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ThemaStressbewältigung u. Notfallseelsorge17 Beträge
RubrikAusbildung
 
AutorDr. 8Dr.8 Th8oma8s R8., Nuthetal (Potsdam) / Brandenburg354487
Datum10.08.2006 20:365939 x gelesen
Ich muss noch einen zweiten Thread eröffnen, denn in den ersten past es nun einmal thematisch überhaupt nicht:

Nach mir vorliegenden Zahlen machen dei Feuerwehren in Brandenburg nur 5 % der Primäralarmierungen der Notfallseelsorge aus. Dies sei "auf Grund der eher technischen Aufgaben auch nachvollziehbar"
Diese "Begründung" hat mich doch ein wenig stutzig gemacht, denn sowohl bei der Polizei als auch bei der Feuerwehr oder beim RD gibt es natürlich viele Einsätze, die keiner Notfallseelsorge bedürfen. Ob das nun die Verkehrskontrolle oder die Ölspur ist, ist ja nebensächlich. Aber gerade VUs sind doch viel häufiger Ursache für Alarmierungen der Notfallseeslorge als z.B. Brände. Deshalb verstehe ich diese Begründung wirklich nicht.

Ich vermute (!) viel eher, dass es auch etwas mit der Akzeptanz von Seelsorgern und Psychologen innerhalb der Feuerwehren zu tun hat und das gerade hier die vermeintlichen Attribute der Männlichkeit eine große Rolle spielen - gepaart mit einem sicherlich nicht zu unterschätzendem Gruppendruck.

Wird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen (vielleicht als ebenso "natürlich" wie der des RTW)? Wie handhaben das eure Führungskräfte und spielt das Thema beim Dienst eine Rolle?

Danke schön!

Thomas


-
Alle Aussagen sind ausschließlich meine private Meinung!
PS: Artikel 5 GG gilt auch für FA. Still mitzulesen und nicht offen zu diskutieren ist übrigens unfair und zeugt von fehlenden Argumenten!

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AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg354492
Datum10.08.2006 21:025058 x gelesen
Hi,

Geschrieben von Thomas Ruppel

Wird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen (vielleicht als ebenso "natürlich" wie der des RTW)?

Mitglieder des "FST-Team" der Feuerwehren unseres Landkreises haben z.B. bei der TM-1 Ausbildung eine Stunde Unterricht. Weiterhin halten die FST-Mitglieder großen Kontakt zu dem FW-Angehörigen z.B. bei Übungs- und Ausbildungs- und sonstigen FW-Veranstaltungen; teils nehmen die FST-Mitglieder als FW-Angehörige am Feuerwehrdienst ihrer "Stammfeuerwehr" teil.

MkG

Bernhard


" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)

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AutorGerh8ard8 P.8, Stuttgart / Baden-Württemberg354496
Datum10.08.2006 21:215031 x gelesen
Hallo,

bei der BF Stuttgart gibt es Notfallseelsorger, Einsatzkräfte-Nachsorge-Teams und die Thematik ist in verschiedenen Aus- und Fortbildungen mit eingebunden.

Man sollte jedoch auch respektieren, wenn Einsatzkräfte keine Hilfe benötigen.

Sprich, nicht jedes rückwärts in die Fahrzeughalle einrückende Einsatzfahrzeug ist mit Hilfsbedürftigen besetzt und man sollte dem Einsatzpersonal nicht Probleme aufreden, nur um die Einsatzzahlen für ein Tätigkeitsgebiet zu erhöhen.

Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart

Gerhard Pfeiffer

www.firehelmets.info


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AutorMark8us 8G., Bockenheim / Hessen354500
Datum10.08.2006 21:325043 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Thomas RuppelWird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen
Das Thema "Notfallseelsorge und Debriefing" ist bei uns mit 16 UE Bestandteil der feuerwehrtechnischen Grundausbildung und wird selbstverständlich auch in der Rettungsdienstausbildung behandelt.

Geschrieben von Thomas RuppelIch vermute (!) viel eher, dass es auch etwas mit der Akzeptanz von Seelsorgern und Psychologen innerhalb der Feuerwehren zu tun hat und das gerade hier die vermeintlichen Attribute der Männlichkeit eine große Rolle spielen - gepaart mit einem sicherlich nicht zu unterschätzendem Gruppendruck.
Es wird eher damit zu tun haben, dass die meisten FA die Symptome nicht kennen und deshalb gar nicht merken, dass da gerade was schief läuft.


Gruß
Markus

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AutorAndr8eas8 L.8, Sindelfingen / B/W354501
Datum10.08.2006 21:395023 x gelesen
Geschrieben von Gerhard PfeifferSprich, nicht jedes rückwärts in die Fahrzeughalle einrückende Einsatzfahrzeug ist mit Hilfsbedürftigen besetzt und man sollte dem Einsatzpersonal nicht Probleme aufreden, nur um die Einsatzzahlen für ein Tätigkeitsgebiet zu erhöhen.
Dem kann ich nur beipflichten. Auch beim Thema Notfallseelsorge für Patientengut habe ich den Eindruck das hier oft übers Ziel hinaus geschossen wird.
Trauern ist nicht zwingend etwas für das ich irgendwelches geschultes Personal brauche sondern zunächst mal urmenschlich und in der Regel ohne fremde Hilfe zu bewältigen.
Gruß Andreas


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AutorStef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen354506
Datum10.08.2006 21:475024 x gelesen
Geschrieben von Thomas RuppelAber gerade VUs sind doch viel häufiger Ursache für Alarmierungen der Notfallseeslorge als z.B. Brände. Deshalb verstehe ich diese Begründung wirklich nicht.

Die Frage ist doch, wie viel das Anteil an den Gesamteinsätzen hat.

Bei vielen Einsätzen, wo vor Ort Betroffene der Betreuung durch geschulte Kräfte bedürfen, werden Polizeibeamte des Opferschutz tätig. Dazu gehören ja auch die Überbringung von Todesnachrichten. Es könnte ja sein, dass diese Einsätze bei Feuerwehrs nicht registriert werden.

Geschrieben von Thomas RuppelIch vermute (!) viel eher, dass es auch etwas mit der Akzeptanz von Seelsorgern und Psychologen innerhalb der Feuerwehren zu tun hat und das gerade hier die vermeintlichen Attribute der Männlichkeit eine große Rolle spielen - gepaart mit einem sicherlich nicht zu unterschätzendem Gruppendruck.

Absolut.

Allerdings geht (zumindest bei uns) die Tendenz langsam weg von dieser "Unsitte" (IMHO).

Bei diesem wirklich üblen Einsatz hatten wir das Glück, dass im Nachbarort eine Tagung von Notfallseelsorgern stattfand. Daher war es möglich, kurzfristig mehrere NFS zur Betreuung der Einsatzkräfte zu bekommen. Aufgrund der Tatsache, dass mehrere sehr junge FA besonders betroffen waren, war es eine absolut notwendige Sache.

Hierbei muss man allerdings beachten, dass es sich (bei uns erstmalig) um eine Crash-Rettung mit anschliessender Reanimation durch Feuerwehrleute handelte, die (schon wegen der Rea) für viele FA eine erstmalige Situation darstellte.

Geschrieben von Thomas RuppelWird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen (vielleicht als ebenso "natürlich" wie der des RTW)? Wie handhaben das eure Führungskräfte und spielt das Thema beim Dienst eine Rolle?

Ja, in der Truppmannausbldung wird das Thema angesprochen, im TF-Lehrgang sind sogar einer oder zwei Stunden für einen NFS vorgesehen. Ich fand das ganze sehr interessant und wichtig!



Mit kameradschaftlichen Grüßen
Stefan


Feuerwehr Alpen
Auch wenn es eigentlich klar sein sollte: meine hier geschriebenen Beiträge sind nur für die Veröffentlichung in diesen Forum gedacht und sie stellen auch nur meine persönliche Meinung dar.

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AutorHauk8e H8., Negernbötel / S-H354507
Datum10.08.2006 21:485075 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Thomas RuppelIch vermute (!) viel eher, dass es auch etwas mit der Akzeptanz von Seelsorgern und Psychologen innerhalb der Feuerwehren zu tun hat und das gerade hier die vermeintlichen Attribute der Männlichkeit eine große Rolle spielen - gepaart mit einem sicherlich nicht zu unterschätzendem Gruppendruck.
Bei vielen herrscht doch mmernoch der Eindruck, dass wenn man zum Psychologen geht oder Hilfe von Seelsorgern in Anspruch nimmt reif fürs Irrenhaus ist. Und sich somit keiner so schnell eingestehen will (Gruppenzwang, Peinlichkeit), das er zur Verabreitung Hilfe benötigt.

Geschrieben von Thomas RuppelWird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen (vielleicht als ebenso "natürlich" wie der des RTW)? Wie handhaben das eure Führungskräfte und spielt das Thema beim Dienst eine Rolle?
Also bei uns ist, soweit ich weiß, die Möglichkeit gegeben auf die Pastoren zurückzugreifen die teilweise auch Mitfglieder in den FFen sind.
Bis jetzt wurde das Thema bei uns in der FF noch nicht so behandelt, mal sehen wie es nach dem Seminar von der FF Wahlstedt zu diesem Thema aussieht. Denn ich, auch als Führungskraft, erachte das Thema als sehr wichtig, da wir recht wenig mit solchen Einsätzen zu tun haben und man somit nicht abschätzen kann wie die FA in so einer Situation reagieren.
Ich durfte schon Anfang diesen Jahres an einem Vortrag von einem der Polizeiseelsorger der Polizei Hamburg teilnehmen und fand diesen schon sehr gut, hilfreich und er hat auch einen guten Einblick in das Thema Notfallseelsorge gegeben. Deswegen kann ich nur sagen wer die Chance dazu hat einen Einblick in das Thema zu bekommen sollte sie nutzen.


Gruß Hauke


Das ist meine Meinung!!





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AutorStef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen354510
Datum10.08.2006 21:545088 x gelesen
Geschrieben von Hauke HammerichBei vielen herrscht doch mmernoch der Eindruck, dass wenn man zum Psychologen geht oder Hilfe von Seelsorgern in Anspruch nimmt reif fürs Irrenhaus ist. Und sich somit keiner so schnell eingestehen will (Gruppenzwang, Peinlichkeit), das er zur Verabreitung Hilfe benötigt.

Ja. Stimmt. Wobei ich persönlich bei "unseren" NFS (Kreis Wesel) bisher weniger diesen Eindruck hatte.

Der ev. Pfarrer im Ort übernimmt auch den NFS-Bereitschaftsdienst und ist schon einige Male tätig gewesen. Ich habe das immer als sehr nett, interessant und unterstützend empfunden und hatte nie den Eindruck, dass da einer mit dem Gebetbuch auf mich zu rennt.

Danke, Hartmut! :-)



Mit kameradschaftlichen Grüßen
Stefan


Feuerwehr Alpen
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AutorTimo8 B.8, Stuttgart / 354511
Datum10.08.2006 21:575097 x gelesen
Geschrieben von Thomas RuppelWird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen?
In der Grundausbildung FF in Stuttgart steht "Stressbewältigung" auf dem Programm und wird mehr oder minder ernsthaft ausgebildet. In der Standortausbildung ist das ganze zumindest in unserer Abteilung regelmäßiger Bestandteil derselben - was auch damit zu tun haben dürfte, dass zwei unserer Kameraden auch im Kriseninterventionsteam der JUH Stuttgart aktiv sind.

Geschrieben von Thomas Ruppel(vielleicht als ebenso "natürlich" wie der des RTW)
Soweit ist es wohl noch nicht; wobei wirklich belastende Einsätze auch für die Feuerwehr ja eher die Ausnahme sind.

Geschrieben von Gerhard Pfeiffernicht jedes rückwärts in die Fahrzeughalle einrückende Einsatzfahrzeug ist mit Hilfsbedürftigen besetzt und man sollte dem Einsatzpersonal nicht Probleme aufreden, nur um die Einsatzzahlen für ein Tätigkeitsgebiet zu erhöhen.
Umgekehrt sollte man als Einsatzkraft nur auch keine Scheu haben, um Hilfe zu bitten, wenn man sie benötigt.

Gruß, Timo


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AutorGerh8ard8 P.8, Stuttgart / Baden-Württemberg354515
Datum10.08.2006 22:045052 x gelesen
Geschrieben von Timo BentenUmgekehrt sollte man als Einsatzkraft nur auch keine Scheu haben, um Hilfe zu bitten, wenn man sie benötigt.

Hallo,

nein! Warum auch?

Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart

Gerhard Pfeiffer

www.firehelmets.info


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AutorStef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen354517
Datum10.08.2006 22:075027 x gelesen
Geschrieben von Gerhard Pfeiffernein! Warum auch?

Jaaaaaa, das können wir jetzt mal tiefenpsychologisch deuten. Es gibt halt noch Mitmenschen, die das als Schwäche oder als "irre" werten...



Mit kameradschaftlichen Grüßen
Stefan


Feuerwehr Alpen
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AutorHenn8ing8 P.8, Nordhastedt / Schleswig-Holstein354520
Datum10.08.2006 22:274990 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Thomas RuppelWird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen (vielleicht als ebenso "natürlich" wie der des RTW)? Wie handhaben das eure Führungskräfte und spielt das Thema beim Dienst eine Rolle?


Ich würde das Thema hier als etabliert bezeichnen. Es gibt inzwischen mehrere Institutionen:
Notfallseelsorge, durch Pastoren gebildet, die die Einsatzkräfte betreuen, die aber auch Angehörige und Opfer betreuen.
SBE-Team (Stressbewältigung nach belastenden Einsätzen) gebildet aus Rdlern und FWlern. Diese sind vornehmlich für RD, Pol und FW gedacht. Nach entsprechenden Einsätzen werden speziell geschulte Team-Mitglieder hinzugezogen, die den Einsatz mit den beteiligten Kräften nachbesprechen und Hilfe anbieten, dabei auch auf die Reaktionen der einzelnen achten und so auch aktiv auf diejenigen zugehen können, die entsprechende Symptome zeigen.
Ein weiterer Aspekt ist dabei, eventuell bestehende Zweifel auszuräumen, man habe nicht schnell genug oder falsch gearbeitet.

Die Reaktionen nach entsprechenden Einsätzen und der Hilfe durch diese Institutionen waren immer sehr positiv und die Unterstützung hat den Kameraden geholfen, die Erlebnisse zu verarbeiten.

Viele Grüße
Henning


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine eigene Meinung wieder.
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AutorHauk8e H8., Negernbötel / S-H354521
Datum10.08.2006 22:305115 x gelesen
Hallo!

Geschrieben von Stefan BrüningJa. Stimmt. Wobei ich persönlich bei "unseren" NFS (Kreis Wesel) bisher weniger diesen Eindruck hatte.
Damit meinte ich nicht die NFS sondern andere FA, Bekannte, Verwandte...


Gruß Hauke


Das ist meine Meinung!!





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AutorStef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen354523
Datum10.08.2006 22:345165 x gelesen
Geschrieben von Hauke HammerichDamit meinte ich nicht die NFS sondern andere FA, Bekannte, Verwandte...


Ja, ich auch. Ist vielleicht etwas missverständlich rübergekommen.



Mit kameradschaftlichen Grüßen
Stefan


Feuerwehr Alpen
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AutorDani8el 8M., Jockgrim / Rheinland-Pfalz354534
Datum11.08.2006 00:065129 x gelesen
Geschrieben von Thomas RuppelIch vermute (!) viel eher, dass es auch etwas mit der Akzeptanz von Seelsorgern und Psychologen innerhalb der Feuerwehren zu tun hat und das gerade hier die vermeintlichen Attribute der Männlichkeit eine große Rolle spielen - gepaart mit einem sicherlich nicht zu unterschätzendem Gruppendruck.
Die Unkenntnis über die Symptome und v.a. die Folgen eines unbehandelten Ereignisses dieser Art ist IMO wohl passender!

Geschrieben von Thomas RuppelWird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen (vielleicht als ebenso "natürlich" wie der des RTW)? Wie handhaben das eure Führungskräfte und spielt das Thema beim Dienst eine Rolle?
Als ich auf (Kreis-) Lehrgängen war, wurde das Thema (auf Grund nicht vorhandener Einrichtungen) nicht behandelt. In unserer selbstgestrickten TM2- Ausbildung ist das sehr wohl ein Thema, dass IIRC mehrere Ausbildungabschnitte füllt.
Wir hatten vor 3 Jahren einen sehr schweren VU mit tödlich Verletztem (LKW raste zwischen 2 dicke Eichen, Fahrer war bekannt in der FW), während dessen Verlauf das damals recht junge NFS- Team dazugeholt wurde.
Zwischenzeitlich wurde das NFS-Team dann öfters dazu gerufen, um den Einsatz im Nachhinein aufzuarbeiten.

IMO ist das Thema Aufarbeitung mit Seelsorgern ein sehr wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Thema, was nach einem belastenden Einsatz durchgeführt werden muß. Hier ist "eiswürfelpinkelndes" Getue (was es öfter gibt, als mir lieb ist) absolut fehl am Platze...


MfG
Daniel

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AutorSven8 H.8, Ibbenbüren / NRW354543
Datum11.08.2006 06:585040 x gelesen
Moin,

NFS ist bei uns im OV ein sehr wichtiges Thema, alleine schon aus dem Grund da wir mehrere Personen in der SEEWA und auch in der SEEBA haben. Es wird in der GA bzw. Fachausbildung nicht mit speziellen UE da drüber gesprochen oder sonst wie besonders vermittelt.
Im GF-Lehrgang wird das Thema grob einen Vormittag lang behandelt, hier geht es denn im allgemeinen um die Stressarten, Verhalten, NFS an Beispielen und und und.
Es gibt auch im THW entsprechende Ausbildungen wo nur dieses Thema behandelt wird.

Zum "angewöhnen" das man über etwas spricht, ist es bei uns allerdings normal das nach jedem Einsatz und nahezu jeden Dienstabend eine Nachbesprechung abgehalten wird. In diesem Fall geht es dann nicht um die fachlichen Apsekte sondern das zwischenmenschliche. Bei diesen Gesprächen nahmen wir Führungskräfte anfänglich auch immer unsere Pommes vom Einsatzanzug ab, mittlerweile ist das aber nicht mehr nötig.

Durch ebend dieses Reden, wo im laufe der Zeit viel persönliches Besprochen wurde, haben sich die Kameraden an das Reden gewöhnt. So lernt man seine Kameraden kennen und einschätzen und bekommt ein gespür für gewisse Grenzen im Einsatz. von denen man vermuten kann das eine NFS zwingend notwendig ist.

In der Ausbildung selber versuchen wir auch immer wieder den Leuten zu vermitteln wie es wirklich aussehen und was auf einen zukommen kann. Bilder und Gespräche über ebend solche Einsätze, hier als Beispiel der Türkei-Einsatz der SEEBA oder schwere VUs, sind ein Teil davon.

Wir hoffen das dass ein Weg ist um im Ernstfall "besser" aus einen solchen Einsatz zu kommen nur letztendlich wissen kann man das nie.
Gruß
Sven


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AutorMich8ael8 A.8, Nieheim- Holzhausen / NRW354548
Datum11.08.2006 07:515034 x gelesen
Geschrieben von Thomas RuppelIch vermute (!) viel eher, dass es auch etwas mit der Akzeptanz von Seelsorgern und Psychologen innerhalb der Feuerwehren zu tun hat und das gerade hier die vermeintlichen Attribute der Männlichkeit eine große Rolle spielen - gepaart mit einem sicherlich nicht zu unterschätzendem Gruppendruck.

Bei uns im Kreis HX sind die Notfallseelsorger sehr gut organisiert, und machen eine sehr gute Arbeit. Kenne das aus dem letzten VU, bei dem die Mutter eines Kameraden verunfallt war.

Geschrieben von Thomas Ruppel
Wird bei euch bei Lehrgängen und im Dienst auf die Möglichkeit der Alarmierung der Seelsorge hingewiesen (vielleicht als ebenso "natürlich" wie der des RTW)? Wie handhaben das eure Führungskräfte und spielt das Thema beim Dienst eine Rolle?

Ja in Lehrgängen wird darauf hingewiesen. Ich kann zumindest bei uns in der Löschgruppe sagen, dass die Führungkräfte die Präsenz der Notfallseelsorger kennen, und diese im Bedarfsfall auch frühzeitig alarmieren.

Ich kann für unseren LK sagen, das System funktioniert!


Gruß
Michael

Ich bin dafür verantwortlich was ich sage, aber nicht dafür was Du daraus liest!

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