7 H.7, Hirschberg
     10.04.2008 10:47 ., Bautzen
     10.04.2008 17:28 Hein7ric7h B7., Osnabrück
     10.04.2008 10:52 Sven7 T.7, Monheim
     10.04.2008 11:30 Chri7sto7f S7., Vilseck
     10.04.2008 11:54 Wern7er 7G., Wernigerode/Harz
     10.04.2008 15:06 Mark7us 7W., Schwäbisch Gmünd
     19.04.2008 12:01 Olf 7R., Hilbersdorf
     19.04.2008 12:30 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
     19.04.2008 12:40 Olf 7R., Hilbersdorf
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