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ThemaHans Brunswig, Mineralölbrände und Wasser29 Beträge
RubrikTaktik
 
AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern420731
Datum13.08.2007 23:3413384 x gelesen
Im Buch von Hans Brunswig über die Brandeinsätze im zweiten Weltkrieg wird an mehreren Stellen erwähnt, dass grössere Mineralölbrände durch Wasser oftmals (schlagartig) gelöscht wurden. Jedoch werden keine Details zu diesen Löscheinsätzen angegeben. Da ich selber nur den klassischen Schaumangriff "kenne" die Frage an das Forum, wer mehr über die von Brunswig angedeuteten Löscheinsätze mit Wasser sagen kann.


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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW420748
Datum14.08.2007 07:5911264 x gelesen
Geschrieben von Volker LeisteIm Buch von Hans Brunswig über die Brandeinsätze im zweiten Weltkrieg wird an mehreren Stellen erwähnt, dass grössere Mineralölbrände durch Wasser oftmals (schlagartig) gelöscht wurden. Jedoch werden keine Details zu diesen Löscheinsätzen angegeben. Da ich selber nur den klassischen Schaumangriff "kenne" die Frage an das Forum, wer mehr über die von Brunswig angedeuteten Löscheinsätze mit Wasser sagen kann.

Mehrere Möglichkeiten:
- Ausschlagen/Ersticken der Flamme mit Wassernebel
- Abkühlen der brennbaren Flüssigkeit (Tanks von außen!), um Ausgasen einzustellen (geht evtl. bei schwereren Treib- und Schmierstoffen, wie Schwerölen)

VORSICHT vor ungeübter Anwendung, hat dann extrem unerwünschte Effekte!


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorMich8ael8 B.8, Alzenau-Michelbach / Bayern420760
Datum14.08.2007 09:2511185 x gelesen
Hallo Volker,

Geschrieben von Volker LeisteIm Buch von Hans Brunswig über die Brandeinsätze im zweiten Weltkrieg wird an mehreren Stellen erwähnt, dass grössere Mineralölbrände durch Wasser oftmals (schlagartig) gelöscht wurden. Jedoch werden keine Details zu diesen Löscheinsätzen angegeben. Da ich selber nur den klassischen Schaumangriff "kenne" die Frage an das Forum, wer mehr über die von Brunswig angedeuteten Löscheinsätze mit Wasser sagen kann.

Ich kenne das Buch leider nicht, habe aber einige Erfahrung mit Mineralölbränden im Mittleren Osten sammeln können.

Grundsätzlich funktioniert das (meistens) nur dann gut, wenn die brennbare Flüssigkeit eine stehende, umgrenzte Oberfläche hat, sprich von einem Tank, Becken oder einer Wanne eingerahmt wird. Bei nicht eingefassten Lachen brennbarer Flüssigkeit besteht die Gefahr das man das Feuer zwar vor sich hertreibt aber nicht gelöscht bekommt. Zudem steigt bei diesen Situationen die Gefahr einer Rückzündung im bereits gelöschten Bereich, wenn einer der Strahlrohrführer mal nicht aufpasst und den Flammen eine Möglichkeit zum "Durchschlüpfen" geboten wird.

Je kleiner die (eingefasste) Oberfläche der brennbaren Flüssigkeit (wir haben meistens mit Kerosin bei Übungen gearbeitet) desto sicherer lässt sich die Lage auch nur mit Wasser beherrschen. Je größer die Oberfläche wird, umso koordinierter und disziplinierter muss das Vorgehen der einzelnen Trupps erfolgen.

Grundsätzlich empfiehlt es sich dabei mehrere HSR in einer Reihe aufgestellt, so dass die gesamte Brandflächenbreite mit sich gegenseitig überlagernden Sprühstrahleinstellungen abgedeckt wird, einzusetzen und von vorne beginnend das Feuer nach hinten von der Flüssigkeitsoberfläche zu "schieben". Diese Massnahme erfordert einige Übung und eine gute Koordination unter den einzelnen Rohrführern, da entstehende Deckungslücken sofort zu Rückzündungen im bereits abgelöschten Bereich führen - was dann natürlich weniger schön ist wenn man sich diesem Bereich beim Vorrücken bereits genähert hat.

Grundsätzlich sollte bei solchen Aktionen, je nach Breite der Strahlrohrfront, auch mindestens ein Sicherungsrohr seitlich, im rechten Winkel zu den vorgehenden AT positioniert werden, welches im Notfall (Rückzündung und dadurch akute Gefährdung der AT) eingreifen kann und einen Wasserriegel vor die Trupps schieben kann um eine Beflammung der Trupps zu verhindern oder reduzieren und denen einen geordneten Rückzug in eine ungefährdete Position zu ermöglichen.



Geschrieben von Ulrich Cimolino VORSICHT vor ungeübter Anwendung, hat dann extrem unerwünschte Effekte!

Ein ganz wichtiger Punkt den Ulrich da anführt. Trupps die die Koordination im Vorgehen und Fehlervermeidung (z.B. in der Rohreinstellung und -führung) noch nie real geübt haben sollten unbedingt die Finger davon lassen.

Es bedarf einer gewissen Handlungsroutine und mit Blick auf mögliche Fehlerquellen auch einer gewissen Erfahrung bis so eine Vorgehensweise sicher gehandhabt werden kann.

MkG MB


Dieser Beitrag gibt wie immer nur meine persönliche Meinung wieder.

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AutorMart8in 8G., Hannover / Niedersachsen420806
Datum14.08.2007 11:5011274 x gelesen
Geschrieben von Ulrich Cimolino- Abkühlen der brennbaren Flüssigkeit (Tanks von außen!)

brennende Tanks werden nicht gekühlt - einer unserer Grundsätze

durch die Vorbrandzeit erweicht der Stahlmantel und der Wasserstrahl führt zu Verformungen (mechanisch und strukturell). Punktuelle Kühlung (und die erzeigt man mit einem Werfer)erzeugt Spannungen und kann zum Reißen des Tanks führen, die mechanische Belastung durch den Wasserstrahl führt zur Deformierung und kann ein Auslaufen des Tanks zur Folge haben.

Wer mehr über Taktik- und Techniken bei der Tankbrandbekämpfung erfahren will empfehle ich die foamschool hier.

Mit Gruß

Martin


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AutorAndr8eas8 B.8, Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen420847
Datum14.08.2007 12:5411183 x gelesen
Geschrieben von Martin Gorskibrennende Tanks werden nicht gekühlt - einer unserer Grundsätze

Das wussten die Tanks aber damals nicht und sind trotzdem einfach ausgegangen ;-)
Nachzulesen z. B. bei Prager (Florian Vierzehn - achter Alarm).

Nach den Bildern in besagtem Buch waren aber zum Teil auch Betontanks im Spiel.


Gruß

A.

Die Inhalte dieses Beitrags sind eine rein PRIVATE Äußerung.

INTUITION IST DIE GABE, DIE LAGE IN SEKUNDENSCHNELLE FALSCH ZU BEURTEILEN!

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AutorJan 8Ole8 U.8, Hamburg / Hamburg420860
Datum14.08.2007 13:1111274 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Volker LeisteIm Buch von Hans Brunswig

Um dem Ganzen mal ein wenig Futter zu geben, hier aus Feuersturm über Hamburg über den ersten Tankbrand im P-Hafen am 5.7.42:

Die Feuerwehr bekämpfte diesen Brand nicht mit Schaum, sondern umstellte die brennende Tankgrube mit Strahlrohren und konnte das Wasser nahezu schlagartig mit Wasser löschen. Es war eine in weiten Kreisen des Luftschutzes mit einigem Erstaunen vermerkte Bestätigung der seit Jahren besonders von der Hamburger Feuerwehr verfochtenen Theorie, daß man bestimmte Mineralölbrände sehr wohl mit Wasser löschen könnte.
Niemand ahnte damals, wie oft besonders im Kriegsjahre 1944 Mineralölbrände in gleicher Weise gelöscht werden mußten!


Beste Grüße ...und bleibt neugierig!
Jan Ole

drehleiter.info - Ein Stück näher dran!

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AutorChri8sti8an 8S., Wasserburg/Bodensee / Bayern420863
Datum14.08.2007 13:2011099 x gelesen
Hallo,


Geschrieben von Jan Ole Ungerund konnte das Wasser nahezu schlagartig mit Wasser löschen.

Wahnsinn. :-)
Aber ist schon dramatisch wie die damals das beste aus der Situation gemacht haben.


Gruß
Christian





TROLLWUT! Gefährdeter Bezirk! Zwangsregistrierung JETZT!
TROLL COLLECT - Trolls im Forum

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AutorJan 8Ole8 U.8, Hamburg / Hamburg420877
Datum14.08.2007 13:5611021 x gelesen
Hmmm...

das erste Wasser muss natürlich Feuer heissen :-|


Beste Grüße ...und bleibt neugierig!
Jan Ole

drehleiter.info - Ein Stück näher dran!

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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern420894
Datum14.08.2007 14:2411246 x gelesen
..aha. Das "Wegschieben" der Flammenfront mit HSR.....nur was machte anno 1941 Hans Brunswig uns seine Mannen, als sie noch kein HSR hatten ??

Das der Wassereinsatz riskant ist und anspruchsvoll ist, ist mir klar. Wie sieht es dabei mit dem Risiko aus, dass auf der brennenden Oberfläche auftreffendes Wasser (was ja unvermeidlich ist) schlagartig verdampft und dabei brennende Mineralölteilchen mitreisst - ähnlich einer Fettexplosion ?


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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern420897
Datum14.08.2007 14:2911208 x gelesen
..das ist genau die Passage, auf die ich mich beziehe. Ich gehe davon aus, dass damals nur CM-Rohre (oder vergleichbar) zum Einsatz gekommen sind. Damit eine Flammenfront wegschieben ? Damit einen so feinen Wassernebel erzeugen, dass kein Luftzutritt mehr möglich ist ? Wie die gefahr von Rückzündungen verhindern (brennbare Dämpfe aus der erhitzten Mineralölmasse, die sich noch an heissen Oberflächen etc. entzünden können ?


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AutorThom8as 8E., Nettetal / NRW420902
Datum14.08.2007 14:3411157 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Volker LeisteIch gehe davon aus, dass damals nur CM-Rohre (oder vergleichbar) zum Einsatz gekommen sind.

Bist du sicher? Hier im Forum wurden schon mal Vorläufer der Hohlstrahlrohre erwähnt. Alternativ würde mir ein Schaumrohr einfallen, welche Tröpfengröße und Verteilung produziert es, wenn ohne Schaum betrieben?

Gruß

Thomas


Ich schreibe hier nur für mich und nicht für meine FF.
Sollte das mal wirklich offiziell sein, dann mit Dienstgrad und Funktion

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AutorAndr8eas8 B.8, Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen420904
Datum14.08.2007 14:3611219 x gelesen
Geschrieben von Volker LeisteDamit einen so feinen Wassernebel erzeugen, dass kein Luftzutritt mehr möglich ist ? Wie die gefahr von Rückzündungen verhindern (brennbare Dämpfe aus der erhitzten Mineralölmasse, die sich noch an heissen Oberflächen etc. entzünden können ?

Schade, Herr Brunswig ist schon tot (oder?), sonst könnten wir ihm noch sagen, dass die Maßnahmen gar nicht gehen und die Tanks deshalb in Wirklichkeit gar nicht ausgegangen sind... ;-)

Sprich: WIE die die Dinger ausgemacht haben, mag uns aus heutiger Sicht verblüffen, aber OB das ging, braucht nicht mehr abgeschätzt zu werden. PRAGER berichtet allerdings von zahlreichen Unfällen, auch mit Toten, weil die Treibölmasse (Masut) durch "Boil-Over" (damals wusste man noch nicht so bescheid und sagte noch "Überkochen" dazu) aus dem Tank sprang und Löschmannschaften begrub.

Also: Nix, was man heute noch machen würde aber damals ein Mittel der Wahl.


Gruß

A.

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AutorMatt8hia8s M8., Heist / Schleswig Holstein420907
Datum14.08.2007 14:4111036 x gelesen
Hallo,
ich hab schon in einer Übung eine Wanne (wie Tisch ca. 1,5x1m) voll Benzin mit einem CM-Rohr gelöscht. Das funktioniert. Die Übung war während meiner Zeit bei der Bundeswehr (Marine).
Wenn die Wanne allerdings auf dem Boden steht, wird das schon interessanter.


MKG
Matthias

P.S. - nur meine persönliche Meinung -

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AutorAndr8eas8 B.8, Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen420911
Datum14.08.2007 14:4511058 x gelesen
Hallo,

vielelicht kommst Du als Hamburger ja auch hier heran:

Zaps, O.: Großversuche zum Ablöschen von Mineralölen mit Wasser, Luftschaum und chemischem Schaum im August/September 1936 in Hamburg.
In : Hamburg. Feuerpolizei 38 (1936), S. 223


Gruß

A.

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AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW420912
Datum14.08.2007 14:4711116 x gelesen
Geschrieben von Martin Gorskidurch die Vorbrandzeit erweicht der Stahlmantel und der Wasserstrahl führt zu Verformungen (mechanisch und strukturell). Punktuelle Kühlung (und die erzeigt man mit einem Werfer)erzeugt Spannungen und kann zum Reißen des Tanks führen, die mechanische Belastung durch den Wasserstrahl führt zur Deformierung und kann ein Auslaufen des Tanks zur Folge haben

Bekannt, ist aber nicht zutreffend, wenn das Feuer sehr schnell bekämpft werden kann - und wurde trotz aller Bedenken mangels anderer Möglichkeiten früher auch öfter mal erfolgreich angewendet.

Ist für mich ausdrücklich NICHT Mittel der Wahl (s. meinen letzten Satz im vorigen Post)!


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

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AutorMich8ael8 B.8, Alzenau-Michelbach / Bayern420914
Datum14.08.2007 14:5311529 x gelesen
Hallo Volker,

Geschrieben von Volker Leiste..aha. Das "Wegschieben" der Flammenfront mit HSR.....nur was machte anno 1941 Hans Brunswig uns seine Mannen, als sie noch kein HSR hatten ??

Eine gute Frage - die ich leider nicht beantworten kann.

Aber gab es nicht damals auch schon sogenannte Düsenstrahlrohre? HWK müsste das eigentlich wissen...;-)

Geschrieben von Volker LeisteWie sieht es dabei mit dem Risiko aus, dass auf der brennenden Oberfläche auftreffendes Wasser (was ja unvermeidlich ist) schlagartig verdampft und dabei brennende Mineralölteilchen mitreisst - ähnlich einer Fettexplosion ?

Reaktionen wie bei einer Fettexplosion hat es nie gegeben. Es wurde immer nur "unangenehm" wenn einer der Rohrführer mal versehentlich direkt in die brennende Suppe gehalten hat und dadurch brennende Flüssigkeit großflächig verteilt wurde.

MkG MB


Dieser Beitrag gibt wie immer nur meine persönliche Meinung wieder.

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AutorMart8in 8G., Hannover / Niedersachsen420931
Datum14.08.2007 15:3111070 x gelesen
Geschrieben von Andreas BräutigamDas wussten die Tanks aber damals nicht und sind trotzdem einfach ausgegangen

gehen sie heute auch noch...einfach aus...nach ein bis 6 Tagen ... wenn der Brennstoff weg ist.

Bei Betontanken wie ich Sie kenne bezweifele ich einfach mal einen Effekt der Kühlung, da die Betonmauer einfach viel zu dick ist. Meist sind auch nur die Auffangräume so hgebaut.


Gruß
Martin


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AutorMart8in 8G., Hannover / Niedersachsen420934
Datum14.08.2007 15:3711134 x gelesen
Geschrieben von Ulrich CimolinoBekannt, ist aber nicht zutreffend, wenn das Feuer sehr schnell bekämpft werden kann - und wurde trotz aller Bedenken mangels anderer Möglichkeiten früher auch öfter mal erfolgreich angewendet.

Aber die schnelle Bekämpfung ist unrealistisch, es sei denn der Löschangriff ist entsprechend schnell aufgebaut (kleiner 10min), da sonst die Temp. bei normalen Kohlenwasserstoffbränden schon auf der "vollen" Temperatur sind.

Geschrieben von Ulrich CimolinoIst für mich ausdrücklich NICHT Mittel der Wahl (s. meinen letzten Satz im vorigen Post)!
Da ich auch Ausbildung in dem Bereich mache gilt für mich dies nicht zur Alternative. Die Gefahren überwiegen (vgl. Orion Tankbrand: der Bereich der gekühlt wurde wölbt sich ein).

mit Gruß

Martin Gorski


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AutorAndr8eas8 B.8, Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen420938
Datum14.08.2007 15:5011188 x gelesen
Geschrieben von Martin Gorskigehen sie heute auch noch...einfach aus...nach ein bis 6 Tagen ... wenn der Brennstoff weg ist.

Ich vermute genau wie ich warst auch Du nicht dabei, aber wenn die Kollegen von damals berichten, die Schweröl-Tanks seien nach aufwändigen Kühlmaßnahmen an der Tankwand (für eine Raffinerei wurden dafür 1943 mal 40 LZ mit 172 Rohren aufgeboten) schlichtweg ausgegangen, und zwar MIT Produkt drinnen, dann glaube ich das erstmal. Oder welche Zweifel sollte ich haben?
Wenn das bei modernen Tanks nicht geht, dann gehts halt nicht.


Gruß

A.

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AutorMart8in 8G., Hannover / Niedersachsen420950
Datum14.08.2007 16:0911213 x gelesen
Geschrieben von Andreas BräutigamIch vermute genau wie ich warst auch Du nicht dabei, aber wenn die Kollegen von damals berichten, die Schweröl-Tanks seien nach aufwändigen Kühlmaßnahmen an der Tankwand (für eine Raffinerei wurden dafür 1943 mal 40 LZ mit 172 Rohren aufgeboten) schlichtweg ausgegangen, und zwar MIT Produkt drinnen, dann glaube ich das erstmal. Oder welche Zweifel sollte ich haben?

Kein Tankbrand ist gelich dem anderen. Es kann schon sein das es so geht, den Tank runter kühlen, aber es gibt weitaus mehr Berichte über verherende Auswirkungen nach diesen Aktionen. Darum bleibt unser Grundsatz brennde Tanks nicht zu kühlen.
Ich habe auch schon einen Tank gesehen der nach einem boil over sich selbst löschte und das Rohöl dann nur noch darin kochte...

Es gibt vieles bei Mineralölbränden, ein erfolgsgarantierter Löschangriff ist dies nicht. Heutzutage bauen Konzepte eher auf den Schaumangriff.

Mit Gruß
Martin Gorski


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AutorAndr8eas8 B.8, Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen420953
Datum14.08.2007 16:1911044 x gelesen
Geschrieben von Martin GorskiEs gibt vieles bei Mineralölbränden, ein erfolgsgarantierter Löschangriff ist dies nicht. Heutzutage bauen Konzepte eher auf den Schaumangriff.


Das war damals - lt. Brunswig - auch schon so. Aber wenn in einer von mehreren brennenden Raffinierien schon 100 (!) Großtanks brannten, stellte sich schnell eine Ressourcen-Frage (was bei Euch vmtl. nicht das Planszenario ist).


Gruß

A.

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AutorMax 8G., London / UK420955
Datum14.08.2007 16:2911045 x gelesen
Geschrieben von Martin Gorskibrennende Tanks werden nicht gekühlt - einer unserer Grundsätze

Fuer mobiles Equipment mag das so stimmen. Es spricht aber meiner Meinung nach nichts dagegen fest installierte aeussere Berieselungsanlagen* in Betrieb zu nehmen, da diese eine gleichmaessige Kuehlwirkung bieten und keine so starke mechanische Beanspruchung darstellen wie mobile Monitore. Insbesondere bei "rim-seal" (Ringspalt?)-Feuern duerfte diese Kuehlung der Tankwand sogar eher nuetzen.

Max


*diese dienen niemal der direkten Brandbekaempfung, sondern immer nur dem Kuehlen des Tanks und dies eigentlich gegen Strahlungswaerme bei Feuern in umliegenden Tanks.


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AutorJago8 H.8, Hannover / Niedersachsen421005
Datum14.08.2007 23:0711129 x gelesen
Hallo Andreas,
Geschrieben von Andreas BräutigamHerr Brunswig ist schon tot (oder?)
Ja, er ist im August 2004 im verstorben.
Gruß Jago


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AutorJago8 H.8, Hannover / Niedersachsen421006
Datum14.08.2007 23:1011069 x gelesen
Geschrieben von Jago HexelJa, er ist im August 2004 im verstorben.
Das zweite "im" war eins zu viel...
Gruß Jago


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AutorHolg8er 8R., Karlsbad / Ba.-Wü.421007
Datum14.08.2007 23:1611147 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Michael Bleck
Aber gab es nicht damals auch schon sogenannte Düsenstrahlrohre? HWK müsste das eigentlich wissen...;-)

Bin zwar nicht HWK, aber ich hätte da eine Idee. Bei uns im Feuerwehrhaus liegen zwei Strahlrohre aus der Zeit in der Ausstellungsvitrine. Könnte sich evtl. um diesen Strahlrohrtyp handeln. Gab es in C und B, das ganze ohne Abstellorgan und an dem vorderen Drehrad von nur Vollstrahl auf Vollstrahl mit zusätzlichem Sprühstrahl im Winkel bis 90° aufzudrehen, vergleichbar den späteren CM mit Mannschutz.


Gruß aus dem Nordschwarzwald
Holger

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AutorMich8ael8 W.8, Ronnenberg / Niedersachsen421023
Datum15.08.2007 06:0011066 x gelesen
Hallo,
Geschrieben von Volker Leiste..aha. Das "Wegschieben" der Flammenfront mit HSR.....nur was machte anno 1941 Hans Brunswig uns seine Mannen, als sie noch kein HSR hatten ??

es geht auch mit Mehrzweckstrahlrohren und Sprühstrahl. So haben wir es Ende 1998 beim Truppführerlehrgang an der LFS in Celle an einer Betonwanne mit brennendem Diesel geübt.

Ich weiß nur nicht, ob Brunswig seinerzeit schon die Möglichkeit hatte auf Mehrzweckrohre zuzugreifen.

Grüße

Micha


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AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern421271
Datum15.08.2007 22:1811046 x gelesen
Und wie "gut" hat das mit den CM-Rohren geklappt ?


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AutorHans8wer8ner8 K.8, Kirnitzschtal / Sachsen422005
Datum19.08.2007 16:1111921 x gelesen
Hallo,
och, da liegt ja noch ne "Leiche im Keller" ;-)

Geschrieben von Volker Leiste
..aha. Das "Wegschieben" der Flammenfront mit HSR.....nur was machte anno 1941 Hans Brunswig uns seine Mannen, als sie noch kein HSR hatten ??
Also von "Schieben" halte ich gar nichts, weil das zu Ideen anregen könnte, die einfach nicht gehen. Feuer löscht man durch Kühlen oder Sticken (das Entfernen des Stoffes dauert hier wohl zu lange).

Geschrieben von Michael Bleck
Aber gab es nicht damals auch schon sogenannte Düsenstrahlrohre? HWK müsste das eigentlich wissen...;-)
Ja man kannte sie! Das erste m.M. die Bezeichnung Hohlstrahl verdienende war die "Alco-Düse" von 1940. Die wurde z.B. am Griff schnell weiterentwickelt, deshalb existieren auch andere Jahreszahlen. Wie groß die Verbreitung war weiß ich nicht, aber noch in "Geräte der Feuerwehr" DDR ca.1958) ist ein Schnittbild davon enthalten.

Geschrieben von Michael Bleck
Reaktionen wie bei einer Fettexplosion hat es nie gegeben.
Das ist richtig!
Aber es gab(gibt) noch einen anderen gefährlichen Effekt: Kühlt man nicht inerhalb einer gewissen Zeit den Tankinhalt entsprechend, beginnt die Flüssigkeit zu kochen!

Ich glaube schon, das das Löschen mit Wasser bereits im Krieg für Tankbrände angewand werden mußte. So schreibt Dr. Beythien in "Löschmittel und ihre Anwendung" (1958):
"...da im Jahre 1944 die Schaumbildnerqualität bereits sehr erheblich abgesunken war. So enthielt z.B. zu jener Zeit der Schaumgeist nach eigenen Untersuchungen nur noch 7% Gesamteiweiß gegenüber früher 35%..."

Man hatte also vielfach keins oder kein wirksames Schaummittel mehr und nutzte dafür aber die Wasserstrahlauflösende Wirkung der (Schwer-)Schaumrohre.
Das wie auch die HSR sind ein legetimes Mittel wenn es gut gemacht wird. Der Wassernebel hat ein geringes Volumengewicht und wird auch durch die Thermik der Verbrennung getragen. Damit kann man der Verbrennungszone sehr viel Wärme entziehen.

Nach dem Krieg gab es sehr viele Sprühstrahlrohrkreationen. In der DDR ging die Alco in das C-Rohr Typ1 über. Ein klassisches HSR mit feststehenden Kranz, aber auch Vollstrahl zusätzlich oder Schleier waren möglich. Das hatte aber keinen Verstellbereich des Durchflusses und nur ca. 90 l/min bei 6 bar (bei Sprühstrahl). Abgelöst wurde das durch den Typ2. praktisch einer verstellbaren Sprühdüse mit immerhin 260 l/min (auf C48). Das letzte war das Pistolenrohr CM-P. Als Vorsätze gab es auch ab ca. 1957 die Spühdüsen SD200 (C) und SD600 (B).
Letztere wurden nach dem Krieg eigentlich entwickelt um o.g. Tankbrände (auch automatisch) zu löschen. Die Düsen wurden radial-tangential und leicht nach oben gerichtet an der Innentankwand angebracht. Wichtig war, das die Strahlkegel bis in die Tankmitte, da dieser Bereich am schwierigsten zu kühlen ist, reichten (Deshalb halte ich das Kühlen von Tankmanteln eher für aktionistischen Quark).
Diese Sprühdüsen mit SM-Wasser beaufschlagt erzeugten auch verblüffend guten Schaum (so wie wir das heute beim HSR neuge(er)funden haben). Da nannte Beythien: "Sprühschaummethode".

Geschrieben von Holger Roßwang:
Bei uns im Feuerwehrhaus liegen zwei Strahlrohre aus der Zeit in der Ausstellungsvitrine. Könnte sich evtl. um diesen Strahlrohrtyp handeln.
Hier
Nach dem Bild sollte es sich um eine Alcodüse mit Handgriff handeln, welche sowohl Sprüh- und/oder Vollstrahl, sowie Wasserschleier ermöglicht hat.


mkg hwk

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AutorMich8ael8 W.8, Ronnenberg / Niedersachsen422075
Datum20.08.2007 08:4011183 x gelesen
Hi,
Geschrieben von Volker LeisteUnd wie "gut" hat das mit den CM-Rohren geklappt ?


An der Betonwanne (ca. 80 Quadratmeter) hat mich das positiv überrascht, es war ohne Probleme zu bewältigen. Wie es aussieht, wenn die brennende Fläche größer wird, kann ich dir mangels eigener Versuche/Erfahrungen dazu leider nicht sagen.


Grüße

Micha


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