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Thema | Böswillige Alarmierungen :Sirenen manipuliert | 6 Beträge | |||
Rubrik | Kommunikationstechnik | ||||
Autor | Hara8ld 8W., Bendorf / Rheinland-Pfalz | 382913 | |||
Datum | 26.01.2007 08:36 | 8926 x gelesen | |||
Sirenen manipuliert Feuerwehr kämpft mit böswilligen Fehlalarmen Die Sirenen heulen, doch ein Feuer oder Katastrophenfall ist nirgends in Sicht: Hinter dem Alarm am Dienstag in Andernach steckt ein Unbekannter, der sich daraus einen Scherz zu machen scheint. Das ist kein Einzelfall mehr. Doch wieso können die Sirenen überhaupt von Unbefugten ausgelöst werden? Die RZ hakte nach. REGION/KOBLENZ. Im Auslösesystem für Sirenen scheint es eine Sicherheitslücke zu geben. Wie wohl am vergangenen frühen Dienstagabend in Andernach geschehen, genügt anscheinend ein im Internet erhältliches Sendegerät und ein innerhalb der Feuerwehr nicht speziell geschützter Code, um den Alarm auszulösen. Das erklärte Andernachs Wehrleiter Willi Monn im Gespräch mit der Rhein-Zeitung. Da diese Daten vielen Einsatzkräften zugänglich seien, falle es sehr schwer, den möglichen Täterkreis einzugrenzen. Zudem sei es nicht einmal nötig, sich mit diesem Gerät direkt vor eine Sirene zu stellen. Wie auch bei den Zentralen der Feuerwehr und den Rettungsleitstellen könne das Aktivierungssignal mit diesem Sender in einem bestimmten Radius per analogem Funk übertragen werden. Erst wenn einmal der Digitalfunk eingeführt ist, sei neben der Abhörsicherheit auch ein Schutz vor Manipulationen möglich. Nach Recherchen unserer Zeitung handelt es sich bei dem Vorfall vom Dienstag allerdings um keinen Einzelfall. Bereits in der Vergangenheit verzeichneten die Rettungskräfte in mehreren Orten im Kreis Mayen-Koblenz mutwillig ausgelöste Fehlalarme. Gerd Neuwirth, Pressesprecher der Kreisverwaltung, bestätigte diese Information. Demnach gab es in der Vergangenheit im Kreis mehrere Fälle: "Im vergangenen Jahr wurde in Kettig zweimal mutwillig manipuliert", berichtet Weißenthurms Wehrleiter Arnd Lenarz. Doch versuchen sich die Feuerwehrleute dagegen zu schützen: "Wenn nach dem Funkmelderalarm nicht gleich eine Durchsage der Leitstelle kommt, werden die Kollegen hellhörig." Denn letztlich leide auch die Motivation der ehrenamtlichen Brandschützer unter den bewusst herbeigeführten Fehlalarmen, ergänzt sein Vallendarer Kollege Reinhold Strehl. Darüber hinaus ist jeder Alarm für die Feuerwehrleute mit Belastung und Gefährdung verbunden: "Wenn man mitten in der Nacht mit einer gewissen Anspannung zum Gerätehaus eilt, setzt man sich automatisch einem gewissen Risiko aus", erklärt der Bendorfer Wehrleiter Theo Schröder und unterstreicht damit die möglichen Folgen eines Fehlalarms. "Solche Vorfälle gibt es leider immer wieder", bilanziert Kreisfeuerwehrinspekteur Walter Weber. Um den Täter zu fassen, müsse man ihn aber fast in flagranti erwischen. "Richtigen Schutz dagegen bietet derzeit offenbar nur das digitale System." Über diese Form der Alarmierung verfügt derzeit nur die Stadtfeuerwehr in Koblenz, die außerdem die Sirenen komplett abgeschafft hat. Konsequenz: "Bei uns hat es keine Manipulation gegeben und ich wüsste auch nicht, wie dies derzeit möglich sein sollte", erklärt Stadtfeuerwehrinspekteur Wolfgang Schröder. Ob es sich bei den aktuellen Fällen immer um denselben Täter und dieselbe Art der falschen Alarmierung handelt, ist laut Kreisangaben bisher unklar. Die Kreisverwaltung könne diesen Taten ohnehin nicht weiter nachgehen. Jede betroffene Kommune müsse sie selbst bei der Polizei anzeigen. Die Stadt Andernach hat laut Willi Monn bereits Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Doch noch gibt es keine Hinweise, wer hinter den Vorfällen steckt. Zumindest konnten die Einsatzkräfte im Regelfall mit ihren Meldeempfängern von den Wachhabenden - die klären, ob es sich tatsächlich um einen echten Alarm handelt - über die genaue Situation informiert werden und mussten nicht extra zur Wache kommen. Der Täter muss sich nach Auskunft von Kriminalrat Raimund Barz, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Andernach, auf eine Strafe nach Paragraf 145 des Strafgesetzbuches gefasst machen: Wer Notrufe missbraucht oder vortäuscht, dass Hilfe anderer erforderlich ist, kann zu einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder zu einer Geldstrafe verurteilt werden. (ck/pl) Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz, Region Nord vom 26.01.2007, Seite 23. | |||||
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Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 382917 | |||
Datum | 26.01.2007 08:49 | 7144 x gelesen | |||
Hallo, toll recherchiert und ganz neue Fakten aufgedeckt... Geschrieben von Harald Walburger Im Auslösesystem für Sirenen scheint es eine Sicherheitslücke zu geben. Die gibt es sicherlich. Die Technik ist eben auf dem Stand von vor 30-40 Jahren stehengeblieben. Geschrieben von Harald Walburger Wie wohl am vergangenen frühen Dienstagabend in Andernach geschehen, genügt anscheinend ein im Internet erhältliches Sendegerät und ein innerhalb der Feuerwehr nicht speziell geschützter Code, um den Alarm auszulösen. Etwas ungeschickt ausgedrückt. Funkgeräte für den Frequenzbereich sind frei käuflich, auch mit 5-Ton-Geber. Somit lassen sich Meldeempfänger schon ohne große Zusatzgeräte auslösen. Den Sirenentom zu erzeugen, ist auch nicht erheblich mehr Aufwand. Die Codierungen findet man im Internet oder protokolliert sie mit. Alles keine Geheimnisse, weiß eigentlich jeder Feuerwehrmann, der sich etwas für Funktechnik interessiert. Geschrieben von Harald Walburger Erst wenn einmal der Digitalfunk eingeführt ist, sei neben der Abhörsicherheit auch ein Schutz vor Manipulationen möglich. Da ja anscheinend der derzeit sichere Digitalfunk nicht für die Alarmierung eingesetzt werden soll sondern dort auf die bisher schon vielerorts übliche "digitale Alarmierung" im 2-Band gesetzt wird, bleibt das Problem dort genauso bestehen. POCSAG-Sequenzen zu generieren ist auch kein Hexenwerk und ähnlich einfach wie das erzeugen einer 5-Ton-Folge mit Sirenenton. Mit Abhörsciherheit des Funks an sich hat das sowieso nix zu tun. Geschrieben von Harald Walburger "Richtigen Schutz dagegen bietet derzeit offenbar nur das digitale System." Über diese Form der Alarmierung verfügt derzeit nur die Stadtfeuerwehr in Koblenz, die außerdem die Sirenen komplett abgeschafft hat. Konsequenz: "Bei uns hat es keine Manipulation gegeben und ich wüsste auch nicht, wie dies derzeit möglich sein sollte", erklärt Stadtfeuerwehrinspekteur Wolfgang Schröder. Weiß der Koblenzer SFI, wie Funk und Alarmierung funktionieren? Ich hab da meine Zweifel... Leider gibt es solche Dinge öfter, gab's bei uns im Landkreis auch schon. Gruß, Michael | |||||
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Autor | Alex8and8er 8S., Berlin / Berlin | 382921 | |||
Datum | 26.01.2007 08:58 | 7082 x gelesen | |||
Eine Ähnliche Diskusion gab es auf funkmeldesysteme.de, wo bis zum Jahreswechsel die Frequenzen und teilw. auch die Schleifennummern zum download angeboten wurden. 4m Geräte gibt es bei ibay laufend und die Software kostenlos im Netz. War wohl nur eine Frage der Zeit, bis sowas wieder einmal passiert. Und lt. Fernmeldesysteme.de wurden wohl auch schon aus "Spaß" DME Schleifen ausgelöst. Gruß, Alex Ich vertrete hier nur meine Meinung, nicht die irgendeiner Feuerwehr | |||||
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Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 382925 | |||
Datum | 26.01.2007 09:21 | 7149 x gelesen | |||
Hallo, Geschrieben von Alexander Sucker wo bis zum Jahreswechsel die Frequenzen und teilw. auch die Schleifennummern zum download angeboten wurden. Die BOS-Kanäle gibt's schon seit Jahren in Buchform zu kaufen. Geschrieben von Alexander Sucker 4m Geräte gibt es bei ibay laufend Nicht nur das. Es gibt auch frei verkäuflich Betriebsfunkgeräte, die auch diesen (4m) und noch mehr, die den 2m-Bereich abdecken können. Man braucht ja noch nicht mal ein BOS-spezifisches Gerät. Bei vielen Geräten ist der 5-Ton-Geber bzw. Auswerter schon mit drin (für die analoge Alarmierung). Geschrieben von Alexander Sucker Und lt. Fernmeldesysteme.de wurden wohl auch schon aus "Spaß" DME Schleifen ausgelöst. Eben. Technisch kaum aufwändiger als die 5-Ton-Alarmierung. Gerade wegen solcher Geschichten wäre es relativ wichtig gewesen, die Alarmierung auch im Tetra-System unterzubringen. Dort ist die Manipulation wesentlich aufwändiger (siehe GSM, das verhält sich ähnlich, man kann es jedenfalls nicht mit jeder Hinterhofwerkstattausrüstung machen). Gruß, Michael | |||||
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Autor | Mich8ael8 G.8, Pinneberg / Schleswig-Holstein | 382928 | |||
Datum | 26.01.2007 09:26 | 7069 x gelesen | |||
Schade nur, dass man die Technik irgendwelchen Spinnern anpassen muß. Alles wird gut! (meistens) | |||||
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Autor | Mich8ael8 L.8, Dausenau / RLP | 383079 | |||
Datum | 27.01.2007 00:37 | 7103 x gelesen | |||
Die gleiche Nummer läuft auch im benachbarten Rhein-Lahn-Kreis ab. Da wurden z.b. am letzten Donnerstag während der "Kyrill"-Einsätze falsche Alarmierungen rausgehauen. Den Funk mithören ist eine Sache, aber mutwillig alarmieren ist schon sehr derbe. ML Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder. Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. | |||||
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