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ThemaVerbesserungsmanagement bei einer Feuerwehr3 Beträge
RubrikFreiw. Feuerwehr
 
AutorAdri8an 8H., Lippstadt / NRW430730
Datum01.10.2007 23:256122 x gelesen
Moin zusammen,

nach 5 Jahren fast feuerwehrloser Zeit bin ich nun mal wieder eingestiegen, zwar bei einer Werkfeuerwehr, aber auch das ist ja nix schlechtes. In den letzten Jahren hab ich mich meinem beruflichen Vorankommen gewidmet, als eher sachorientiert Mensch ist es spannend zu sehen, mit welchen Methoden sich ein Automobilkonzern weiterentwickelt.

Nach meinem Wiedereinstieg merke ich jetzt eins deutlicher als vorher: Weiterentwicklung ist nicht unbedingt Stärke der Feuerwehr. Wenn ich mir die Themen in der Werkfeuerwehr so betrachte und dann auch noch hier im Forum querlese habe ich den Eindruck: In den letzten 5 Jahren hat sich nix getan. Wenn ich dazu dann den Vergleich in einem innovationsorientierten Unternehmen sehe: Da sind 5 Jahre eine Ewigkeiten, in der elementare Grundsätze verändert werden, wenn Sie als sinnvoll erartet werden.

Ein Beispiel findet sich in aktueller Diskussion: Das der Feuerwehrhaltegurt ein Unsicherheitsfaktor ist und ein ASG-Träger nicht ohne zusätzliche Hilfen wie Helmlampe, Multitool, Tot-Mann-Melder usw. auskennt ist fast jedem klar. Aber warum findet sich eine Holzaxt noch in jedem DIN-Auto, obwohl es besseres gibt, was nicht viel teurer ist. Weitere Beispiele lassen sich leicht finden.

Gibt es eigentlich im Rahmen der Feuerwehren in BRD irgendein Gremium, was sich mit kontinuirlicher Verbesserung oder Kaizen auseinandersetzt? Oder läuft dies maximal auf kleiner Ebene nur in den einzelnen Einheiten, aber dann immer unter rechtlichem Grauschleier, wie die zahlreichen Beiträge und §-Diskussionen zeigen?

Ich habe echt die Befürchtung, dass in 30 Jahren auf jedem Löschfahrzeug noch immer 4 A-Saugschläuche sind, die im Mittel 0,05mal pro Jahr zu Einsätzen herangezogen werden, aber soviel Geld kosten, dass für ein Hohlstrahlrohr kein Geld da ist...

Guten Nacht, schlaft schön....


Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. (Antoine de Saint-Exupéry)


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW430733
Datum01.10.2007 23:474732 x gelesen
Geschrieben von Adrian HorbertDas der Feuerwehrhaltegurt ein Unsicherheitsfaktor ist und ein ASG-Träger nicht ohne zusätzliche Hilfen wie Helmlampe, Multitool, Tot-Mann-Melder usw. auskennt ist fast jedem klar.

das wäre mir (leider) neu...


Geschrieben von Adrian HorbertAber warum findet sich eine Holzaxt noch in jedem DIN-Auto, obwohl es besseres gibt, was nicht viel teurer ist.

in den neuen LFs nach neuer DIN findest Du weiterhin die Holzaxt, weil was sonst als Unterstützung für die Kettensäge, aber statt der Vorkriegs-Fw-Axt nun aufgrund u.a. meiner Eingaben Halligan o.ä. mit Spalthammer. (Mal sehen, wann dagegen der Proteststurm los geht, wie nach den Masken/Sitzplatz... dafür bekommt künftig das bis zu 4 t schwere TSF weiterhin immer 4 PA, auch wenn dann eine kleine Gemeinde mal schnell mit 10 zu ersetzenden TSA/TSF auf weitere 40 PA (+ Res.? - und das n-fache an Ausbildungskosten kommt) - außer man hält sich nicht an die DIN..)



Geschrieben von Adrian HorbertGibt es eigentlich im Rahmen der Feuerwehren in BRD irgendein Gremium, was sich mit kontinuirlicher Verbesserung oder Kaizen auseinandersetzt?

ja

Kommt nur auch nur sehr langsam was bei raus... ;-)


Geschrieben von Adrian HorbertIch habe echt die Befürchtung, dass in 30 Jahren auf jedem Löschfahrzeug noch immer 4 A-Saugschläuche sind, die im Mittel 0,05mal pro Jahr zu Einsätzen herangezogen werden, aber soviel Geld kosten, dass für ein Hohlstrahlrohr kein Geld da ist...

was nutzt Dir das tollste HSR, wenn Du dafür kein Wasser heran bringst?


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorHenn8ing8 P.8, Nordhastedt / Schleswig-Holstein431670
Datum06.10.2007 17:584440 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Adrian HorbertWeiterentwicklung ist nicht unbedingt Stärke der Feuerwehr. Wenn ich mir die Themen in der Werkfeuerwehr so betrachte und dann auch noch hier im Forum querlese habe ich den Eindruck: In den letzten 5 Jahren hat sich nix getan. Wenn ich dazu dann den Vergleich in einem innovationsorientierten Unternehmen sehe: Da sind 5 Jahre eine Ewigkeiten, in der elementare Grundsätze verändert werden, wenn Sie als sinnvoll erartet werden.

Ja und Nein ;-)
Ja, weil sich sehr viele Detailverbesserungen entwickelt haben, die die Arbeit allgemein sicherer und leichter machen können, die aber allzu oft ungesehen auf dem Markt liegen oder die für "brauchen wir nicht" befunden werden. Das können auch Entwicklungen in neuen Taktiken sein.

Nein, weil sich an den Aufgaben nicht so sehr viel geändert hat. Brandbekämpfung und THL gehören nach wie vor dazu, das Feuer brennt immer noch mit Flamme und Rauch, es bedarf also keiner kompletten Umorientierung wie bei Unternehmen, die auf einmal ganz neue Märkte, Produkte und diverse Kombinationen daraus entwickeln. Indes hat sich die Arbeit der Feuerwehr aber schon verändert, als dass durch moderne Bauweisen das Feuer "anders" brennt, nämlich durch geringere Frischluftzufuhr und bessere Wärmeisolierungen.
Dafür sind neue Taktiken und Techniken entwickelt worden, zu denen man also auch mal gerne "Ja" sagen kann.

Geschrieben von Adrian HorbertIch habe echt die Befürchtung, dass in 30 Jahren auf jedem Löschfahrzeug noch immer 4 A-Saugschläuche sind, die im Mittel 0,05mal pro Jahr zu Einsätzen herangezogen werden, aber soviel Geld kosten, dass für ein Hohlstrahlrohr kein Geld da ist...

Auch weiterhin benötigen wir für das Strahlrohr Wasser ;-)
Diese elementare Aufgabe (Wasserförderung) wird aber immer wieder gerne übersehen ("Wir haben ja Wasser im Tank") und so werden Saugschläuche, TS und andere wichtige Utensilien von den Fahrzeugen gestrichen, bis die Feuerwehr bei einem richtigen EInsatz dann mal die "richtige" Feuerwehr aus dem Nachbarort rufen muss, die das noch kann, weil für eine Scheune außerhalb der Ortschaft der Tank nicht reicht und sich mit Druckschläuchen aus dem angrenzenden Teich nunmal nicht das Wasser fördern lässt.

Geschrieben von Adrian HorbertGibt es eigentlich im Rahmen der Feuerwehren in BRD irgendein Gremium, was sich mit kontinuirlicher Verbesserung oder Kaizen auseinandersetzt? Oder läuft dies maximal auf kleiner Ebene nur in den einzelnen Einheiten, aber dann immer unter rechtlichem Grauschleier, wie die zahlreichen Beiträge und §-Diskussionen zeigen?

So etwas läuft zumiest auf Ortsebene. Die Gemeinde ist zuständig und so waltet und schaltet jeder in seinem Bereich wie ihm lieb ist.
Die treibenden Kräfte, die neue Techniken und Taktiken einbringen, aber auch die reaktionären Kräfte, sitzen dabei auf allen Ebenen.
Das kann der einfache Kamerad sein, der mit seinen viele Ideen die Wehr um immer wieder tolle Neuerungen bereichert, die Basis kann aber, wenn insgesamt sehr konservativ eingestellt, auch viele Entwicklungen bremsen. Ebenso bei mittleren und höheren Führungskräften. Der GF kann seine Truppe voranbringen, aber als Wissens- und Entwicklungsblocker viele Dinge auch aufhalten, ebenso wie Zug- und Wehrführer. Und in der Verwaltung geht das ebenso.
Es ist also schwer zu sagen, dass Entwicklungen durch diese oder jene Ebene geblockt werden, sondern die Ursachen können sehr unterschiedlich sein.
So gibt es sehr gute Beispiele für eine sich fortentwickelnde Wehr durch alle Ebenen, die man heute als leistungsfähig bezeichnen kann, aber es gibt auch Wehren, wo Bürgermeister, Wehrführer und Gruppenführer in Personalunion alle Entwicklungen bremsen.

Wo eine Wehr nun steht, ist individuell, das wird jeder für sich am besten ausmachen können.
Insgesamt förderlich scheint mir persönlich eine gesunde Mischung als alt und jung, aus neu und alt. Wenn Erfahrungen und Neuerungen eine gesunde Mischung eingehen, kann daraus schon sehr viel entwickelt werden und die Wehr voranbringen.

Viele Grüße
Henning


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine eigene Meinung wieder.
www.florian-dithmarschen.de - die private Feuerwehrseite

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