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ThemaErzeugung Netzmittel -wie? war: Scheunenbrand (Stroh)3 Beträge
RubrikTaktik
 
AutorMarc8us 8Lud8wig8 F.8, Ried / 340878
Datum28.05.2006 23:4011854 x gelesen
Hallo Marco, hallo Forum!



Geschrieben von Marco Heinewir hatten letztes Jahr einen Großbrand einer Scheune mit ca. 100 gelagerten Strohballen. Da hielten wir stundenlang drauf und es passierte nichts oder nur wenig.

Erst als wir es mit dem Wasser beigefügten Schaummittel versuchten (Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers -> leichteres Eindringen ins innere der Ballen), war das Feuer innerhalb einer Stunde aus.





Könntest du/ihr mir eure Vorgehensweise und Erfahrungen bei der Erzeugung von Netzmittel erläutern?



Will heißen: habt ihr spezielles Material dafür?

Oder hängt ihr einfach einen normalen Z4-Zumischer rein und gebt dann über ein normales B-Rohr (mit Mundstück) das Wasser ab?

Wie stellt ihr den Z4 ein (0,5% o.ä.?) ? Wie kontrolliert ihr, ob der Zumischer bei der niedrigen Rate auch Schaummittel ansaugt? Sieht man das?

Was für einen Druck fahrt ihr dann? Sieht man sofort einen Löscherfolg?

Hattet ihr schon mal irgendwelche Probleme damit?

ect. ect.





Sorry, aber der Schaummitteleinsatz ist bei uns in der Wehr auch mehr nur theoretisch bekannt. Dementsprechend ist auch der Einsatz von Netzmittel bisher noch nie ausprobiert worden.



Dank euch im voraus!

Gruß

finki



Marcus Ludwig Fink

GW / GF FFw Ried

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AutorWalt8er 8N., Freilassing / 340882
Datum29.05.2006 00:448895 x gelesen
Hallo Marcus,



Du hast zwar einen bestimmten Brand angesprochen, bei dem wir nicht dabei waren, aber vielleicht willst Du auch noch andere Meinungen hören.

Wir, die Freiwillige Feuerwehr Freilassing, nutzen ebenfalls Netzwasser bei Bränden. Und das sogar grundsätzlich, nur in Ausnahmefällen löschen wir nur mehr mit Wasser allein.

Das einfach deshalb, weil wir seit der Lieferung unseres neuen HLF vor einem Jahr, die Möglichkeit haben, per elektronischer Schaumzumischung Klasse A-Schaum auch in sehr kleinen Konzentrationen (bis 0,1%) beizumischen. Dadurch wurde sozusagen die technische Voraussetzung geschaffen. Die bis dahin auch bei uns verwendeten normalen Zumischer können nicht soweit nach unten gehen (max. so um 1%), der Schaummittelverbrauch wäre also bis dahin sehr hoch gewesen. Zum anderen haben wir uns für diese Art zu löschen entschieden, weil es einfach ein unbestreitbarer Fakt und mehrfach bewiesen ist, dass Wasser mit Schaummittelzumischung besser löscht als Wasser allein. Darüber sind aber schon ganze Artikel und Bücher geschrieben worden. Als Beispiel gibt es dazu eine Powerpointpräsentation auf der Schulungs-CD des Bezirksfeuerwehrverbands Oberbayern, die ich gemacht habe und zuletzt war auch ein Artikel im Feuerwehrmagazin von Dr. de Vries, einem anerkannten Fachmann. Auch da war es nochmal beschrieben.

Mit freundlichen Grüßen



Walter Niederbauer

www.Feuerwehr.Freilassing.de

www.Atemschutz.org



der Krisenstab:

Zusammenkunft von Experten zur Bekämpfung von Katastrophen. Meist mit Leitungsfunktionen versehen. Selten erfolgreich

(offizielle Definition aus dem CTIF-Lexikon)

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AutorThor8ben8 G.8, Leese bzw. Osnabrück / 340885
Datum29.05.2006 02:039892 x gelesen
Moin,



wie wär's mit einem Test zum ausprobieren beim nächsten Übungsdienst? Zweimal vergleichbare Brandlast, meinetwegen Strohballen oder Paletten oder sonst irgendwas glutbildendes mit am besten etwas poröser Oberfläche.

Dann entweder 'n Z2 besorgen und C-Rohr ohne Mundstück nehmen oder den Z4 mit 'nem B-Rohr mit Mundstück oder zwei C-Rohren ohne Mundstücke. Zum erzeugen vom Netzwasser 1-2 Liter Schaummittel in einen 10l-Eimer oder die Kübelspritze geben und durch Auffüllen mit Wasser vorverdünnen. Zumischer dann auf 5% stellen und fertig. (Geringere Einstellung am Zumischer mag auch reichen, aber um überhaupt mal die Wirkung zu sehen lieber etwas verschwenderisch sein). Statt dem Schaummittel tut's ansonsten auch 'ne Flasche Spüli aus'm Aldi, wenn man die Schaumkanister nicht anbrechen will. Um vergleichbare Druckverhältnisse und Durchflüsse an den Rohren zu haben, beide Versuche mit dem Zumischer durchführen, nur halt einmal den Schaummitteleingang Eingang verschließen oder reines Wasser saugen lassen und das andere mal das vorverdünnte Schaummittel zumischen.





Etwas eleganter wird dann das Nebenschlussverfahren - an einen Pumpenabgang kommt der Zumischer, von wo aus es zum Sammelstück am Pumpeneingang weitergeht. An den zweiten Sammelstück-Eingang die Leitung vom Hydranten und und die Rohre dann an einem freien Pumpenabgang anschließen.

Ein Teil des Wasser strömt also immer durch den Zumischer. Die Durchflussmenge entspricht grob dem Nennwert des Zumischers, vielleicht etwas mehr. Daher arbeitet der zuverlässig in seinem Betriebsberiech, ohen durch zu großen Gegendruck vom Strahlrohr nich mehr zumischen zu können o.ä. Probleme zu bereiten. Es werden bei 'nem Z4 und 3% also ständig 12l/min zugemischt. Allerdings bezieht sich die 3% Zumishcugn auf das im KReis strömende Wasser. Die tatsächliche Zumischung für das abgegeben Wasser ergibt sich dann nach der Formel:

Z(eff) = Z(kreis) * Q(kreis) / Q(ab)

mit Z(eff) als effektiver Zumischrate am Strahlrohr, Z(kreis) die am Zumischer eingestellte Rate, Qkreis = Nenndurchfluss des Zumischers und Q(ab) der Durchflussmenge der Strahlrohre. Bei 'nem C-Rohr mit 100l/min ist die Zumischung bei Verwendung eiens Z4 dann viermal so hoch wie eingestellt. Bei 3% kommt man also auf 12%. Heißt also, das Schaummittel auch hier vor dem Ansaugen wieder verdünnen im Verhältnis 1:10 - 1:20.

Vortei lvom Nebenschlussverfahren ist, dass man am Strahlrohr den vollen Pumpendruck zur Verfügung hat und der Zumsiche rnicht durch zu großen Gegendruck seien Arbeit einstellt. Kleiner Nachteil - auch bei Wasser halt läuft die Zumischugn erstmal weiter, die Schaummittelkonzentration im Kreislauf steigt also. Das geh solange, bis durch das zugemsichte Schaummittel der Druck in den Schläuchen soweit angestiegen ist, dass die Zumischung zusammenbricht. Da die Schläuche aber etwas elastisch sind, wird da wohl einiges Schaummittel verschwendert werden, bis der Druck merklich ansteigt. Also bei längerem Wasser halt das weitere Zumischen unterbinden.





Letzte und vielelicht einfachste Variante zum ausprobieren - einfach Kinderplantschbecken/Regentonne/"richtiger" Pufferbehälter/Behelfsbecken aus 4 Steckleiterteilen+Plane füllen und dabei 0,5% vom Inhalt als Spüli reinschütten. TS oder Fahrzeugpumpe dann aus diesem Becken das fertige Gemisch saugen lassen. Mit etwas Geschick kann man das Becken auch ständig mit Frischwasser nachspeisen, man muss dann nur halbwegs passig 0,5% Spüli oder MB-Schaummittel per Hand nachschütten. Bei durchschnittlich 100l Abgabe am Rohr und 400l Beckeninhalt jede Minute einen halben Liter. Bei größeren Becken kann man dann auch alle zwei Minuten die ganze Literflasche reinschütten. Als Richtwert würde ich mal sagen, dass in etwa dem Rhythmus nachdosiert werden sollte, wie ein Viertel bis die Hälfte des Beckens leergesaugt ist. Bei 'nem großen 4m³-Planschbecken würde dann nach einem ganzen Kanister am Anfang alle zehn Minuten ein weiterer Viertel Kanister reichen.

ciao,

Thorben



--

...und mal etwas Werbung für www.ABC-Zug.com

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