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Thema | Anfrage über Einsatzangst!!! | 12 Beträge | |||
Rubrik | Sonstiges | ||||
Autor | Mark8us 8H., Marburg / | 337839 | |||
Datum | 04.05.2006 11:33 | 5123 x gelesen | |||
Sehr geehrte Lebensretter, ich bin leider kein Kamerad, studiere an der Marburger Uni Chemie und halte vorraussichtlich bald einen Vortrag über Chemie und Feuerwehr. Ich möchte vor Professoren und Studenten über Themen referieren, die die Basis der Feuerwehren betreffen und beschäftigen. Nun zu meiner Frage: Welches sind ihre Ängste bei einem Einsatz? Ist es die Entwicklung von Rauchgasen, Einsturzgefahr aufgrund von Materialveränderung bei Hitze, Verätzung, Verbrennung, ... Ich danke ihnen für antworten oder eMail an: mhesse.bied@web.de Markus Hesse | |||||
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Autor | Jose8f M8., Gütersloh / | 337841 | |||
Datum | 04.05.2006 12:06 | 4534 x gelesen | |||
Geschrieben von Markus HesseWelches sind ihre Ängste bei einem Einsatz? IMO falsche Fragestellung. Nach meinen persönlichen Erfahrungen bleibt während des Einsatzes für Ängste keine Zeit. Ebenso wie die negativen Gefühle (Leid Betroffener) werden die Ängste "geplant abgeschaltet", um keine mentalen Kapazitäten zu binden und so die Arbeitsleistung möglichst nicht zu beeinflussen. Generell hat "Feuerwehr und Chemie" aber durchaus einige interessante Herausforderungen: -Feuerschutzkleidung, die sicher anzeigt, ob sie intakt ist, also z. B. eine Stichflamme noch aushält. -Gewichtseinsparungen, wo immer dies möglich ist. -Problem permanent flammhemmende / waschbare/ flüssigkeitsabweisende Schutzkleidung -Problem thermische Isolation von außen als Schutz, dadurch aber Überwärmung des Körpers -Problem dauerhaft wirksamer Reflexstreifen trotz waschen, Verschmutzung, Wärmebeaufschlagung. -Die Entwicklung von nicht nachbrennenden Klettverschlüssen und Reflexstreifen. -Schmutzabweisend ausgerüstete Einsatzkleidung. Reicht das für`s erste an Wünschen? --------------------------------------------------- | |||||
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Autor | Sven8 T.8, Monheim / | 337843 | |||
Datum | 04.05.2006 12:19 | 4567 x gelesen | |||
Hallo! Geschrieben von Markus Hesse Welches sind ihre Ängste bei einem Einsatz? Bist Du sicher, dass Du mit der Frage einen guten Ansatz für einen Chemievortrag hast? Die Frage ist doch eher psychologischer Natur und lässt sich abstrakt kaum beantworten. Die einzige Angst die abstrakt vorhanden sein dürfte, ist die einen Einsatz nicht bewältigen zu können, sei es durch tatsächliche oder psychische Überforderung. Die von Dir genannten Beispiele passen prima in ein Schema, welches die "Gefahren der Einsatzstelle" beschreibt (zumindest zum Teil). Diese Gefahren sind in der Regel bekannte Probleme, denen begegnet werden muss aber nicht mit Angst sondern mit Umsicht und Verstand. Angst diesbezüglich sollte nicht auftreten und wenn dann taucht sie immer erst im Moment besonderer aktueller Bedrohung auf, weil etwas passiert was ich gar nicht einschätzen kann (LKW mit Munition brennt) oder die Gefahr einer Verletzung evident ist (stehst in einer Halle und diese beginnt einzustürzen). Der Chemiker kann der Feuerwehr bei der Vermeidung solcher Situationen dadurch helfen, dass er Informationen liefert, wie sich die Situation weiterentwickelt (bezogen auf Chemikalien) und so die Lage besser beurteilt werden kann. Gruß Sven | |||||
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Autor | Ralf8 S.8, Gerlingen / | 337848 | |||
Datum | 04.05.2006 12:38 | 4514 x gelesen | |||
Naja, "Einsatzangst" hört sich schon fast nach einem psychologischem Problem an - z.B. jemand der aufgrund einer Posttraumatischen Belastungsstörung keine Einsätze mehr mitfährt. Deine Frage zielt sicher mehr in die Richtung, vor welchen möglichen Einsatzszenarien der geneigte Feuerwehrmann die größe Angst, "Muffe" oder Respekt hat. Grundsätzlich sind das sicher alle Ereignisse, bei denen Menschen -ganz besonders natürlich die Kameraden selbst- verletzt oder sogar getötet werden könnten. Aufgrund der jüngsten Ereignisse muss man wohl leider dazu sagen, das wahrscheinlich die Einstatzfahrt selbst das größte Gefahrenpotential im "Tagesgeschäft" darstellt. Oder der schlichte Betrieb einer Einsatzstelle auf einer Autobahn. An der Einsatzstelle sind es sicher immer Ereignisse, die man persönlich nicht richtig einschätzen oder abschätzen kann. Sei es mangelnde spezifische Fachkenntnis oder die unübersichtlichkeit der Einsatzstelle oder der Ereignisse. ABC Gefahrstoffe sind da sicher schon ein richtiges Stichwort. (Und passen auch zu deinem Studium) Wenn ich persönlich mal zurück denke, was mir persönlich "Angst" gemacht hat: Letzten Herbst eine gemeldete "Unklare Rauchentwicklung" gegen 05.00 Uhr morgens, die sich bei Eintreffen als brennender Gefahrgut-Tanklaster auf einem Parkplatz heraus stellte. Fragen die einem dann durch den Kopf gehen: Ist der beladen oder leer? Wie lange brennt der schon? Wie warm/heiß ist der Tank und die Beladung? Sowas sorgt sicher immer für einen leicht erhöten Ruhepuls. Oder, 2001 war es glaube ich, ein gemeldeter Verkehrsunfall auf der A45. Während dem Anrücken wurde dann gemeldet: "Beteiligung Gefahrgut-Transporter", eine Minute später "Ladung Wasserstoff". Hurra. Anfang der 90er hatten wir auf der Autobahn einen brennenden US-Armee LKW. Es waren mehrere Explosionen zu hören und die Besatzung durfte uns bei der ersten Erkundung noch keine Auskunft über die Ladung geben. "Militärgeheimnis"... Das "Militärgeheimnis" stellte sich dann später als Benzinkanister heraus. Den größten Respekt haben sicher die meisten vor Gefahrstoffen. Ob es nun Nettigkeiten wie Flußsäure sind, Explosivstoffe oder sogar Atomare Gefahren. Das sind halt i.d.R. Gefahren, die man nicht "sehen" kann. Das sorgt bei den meisten für "Unbehagen". Und außerdem gibts da sicher noch einiges anderes zu berichten, aber die Kollegen hier kommen sicher auch noch zu Wort... | |||||
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Autor | Andr8eas8 V.8, Uetze / | 337849 | |||
Datum | 04.05.2006 12:39 | 4534 x gelesen | |||
Hallo @ all, Angst ist auch das falsche Wort. Während des Einsatzes hat man in der Regel keine Angst. Man funktioniert automatisch (bei richtiger Schulung). Aber man sollte nie leichtsinnig werden und den Respekt vor der Einsatzstelle verlieren. Auch auf der Anfahrt bleibt meines erachtens nach keine Zait für Angst. Eher ist man so angespannt was auf einen zukommt, das man keine zeit für Ängste hat. Nach dem Einsatz hat man auch keine Angst mehr. Aber viele Emotionen und Eindrücke die je nach Einsatz und Teilnahme haften bleiben und verarbeitet werden müssen. Sei es mit Kameraden reden, Seelsorge aufsuchen oder die Familie beteiligen. Habe vielerorts auch starken Sarkasmus erlebt um mit solchen Themen klarzukommen. Wünsche Dir viel Erfolg und überleg ruhig mal in Deiner Nähe eine Wehr oder Sanistation aufzusuchen. Dort erhält man aus erster Hand info´s und man kann dort auch üpassives Mitglied werden ;-) MkG Andreas Wir leben alle unter dem gleichen Himmel. Aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. | |||||
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Autor | Ralf8 S.8, Gerlingen / | 337850 | |||
Datum | 04.05.2006 12:47 | 4510 x gelesen | |||
Hab gerade gelesen, was die Kollegen gepostet haben. Kann ich auch so unterschreiben. Im Einsatz hat man keine richtige Angst, das Adrenalin und der Streß sorgen dafür. Bei schwierigen Lagen kann man es wohl besser als "Aufregung" bezeichnen. Meistens denkt man erst hinterher, "Mannomann, hätte auch schiefgehen können". Und im Vorfeld macht man sich auch keine richtige Angst, eher sowas wie "Sorgen", was wäre wenn usw.... Aber man verdrängt es ganz gut nach dem Motto "Wer weiß ob sowas jemals passiert" und "Et het noch immer joot jegange".... ;-) | |||||
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Autor | Domi8nik8 L.8, Marburg / | 337856 | |||
Datum | 04.05.2006 13:23 | 4526 x gelesen | |||
Hallo werter Mitbürger ! Wie für die gemacht ... bin in der Marburger Feuerwehr und zufällig haben wir heute abend mit unserem GSG Zug eine Übung...! Du kannst ja vielleicht mal unseren stellv. Führer anrufen und ihn mal Fragen, ob du vielleicht im Anschluss daran oder währenddessen unsere Mannen befragen darfst...! Dein Vorteil: Wir beschäftigen uns im GSG Zug auch mit Chemie(kalien) und sind wohl alles Feuerwehrs ;)! Schreib mal schnell...sonst bin ich fort! Beste Grüße Alles was ich schreibe ist MEINE Meinung und privater Natur! | |||||
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Autor | Thom8as 8M., Menden/ NRW / | 337863 | |||
Datum | 04.05.2006 13:45 | 4509 x gelesen | |||
Mein Opa sagte immer; Wer keine Angst hat stirbt dumm oder als Held! Als "junger Hüpfer" ging ich los und tat halt meine Arbeit. Punkt Mittlerweile denke ich viel mehr an das was passieren muß falls etwas nicht so klappt wie erwartet. Hauptsächlich betrifft das die Kleinigkeiten, etwa den Ausfall der Lampe, des PA oder Funkgerätes. Angst empfinde ich als gefährlich und im Einsatz hinderlich. Durch Angst werden meine Gedanken zu stark auf ein einzelnes ?Problem? fixiert. Natürlich gibt es auch Momente der Angst, etwa wenn ich erstmals einen brennenden Raum öffne oder die rußgeschwärzte Bettdecke hochhebe. Sollte aber die Angst eines Tages länger als ~<1Sek. Anhalten würde ich den Rock ausziehen, denn; Das wichtigste Hilfsmittel im Einsatz ist ein freier Kopf! Gut das wir mal drüber gesprochen haben! | |||||
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Autor | Mark8us 8H., Marburg / | 337870 | |||
Datum | 04.05.2006 14:21 | 4534 x gelesen | |||
Hi Dominik- danke auch nochmal für die Einladung! Folgendes: Gestern bin ich aus der Uni um 20 vor 6 bei deinen Kameraden vorstellig geworden. Nach zwei Minuten tönte der FME und es ging zum Einsatz "Unklare Rauchentwicklung in einem Wald in einem Marburg Stadtteil". Damit war das Gespräch leider für den Moment unterbunden. Ich sollte aber Telefonnummer hinterlassen, damit ich heute erreichbar bin. Das Angebot, der Übung beizuwohnen erhielt ich tatsächlich auch. Ich würde gerne, weiß aber nicht, wann diese beginnt ... Sitze nämlich noch auf den Lahnbergen! Markus Hesse | |||||
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Autor | Patr8ick8 F.8, Marburg/Trier / | 337873 | |||
Datum | 04.05.2006 14:45 | 4599 x gelesen | |||
Hallo auch von mir! Die Übungen des Umweltschutzzuges, der sich aus dem 2. und 3. Zug der Feuerwehr Marburg-Mitte zusammensetzt, beginnen um 19.00 Uhr auf der Hauptfeuerwache am Erlenring (kann auch ein wenig später sein bis alle Fahrzeuge sich dort gesammelt haben). Falls es eher um den Gefahrgutbereich geht, ist das wohl der beste Termin (Findet aber nicht jeden Donnerstag statt - schau einfach mal in den Dienstplan auf unserer Homepage: Da siehst du, wann der Umweltschutzzug Diensthat.) Die beiden Züge sind nämlich nicht dort stationiert. Den 2. Zug findest du in der Nordstadt, Wilhelm-Roser-Straße (bei der Pharmazie) und den 3. Zug in der Südstadt neben dem Gassmann-Stadion. Da triffst du dann bereits ab 18.30 Uhr Kameraden, mit denen du dich unterhalten könntest. Ansonsten können dir unter der Woche die hauptamtlichen Kameraden weiterhelfen, die von 6.00 bis 18.00 Uhr auf der Hauptfeuerwache zu finden sind. Die Dienste des 2. und 3. Zuges finden ansosnten jeweils donnerstags ab 19.00 Uhr an deren Unterkünften (Nord bzw. Süd) statt. Der 1. Zug (dessen Aufgabengebiet der Bereich Chemie eigentlich nicht ist) trifft sich montags ab 19.00 Uhr auf der Hauptfeuerwache. Weitere Infos zu uns findest du unter www.ffmr.de(Feuerwehr Marburg-Mitte gesamt) oder unter www.ZUG3.de (3. Zug der FF MR-Mitte) Gruß, | |||||
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Autor | ., Grafenau / | 337886 | |||
Datum | 04.05.2006 16:36 | 4498 x gelesen | |||
Wovor ich Angst hab? Angst davor mein eigenes Leben zu verlieren und Angst davor jemand anderem nicht mehr helfen zu können, das sind meine Ängste! | |||||
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Autor | Chri8sto8ph 8S., Neuenbürg / Württ / | 337993 | |||
Datum | 05.05.2006 13:00 | 4493 x gelesen | |||
Geschrieben von Josef MäschleIMO falsche Fragestellung. Seh' ich auch so. Während des Einsatzes lediglich möglichst objektive Abwägung von Gefahren/Risiko. | |||||
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